Irgendwo in Vietnam Teil 2

 In Saigon

 

2.Der Abend nahte.

 

    In der Stadt von Saigon herrschte ein lebendiges Treiben. Sie gehörte

    zu einer Großstadtmetropole , wo sich bäuerliche,  wie alte Traditionen ,mit der westlich europäischen  Welt vermischten.

 

    Man vernahm eine gedrückte Stimmung ,die Grund zum Übermut gab.Der Krieg hatte das Leben der Landbevölkerung sehr verändert. Die Stadt wurde dominiert von den Auswirkungen des Krieges , den sich daraus resultierenden Guerillakriegern , den Dieben und Huren der Stadt. Es waren gefährliche Randgruppen die sich nicht als Kämpfer einer Einheit zu erkennen zeigten. Sondern sie traten vereinzelt oder gemeinsam als Zivilpersonen auf. Es war nicht leicht sie unter der Landbevölkerung zu entdecken. Alles in allem war angreifbar wegen der vielen Straßenkämpfer und der aufgebrachten Zivilisten. Linda rauchte sich eine Zigarette solange sie an einen langen Brief an einer Freundin in den Staaten schrieb. Der Rauch verteilte sich im Zimmer. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen ,den sie seit zwei Jahren bewohnte. Um in Saigon zu leben musste man kein Hellseher sein um zu bemerken wann sich ein Selbstmordattentäter wieder in Luft sprengt. Es geschah fast täglich. In ihrem Brief an ihrer Freundin hatte sie sich für die Geldspende an das Krankenhaus bedankt. Sie teilte ihr mit das sich seit dem nicht viel verändert hat. Die Lage wäre noch immer gleich und sehr heikel. Noch immer sterben viele Zivillisten auf den Straßen. Darunter viele Kinder. Frauen und Mädchen verkaufen sich in Bordellen an US Soldaten . Sie sprießen aus dem Boden wie Pilze. Auch schwangere Frauen verkaufen sich für Geld schrieb Linda auf einer nächsten Seite. Ein Freund ihres Mannes kam bei einem Einsatz ums Leben. Ein Geräusch im Hintergrund unterbrach kurz die Stille. Linda schrieb weiter. Wenn sie über Vietnam berichtete konnte sie nie ganz voraussehen was aus ihren Erfahrungen geworden sind nachdem eine Woche vergangen ist.

 

So lange ihr Blick ihre Überlegenheit abschätze , war ihr Argwohn berechtigt an der Hoffnung zu zweifeln das der Krieg jemals vorbei gehen könnte. Wie konnte sie nur die Unruhe in ihrem Herzen vermeiden ,die ihr Heimatland mit verursacht hatte. Ihr Land das auf illegalen Wege ,das Leben der Menschen in Vietnam durcheinander brachte und zerstörte. Die Menschen in Vietnam die gegen den Krieg waren , waren gezwungen in ihm mitzuwirken. Das brachte die ganze Sache so mit sich. Wenn es dabei doch nur gerecht zuginge , wäre der Krieg leichter zu ertragen ,schrieb Linda zum Hundertsten Male. Gestern habe sie lange mit ihren Eltern in den Staaten telefoniert. Ihr Herzen war so sehr von den Ereignissen des Tages ergriffen , so sehr das sie manchmal an ihren Lebenskräften zweifelte. Sie war eine Frau aus den USA und hatte das Gefühl als lebte sie in Saigon unter schwarzen Raben. Sie bekam einen Brief von ihrer besten Freundin Cher. Als sie ihren Namen auf dem Briefumschlag las, wusste sie, das die Bedeutung ihrer Freundschaft nur noch von Worten abhängig war. Cher hielt sich nur an wenig ehrlichen Worten. Linda konnte es deutlich aus ihrem Brief heraus fühlen. Cher wollte nur das Linda weiß das sie nicht alleine ist . Ungeschickter konnte sie ihr Mitgefühl nicht deutlich machen. Aber Linda nahm es Cher nicht übel, sie war nun mal ein einfach gestricktes Mädchen das begann das Leben anzunehmen wie es ist. Cher schrieb ihr das sie einfach nur frei ist , weil sie glücklich ist etwas zu erreichen. Sie hatte endlich einen Beruf angenommen und war verliebt in einem Mann. Linda konnte diese letzten Worten von Cher richtig auf ihrem Gesicht spüren. Linda war nicht wie Cher. Linda war eine sehr kühler und nüchterer Mensch der nur wenig Spaß versteht. Dafür fürchtete Cher sich vor Leichen. Sie hatte Linda ein Foto von sich geschickt. Cher hatte noch immer Magersucht , und ihr ausgemergelter Körper, und das zerstörte Gesicht wegen ihrer vielen Hungerkuren hatten ihr Aussehens sehr verändert. Ihr langes blonden Haar , auf das Linda früher so neidisch gewesen ist, hatte Cher nun rot gefärbt. .

 

    Linda schrieb in einem Brief an ihrer Freundin Cher, von Freundschaft , Liebe , Tod und vom Krieg. Das Land  erzählt von Korruption ,Unterdrückung  und Diebstählen , verbotenen Abtreibungen von Kindern und vieles mehr. Straßenkämpfen waren hier an der Tagesordnung.Linda  konzentrierte sich auf die Gewalt von Frauen und Kindern.Sie war Krankenschwester in einem  Krisengebiet der Großstadt von Saigon . Saigon liegt auf der Indochinesischen Halbinsel, am Nordostufer des Golfs von Thailand. Linda ist eine ehrgeizige junge Frau und Krankenschwester.Seit mehr als Zwei Jahren arbeitet Linda in einem städtischen Krankenhaus mitten in der Großstadt von Saigon. Sie hatte von Anfang an gewusst  wie Falsch es ist einen sinnlosen Krieg zu führen. Linda lebte ganz  plötzlich in einer Parallelwelt.Aber sie hatte ihre Entscheidung getroffen. Linda  wusste noch nicht wie das Ende vom Lied sein würde aber sie würde sicher am Leben bleiben , einfach weil sie darauf bestand.  Wie eine heftige Woge konnte sie es spüren.Alles was sie im Leben früher für wichtig hielt , zählte plötzlich Mädchen nicht mehr für sie. Sie war Jung und war ihrem Mann nach Vietnam gefolgt. Ihre Freundin Lin aus Taiwan galt schon seit mehr als vier Wochen als Entführt und spurlos verschwunden.Zwei weitere Frauen starben als eine Granate in das Lazarett einschlug. Linda war entsetzt und machte sich auf den Weg etwas neuen zu erleben , sich heute Abend etwas zu amüsieren. Mit noch anderen Mädchen würde sie heute mit einem Hubschrauber ins Lager ihres Mannes einfliegen.Es tat gut unter Freunden zu sein.Mit dem Hubschrauber zum Tal des Todes. Linda war nicht wirklich überzeugt von der Sache , aber es war besser als zu Hause alleine in diesem Zimmer zu bleiben. Rick war alles was sie hatte. Sie war eine weiße , und er ein Schwarzer. Sie war aus South Carolina und Rick ebenfalls. Erst  waren sie Todfeinde gewesen doch dann verliebten sie sich ineinander. Es war Liebe auf dem ersten Blick. Sie zogen  gemeinsam in den Krieg.Schon am ersten Tag wo sie fremden Boden betrat waren Linda diese vielen merkwürdigen Dinge aufgefallen, Diese seltsame Atmosphäre , die ein Krieg bereit hielt. Dieses überirdische Durcheinander in den Straßen von Mao Teng und Mai Tang. Die zierlichen Frauen und Mädchen waren alle  schön anzusehende Geschöpfe. Sie waren auf der Flucht vor den Notgeilen GIs und schleppten sich mit ihren Habseligkeiten durch die sogenannte grüne Hölle.

 

In der Stadt von Ho Chi waren sie dann in einem Notlager untergetaucht worden. Linda fand das diese Frauen aus Saigon sich recht merkwürdig verhielten. Sicher war das diese Frauen das gleiche von ihr dachten.

 

 

Linda hatte über den Tag verteilt mit ihren Eltern und Schwiegereltern in den Staaten telefoniert. Rick hatte es so gewollt. Es war ein glühend heißer Tag gewesen , mit unsinnigen Freuden des Glücks in Kriegszeiten. Linda schaute in Richtung ihrer Zimmeruhr.  Das Ticken der Uhr hatte sie sehr nervös gemacht. Es löste ein sonderbares Gefühl in ihr aus . Es war das gleiche wie ein physischer Schmerz . Für ihren kleinen Ausflug stopfte sie sich jede menge Papiertaschentücher in ihre Kleine Reisetasche.Sie versuchte indessen ihren negativen  Gefühlen auszuweichen Auch dafür war der Krieg verantwortlich zu machen.Linda fand es wenig lustig.Ihr langes blondes Haar lag um ihren Mund den sie sich rot geschminkt hatte. Sie trug enge Jeans  und ein Bauchfreies rotes T-Shirt. Sie riss ein weiteres Blatt vom Kalender ab und zählte die verbleibenden Tage die ihr noch blieben. An die nächsten drei Worte wollte sie gar nicht denken. Somit konnte sie die Tage am Kalender gleich abhaken. Linda kam die Aufforderung zu gehen. Sie hatte im Speisesaal des Krankenhauses zu Abend gegessen und hatte ihren Brief zu Ende geschrieben. Sie steckte sich ihren Lippenstift in die Hosentasche und besah das Resultat im Spiegel . Sie fühlte sich augenblicklich wie ein Hase zum jagen .Sie lächelte sich selbst an und war zufrieden.Die nächste Stunde brach an.Sie nahm ihr Haar im Mund , suchte nach ihren Sachen und machte das Licht ihres Hotelzimmers aus.Über die Hintertreppe gelangte sie zu einem schmutzigen Hof. Überall hingen an Gitterstäben riesige Vogelkäfige.Auch Affen hausten zusammen gepfercht in Holzkisten und Behältern. Sie wurden in den Restaurants zu Fleisch verarbeitet. Linda selbst hatte schon mal vom Affenhirn probiert. Billige blau und rote Lampions sorgten in den Straßen für Großstadtromantik. Linda erfand aus diesen zusammengetragen Umständen eine kollektive Geschichte. Sie zählte sie zu ihrer eigenen einfach dazu. Alles fühlte sich mittlerweile wie auswendig gelernt an. Linda erkundigte sich nach dem Leben in Saigon. Sie ertappte sich dabei immer wieder. Sie unterhielt sich kurz mit einem Mädchen auf der Treppe. Das Mädchen war Taylor May. Das Mädchen Taylor May , das viel Alkohol und Zigaretten vertrug ,zog eine vertrauenswürdige Miene ,denn sie erwartete heute Abend einen Freier mit viel Geld in der Tasche. Linda freute es zu hören und reichte Taylor May eine Zigarette. Kein wenig geistesabwesend nahm das Mädchen sie entgegen. Sie kamen ins Gespräch. Taylor May von der Linda so manches Gefühl übernahm hielt ihr freundlich zwei gerupfte Tauben vors Gesicht. Es war totes Fleisch ,roh und von allen Federn befreit. Linda drückte ihre Bewunderung aus denn sie wusste das Taylor May gebratene Tauben über alles liebte. Taylor May tat für Geld alles.

 

Während Linda das Mädchen betrachtete und ihr zuhörte hatte ihr Taylor May eine kleine Aufzeichnung ihres Tagesablaufs erklärt .

 

Sie war ein aufgewecktes flachbrüstiges Mädchen , mit geröteten Wangen und Augen , die über die Außentreppe zu ihrem Apartment angestiegen kam. Das Mädchen trug ein helles roten Shirt das sie bis über ihren Bauchnabel verknotet hatte. Sie hatte ihre Gesicht geschminkt und war leicht gepudert. Sie trug ihr Haar offen und lächelte ein wenig. Das Licht der roten Papierlaternen traf ihr Gesicht. Ihr viel zu kurzer Lederrock war eine billige Kunststoffimitation die sich beim Gehen an der Schlitzseite leicht öffnete.

 

Ihre kleine Gestalt bewegte sich zum Rande der Treppe hin , als sie auf Linda stieß.

 

Wenn Linda an Taylor May dachte dann verdunkelten sich immer ihre Gedanken. Am Abend wechselte sie zu einer Barfrau und Prostituierten ,und am Morgen schlief sie lange aus. Linda reichte dem Mädchen im schwarzen Minirock und bauchfreien Shirt , ein paar Beruhigungsmittel. Taylor May bettelte sie deswegen zu jeder Tages und Nachtzeit an.Sie unterhielten sich ungefähr 15 Minuten bevor ihre Wege sich wieder trennten. Auch Linda hatte jetzt nur noch vor das Treppenende zu erreichen. Ohne es zu bemerkten schaute Linda auf die Uhr , als habe die Zeit ihren Blick gespürt.Hastig stieg sie die Gitterstufen hinab und nahm sich dabei weiter in Acht ,denn überall lauerten in Vietnam die Gefahren ,schoss es ihr durch den Kopf und hörte das Kläffen von freilaufenden Hunden. Linda hasste diese verprügelten Tiere mit gerupften Fell. Deswegen eilte sie die letzten Stufen herunter. Sie zwang sich ruhig und gelassen zu wirken als sie das Treppenende erreichte. Ein Mann nahm sie an der Hand ,es war ein Hubschrauberpilot. Er war ein anständiger Kerl und nannte sie mein Liebling. Charles war Lindas Bruder und gleichzeitig ihr Väterlicher Freund. Es war ein hübscher Kerl mit hellen blauen Augen und einem schmalen Gesicht. Charles hatte ihr den Beruf im Krankenhaus klar gemacht und sie nach Saigon geholt. Er wusste wie energisch seine zwei Jahre ältere Schwester sein konnte. Noch ehe es ihm auffiel gab sie ihm einen Kuss auf die Wange. Da bist du ja sagte Charles mit leiser Stimme zu ihr und tat das gleiche bei Linda. Wie war dein Tag fragte Linda ihren Bruder.Frag nicht , am Abend hatte ich dann noch eine Maus eingefangen.Sie hatte sich in meinem Militärstiefel verlaufen.

 

In ihren weißen Cowboystiefeln schlenderte Linda an der Seite ihres Bruders über eine halbvolle Pfütze mit Benzin.Sie hatte sich noch eine Jacke übergestreift denn im Hubschrauber war immer leichter Durchzug.Wird bald ein Unwetter geben sagte Charles. Noch ist der Dschungel trocken und am ausbluten und das Wasser auf den Reisfeldern geht zur Neige ,aber bald kommt der Regen , und der Monsun wird alles mit sich reißen. Kannst du dich noch vor einem Jahr erinnern , das Hochwasser und der Monsun?Draußen im Dschungel war das ein Segen.Der Wald saugte das Wasser regelrecht in seinem grünen Gehäuse ein.Bei Charles Worten erinnerte sich Linda auch gleich an die Kugeln die in einem schlimmen Gefecht fielen , und den Regen in der Stadt , daran kann ich mich noch gut erinnern sagte sie. Sie gingen zu der Fähre rüber. Auf  der anderen Seite lag der Hubschrauberlandeplatz. Ein paar Barmädchen mit Minirock aus der Stadt mit viel Make -Up und Haarspray in den Haaren , waren wie die amerikanischen US Huren in den Hubschrauber eingestiegen . Es waren alles Stripteasetänzerinnen aus Bangkok gewesen.Der dunkel rote Hintergrund schillerte in den herrlichsten Rot und Brauntönen. Linda setzt sich neben die Mädchen und ließ ihre Augen über ihre Gesichter streifen. Tagsüber hockten die Frauen in billigen Zimmern eines Hotels oder Wohnhauses ,wo sie leichten Tätigkeiten nachgingen. Ein Mädchen mit großen braunen Augen reichte Linda eine Zigarette. Das Mädchen sah konzentriert in einem kleinen Handspiegel hinein und strich ihren Lippenstift nach. Sie bewunderte ihr eigenes zartes Gesicht das durch ihr schwarzes Haar noch viel heller erschien. Ihre Pony Frisur war ein wenig schief geschnitten ,was nicht hieße das es schlecht aussah. Um ihr blaugrünes Militärkleid trug sie einen roten Lackgürtel. Er betonte ihre schlanke Figur noch mehr. Alleinstehende Frauen in Vietnam legten viel Wert auf Mode und eine gute Frisur. Das war das Thema das sie mit ihren Augen gierig verfolgten.

 

Sie nutzen jede Gelegenheit sich hübsch zu machen oder mit reichen Männern zu flirten.

 

Als zwei der Mädchen Lindas Blick auf sich bemerkten reagierten sie mit einem Lächeln.Die Mädchen trugen Sandaletten mit hohen Absätzen und Hotpants. Sie waren dünn und Drogenabhängig. Man konnte es an den Einstichwunden an ihren Armen und Handgelenken erkennen. Linda sah in solchen Unternehmungen keinen Sinn noch einen Zweck. Für sie war es wichtig immer das Richtige zu tun ,was hieße für sie das es falsch ist Drogen zu konsumieren. Sie war wie ihr Bruder ein vernunftbegabter Mensch. Charles war es zu heiß geworden als lange Reden zu führen. Ein Hauch von Verruchtheit legte sich auf die Situation ,die seinen Verstand komplett einhüllte. Er setzte sich  in seinem Cockpit und schmiss die Mühle an , schaltete das UKW Kraftwerk ein und drückte auf den Startknopf für die Propeller. Die Propeller des Hubschraubers erhöhten daraufhin ihre Geschwindigkeit von über 400 km/h ohne Probleme. Die Rotoren sorgten für mehr Auftrieb und kamen bald schon an ihrem Grenzbereich an. Die voluminöserem Propeller und der Rumpf senkten sich etwas nach unten. Die Kampfhubschrauber flogen nebeneinander und hintereinander .Mit Büchsenpulver , Explosivstoff, jeder menge  Treibladungen und Schusswaffen beladen steuerten sie ihrem Ziel entgegen. Die Luft war trocken und warm.Das war alles nicht geübt was jetzt passierte in ein Krisengebiet einzufliegen. Die Flugstreitkräfte hoben ab , fünf Hubschrauber kreisten über die Erde und flogen einen Haufen Mädchen in das Tal des Todes. Um eine Kollision zu vermeiden hielten sie eine strategische Fahrtrichtung ein . Es folgte anhaltende Spannung auf dem Weg in einem Kriegsgebiet mit Rock ,n Roll Musik.

 

Es herrschte ein mächtiger Flugverkehr in den Lüften . Charles und sein Copilot gaben mit ihren Händen ein paar Angaben in das Navigationssystem ein bevor die Reise los ging. Das Räderwerk der Hubschrauberpropeller beschleunigte ihre Geschwindigkeit , raste über einer grüner Hölle mit Hilfe seiner leistungsstarken Triebwerke. Nach etwa einer Flugmeile rasten die Kampfhubschrauber über die Reisfelder und Getreidefelder der Bauern. Sie erstreckten sich Kilometer weit dahin. Der Vietcong  marschiert im halbdunklen der Bäume , durch das ländliche Gebirge mit leuchtenden Farben. Ein gelbliches Licht zeigte deutlich die gegnerische Seite. Es war so heiß wie ein Glutofen. Die Temperaturen im abendländischen Land stiegen weiter an.

 

Die grünen Hügel dehnten sich zu beiden Seiten in Nördlicher Richtung aus. Dort hatte sich schon alles versammelt. Die Vietcong marschierte mit Fackeln über breite Gebirgsketten , die sich in der Mitte aufteilten ,in welcher Mitter sich ein bewachsenes Loch befand. Linda warf einen Blick auf die Kämpfer ,die aus der Luft heraus leicht zu entdecken waren. Ihre Tarnung war somit aus der Luft aufgeflogen. Bei Alarm das wusste sie griffen sie sofort an um sich anschließend wieder getarnt aus dem Staub zu machen. Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen , überlegte es sich und entschied sich dagegen. Ihr schweigen fühlte sich angenehm auf ihrem Gesicht an. Ihre Wangen liefen aufgrund der

 

 

Anspannung rot an. Sie hörte die Stimme ihres Bruders aus dem Cockpit.

 

Er sagte das er die Geschwindigkeit erhöhen würde um die Manövrierfähigkeit anzupassen ,als sie in Luftabwehrstellung gingen. Die Hubschrauber vibrierten als es um Himmel und Hölle ging. Ein Angriffe vom Boden der Vietcong mit hochexplosiven Sprengstoff feuerten auf die Kampfhubschrauber los.Die Piloten drückten auf den Knopf. Ein Bombardement aus der Luft folgte. Linda beugte sich tief nach unten ,ihre Stirn lag in ihren Händen. Nur eine Bandbreite fielen die Schüsse der Vietkong am Hubschrauber vorbei. Allgemeines Gemurmel aus dem Cockpit folgte. Linda tuschelte mit einem Mädchen. Sie konnte ihr die Angst aus dem Gesicht ablesen. Zu einem späteren Zeitpunkt würde sie wieder munter sein. Alle Mädchen waren so. Linda kannte es schon und wirkte neben dem verdrogten Mädchen wie versteinert. Sie sah zum Cockpit hin. Die beiden Jungs am Steuerknüppel taten wirklich ihr bestes. Der Hubschrauber hatte unbarmherzig die Vietcong abgehängt.

 

Ihre Warnlichter sprangen automatisch an. Für Linda fühlte es sich an als würde sie in eine fremde Welt abtauchen.Ihr drehte sich der Magen  so als habe sie Schmetterlinge im Bauch. Sie hatte das Gefühl es würde ewig andauern. Sie hatte keine Ahnung was als nächstes passieren würde. Der Hubschrauber kam ihr von den Einschüssen wie eine verbeulte Blechdose vor. Ihre Frisur war nun völlig dahin und sie nahm erneut ihr Haar in den Mund.Da es Samstagabend war und die endlosen Tagen vorbei waren ,rückten die anderen Sorgen wie ein Haftbefehl heran.Der Computerdisplay spielte verrückt. Linda kannte es schon und zwinkerte die Mädchen an. Charles knirschte mit seinen Zähnen und nahm gleichzeitig einen Befehl entgegen .

 

Er schaltete das Maschinengewehr ein und schoss in die Bäume hinein. Er hatte keine Ahnung auf was er da schoss. Rauchschwaden stiegen auf. Wie auch auf dem Bildschirm seines Monitors. Er musste an seinen letzten Sex in der Nacht denken .Wie eine Sturmbö hatte er die letzte Nacht vernommen. Das Mädchen mit der er schon viele Nummern geschoben hatte war ein Tai Mädchen.Sie nahm jede menge Crystal Meth ein und sah schon ziemlich alt aus. Er hatte Mühe sie anzufassen. Lange bevor er etwas zu ihr sagte , hatte sei ihn schon in ihrem Mund genommen. Das Mädchen hatte es ihm zugestanden und brauchte dringend sein Geld.Es summte in seinen Ohren  und dachte das dass Mädchen gestern Nacht gar nicht so übel war. Charles hatte bei der Kleinen das Gefühl als saugte sie ihm das Rückenmark ,zusammen mit den peripheren Bestandteile seines Nervensystems aus den Knochen. Charles erinnerte sich zurück an seine Checkliste ,er hatte sie heute Morgen schriftlich festgelegt. Er hatte in seinem Zimmer gesessen und die Jalousien runter gezogen und dann hatte er damit angefangen . Er schrieb das er recht stolz auf seinen Erfolg und seine Arbeit ist. Charles hielt es für einen Anfangs einer wahren Geschichte des Vietnamkrieges , an dem sich die US Amerikaner ab dem Jahr 1964 aktiv beteiligten.Nach der Berichterstattung  stellt die Tet-Offensive den Höhepunkt der Ereignisse dar. Die Medien berichten ausführlich über den Krieg ,  und taten dies anfangs auch recht positiv ,bis sich die Lage als immer schwieriger heraus stellte und sich der Blick verhärtete. Man konnte sich seiner Selbstvorwürfe nicht sicher sein. Man musste schon alles haarklein genau erklären um die Vorgänge des Krieges zu begreifen.

 

Obwohl die vietnamesische Bevölkerung die Hauptleittragenden des Krieges gewesen sind , wollte man bislang für sie keine weiteren Entscheidungen treffen. Sie lebten weiter in einem Krisengebiet und waren den schädlichen

Umweltauswirkungen hilflos ausgeliefert. Die kommunistische Regierung

Vietnams stand mit seinen Landleuten selbst im Streit. Und die Menschen waren den militärischen Streitkräften hilflos ausgeliefert. Zu einer anderen Zeit , das wünschte sich Charles würde eine politische Intervention sicher wieder  Frieden schließen können. Zu diesem Zeitpunkt passiert einfach noch viel zu viel. Der Krieg war noch immer aktiv im Gange , und die Bevölkerung musste sich mit der Anwesenheit der USA Soldaten in ihrem Land zufrieden stellen. Dies hatte zur Folge das die sozialen Verhältnisse sich nachhaltig veränderten.

 

Charles stellte sich zudem nie eine Frage , er führte nur Befehle aus. Es gab sie nun mal , diese Schaltflächen im System ,  die jede  menge Stressmomente im Leben eines Menschen auslösten. Sie brachten eine Riesenportion befremdlicher Organismen mit.  Dunkle Materie , die den unsichtbaren Prozess beschleunigten. Man konnte nur aus ihnen Lernen. Charles tat es zumindestens.

 

Natürlich trieb der Krieg ihn zu blinden Raserei und Wut.Er zweifelte nicht an den Worten von Richard Nixon. Aber er teilte auch sein Mitgefühl, mit der gegnerischen Seite. In ein Krisengebiet einzufliegen und mit einem Maschinengewehr auf einem Haufen wild gewordenen Haufen von Guerilla Kriegen zu schießen war nicht immer leicht. Oft gerieten die Gefühle dabei völlig außer Kontrolle.

 

Sein gelassenes Lächeln kehrte wieder zurück als der Flug eine freie Sicht preis gab. Das Wetter spielte mit und das Radar funktionierte einwandfrei.

 

Die Bläue des Nachthimmels dehnte sich  weiter  aus , zog die Sonne vor sich her wie ein rotes leuchtendes Feuer. Das Land wirkte am Abend noch viel intensiver. Das Weiß der Wolken schien als  vereinzelte Lichtpunkte in der seidenzarten  Bläue  des Nachthimmels  ,der  ins Schwarze überging je mehr die Nacht voranschritt.  Die Gegend des Tal des Todes präsentierte eine recht große Angriffsfläche. Charles sah mit seinem Nachtsichtgerät jedes Haar das in der Sonne glänzte.Das Gebiet von etwa 130 Kilometern von Nord nach Süd und etwa 65 Kilometer von Ost nach West deckten einen großen Teil des Nah Dangs Tal. Steile und dicht bewaldete Berge ragten Nördlich des Horizontes auf.Links und Rechts im westlichen Gebiet regierten die  Wälder. Das  Meer lag gleich dahinter. Der Hubschrauber flog jetzt nur noch haarscharf über die Gipfel der Bäume vorbei. Wie ein Föhn wedelten die Propeller viel Wind in die Luft.Überall wo das Auge hinsah sah  man zwischen den Flusstälern blühende saftige grüne Wälder. Hinter dem Tiefland erreichte der Hubschrauber das Tal des Todes. Von feuchten tropischen Nebelschwaden durchzogen schlängelte sich der Wald durch Erderhebungen , Schluchten und sanften Hügeln.Nach etwa 100 Meter über der Richterskala senkte sich der Hubschrauber etwas. Die Verbindung wurde nun gekappt als das  Ziel erreicht war.    

 

Nach etwa vierzig Minuten Flugzeit durch die Lüfte hatten sie endlich das Tal des Todes erreicht. Der Hubschrauber ging senkrecht in die Tiefe. Die anderen Flugeinheiten taten das gleiche. Linda atmete befreit auf. Endlich war sie bei Rick. Es war jedes mal ein Heroischer Moment für sie , wenn sie ihre Beine aus dem Hubschrauber schwang, Ein kühner Ausdruck in seinen Augen ihres Liebsten sorgte für ein Lächeln in ihrem Gesicht. Als sie unter den vielen Mädchen entdecke tippte er ihr auf die Schultern und drehte sie zu sich um. Dann küsste er sie lange auf dem Mund. Ich habe dich schrecklich vermisst Schatz,sagte Rick zu ihr. Und ich dich ,erwiderte Linda ihm. Rick war ein typischer Afroamerikaner. Er war über 180 CM groß und wog etwa 85 Kilo. Er war ein lieber Kerl wie Charles fand. Er nahm Linda in den Arm und steckte seine Nase in ihr Haar. Es duftet so gut sagte er und durchwühlte es mit seinen Händen. Charles ließ einen feierlichen Spruch los:Linda und Rick haben sich endlich wieder gefunden. Es tut gut deinen Mund zu schmeckten sagte Rick als er sie endlich in seinen Armen hielt. Bei unseren spektakulären Begegnung möchte ich euch bei dieser Gelegenheit auf ein kaltes Bier einladen sagte Rick und führte sie und ihren Bruder zu den Baracken der GIs hin. Rick hatte einen Christbaum in der Baracke aufgestellt. Mit selbst gemachten Christbaumschmuck. Linda fand die Idee genial und freute sich das Bäumchen mit seinen vielen künstlichen bunten Leuchtkerzen anzusehen. In Tagen und Nächten wird er mir Freude bereiten sagte Rick und bot Linda einen Platzt auf einer der vielen Holzkisten an. Sie dienten als Ablagefläche und Sitzgelegenheit.

 

Als Regale mit Geschirr, Töpfen und Pfannen voll gestellt , oder als Schreibpult ,die Kisten waren für alles dienlich.

 

Linda suchte sich ein Platzt aus und ihr Blick dabei fiel auf die freudlosen und müden Gesichter der Gis. Es waren ungefähr zwanzig an der Zahl die in der Kaserne hausten. In der gezimmerten Hütte verteilten sich Rauchwolken von den gerauchten Zigaretten. Musik spielte leise aus einem Radio.

 

An einer Garderobe aus großen Haken hingen militärische Kleidungstücke. Linda war sich nicht sicher ob sie von den GIs bemerkt worden war ,denn sie benahmen sich alle abweisend und irgendwie wie verdammte Arschlöcher die den Krieg satt waren. Linda setzte sich auf einen der Kisten ohne sich weiter eine Notiz von ihnen zu machen.

 

Rick hatte aus zwei der Kisten einen Tisch gezaubert und legte eine weiße Serviette als Tischdecke darüber.

 

Was für eine niedliche Übergangslösung dachte Linda und setzte sich auf einer der sechs Kisten. Sie sah sich derweil in ihrer neuen Umgebung um , und beobachtete aus wachen Augen , wie die anderen GIs mit waschen ihrer Unterwäsche beschäftigt waren oder ihre Militärstiefel auf Hochglanz polierten. In einem gesprungenen Spiegel rasierte sich ein junger Soldat über einer fleckigen Waschschüssel. An den Wänden der Baracke hingen an Eisennägeln Uniformjacken und grüne Militärhemden. Ein Eimer gefüllt mit schmutzigen Wasser stand in einer Ecke. Daneben lehnte ein selbstgemachter Schrubber. In einer Kiste stapelten sich Zeitschrift ,und einige klemmten zwischen Matratze und Felddecken. Ein hübscher junger Mann erhob sein Gesicht und fuhr ruckartig von seiner Pritsche auf , als ein Moskito sich auf seine Haut stürzte. Er sah zu Linda rüber , und empfand sie als eine Fremde Frau aus der Stadt. Nichts an seinen Gesichtszügen war ihr vertraut vorgekommen. Der Soldat war ein Weißer und hatte in einer Zeitschrift gelesen. Er hatte kurz ihren Blick erwidert , in dem Verachtung zu lesen war. Mit Desinteresse wendete er sich wieder seiner Zeitschrift zu. Linda fand das dieser Mann nicht hier in dieses Lager hin gehörte. Weder in die US Armee noch nach Vietnam. Er hätte den Kriegsdienst verweigern sollen. Aber wie es Linda schien war er sich wohl zu fein dafür. Oder er war zu feige. Man sollte ihn wohl besser nicht danach fragen.

 

Linda genoss augenblicklich den Ablauf in der Baracke , da es sie schrecklich an ihre Heimat erinnerte. Obwohl es unordentlich war , machte die Baracke auf sie einen freundlichen Eindruck.

 

 

Überall lagen in den Fußspalten des provisorischen Holzfußboden tote steife Fliegenkörper herum. Man konnte sie gar nicht übersehen. Linda fing an sie mit ihren Augen anzuzielen an ,während sie die Männer um sich herum , mit ihren Zungen schnalzten hörte. Mit einem Seitenblick spürte sie wie sie ihr auf den Hintern starten. Sie war nun völlig in einem Zauber untergetaucht

 

umgeben von Sandsäcken und Holzfässern , Kisten und gespannten Wäscheleinen. An einem Halfter hing an einem Balken eine Dienstwaffe mit einem Munitionsgürtel. Linda regierte geschmeidig darauf. Die Gis lagen in ihren Feldbetten ,lasen eine Zeitung und genossen den Anblick von einer richtig weißen Frau. Hin und Wieder trat ein Windstoß durch die Baracke hinein und sorgte für ein kribbeln auf der Haut. Es war ein sehr schöner Abend , denn die Truppen befanden sich jetzt im Waffenstillstand.

 

Die meisten Männer die sich in der Baracke aufhielten waren alles sehr dünne robuste Kerle gewesen. Sie unterhielten sich ganz leise und tranken nebenbei aus einem Becher abgekochte Ziegenmilch.

 

Sie hassten den Leistungsdruck und die Angst vor einem nächsten Gefecht.

 

Einige von ihnen gingen zu den Zelten rüber ,wo die Mädchen sie schon erwarteten. Ein paar Jungs kamen von dort erleichtert zurück und ruhten sich nach ihrer Nummer mit ihnen in ihren Feldbetten aus. Aus ihren Wortfetzen vernahm Linda , das die Mädchen sich im Bett alle rühmten. Rick zündete für sich und Linda eine neue Zigarette an. Er steckte sie zwischen Lindas geschminkten Mund. Dabei zog sie ein erschöpftes Gesicht. Sie fing an der Zigarette zu ziehen an. Dabei viel ihr ein Junge mit rot blonden Haaren und einem Gesicht mit vielen Sommersprossen auf. Es war ein sehr hübscher Junge gewesen. Er sprach leise mit seinem Kameraden und hielt den Kopf ein wenig schrägt als er nebenbei ein Blick in seinen Roman warf. Sein Verhalten spiegelte einen Jungen aus der USA wieder. Der Junge erinnerte sie augenblicklich an Zuhause an die Staaten. Nachdem Klang seiner Worte und den benutzen Redewendungen war er ein Mann aus dem Süden. Er sprach wie ein Südstaatler. Wie ihr Mann Rick . Er saß neben ihr auf einer Kiste und wurde ein klein wenig eifersüchtig als er ihre Blicke bemerkte. Ich schaue mir doch nur den Jungen an und mehr nicht sagte sie. Das reicht aber schon gab ihr Rick zu verstehen.

 

Jim White hing seiner Phantasie nach solange sein Gewehr nicht auf seiner Schulter lag. Er ließ seinen Gedanken freien Lauf und lass in seinem Roman. Rover lachte darüber und diskutierte mit seinem Bettnachbar ein paar Themen durch. Er hatte einen Wasserbauch denn er hatte heute unentwegt viel getrunken. Jim wusste das Rover ein Typ war , der gelernt hat seinen Mut zusammen zu reißen. In seinen freien Zeit schoss er auf sämtliche Objekt im Freien. Es war seine Begierde auf etwas zu schießen. Er sagte wenn der Krieg vorbei sein würde , dann  würde er Berufssoldat werden. Jim reagierte genervt darauf und sagte darauf lieber nichts . Rover hatte den Mumm gehabt ihn einen Langweiler zu nennen. Um seine Wut zu lindern drehte sich Jim einfach auf die andere Seite in seinem Feldbett. Wieder versank er in seinem Roman. Linda schaute ein paar mal  zu ihm herüber. Sie schlich auf ihn zu und reichte ihm einen Apfel. Hier der ist für dich sagte sie und kramte ihn aus ihrer Handtasche. Die sind aus Amerika sagte sie und verließ ihn mit einem Lächeln. Jim freute sich riesig über ihr kleinen Geschenk.

 

Die Temperaturen waren Ende August typischerweise sehr heiß und warm. Rick hatte sich endlich von seinem Streifschuss seiner rechten Schulter erholt. Und wirkte jetzt wieder munter und kraftvoll. Seine schwarzen Augen glänzten neugierig auf. Er hielt Händchen mit Linda und zeigte ihr eine Kohlezeichnung die er gezeichnet hatte. Linda war begeistert. Rick war ein sehr guter Klavierspieler und ein universal Künstler. Sein Interessen für alles Militärische stand völlig im Widerspruch zu seinen vielen anderen Kunstfertigkeiten.

 

Er besuchte gerne Museen und spielte gerne Musik. Hin und wieder betätigte er sich Handwerklich , bastelte an alten Musikinstrumenten oder schrieb Gedichte. Neben ihm hatte ein paar farbige GIs gerülpst und sich nichts aus der Anwesenheit seines Besuches gemacht. Der eine erzählte davon das sein Vater ihn in jeder Nacht grundlos geschlagen hätte und der andere sein bester Freund davon das er sich immer vor seinem betrunkenen Vater versteckt habe. Der Typ der ein rotes Halsband auf seinem Kopf trug , erzählte auch von seinen Kämpfen auf dem Bürgersteig ,von richtigen Straßenkämpfen , auf denen er für Geld eine Schlägerei nach der anderen angezettelt hätte. Er käme aus Illinois und fühlte sich seit er in der Armee ist, wohl bis auf seine Haut. Der andere schwarze Typ erklärte , das es ihm so ähnlich ginge. Aber es störte ihn die Entfernung und das er am liebsten in die Staaten zurück kehren würde. Er würde es hassen auf eine so lange Zeit nicht bei seiner Familie zu sein. Als er an seine Zigarette kräftig zog entzündete sich die Glut von neuem. Er blies heißen Rauch aus. Rick bot ihm eine neue Zigarette an als er sah das er sie zu Ende geraucht hatte. Linda trank ihre Cola leer und unterhielt sich ein wenig mit den Männern die sich nun um den kleinen Holztisch versammelt haben. ,, Diese Männer weiße und schwarze , sind alle Gut Linda Schatz “sagte Rick zu ihr. Sie nehmen alle keine Drogen meinte er und schlug Nick auf seine Schulter.,, Wie kein Speed , kein Koks , und auch kein Hasch“ fragte sie.,, Nein Miss“. Sagte Nick. Er war ein Weißer aus Idaho. Genau gesagt aus Boise sagte Nick. Er hatte richtige Kinderaugen und war erst 20 Jahre alt. Er war ein wenig überfressen und sprach immer zu das der Vietcong verrecken möge. Letzte Nacht hatte er noch an seine Schwellung am Knie gelitten. Aber jetzt ist alles wieder gut sagte Nick und zeigte Linda seine muskulösen Beine. Nick s sinnlicher Mund war fleischig und wulstig aber nicht so schön wie die von Rick. Rick hatte eine weiße Mutter gehabt. Er war ein Mulatte und war sehr schön anzusehen. Linda war es ganz Elend ums Herz weil sie in einer Stunde wieder aufbrechen müsste und das würde wieder bedeuten getrennt von Rick zu sein. Draußen verkauften sich indessen die Mädchen fleißig bei den GIs in den Zelten für Geld. Die Männer standen Schlange und drängten zu den Zelten hin.Linda fand diese Unternehmung einleuchtend auch wenn Rick ihr das Entsetzen ansah .Er reichte ihr auf dem Schreck eine Dose Bier und hielt ihre Hand fest.,, Sie werden gut bezahlt sagte er. Die Mädchen sind nur auf das Geld aus , was sie unempfindlich macht. Sie können das vertragen und sehen es als etwas leichtes an von dem sie lernen“. Rick glaubte an seinen eigenen Worten ,was Linda kaum für möglich hielt. Er sah ihr die Tränen in den Augen an. Er wusste ja wie wie sehr Linda es liebte nach ihren eigenen Regeln zu leben. Bei der Tätigkeit der Mädchen viel es ihr schwer an einem Leben zu glauben ,worin man Lebensfreude und das Glück gratis erhielt . Rick wollte sie zum lachen bringen und machte einen Witz ,woraufhin Linde auch tatsächlich lachen musste. Dann folgte ein Schrei von draußen in die Kasernenstube. Ein Soldat war bei einer kleinen Reparatur auf ein Wespennest gestoßen. Er brüllte und schlug sich die Tiere vom Leibe herunter aber es waren einfach zu viele. Linda sah Rick entsetzt an. Ich möchte nachsehen gehen sagte sie aber Rick hielt sie zurück. Augenblicklich war es ruhig in der Stube geworden. ,, Der Knabe hatte nur mehr abbekommen was ihm zustand. Er wird es überleben ,mach dir keine Sorgen , er ist ein zäher Jagdhund und noch dazu ein ganz großer“. erklärte ihr Rick und hatte ihre schmerzlichen Empfindungen somit genügend durchleuchtet. Linda gab augenblicklich nach. Charles hatte dann ein paar Witze erzählt. Linda reagierte mit einem Stirnrunzeln darauf. Aber sie musste auch darüber lachen. Alle taten es wie Rick und Nick. Die Zelte der Mädchen wurden dann schon wieder abgebaut. Es war Zeit zum aufbrechen. Die Mädchen sahen ziemlich wund aus aber sie waren zufrieden und der Betrag stimmte auch.

 

Charles hatte es jetzt wie alle Piloten eilig und er zerrte an Linda , die nur ungern Rick verließ. Er schenkte ihr zum Abschied eine Wasserlilie und küsste sie solange bis sie ganz rot im Gesicht davon wurde. Ein paar US Mädchen die auf der Bühne wild getanzt hatten ging es ähnlich wie ihr. Die schwarzhaarigen Tai Mädchen sahen dagegen blassgrün im Gesicht aus. Sie reagierten genauso wie Linda sensible auf den Abschied. Sie hatten auch von den Soldaten jede menge Geschenke bekommen. Calciumtabletten und Vitamindrops . Auch etwas zum Abführen und Kohletabletten. Und noch andere Pillen die reinste Energielieferanten waren. Und ganz wichtig war für sie die Chlortabletten für die Herstellung von keimfreien Trinkwasser. Dann gab es noch ein besonderes Pulver , das die GIs in jeglicher Form und Farbe gegen Tropenkrankheiten einnahmen. Die Mädchen waren mehr als damit zufrieden und verstauten das Zeug in ihren Taschen. Jetzt wo die Nacht richtig anfing hatten die Soldaten inmitten ihres Feldlagers ihre Signallichter angezündet. Rick half Linda in den Hubschrauber hinein. Sie war ein richtiges junges Reh. Die Nacht hatte Format so dachte Jim über die letzten Stunden des Abends. Wie gerne würde er jetzt an einem Sandstrand entlang spazieren dachte er ,mit einer Frau wie Linda an seiner Seite.

 

Als Erstes würde er sie küssen und all die schlimmen Dinge vergessen lassen die sie durch den Krieg erlebt hatte. Bei seinen letzten gedachten Sätzen sprangen die lärmenden Propeller des Kampfhubschraubers an. Diese nachtschwarzer Nacht würde noch Unglück bringen,so dachte Jim. Er bekam richtig Angst als die Hubschrauber mit den Mädchen und Linda hinter den dunklen Wäldern verschwunden waren. Die nächtliche Stille war wieder deutlich zu spüren ,so als hätte niemand den Krieg , der sich noch immer im Dschungel abspielte bemerkt. Jim konnte nur abwarten ,auf ein nächstes Gefecht. ,das ein nächstes dunkles Geheimnis mit ins Grab nehmen würde. Die Stadtpflanzen aus New York , aus Alabama , Boston und Texas und Austin ,würden ihr Leben noch heute Nacht verlieren und Jim wusste nicht ob er einer der Toden sein würde. Dann würden die Staaten einen anderen Liebhaber in den Krieg schicken , der noch unerfahrener als Jim ist. Die Guerillakrieger waren so lebendige Wesen in der Dunkelheit , so viel schneller als ein GIs jemals sein würde. Sie waren nur mit Handfeuerwaffen zu erledigen ,und waren beim Angriff den Umständen entsprechend flink ihren Angreifern zu entkommen. Ihr geringes Gewicht sorgte augenblicklich für die nötige Geschwindigkeit. Jim fand es faszinierend ihnen beim kämpfen zuzusehen. Jim erinnerte sich wieder an den Leitspruch seiner Mutter. Sie sagte immer zu ihm , wenn du deine Arbeit richtig machen möchtest brauchst du nur auf die Finger deines Vorgängers zu schauen. Jim wusste das seine Mutter damit Recht hatte.Und darauf ließ sich meistens nicht erwidern. Jim ließ seinen Blick kurz über die breite Hügelkette Rechts von ihm schweifen.

 

Ein andächtiger Moment setzte seine Gedanken in Worte frei.Das Grün des Waldes sprach eine neue Warnung aus und Jim machte einen tiefen Atemzug. Ein Grellrotes Warnlicht blinkte nervös hinter einander auf   , und man hörte wieder die Funker sich über Funk unterhalten. Wie gerne hätte Jim einen nächsten Moment des Friedens heraus gezögert. Und wie gerne wäre er jetzt bei Mumm und Dad Zuhause i n Alabama.

Kurz nach dem Appell brachen die Soldaten erneut auf um in das Feindgebiet einzudringen. Hutchison hatte das Kommando. Der Rundgang im Jagdgebiet hatte nur ein Ziel der eigenen Stärke zu dienen und deren Funktion zu überwachen und gleichzeitig frei zu setzen.

Lieutenant Hutchison hatte hierfür eine lange Wanderung durch den Dschungel angeordnet. Es war ein langweiliger Tag gewesen , sagte er. Jetzt möchte ich eure Wahrnehmung ein wenig schärfen. Ich wünsche mir von euch das ihr alles her gibt für den Ernstfall. Also strengt euch an mir zu gefallen sagte der Lieutenant zu seinen Männern. Seine Selbsteinschätzung beruhte ganz aus seinen Hintergedanken. Wenn derartiges heute Nacht passieren würde , wüsste er in einem Ernstfall immer was zu tun ist. Jim konnte das Begehren in den Augen des Lieutenant sehen , das Ziel seine Bewachung , war nichts als der Versuch die Vietcong ein wenig aufzuschrecken und ihnen das Fürchten beizubringen. Lieutenant Hutchison war drauf und dran sich ungehinderten Zutritt in einem fremden Jagdgebiet zu verschaffen.

Das war der Teil wo das Jagdspektakel beginnt ,immer dann wenn der Feind in unmittelbarer Nähe ist. Burns war unter der Leitung von Lieutenant Hutchison Zugführer.

 

Kampflustig scharten sich seine Männer um ihn.

 

Es fing bei einer leichten Erkundung an. Das feindliche Revier lag den GIs Zu Füßen. Es gab in diesem Moment nichts grundsätzlich zu beachten. Der Marschweg war lang , und die GIs mussten tun was der Lieutenant sagte. Er fuhr fort mit seinem Feldstecher Ausschau auf den Wald zu halten. Er bewachte ihn wie seinen Augapfel. Er hatte nur einen Wunsch heute Nacht den Vietcong den Marsch zu blassen. Er steuerte mit seinem Zug augenblicklich auf ihren Stützpunkt zu. Die Bewegungsfähigkeit der Feindkräfte waren ihm bekannt. Das beeinträchtigte seinen Weitblick nicht ,denn Hutchison wusste ins Detail genau das überall auf einem Schlachtfeld ein Genie wiederzufinden ist. Das galt besonders für seine Mannschaft , alles sehr flinke und sehr tapfere Männer , die damit beschäftigt waren Mut zu beweisen. Es waren alles Männer die sich von den restlichen Leute die Hutchison Privat kannte deutlich abhoben.

 

Jim konnte voraussehen das es heute Nacht zu einem schweren Gefecht kommen würde. Erster Zug Marsch schrie Hutchison. Rover , MacNamara , Burns schulterten ihre Gewehre auf ihren Schultern und luden sie nach.Ihr Posten war leicht und sie hatten dem Lieutenant nichts zu erwidern. Sie waren an einem Punkt angelangt wo ihnen alles Scheiß egal geworden ist. Rick gab Jim Rückendeckung und Jim tat das gleicher bei Rover. Ein Nieselregen hatte eingesetzt und hatte die Haut auf dem Leibe befeuchtet. In den Bäumen flackerte ein Licht. Funksignale sorgten für die nötigen Störgeräusche.

 

Jim trat zu seiner Mannschaft und schloss sich ihnen an. Die Nacht konnte beginnen und ließ sich nicht mehr aufhalten ,in der Natur mit ihrer Schwärze für ein nächstes Wunder zu sorgen. Fleischig rote Blüten an den Hängen leuchteten auf und schienen wie Künstlich zu sein. Sie verströmten ihre Düfte und erließen somit für manches zärtliches Gefühl eine liebe Empfindung. Frösche quakten und Schlangen wanden sich in ihren Verstecken. Mit Macheten bewaffnet schlugen nach ihnen und köpften sie. Auch Jim hatte mit der Machete so manch giftige Schlange den Hals abgetrennt.

 

Der Dschungel fing augenblicklich zu leben an. Die herrlichen Strukturen des Waldes halfen Jim die Welt in der er lebte mit seinen Augen aufzudecken und ihn als Deckung zu nutzen. Es bedurfte dafür keinen besonderen mathematischen Prinzipien , nur ein wenig Erfahrung.

 

 

Ein neues Gefecht

 

Die Vietcong gingen in Stellung. Sie hockten hinter den Bäumen und waren schwer bewaffnet. Mit starren Augen suchten sie die Umgebung nach besonderen Auffälligkeiten ab. Sie fixierten die kleine Lichtung die gleich vor ihnen lag. Der Blick der Vietcong war von solcher Art der alleine für das gejagte Opfer galt. Es war so wie sie vermutet haben , die GIs kamen aus dem westlichsten Teil des Urwaldes das die Vietcong als den Kopf des Dschungels bezeichneten. Der Ort besteht aus den typischen Lavaformationen, die sich während eines Vulkanausbruchs vor etwa 10 bis 12 Millionen Jahren herausgebildet haben.

Zwischen den Lavaschichten befindet sich eine uralte Bodenschicht , die sich in der Zeit durch schwere Stürme , Hitze und der langanhaltenden Schwüle herausgeformt hatte. Der Urwald ist etwas 100 Kilometer lang. Kilometer lang und befindet sich zwischen Westen und im Osten. Der höchste Punkt beträgt 300 Meter und hieß Tahl Soh Tal. Dahinter lagen die Reisfelder der Bauern. Sie waren umgeben vom begrünten Karstgebirge. Und waren angegliedert an den Dörfern , welche Einwohner vom Opiumhandel lebten . Das Thal Soh bot den GIs Unterschlupf in Reichweite der Gewässer des Dai Hin Flusses.

Millionen von Kriechtieren nutzen die Gegend als ihren Lebensraum und zum Eier ablegen. Ein Wasserfall aus dem Berg war ein echtes Wahrzeichen des Tahl Soh. Diese Gegend besitzt eine Gesamthöhe von über 100 Metern und laufen hinab durch verzweigte Wassergräben. Die Einheimischen aus dem Süden von Vietnam leben von dessen Süßwasserabweichungen. Über die anderen kleineren Wasserfälle gelangt das Wasser direkt ins Tal ,über einen steinigen Pfad über dessen Wasserwege sie direkt in die Dörfer gelangen. Die Vietcong mussten etwas klettern, um an die Spitze des Wasserfalls zu gelangen. Sobald sie oben angekommen waren gingen sie in Stellung. Für sie war der Gang ins das Tahl Soh eine leichte Sache den Berg zu erklimmen gewesen aber für die GIs mit ihren schweren Gewichten dürfte es nicht ganz so leicht sein.

 

Zum wer weiß wievielten Male hatte er diesen Vorteil bereits schon erkannt. Mit diesem Gefühl von Macht war der Anführer der Vietcong erwacht. Die GIs waren durch ihre Nachlässigkeit leicht zu besiegen. Durch kleine Irritationen im Sinne ihre Vorstellungskraft im negativen Sinne zu manipulieren ,war ein Endsieg schnell in Sicht. Die Vietcong hatten das schnell begriffen. Mit einem Gefühl der Vorfreude gingen sie das nächste Gefecht an. Der Tropennebel verdichtete sich dank der Schwüle erneut. Die dunklen Schattierungen des Waldes hinter denen die Gefahren lauerten vermischten sich mit den Grautönen und dem einfallenden Licht des Morgengrauen. Der Vietcong konnte nur erahnen was sich dahinter verbarg.

 

General Hoang Lee hielt seinen Gewehrlauf in dessen Richtung und schaute durch das Blätterdach der Bäume. Von dort kamen die US Soldaten über die Wassergräben mit all ihrer Trägheit heran marschiert. Den ausgebildeten GIs über die Kraft ihrer Gedanken einen Schaden zufügen würde ihrem nachlässigen Verhalten sehr zusetzten. Mit unsichtbaren Kräften ihre Ausgangspostion neu zu formieren und an der Nase entlang zu führen war das Mittel den GIs eine treffsichere Wunde zuzufügen. Hierfür bedarf es kein großes rationelles Denken , Nur die Einstimmigkeit ihrer Kampftechnik zu beachten und ein paar Regeln einzuhalten. Sicher spielte Zeit dabei eine wichtige Rolle. Auf den richtigen Zeitpunkt zu achten und ihr Vertrauen zu gewinnen im übertragenen Sinne sollte ihre Verteidigung schwerer machen. Die Schlagkraft der GIs war durch ihre Kaltschnäuzigkeit gekennzeichnet. Für den Vietcong stellte diese Kaltschnäuzigkeit ein nicht kultivierter lebender Organismus dar , aus dessen schlechte gewonnenen Erkenntnisse er seine Energie bezog. Die Jagdhunde hatten bei ihrem Wissensaustausch die Bedeutung ihres Handelns völlig vergessen. Dies half General Hoang Lee seine Kämpfer voranzutreiben ,die Bluthunde bei fehlender Schlagkraft in den Hinterhalt zu jagen. Das sollte die Weiterentwicklung der Operation vorantreiben und sie aufrecht erhalten. Hier für hatte jede Kampfkunst seine Technik und jede Methode bedurfte ein haargenaues Handeln. Das Vorhaben war bekannt mit nur einem Ziel. Allerdings gab es da Unterschiede zwischen den Zielen und seiner Ausführungen. Das Streben nach einem Endsieg war das offensichtliche Ziel einer guten Führung ,im Sinne von echter Tapferkeit. Dies verlangte Genauigkeit , einen standhaften Charakter und einen wachen Verstand. Zweifel waren hier fehl am Platzt.

 

Der Vietcong vertiefte diesen Gedanken bei der Auslegung seiner militärischen Sichtweise die ihn zum Endziel führen würde und zum Sieg.

 

Hierfür hatte seine Soldaten Jahre zuvor jede Menge Kampftechniken erlernt und geübt. Es dürfte für sie daher kein Problem sein mit ihrer Hilfe ein Gefecht voranzutreiben um einen Neuzugang zu legen. Die GIs hatten jetzt schon große Mühe ihren Körperlichen Mangel auszugleichen. Die Moskitos und das Tropenfieber schwächten sie zusätzlich , so sehr das man ihren Rückstand in der vorbeischreitenden Zeit erkennen konnte. General Hoang Lee verkneifte sich ein Lachen. Der Wille zum Sieg hatte in diesem Krieg alleine Priorität. General Hoang Lee würde den GIs und ihrem kümmerlichen Verstand schon zusetzten . Auch wenn ihre fortschrittliche Kampfausrüstung ihre bei weitem überholte , gelang es ihnen nicht ihre  Schwerfälligkeit abzulegen . Sie bewegten sich viel zu langsam , noch dazu litten sie sehr an den erhöhten Temperaturen und den vielen Moskitos ,die überall in den feuchten Jagdgebieten tummelten.  Zwar würde das nächste Gefecht für schwere Verluste auf beiden Seiten sorgen doch Hoang Lee übersah dabei nicht seinen eigenen Vorteil aus seinen letzten Fehlern zu lernen. Seine neue Berechnung erklärte ihm das sein eigenes Land bald schon von seiner eigenen Geschichte überrannt werden würde und die GIs somit erfolgreich als Besiegte geschlagen werden würden. Dieser Krieg ist nicht von dieser Welt und doch ist man ihm aus Stolz so erhaben das man ihm seine ganze Unbesonnenheit widmet. Die GIs waren sich diesem Vorteil bewusst. Ein Rauschen aus den Bäumen kündigte ihren Kampfzug an. Er war leicht zu lokalisieren. In unmittelbarer Nähe der Sumpfgebiete kamen sie aus Süd westlicher Richtung. Der Vietkong stand jetzt kerzengerade und hatte seine Kämpfer um sich versammelt.

 

Die GIs kamen mit viel Gestank und Lärm.

 

Sie tauchten plötzlich hinter den Bäumen auf. Hoang Lee bereit für sein Land zu sterben. Seine Leute hatten den Wald umstellt. Jetzt war der richtige Zeitpunkt sich an den US Soldaten zu rächen. Die Vietcong gingen in die Offensive,und hielten ihre Finger am Gewehrlauf als der Moment gekommen war. Sie machten keinen Rückschritt und griffen sofort an . Das Trompetengebläse gab das Geleit an. Jim hatte nie etwas ähnliches erlebt wie an diesem Abend. Köpfe prallten aufeinander. Ihre Leiber sackten nach jedem Einschuss in die Schädeldecke zu Boden ,je nachdem wie der Schuss viel. Jim war völlig überfordert mit dem bizarren menschlichen Verhalten. Nachdem der erste Schreck vorbei war schoss er los. MCNamara legte sich neben ihm auf dem feuchten Erdboden und ließ sich auf den Boden fallen. Er schoss wie wild ein ganzes Magazin leer. Es war eine MG3 ein Maschinengewehr im Kaliber 7, 62. Unter der Nutzung von Lafetten verdoppelte sich der Kampfspielraum. In blinder Raserei und Wut griffen die Vietcong an. Jim ahnte nicht wie gut sie diesmal sind denn sie schossen McNamara tot. Die Schädeldecke flog von seiner Rübe runter und hatte sein Hirn frei gelegt. Das Blut spritze in allen Richtungen und vermischte sich mit den Wasser aus den feuchten Wasserpfützen. Leichter Rauch war in der Luft abgezogen und verdampfte leidvoll in der Tropenhitze. Der Anblick sorgte für ein Entsetzen bei Jim. Er konnte das Blut von Rob riechen das auch in seinen Haaren und auf seiner Uniform klebte.

 

Irgendwas ging nun völlig schief. Die Geräusche aus dem Dschungel von der letzten Detonation waren so ohrenbetäubend das sich Jim seine Ohren zuhielt. Es vergingen einige Sekunden als eine nächste Detonation folgte.

 

Jim bemühte sich um Konzentration und streckte sich lang auf dem Boden aus. Mit McNamaras Maschinengewehr feuerte er in den Urwald hinein.

 

Rover legte sich neben ihn hin und fing zu heulen an . Er war wie gelähmt und vor Angst erstarrt. Los schrie Jim , es ist deine Pflicht für dein Land zu kämpfen brüllte er auf Rover ein. Dieser hatte gerade eben nur eine Handbreite eine Kugel verfehlt. Die Schüsse vielen aus allen Richtung aus dem Dschungel. Mehrere Einschüsse einer Granate lösten eine heftige Detonation aus. Ein leichtes Feuer in den haushohen Bäumen flammte auf , als als der Vietcong eine Salve nach der anderen , direkt in den Urwald abfeuerte. Jim schloss kurz seine Augen so grell stach die aufkommende Hitze in den Augen. Im Schutze eines Termitenhügels spähte er in feindliche Richtung. Die Vietcong nahmen sie ganz schön im Beschuss. Rover räusperte sich kurz , griff dann zu seiner Feuerwaffe und schoss wie Jim wie wild drauf los. Lieutenant Hutchison schrie nach Burns und Burns steckte im blutigen Gemetzel und konnte nicht antworten. Der Funkerjunge war in Gedanken versunken und zweifelte an seiner Position. Er steckte bis zu den Knien in Schlamm ,Schutt und Asche und bat um mehr schießende Artillerie. Er gab dem General des Reservebataillon den Standpunkt ein und bat dem General augenblicklich um Verstärkung. In Jims Augen spiegelte sich der Wahnsinn als er er selbst von einer Kugel knapp gestreift wurde. Jim zweifelte nicht an der prekären Lage. Jetzt kam es auf seine Unbeherrschtheit wie seiner Furchtlosigkeit an. Er nahm sein Gewehr an seiner Brust und schoss los. Rover nahm die MG3 von MCNamara , das Kaliber 7, 62 und ließ die Lafetten auf klirren. Die Schusswaffe versetzte einen tödlichen Schlag nach dem anderen. In Regenbogenfarben schimmerte das abgefeuerte Metall im Licht des Tages auf. Der Wald fing zu brennen an , die Bäume splitterten in der Luft und hoben regelrecht vom Boden ab.Jim schoss der Wahnsinn in den Kopf als ein Vietcong sich mit einem Kurzschwert auf ihn stürzte. Aller Glanz aus seinen Augen war aus ihnen gewichen und ein böser Schleier hüllte seinen Verstand ein. Seine Arme und Beine krampften als der Vietcong ihm an die Kehle sprang. Die beide wechselten schnell einen Blick und dann bekämpften sie sich gegenseitig. Der Bursche war leicht und flink. Sein Kopf näherte sich und starrte in Jims Augen. Jim geriet in Abwesenheit als es ihm schwarz vor den Augen wurde. Er hatte nicht gedacht das er sich hautnah mit dem Feind schlagen müsste aber jetzt war der Moment gekommen.

 

Im Hintergrund die lauten Stimme seiner Leute ,alles gute Kämpfer im morschen Gehölz des Waldes sich durchkämpfen. Gesteinsbrocken wirbelten bei der letzten Detonation in der Luft. Der Wald leuchtete gelb auf als ein heißes Feuer die Bäume erhitze. Auch wenn Jim hundert Mann hinter sich stehen hatte stand er jetzt in Lebensgefahr. Der Vietcong versuchte seine beiden Daumen in Jims Augen hinein zu drücken. Er brachte keinen Laut hervor und lag unter ihm. Seine Waffe die hatte er verloren. Er suchte mit seinen Händen sein Messer aber der Vietcong drückte ihn mit seinem ganzen Gewicht zu Boden ,bis das seine Knöcheln zum erliegen kamen. Der Funkerjunge war zu weit weg , und das Flackern in den Augen des Vietcong war Angst einflößend. Jim hielt seinen Atem an und stieß aus seinem Mund einen gepressten Laut aus als der Vietcong seine Griff um seinen Hals verstärkte. Er fing zu Würgen an und es ging ihm die Luft aus. Dann ganz plötzlich spürte Jim eine Vibration über und unter sich als eine Handgranate in die Luft ging. Die Kampfgarnitur des Vietcong ging in Flammen auf. Seine Hirnmasse tropfte am Rand seines Helmes herunter als auch seine Muskeln in seinen Armen nachließ.

 

Blut rann aus seinem Mund und tropfte Jim ins Gesicht wie auch Stücke von seinen Zähnen. Wie als würden böse Geister aus seinem Leibe fahren ,sah Jim wie der Körper des Vietcong in Flammen aufging.

 

Es roch nach verbrannter Haut und der Hitze aus seinem Körper. Jim konnte spüren wie sich die Arme des Vietcong erwärmten und im nächsten Moment in der feucht warmen Luft abkühlten. Blut tropfte aus seinem Mund. Der Vietcong bäumte sich wie elektrisiert auf und viel dann vorne über gebeugt leblos über Jim her. Er ließ von ihm ab und starb vor seinen Augen an einem Granatsplitter . Jim war nicht imstande nach Hilfe zu rufen und bewahrte weiter Ruhe. Jetzt da der Druck um seinen Hals geringer wurde ,hatte er sich kurz verschluckt und aufatmen können. Ein Lungenstich machte ihm seine schlechte Lage bewusst. Seine Speiseröhre schmerzte und sein Herzschlag wurde langsamer. Mit einer Hand presste er auf die klaffende Wunde unterhalb seiner Rippen. In seinem Gesicht waren unzählige Schnittwunden. Einen Moment lag er still. Er spürte unendliche Schmerzen bis zu seinen Hüften hin. Seine Schenkel verloren ihren Halt ,ebenso seine Arme ,Hände und Schultern . In seinen Gedanken jedoch wollte sich seine Anspannung nicht lösen. Seine rechte Wange war aufgeschlitzt , und das Blut rann aus dessen Wunde. Ebenso der Speichel auf seinen Lippen. Da lag nun die Leiche des Vietcong vor ihm und er selber war erledigt.

 

Er kotze die letzten Inhalte aus seinem Magen und fühlte sich unglaublich erleichtert als seine vielen Verletzungen am Körper ihm sagten ,das der Krieg für ihn an dieser Stelle somit für immer vorbei ist. Er roch die losgelösten Därme seines Todfeindes und musste jetzt darüber lachen. Dem Vietcong hatte es ganz schön erwischt , und sicher würde sein Tot noch jede menge Unglück nach sich ziehen , denn Jim wusste das ein Mensch zu töten seine Spuren hinterließ. Bei diesem Gedanken döste er ein und das Vergessen stellte sich eine Minute bei ihm ein. Als er wieder zu sich kam hatte die dunkle Materie ihn wieder zurück. Noch immer waren zwei seiner Rippen gebrochen und noch immer zerrte der Schmerz an ihm. Von irgendwo tauchten leise Hilferufe auf. Rick war wegen eines Lungenschuss in sich zusammen gesunken und klammerte sich mit aller letzter Kraft an ihm fest.

 

Der Dschungel , die Bäume der ganze Wald drehte sich um sie , bewegte sich vor ihren Augen in einem rasanten Tempo. Der Boden schien unter ihren Füßen wegzureißen , wie ein großer Schlund ,der heiße Dämpfe aufsteigen ließ glaubte man die Hölle sei ausgebrochen. Es roch nach Schwefelgasen und Feuer , nach ranzigen Blut und nach Tot. Und während sie da verwundet lagen zwischen blutig verklebten Leichen und Verwundeten Soldaten , glaubte Jim in einen Teil eines schlimmen Traumes hineinzublicken. Die Verbindung brach nun völlig ab und das Naturereignis veränderte sein Denken sehr. Die Soldaten neben ihm , krochen halb besinnungslos mit letzten Kräften auf dem Erdengrund ,rissen verzweifelt Grasbüschel und Schotter mit ihren Händen aus , um der Tyrannei des Krieges zu entkommen. Unwillkürlich presste Jim seine Hände vors Gesicht. Die Schattenhaften Umrisse der Bäume standen vor der blendend heißen Sonne. Der Anblick der GIs versetzte ihm einen heftigen Stoß in die Magengegend und er bekam das Gefühl als würde sich ihr Leid im ganzen Dschungel weit ausdehnen. Er bemühte sich über das Leid hinweg zu sehen und griff an seinem Haltegurt um sich darauf abzustützen. Sein Gedächtnis bewahrte einen letzten Schrei auf , den Jim halbherzig verdrängte. Er versuchte ruhig zu bleiben und glitt in eine sorgenlosen Abwesenheit. Immer noch hatte er das Gefühl er blickte in einem Gewehrlauf hinein. Der ganze Wald schwamm in Blut ,aus dem Leichenteile schlüpften. Nur Rick schien die einzige Verbindung noch zum Leben zu sein.

 

Burns war glücklich und zufrieden mit dem Resultat. Hutchison kämpfte noch immer unterhalb des steilen Felsenhanges. Dort oben war der Tumult noch heftig im Gange. Leuchtraketen stiegen in die Luft und verglimmten wieder. Die ganze Nacht sah man ihr weißgelbes Licht wie Schutzheilige am Himmel schweben. Irgendwann als die Nacht vorbei war kam im laufe des Tages ein Divisionstrupp dem Gefecht zu Hilfe. Jim Wünsche sie wären schon eher gekommen und bedauerte das sie erst jetzt gekommen waren. Sie schauten sich um und erblickten einen Haufen von Leichen. Darunter jede menge toter Vietkong. Einige von ihnen wurden mit dem Ende eines Gewehrlaufes brutal niedergeschlagen . Sicher spielte Angst dabei eine große Rolle. Ihre Schädel waren aufgebrochen und man konnte bis auf ihre Gehirne blicken. Lauter rote Flecken wie Jim dachte. Er griff mit seinen Händen in das kalte Wasser eines Baches und wusch sich sein Gesicht damit. Es schmerzte weil ja auch sein Kiefer ausgerenkt und gebrochen war. Er wusste der Kampf ist alle mal für ihn für immer vorbei und er zog schon fast eine fröhliche Miene deswegen. Er wollte Rover noch etwas erklären und ihm um etwas bitten aber er war schon wieder in den Dschungel verschwunden , wo er Helfen musste nach den Leichen der GI s zu suchen. Jim kam ihm zum ersten mal mit Respekt entgegen denn er wusste er würde Rover nie wieder sehen. Er könnte jetzt endlich Nachhause und seiner Mumm und seinem Dad dieses Unrecht erklären , das der Krieg für ihn darstellt und immer darstellen würde.

 

Aber solange er verwundet hier an Ort und Stelle lag war er noch immer weit von einer Welt entfernt die man für in Ordnung hielt. Jedes kleinste Geräusch verursachte bei ihm immer noch eine untröstliche Gereiztheit , so sehr das seine Ohren sich bei der kleinsten Witterung aufrichteten.

 

Es überkam ihm Erleichterung bei einem kalten Schluck Wasser aus seiner Feldflasche . Es half seinem schmerzenden Körper und spülte die Benommenheit aus seinem Kopf. Der heftige Schlag ins Gesicht des Vietcong ,dann der Aufprall auf seinen Hinterkopf hatte trotz des Helms schreckliche Kopfschmerzen verursacht. Jim setzte erneut die Flasche an seinen Lippen an. Seine Augen und sein Gesicht waren von Moskitos Stichen übersät . Außerdem war seine Haut mit Dreck und Tarnfarbe überzogen gewesen. Rick stöhnte neben ihm auf weil eine Kugel in seinen Lungen steckte.

 

Ein Rettungshubschrauber half ihm und Jim auf seiner Tragfläche hinein. Sie packten die Leichen von Soldaten in Säcke ein  und hievten sie neben den Verwundeten. Rob McNamara war einer unter ihnen. Er sah schrecklich entstellt aus und seine Vorderzähne  fehlten ihm und er wirkte schlaff und gedunsen. Seine toten Augen standen offen und schauten ins Nichts. Rick war glücklich endlich Nachhause zu kommen und lehnte sich an Jims Schulter. Auch Jim bekam jetzt Heimweh und freute sich auf ein sauberes Bett in einem Lazarett.

 

 

In Saigon

 

Linda kam zu ihrer nächsten Tagesschicht ins Krankenhaus. Sie hatte die Routine raus und betrat durch den Haupteingang das Krankenhaus.

Der Maßstab des Gebäudes war Quadratisch viel zu lang und rechteckig viel  zu  klein. Die Wände zu dick und die Decken zu niedrig. Das Krankenhaus war ein Vierstöckiger Betonbau am Ende der Stadt , mit Ausblick auf dem riesigen Schiffshafen , mit einer Fähranlage . An dem Gebäude nagte der Zahn der Zeit. Von Auspuffgasen und den lauten alltäglichen Störgeräuschen von der Straße umgeben war das Krankenhaus für jeden leicht zu erreichen gewesen. Ein Kohlekraftwerk auf der Südseite ragte aus dem anderen Teil der Stadt hervor. Es sorgte für Strom und Licht. Zum Krankenhaus gehörte ein zierlicher Palmenhain , der als kleine Parkanlage diente. Er wurde von den Patienten zum spazieren gehen genutzt ,aber auch von den vielen Meeresschildkröten , die vom Meer an Land gingen. Sie wurden an manchen Tagen für eine Suppe geködert und als Köstlichkeit in einem Topf zubereitet.

 

Auch Linda nutzte den Palmenhain zum flanieren und natürlich in der frischen Luft eine Zigarette zu rauchen. Ein kleiner öffentlicher Chinesischer Tempel in der Mitte des Hains sorgte für Andacht und Stille. Es war leicht ihn zu erreichen und war der Göttin der Erde ,des Windes und der Meere geweiht. Man fand ihn leicht dankt des Weihrauchgeruchs. Auch Linda suchte ihn in schweren Zeit auf.Es war als würde sie ein Blatt vom Baum pflücken wenn sie ihn bei Zeiten aufsuchte.

 

Inzwischen war sie ihren Empfindungen wieder Herr.

 

Sie war vor einer Stunde mit einem Boot hinausgefahren um sich ein wenig den Kopf frei zu machen.

 

200-Seemeilen voraus schauten ihren Augen über das Meer hinaus.

 

Die öden Stunden in ihrem Hotelzimmer waren vorbei. Das Krankenhaus lag in der Nähe des Vietnamesischen Küstengewässers die Anham. Dort kaufte sie täglich Makrelen , Krebse und eine Portion frischen Seetang ein. In ihrem Hotelzimmer besaß sie einen kleinen Gaskocher. Damit kochte sie sich täglich eine kleine Portion Fisch bevor sie zur Arbeit ging.

 

Einerseits fühlte sich Linda gut , aber auf der anderen Seite bestraft weil der Krieg ihr sämtliche schlechte Botschaften verkündete. Feindbilder stiegen in ihren Gedanken auf und vertilgten sämtliche guten Gefühle von ihr. Seit Menschengedenken suchten Kriege den Menschen heim , für die sie am Ende nichts konnten und für die sie mit dem Tot bezahlen mussten. Von der Umweltzerstörung ganz abgesehen und den Kahlschlägen ganzer Großstädte waren die Gründe für einen Krieg für den Menschen eine psychische Belastung. Ein Krieg hatte zur Folge das man sich belogen fühlte. Einen kurzen Augenblick drehte sich für Linda die Welt . Der Aufenthalt in Vietnam war ein klein wenig kompliziert. Da war das Chaos in ihrem Kopf nicht schnell vergessen. Es hat in dieser Nacht wieder ein Mord gegeben. Die Ohren an den männlichen Leichen fehlten. Als Linda diese Stelle in der Zeitung las machte sie die Grausamkeit , mit der die Mörder umgingen wütend. Es vergingen weitere fünf Minuten wo sie an die Hinterhältigkeit der Mörder denken musste. Sie sah zu den Schiffen auf dem offenen Meer hin. Der Küstenabschnitt Nordöstlich war das Jagdgebiet für Seefische. Die Fischer warfen dort täglich große Netze hinaus und beluden ihr Schiff mit Fischen , Muscheln und anderen Seefischen. Die Kaianlage lag gleich neben den Lagerhallen für Fisch. Die vielen Konservenfabriken , in der Nähe des Krankenhaus nahmen das Frachtgut anschließend täglich frisch entgegen. Als sie den Personaleingang des Krankenhauses betrat hatte sie ein mulmiges Gefühl. Irgendetwas war anderes und sie würde es gleich verstehen was dieses Gefühl begründet. Wie aufgeregt sie war als sie zum ersten mal mit einem Hubschrauber in einem Krisengebiet einflog. Die Gefühle waren ähnlich und das machte ihr sorgen. Linda zog sich als es Zeit war ihre Schicht anzutreten nach Dienstvorschrift ihre Arbeitskittel über und schlenderten zu den Patienten hin.

 

Sie schaute sich um inmitten des immerwährenden Leidens der zukünftigen Kriegsveteranen. Wo kamen die alle her? Gestern waren die Betten noch leer gewesen und nun war das Bettenzimmer Rand gefüllt. Linda war von ihrem Gejammer überzeugt. Sie versuchte freundlich zu lächeln und versuchte sich ihre Verstörtheit nicht anmerken zu lassen. Wie aus einem Lehrstück kam ihr das Krankenhaus plötzlich wie eine Bühne eines Theaters vor. Linda konnte als Krankenschwester eigentlich froh darüber sein , denn ihr Beruf machte das Leiden aus. Über den langen Flur schritt sie mutig neben kleinen vietnamesischen Ärzten und Aushilfskräften. Die Anwesenheit der vielen GIs machte sie ganz sprachlos.

 

Als sie die Tür zu den Krankenzimmern öffnete , war sie schockiert wie überfüllt die Betten alle waren. In jeder Ecke standen Standventilatoren , die bemüht damit waren kalte Luft in den lichtdurchfluteten Zimmern zu fächern.

 

Die Temperatur des Tages stieg stetig an und es würde heute ein sehr heißer Tag werden. Die anhaltende Sommerhitze wirkte sich ermüdend auf die Arbeitsstunden des Krankenhauspersonals aus.

 

 

Linda musste augenblicklich an Rick denken , sie hoffte das es ihm gut ginge und er da draußen im Dschungel keinen Hitzeschlag erlitt. Schließlich wusste Linda sehr gut wie erbarmungslos die Hitze in diesem fremden Land ist. Solange sie die Männer befühlte und abhörte und ihre Temperatur maß war sie überwältigt von den vielen blutigen geschundenen Körpern. Unglücklicherweise erfuhr sie erst jetzt von dem Desaster ,das sich zwischen US Soldaten und den Vietcong gestern und die ganze Nacht ereignet hatte. Auch davon das Rick ihr Mann einer von den Verletzten sein würde. Der Anblick der vielen GIs hatten ihr augenblicklich einen Schlag ins Gesicht verpasst. Viele starten sie aus rotgeäderten Augen an.

 

Fallschirmspringer mit gebrochenen Beinen und Armen zeigten sich ihr mit einem Stummen Schrei. Mit klaffenden offenen Wunden hatten man sie hier in das Krankenhaus eingeliefert.

 

Ein Rabenschwarzer Mann mit einem amputierten Arm tat ihr besonders leid. Mit soviel verstümmelten Körpern hatte Linda nicht gerechnet. Ihre gute Laune senkte sich augenblicklich bei dem Anblick der Verwundeten Männer.

 

Der Mann ohne Arm war noch immer bewusstlos von der Operation.

 

Sein Kissen auf dem er lag war voller Spucke und Blut. Dafür das er keine Infektion bekam , hatte man ihm jede menge Antibiotika verabreicht.

 

Es war keiner von den Männern die Linda kannte. Sie überlegte ,versuchte sich an Namen zu erinnern , aber ihr kam keiner in den Sinn der ihr vertraut war und somit blieb der rabenschwarze Mann auf dem Krankenbett für sie ohne Namen. Jetzt war es wichtig, dass sie genau das Richtige tat, denn sie wollte den Mann ohne Arm mit Respekt behandeln. Sie hatte ihn nicht an die Kollegen abgeben wollen und informierte sich bei dem Arzt wer dieser Mann auf der Pritsche ist. Das ist Mike Salley. Verkündete

 

Dr.Honag Mo. Der Patient wollte seinen Arm behalten, als ich anfing die Narkose vorzubereiten ,da brüllte er er werde sich umbringen wenn ihm der Arm fehlt.

 

Es war keine Frage mehr ihn nicht mit starken Beruhigungsmitteln zu sedieren. Sein linker Arm liege außerdem noch immer im OP Saal und umfasst ein Gewehr. Auf dem Weg ins Krankenhaus fragte er ob er einen Rest von seinem Arm behalten dürfte. Ich glaube nicht das es möglich ist , aber wir bemühen uns ihn zu präparieren sagte Dr.Honag Mo. Als Linda zu lachen anfing war die Tür hinter Dr.Honag Mo wieder zugefallen. Der Arzt hatte viel zu tun und eilte zu einer nächsten Abteilung.

 

Linda war im großen und ganzen mit der Antwort des Arztes zufrieden und umfasste Mikes Sallys Halsschlagader um seinen Pulsschlag zu zählen. Trotz der vielen Stichwunden am Körper hatte dieser Mann einen sehr ruhigen Puls.

 

Unter seinen Blut durchtränkten Verbändern stöhnte er leise auf. Linda hielt ihm ein Glas Wasser an den Mund.

 

Dann hatte etwas ihre Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.

 

Zu ihrer Überraschung erkannte sie Jim White unter den Verwundeten wieder.

 

Sein blondes Haar schimmerte unter den rabenschwarzen Farbigen und blutgetränkten Patienten mild auf. Seine Haut war von den vielen Moskitos gerötet und Wund gescheuert. Seine Grübchen jedoch deuteten ein zärtliches Lächeln an. Sein Kiefer war ausgerenkt gewesen und mit einem Draht zusammen geflickt. Er hatte zwei Rippe gebrochen und zwei Messerstiche überlebt. Nachdem Linda ein paar Tablettes abgeräumt hatte und Medizin an die Kranken vergeben hatte , begab sie sich an seinem Bett. ,,Jim dich hier zu sehen macht mich nicht gerade glücklich“: sagte sie. Ich wünschte mir es wäre anders. Kam er ihr entgegen. Es war ein heftiger Kampf. Anders als die anderen Kämpfe davor.erklärte er ihr. Linda umfasste seinen Puls solange er sie über Einzelheiten über das Gefecht aufklärte. Die Gewalt ließ sich nicht mehr abstellen und eine nächste Eskalation mit dem Feind kündigte sich von Stunde zu Stunde an. Es gab jede menge Feuersbrünste ausgelöst durch hitzige Flammenwerfer. Die Gegnerische Seite verbrannten unsere Männer. Ich kann froh sein das ich noch lebe. Denn Rest sparte sich Jim laut auszusprechen , denn der bittere Klang in seiner Stimme stimmte auch ihn traurig. Er hatte letzte Nacht so viel schlimmes gesehen das seine letzten Tränen noch immer in seinen Augen brannten. Alleine hätte ich das nicht ausgestanden sagte er nachträglich. Linda hatte ihn verstanden. Ihr blondes Haar hatte sie streng nach hinten gekämmt und zu einem Dutt gebunden. Ihre helle Haut war ebenmäßig und rein. Ihre Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln an als sie keine andere Wahl hatte Jim damit ein klein wenig aufzuheitern. Jetzt strahlten ihre blauen Augen aus ihrem Gesicht heraus. Jim erklärte ihr das ihr Mann Rick ebenfalls hier in diesem Krankenhaus ist. Linda war ganz außer sich. ,,Ist das wahr“? Fragte sie Jim entgeistert.,, Es ist wahr , er kam mit mir zusammen hier her nach Saigon“. erwiderte Jim. Lindas Gedanken überschlugen sich augenblicklich. Jim nahm ihre Hand in die seine. Ein Schuss in der Lunge. Er wird durchkommen , versicherte Jim ihr. Als Linda davon erfuhr bohrte sich ein seltener Schmerz in ihrer Brust. Sie hatte gestern Nacht bei einer Operation Aushelfen müssen und sah in einem blutigen Kadaver hinein der voller Krebsgeschwüre war. Es war nicht leicht für sie von einem Kriegskameraden ihres Mannes zu erfahren das er verwundet ist.

 

Jim ich muss mich leider um ein kleines Mädchen kümmern. Die Mutter gilt als Vermisst aber das Kind sagte ihr , das die Telefonnummer ihrer Großmutter Lin in einem Telefonbuch stehen würde. Es war schwierig gewesen diesem Kind diese Information zu entnehmen. Eine Woche hatten wird das Mädchen nach seinen Eltern ausgefragt. Nach etwa 24 Stunden erfuhren wir erst , ihre Großeltern ein Geschäft in der Innenstadt führten und sie ein Telefon besitzen. Du kannst dir nicht vorstellen wie schwierig es war , das Kind zum reden zu bringen. sagte Linda.Ich verstehe sagte Jim. Dann suchte Linda augenblicklich nach Rick. Als sie ihn gefunden hatte , umarmte sie ihn. Er litt in dieser unheilvollen Nacht unter einem schrecklichen Fieber. Wie gut das es Medizin gibt. Linda stellte zu ihrer Zufriedenheit fest , das es Rick sehr gut ging als sie ihn unter den vielen Männern entdeckt hatte.

 

Sie wusste das er still liegen musste und sich nicht bewegen durfte. Sie sah wie er unruhig durch die Nase aus und ein atmete.

 

Mit ihren zarten Fingern durchfuhr sie sein schwarzes Kraushaar. Er lächelte als er sie erkannte und sah sie mit seinen schönen braunen Mandelaugen an. Was für ein Desaster dachte Linda und war ganz plötzlich himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt.

 

Oh Rick wie konnte das nur passieren. Wie geht es dir mein Liebster.

 

Er richtete sich kurz auf und spuckte Blut. Sogleich stieg der metallische Geruch in Lindas Nase. ,,Es ist dieser stechende Schmerz in meinem Rücken“. sagte Rick ,,der mir zu schaffen macht , es ist als müsste ich sterben“. ,,Hier stirbt keiner“ sagte Linda :,,jedenfalls nicht solange ich die Angestellte dieses Krankenhauses bin“. Linda überlegte kurz und schaute sich die Wunde in Ricks Brust genau an. Ein Pflaster klebte auf der Haut. Ihr Mann geriet in Redelust als sie die Wunde mit ihren Fingern leicht berührte. ,,Die Fäden müssen irgendwann gezogen werden“ sagte sie.,, Es wird nur ein wenig zwicken“ hatte sie ihm versichert. Rick spuckte erneut Blut als er auf ihre Worte reagierte.

 

,, Diese Bilder der letzten Nacht nehmen mich noch immer ganz schön mit“ sagte er ,nachdem er einen blutigen Schleimtropfen in eine Nierenschalle hinein gespuckt hatte . ,,Ich möchte trauern aber etwas hindert mich daran“. Rick machte bei seinen letzten Worten Anstalten aufzustehen aber Linda drückte ihn zurück in die weichen sterilen gebleichten Kissen. Ein lauter Schmerzensschrei entkam aus seinem verzweifelten Mund als er versuchte seine Brust anzuheben. .Er versuchte nochmals aufzustehen aber dann merkte er wie ihm die Luft ausging. Er wiederholte es ein paar mal ,doch als seine Füße seitlich von der Bettkante rutschen ließ er es bleiben. Kopfschüttelnd hatte Linda ihn gescholten. Mit ihren arbeitsamen Frauenhänden bettete sie ihren Mann Rücklings auf das Kissen und brachte ihm eine Flasche Cola aus einem Automaten. ,,Ich wollte zu dir mein Engel sagte Rick und in dem Moment traf mich die Kugel. Nachdem ich mehrmals versucht habe

 

mein Gewehr zu laden geriet ich selbst ins Schussfeld. Dann konnte ich nur noch auf allen Vieren kriechen und schaffte es nicht mehr mich aufzurichten. Ich fühlt die Gefahr und blieb einfach nur ruhig auf dem Boden liegen. Ich spuckte Blut und wusste meine Lunge hat es erwischt. Die Kugel glitt in mich hinein mit aller Präzision die ein Vietcong beim Abzug seiner Waffe aufbringen konnte. Ich sah lange in seine Richtung und doch hatte ich ihn nicht in den Büschen erkannt , denn er hatte sich gut getarnt. Ich verlor einen Augenblick die Totale Kontrolle über mich und meine Selbstbeherrschung als ich spürte das etwas in meinem Körper eingedrungen ist. Die Beschimpfungen meiner Kameraden über den Vietcong hörte ich nur noch schwach in meinen Ohren. Mein Gesicht stürzte zu Boden , wo Laufkäfer , und Tausdenfüssler meine Haut im Gesicht streiften. Meine Nerven zuckten und unablässig spuckte ich Schleim und Blut aus. Dann hörte ich wie mich meine Männer an den Füssen aus der Gefahrenzone heraus zerrten. Ich glaube ich habe verdammtes Glück gehabt hier in diesem Bett zu liegen und mit Reispudding gefüttert zu werden“. sagte Rick. Völlig erschöpft sackte er erneut in die Kissen.Sein unrasiertes Gesicht hatte ihn älter gemacht als er ist. Linda streichelte ihm sanft über sein Kraushaar und erklärte ihm das sie leider nicht viel Zeit habe ,sich um ihn zu kümmern. Die Schwierigkeiten des Tages zerrten an ihr und sie erklärte ihm in kurzen Sätzen : Liebster so leid es mir tut aber ich muss mich da um eine wichtige Sache kümmern. Ein kleines Mädchen benötigt dringend meine Hilfe. Zou Linn ist ein vier Jähriges Mädchen das seine Mutter verloren hat. Ich suche nach ihren Großeltern und ich muss mich dringend um sie kümmern. Sie küssten sich zum Abschied. Dies also ist wirklich der Aufbruch zu unsere großen Liebe rief ihr Rick liebevoll hinterher. Das Mädchen Zou Linn saß unter ihrer Decke neben ihrem kleinen Koffer. Ihr Mantel hing über der Bettlehne. Im Schwesternzimmer standen eine Vase mit Blumen , zwei Grußkarten, eine Brille und eine Tafel Schokolade. Die Sonne schien nur sanft durch das Fenster. Da Linda die blauen Vorhänge zugezogen hatte. Sie reichte Zou Linn die Schokolade. Das Mädchen langte zu. Sie war sehr hungrig gewesen und deswegen reichte Linda ihr noch ein gekochtes hartes Ei. Linda stellte die Flasche Cognac zurück aufs Regal. Sie gehörte ihr und war ein Geschenk eines Arztes aus den USA gewesen. Dr. Karson war ein sehr liebevoller Mann Anfang dreißig. Er ernährte sich fast nur von reifen Bananen  und eine Schalle Reis am Tag. Er arbeitete bei Nacht und Nebel und war eifrig damit beschäftigt der kleinen Zou Linn eine Freude zu bereiten. Mick Karson war groß , breitschultrig und blauäugig gewesen. Er hatte vor knapp einer Stunde Kontakt zu den Großeltern des Kindes aufgenommen. Nun war ein Streifenwagen auf dem Weg ins Krankenhaus , um die Kleine zu ihren Großeltern zu bringen. Linda sollte das Kind begleiten und den Rückweg ins Krankenhaus mit einer Fahrradrikscha zurück legen. Dr. Karson hatte vor einer halben Stunde alle Vorkehrungen getroffen und

 

führte die Polizeibeamten in das Schwesternzimmer. Linda half dem Mädchen in ihren Mantel hinein und nahm sie an ihre Hand. Die Beamten kamen und nahmen Zou Linn und sie mit. Der Streifenwagen und seine Sirenen ertönten laut auf nachdem Linda und das Mädchen in den Streifenwagen eingestiegen waren.

 

Das Auto fuhr in Richtung des Bahndammes vorbei in Richtung einer ansehnlichen von Bäumen umstellten Landpromenade. Sie führte zu einem alten Kolonialviertel hin ,wo ein historischer Stadtkern erhalten geblieben ist. Dieser Teil mit Vorgärten und einer ansehnlichen Wohnanlage war der perfekter Ort für einen Spaziergang. Linda musste das Kind nicht beruhigen den die kleine Zou Linn kannte die Strecke bereits in und auswendig. Man konnte ihr es deutlich anmerken. Immer wieder zeigte sie mit einem Finger in je Richtung wo sie mit ihrer Großmutter überall gewesen ist. Um diese Urzeit war viel los auf den Straßen. Lastwagen mit einer Thunfischladung befuhren die breiten Straßen. Ein Nebelhorn blies jede halbe Stunde seine Signale. Menschen auf Fahrrädern füllten die Gehwege und machten die die Fahrbahn unsicher. Linda hatte das Gefühl als brannte sie mit dem Kind durch. Vor dem Morgengrauen hatte sie wirklich darüber nachgedacht Vietnam für immer zu verlassen. Aber das wäre fast wie Verrat. Linda bekam augenblicklich Schuldgefühle. Endlich verließ der Streifenwagen der Polizei das Hafenviertel. Mein Gott wo waren all ihre Verheißungsvollen Versprechungen vor dem Krieg gewesen fragte sich Linda .Sie fühlte sich eine Sekunde vom Wege abgekommen , und sie berührte für eine liebevolle Verständigung den winzigen Körper der kleinen Zou Linn. Das Kind warf ihr einen Intimen Blick zu. Und obwohl das Kind in Linda eine warme Empfindung auslöste Resignierte ihr Herz. Wie dem auch sei versuchte Linda weiter den Sinn zu benutzen , verstimmt zu sein. Der Streifenwagen kam zu erliegen. Linda half Zou Linn aus dem Wagen auszusteigen. Es war eine kurze Verabschiedung. Die Großmutter kam aus dem Haus und nahm das Kind entgehen. Es war eine alte Frau mit zierlicher Statur und einem runden faltigen Gesicht mit Grauem Haar. Zou Linn ging ohne ein Aufbegehren mit der zierlichen Frau ins Haus mit. Sie führte mit ihrem Mann eine Kupfersticherei was auf einen kleinen Wohlstand hindeutete. Linda war Gott dankbar für sein Einlenken gewesen und hatte sich von Zou Linn mit einem Lächeln von ihr verabschiedet.

 

Linda hatte es jetzt eilig und überquerte eilig die Straße. Sie wusste das in der Innenstadt immer wieder Zwischenfälle gegeben hatte und fürchtete sich auf Menschen zu stoßen die Politisch aktiv waren. Sie suchte nach einem Fahrer einer Fahrradrikscha und ließ zu ihrer eigenen Sicherheit Zeit und Distanz walten. Bald wird sich wieder ein Mord in der Stadt ereignen ,Linda konnte es täglich in der Zeitung lesen. Vielleicht geschieht er schon in der nächsten Stunde und sie fürchtete sich davor selbst ein Opfer von einer Meuterei auf offener Straße zu werden. Sie schaute auf ihre Armbanduhr um ihre restlich verbleibende Zeit abzugleichen und zählte die letzten Minuten und Stunden die sie zurück gelegt hatte. Sie vernahm leise Stimmen hinter sich und schlich aus Vorsicht an den Bahngleisen entlang. Die lagen gleich hinter einem Wohnviertel in das sich Linda verlaufen hatte. Dort sah es aus wie in Chinatown , Häuser mit Pagodendächern und ihren bunten Fassaden bildeten die Hauptstraße des Arbeiterviertels. In dieser Gegend wimmelte es nur so von Spiel und Opiumhöhlen , Restaurants und Lebensmittelgeschäften und natürlich die vielen Schwarzmärkte. Zwischen den Häuserblocks herrschte das Chaos. In kleinen Gehöften lebten Ferkel und Schweine eng beieinander. Sie liefen wie die streunenden Hunde und Katzen , durch die winzigen überfüllten Gassen . Es gab ein paar Buchhandlungen in Saigon , ein paar schäbige Kaffeebars , und jede menge Schwarzmärkte. Die Situation der jungen US Amerikanerin hatte sich bald schon merkwürdig verändert beim Anblick der vielen roten und grünen Drachen. Das Leben außerhalb von Saigon flößte ihr Respekt ein und sie eilte aus diesem Grund auf den Hafen zu. Dort wusste sie war ein Rikschaverleih und immer ein Fahrzeug frei. Durch einen kleinen Häuserblock entlang waren es nur noch 100 Meter bis dorthin. In der Wohngegend wimmelte es von Ratten aus der Kanalisation. An manchen Stellen ragten verschlissene und verflochtene Stromkabeln heraus. Am Ende einer ruhigen Nebenstraße sah man Dampf aus einem Entlüftungsschacht aufsteigen, vielleicht aus einen der vielen Wäschereien .

 

In einem Hof sah sie Plastikstühle um einem Klapptisch. In der Mitte des Hofes sah sie eine Pfütze mit einer Benzinflüssigkeit gefüllt. Das Wässerchen schimmerte in Regenbogenfarben. Geruch von gekochten Speisen drangen aus allen Öffnungen der Häuser. Die Dächer des Armenviertels lagen tief. Ein Zimmer war nicht bewohnt und Linda sah kurz durch das schmutzige Fenster. Von der Zimmerdecke hingen graue Spinnweben herunter. Ein Stuhl und ein Tisch waren in dem Zimmer noch vorhanden , ebenso ein altes kaputtes Radio ,das in einer Ecke des Zimmers geschleudert war. Jetzt hatte sich Lindas Blick verschlagen ,als die Zeit verstrich. Als ihre Füße wieder an ihr zerrten und ein Flüstern an ihrem Ohr erklang , was so viel hieß. Was machen sie da ? marschierte Linda an die Stimme vorbei ohne ihr zu antworten. An eine belebte Geschäftszeile entlang , betrat sie ein Arbeiterviertel. Es bestand aus mehreren Würzigen Gewürzständen , zwei Wäschereien ,Fischständen und an jeder Straßenecke fand man einen Barbier. Das Leben dieser Menschen war hart. Sie feilschten und handelten für einen geringen Lohn. Ihre Beliebtheit war Stadtbekannt ,wobei das Benehmen dieser überschlanken Menschen zu Lindas Bedauern an manchen Tagen sehr fraglich erschien. Die Vorfreude war groß ,da hinter dem Viertel der Hafen mit seinen vielen Walfangschiffen lag.

 

Linda sah einen großen Platz und das Meer. Der Hafen dachte Linda und beging den menschenleeren Platzt , wo ein paar Hunde damit beschäftigt waren Fischkadaver aufzufressen. Die Hund mit keifender Schnauze ließen sich nicht ablenken und es war leicht für Linda an sie vorbei zu gehen.

 

Schließlich hatte sie Glück und sie hatte das Vergnügen auf der Sitzfläche einer Rikscha platz zu nehmen. Ihr getrübter Blick klärte sich augenblicklich auf , in gespannter Erwartung eine kleine Rundfahrt durch Saigon zurück zu legen. Lindas Fantasie eilte voraus. Die Hunde hatten sie vergessen ,sie hatten sie nicht mal wahr genommen. Sie verteilten sich wieder auf dem Platzt wo sie erneut Ausschau auf Resten von Fischen hielten. In Gedanken versunken war Linda gezwungen sich ein Bild mit Hunden auszumalen. Ihre schwarzen Hundenasen folgten einer Fährte aus Blutgerüchen. Wenn der Rikschafahrer nicht unaufhörlich mit Hilfe seiner Kraftanstrengung in die Pedale getreten hätten , würden Lindas Gedanken noch immer um den Hafen kreisen. Sie schaute jetzt aus offenen Augen und atmete den Duft von süßen reifen Melonen ein . Gleich mehrere Stände lagen Zwischen den Straße und den überfüllten Fußwegen. Der unwiderstehliche Duft veranlasste sie den Rikschafahrer darum zu bitten kurz anzuhalten. Linda stieg aus und stellte sich an den Melonenstand suchte sich ein herrliches Stück aus , bezahlte und nahm wieder auf dem Platz in der Rikscha platz.

 

Sie konnte wegen der Unruhe die sich auf der Straße abspielte kaum stillsitzen. Der Fuß des Rikschafahrers und seinen dünnen Beinen strengten sich erneut an Kraft für die lange Fahrt aufzubringen. Überall befanden sich Menschen , einige von ihnen trugen auf ihren Schultern , mit Hilfe eines Tragejochs Körbe auf ihren Schultern. Das Viertel war voll von billigen Arbeitskräften wie diesen. Für Linda war dieser Anblick nichts neues. Es gehörte schon zu ihrem alltäglichen Stadtwissen dazu , sämtliche Gepflogenheiten der Landleute in und auswendig zu kennen. Dazu gehörten auch die vielen Prostituierten , die an fast allen Straßenecken des Armenviertels zu erblicken waren. In langen Stiefeln und kurzen Minirock und Trägershirt flirteten sie mit US Soldaten herum oder reichen Chinesen denen sie das Geld schamlos aus der Tasche zogen.

 

 

Zurück im Krankenhaus

 

Auf dem Flur näherten sich ihr die Schritte von DR .Karson. Seine Frau war bei ihn und hatte ihm einen kurzen Besuch abgestattet. Miss Karson machte einen sehr formellen Eindruck auf Linda. Ihr Kleidungsstil entsprach der einer Staatsbediensteten. Sie trug keinen Schmuck und war dezent geschminkt. Ihr Haar hatte sie streng zu einem Dutt im Nacken zusammen gebunden. Miss Karson arbeitete für das Bildungsministeriums und gehörte zu den Menschen die gebildet und anders denkend sind.

 

Miss Karson grüßte Linda freundlich .Sie lobte sie für ihren Arbeitseifer. Mit leichten Schritten schlenderte sie neben ihr und Dr.Karson her. Der Linoleumfußbodens glänzte wie immer vor Sauberkeit. Menschen mit einer Infusionsnadel im Arm kamen ihnen entgegen. Sie hingen an einem Tropf und machten ein paar Schritte über den Flur. Dr.Karson war wie immer sehr nett zu ihr gewesen. Linda war jetzt in Eile nach Rick zu sehen. Sie war deswegen ganz in Gedanken versunken. War es leicht das Kind abzuliefern fragte Dr.Karson sie ganz nebenbei . Wie immer das gleiche , man stellte mir keine Fragen sondern ließ mich alleine am Wegesrand zurück. Die Großmutter der Kleinen war die Ruhe selbst. Sie dankte mir und beugte sich liebevoll zu der Kleinen Zou Linn , die sie Großmutter nannte. Plötzlich hatte ich das Gefühl Zeuge einer sehr liebevollen Zeremonie zu sein. Jener Hauch von Mutterliebe schwang mit darin sagte Linda und versetzte mit ihren Worten den Arzt in gute Stimmung. Mit dieser Antwort war Dr.Karson sehr zufrieden. Er schaute an Linda herunter und meinte. Wie ich sehe haben sie sich eine Melone gekauft. Ja die ist für meinen Mann. Ihr Mann fragte Dr.Karson entgeistert.Ja er kam gestern Nacht mit einem Rettungshubschrauber hier her. Ist er Soldat. Ja mein Mann ist Berufssoldat und kämpft für die USA im Krieg. Das sollte sein Nachtisch werden. Das Mittagessen ist zwar gut aber meistens ist es zu wenig. Da haben sie Recht stimmte Dr. Karson Linda zu. Aber ich sehe auch das ihre Schicht für heute beendet ist. Ich mache mir Sorgen das sie sich wieder übernehmen. Seit längerem muss ich an ihnen bemerken das ihre Schlaflosigkeit ihnen das einschlafen erschwert und sie heimlich Einschlaftabletten einnehmen. Ich möchte nicht das sie sich überarbeiten , haben sie das verstanden? Sagte Dr. Karson mit Anteilnahme in der Stimme. Linda wusste seine Sorge zu schätzen und versuchte weiter eine freundliche Miene zu ziehen. Als ein Schuldgefühl sich bei ihr einschlich gab sie den Kampf auf.

 

Ich möchte nur noch zu meinem Mann und ihm eine gute Nacht wünschen sagte Linda. Emsig damit bemüht Dr.Karson umzustimmen und sein Herz zu erweichen. Ich wollte sie bitten , mir zu erlauben heute Nacht das Schwesterzimmer nutzen zu dürfen . Die Zeiten sind schwer Dr.Karson , es macht mir nichts aus etwas länger wach zu bleiben und eine Nacht durchzuarbeiten. Um einen Leicht Ton in der Stimme bemüht versuchte sich Linda ihre Müdigkeit weiter nicht anmerken zu lassen.

 

Dr.Karson erkannte jetzt einen Sorgenvollen Ausdruck in ihrem Gesicht. Er machte ein paar Medizinische Andeutungen , zählte ein paar wichtige Untersuchungen auf , die nicht von Belang waren. Einen Moment später schrillte ein Lautsprecher und eine vietnamesische Stimme ,verlangte nach Dr. Karson. Ich habe sie gewarnt, erinnerte er die junge Krankenschwester als er Tränen in ihren Augen schimmern sah.

 

Ich möchte nicht das sie wieder in meinen Armen umfallen ,haben sie gehört. Nehmen sie nach dem Aufwachen ein Paar von den Vitamin Tabletten ein ,die werden ihnen weiter helfen. Sagte Dr.Karson mit ernster Stimmlage und reichte Linda ein kleines Röhrchen. Ich werde auf mich Acht geben versprach sie dem Arzt und ließ sich von Dr.Karson Ehefrau noch zu einem Kaffee in der Schwesternküche einladen während Dr.Karson in die andere Richtung schlenderte und seinem Aufruf folgte. Die Küche war am Ende eines langen Flures. Mit nur Zutritt für das Krankenhauspersonal. Linda und Susy Karson verstanden sich auf Anhieb gut. Sie arbeitete in Vietnam in der Entwicklungshilfe als freiberufliche Lehrerin in einer privaten Mädchenschule. Linda kannte Susy schon so gut als sie als einen hervorragend Menschen einzustufen.

 

Sie unterhielten sich eine weile ,tauschten sich aus über die Entwicklungshilfe und tranken frisch aufgebrühten Kaffee aus richtigen Porzellantassen .Nebenbei griffen sie zu Japanisches Gebäck und genossen ihre Pause sehr.

 

Als Linda sich wieder den Patienten zuwandte , hatte sich Rick wegen der stechenden Schmerzen in seinem Rücken die Klamotten vom Leibe gerissen. Linda gab ihm ein Schmerzmittel und reichte ihm ein Stück Wassermelone.

 

Die Schritte von Ärzten nährte sich dem überfüllten Bettenzimmer für eine kurze Visite. Dr .Honag Mo und Dr.Karson hatte sie angeführt.

 

Dr.Honag Mo ,war ein kleiner untersetzter Mann , dem der Hosenbund etwas enger geworden ist.

 

Sein weißer Arztkittel zog er nur leicht darüber. Er war ein ganz gewöhnlicher Mensch der immer zu überlegte Vorsorge zu treffen. In seiner Freizeit dachte er immer zu ans Sterben. Er hatte es Linda bei einer Routineuntersuchung anvertraut. Er behandelte nur seine eigenen Landsleute faire. Er hasste die GIs ,was Linda ihm nicht verübeln konnte.

 

Er besah sich die Druckstellen eines Patienten mit amputierter Hand an. Auf die Haut des Patienten hatten sich schwarze Flecken gebildet. Er verabreiche dem GIs Penicellin und ließ die Flecken drei mal täglich mit Wundbalsam einreiben.

 

Linda sollte dieses für ihre Landleute übernehmen und widersprach ihrem Vorgesetzten nicht. Bevor er ging verabreichte er dem Patienten eine Spritze gegen Tetanus in seiner reichten Pobacke. Der Arzt tat dies mit einer besonderen Leichtigkeit. Linda wusste seine flinken Finger zu schätzen.

 

 

 

Als die Visite zu ende war schaffte Jim es aufzustehen.

 

Er wählte eine Beschäftigung für den Tag aus. Er wünschte seine Hosen und Blusen nähen zu dürfen. Eine Vietnamesische zierliche Krankenschwester half ihm dabei , denn Jim konnte nur mit seinem linke Arm Dinge verrichten. Der andere Arm war in einer Armschlinge. Er fügte Kante für Kante mit seinen Händen zusammen und strich mit dem heißen Bügeleisen darüber. Seine Strümpfe mit undichten Stellen stopfte und vernähte er mit einer Nähnadel bis sie gestopft und geflickt waren. Die Krankenschwester Loh Moh zeigte ihm dabei was ein gerade und ungerader Stich ist und wie man ihn verknotet. Jim dankte Schwester Loh Moh für ihre Hilfe und nähte unter ihrer Aufsicht ein paar zerschlissene Kleidungsstücke wieder ganz und zog sie am nächsten Tag an. In den nächsten Tagen dankte Jim Gott dafür das er noch lebte. Er erkannte zu seinem Glück das dass Leben noch immer voller Überraschung ist. In den Wänden des Krankenhauses hatte er bald schon die Angst vor dem Dschungel verloren und das machte ihm Mut wieder an das gute im Leben anzuknüpfen. Für einen Dollar kaufte er an einem Zeitungsstand eine Postkarte für seine Mumm und seinen Dad und schickte sie per Luftpost in die USA in Kriegszeiten datiert. Wenn er an manchen Tagen die großen und kleinen Straßen verließ um die großen Plätze von Saigon zu betreten ließ sich Jim viel Zeit bei seinen Bekundungen. Mit einer gebrochenen Rippe war das nicht immer leicht gewesen. Jetzt waren es schon sechs Wochen her das Jim mit einem Draht in seinem Kiefer als nicht mehr Diensttauglich galt. In Zwei Wochen würde er wieder Zuhause in Alabama sein und bei Mumm und Dad sein. Linda und Rick würden ihn Nachhause begleiten. Rick war noch immer sehr erschüttert von den letzten Kriegsereignissen. Er wollte nur noch Nachhause wie Jim Er hatte seit vielen Stunden kein Wort gesagt und an Zuhause gedacht. Er war natürlich drauf und dran seine Pläne mit Linda von der Seele zu reden. Er fühlte sich noch immer ziemlich erschöpft und leer. Der Lungenschuss hatte für hartes Narbengewebe gesorgt und es kratzte ihn an den verheilten Stellen auf der Haut. Bald in einer Woche würde es vorbei sein. Als eine Bombe mitten auf der Straße in die Luft sprang , saß der Schock tief. Jim schlenderte zum nächsten Bürgersteig hin als es passierte. Ein lauter Knall ließ ihn zusammenschrecken. Die Menschen auf der Straße und auf den Plätzen gerieten augenblicklich in Raserei.

 

Der laue Wind des Tages wirbelte den Brandgeruch noch mehr auf ,sorgte für Tränen in den Augen. Jim hielt sich sein Taschentuch vor den Mund und sah zu das er aus der Reichweite des Schauplatz kam. Der Rauch verteilte sich rasend schnell mit einem Gummiartigen Gestank. Wie Wahnsinnige rannten die Passanten um ihr Leben. Ladendiebe nutzen die Gelegenheit und brachen in den Geschäften ein , mit Schlagstöcken bewaffnet. Jim hatte Rauch eingeatmet und spuckte einen Brei aus Spucke und Schleim aus. Eine giftige Wolke tauchte alles in Schwärze ein. Man kann seinen Urlaub mit oder ohne Trubel genießen ,doch für das Gefühl von Angst und der Hilflosigkeit dafür muss man gewachsen sein. Jim sah das sich auf der Straße eine Schlägerei anbahnte und suchte Schutz in den umliegenden Häusern. Sein Kiefer sollte nicht noch mal gebrochen werden. In Jeder Kurve die er einschlug lauerte gleichzeitig die Gefahr.

 

Es war der letzte Tag den Jim in Vietnam verbringen wird. Eine Revolte war im Gange und Jim wurde Zeuge davon. Im Krankenhaus erzählte er Linda was ihm unterwegs in der Stadt widerfahren ist. Jim hatte an sich bemerkte das dass was geschehen war nicht spurlos an ihm vorüber gezogen ist. Linda reichte ihm auf dem Schreck ein Glas kaltes Wasser aus dem Kühlschrank. Es rann kalt seine Kehle herunter und tat ihm gut.

 

Jim informierte Linda über alle Einzelheiten und erklärte wie wichtig es ist der Welt mitzuteilen wie die Zustände in diesem Land sind.

 

In den Nachrichten wurde erst am späten Abend darüber berichtet.

 

Die Mitglieder der Bombenleger gehörten einer aggressiven politischen Gruppe an ,die seit dem Anfang des 20 Jahrhundert vorherrschte. Sie gehörte früher einer Widerstandsgruppe an die im Untergrund ihre Tätigkeit aufnahm.

 

Der Sinn ihrer Arbeit war ihresgleichen mit Disziplinarverfahren in die Knie zu zwingen. Gewalt erzeugt Gegengewalt lautete ihr Ansinnen.

 

Die ganze Situation sorgte für ein Wechselbad der Gefühle. Diese ganzen Sinneseindrücke ,gegen die Jim und auch Linda regelrecht ankämpfen mussten waren sehr ärgerlich. Und gleichzeitig hatte dieser Aufstand in der Stadt neue Gedanken für Jim eröffnet die ihm noch völlig fremd waren. Das brachte Licht ins Dunkel.Am nächsten Morgen wachte Jim mit einem leicht unbehaglichen Gefühl auf. Er hatte schlecht geschlafen und wälzte sich in seinem Bett hin und her. Immer wieder erinnerte er sich an den Dschungel und an den Bombenanschlag vor 48 Stunden. Linda hatte die ganze Nacht Nachtwache gehalten und hatte sich auf einem Stuhl neben Rick gesetzt. Er hielt ihre Hand und flüsterte ihr leise zu.

 

In dieser Nacht viel ein starker Regenguss vom Himmel. Auf den Landesstraßen kamen wegen eines Erdrutsches viele Pkw vom Wege ab. Ein Pilot kam mit seinem Helikopter ums Leben. Er raste mit voller Wucht in eine Felsspalte hinein. 

In einem heftigen Gefecht  verloren jede menge GIs ihr Leben. Es war Lindas Pflicht nach den neuen Verwundeten zu schauen. Sie wurden per Hubschrauber über das Dach des Krankenhauses eingeflogen worden. Dr.Karson gab ihr Anordnungen. Mit Beruhigungsmittel bewaffnet nahm sich Linda die US Soldaten zu Herzen. Es wurde eine neue Krankenstation eingerichtet. Ein Mann hatte einen schrecklichen Blutsturz erlitten , er starb vor Lindas Augen. Im Eingangsbereich des Krankenhauses lagen auf dem Boden Verstümmelte Körper auf Tragbahren ,wund gescheuert von Einschusswunden.

 

Charles war der beste Sanitäter den es bei den Streitkräften gab. Linda war heilfroh ihn zu sehen. Er umarmte seine Schwester und ruhte sich kurz im Notausgang des Krankenhauses aus. Linda reichte ihm eine Tasse heißen Kaffee. Er fuhr sich kurz mit seinen Händen durchs hellblonde Haar und fasste ein paar kurze Beschlüsse. Linda musste nicht lange hinsehen das die Augen ihres Bruder vor Müdigkeit aus sich hervorquollen. Er stieß seine angespannt Luft aus und dehnte kurz seine langen Glieder. Dann sah er Linda verständnislos an. Sie fragte ihn ob er OK sei und er sagte: Nach dem Krieg müsste ich erst noch den Menschen neu kennenlernen . Ich bin es Leid Menschen beim Sterben zusehen zuzusehen. Diese Nichtsnutzige Politik schimpfte er. Kostet nur Millionen und macht arm und macht kein wenig schlauer. Das einzige was ein Krieg bedeutet sind Befehle von einem Befehlshaber entgegen zu nehmen. Trotz brutaler Kriegsführung und materieller Überlegenheit ist es falsch auf Menschen zu schießen. Doch wie lässt sich die Wut eines Volkes neutralisieren das seine Entschlüsse gefasst hatte , mit Gewalt die Macht an sich zu reißen?Das alles erschien Charles völlig sinnlos. Er atmete kurz auf. Der Druck in seinen Lungen hatte sich ganz schön gestaut. Seine Wut verflog nur langsam. Die unangenehme letzte Situation löste Verzweiflung in ihm aus und diesen Zorn den er spürte , fühlte auch Linda.

 

Sie konnte bei den Worten ihres Bruders kaum ihre Tränen zurück halten. Sie trug ihr zerstreutes Wesen kurz zur Schau , und zeigte gegenüber ihres Bruders keine Schwäche. Die Spannung ließ zwischen ihnen kurz nach und sie dachte über etwas nach das sie nicht wagte auszusprechen. Ihr war es als müsste sie kaltes Eisen aufschlagen so sehr kämpfte sie gegen ihre Wut an. So sehr hasste sie den Krieg. Zähneknirschend richtete sich Charles wieder auf als er es bemerkte. Die Sitzung ist für heute beendet liebste Schwester sagte er und schnürte sich die Schnürsenkel seiner Militärstiefel. Er war zu müde noch weiter sinnlose Reden zu schwingen. Zuvor hatte Linda bei einer Operation ausgeholfen . Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig ihren Bruder zu verabschieden. Sie mochte im Augenblick kein Wort hervor bringen. Sie war einfach zu beschäftigt und abgespannt gewesen.

 

Sie fluchte auf Vietnamesisch das Charles nicht verstand. Sie riss ein paar Einwegtaschentücher aus einer Box heraus und reichte sie ihm. In einem Regal standen kleine Porzellan Tassen. Sie zog eine Tasse heraus und füllte sie mit Kaffee auf. Als Charles vom WC kam nahm er sie dankend von ihr entgegen. Es vergingen ungefähr zehn Minuten wo keiner etwas sagte. Dann als die Schweigeminute beendet war strafte Charles erneut seine Schultern.

 

,,Ich muss mich beeilen das ich zurück zu meinem Hubschrauber komme sagte er, dabei sprach er es nicht gerne aus ,aber heute Nacht hatte er schreckliche Angst um sein und das Leben seiner Schwester. Er setzt sich in Bewegung ,doch dann zupfte Linda an seinem Pilotenärmel und hielt ihn kurz zurück. Mit zitternder Stimme sprach sie zu ihm. Pass gut auf dich auf mein großer Bruder. Plötzlich kamen ihre Gefühle in Wallung.Ihr Tonfall veränderte sich und sie klang jetzt sehr besorgt. Ich hasse diesen Krieg sagte sie mit belegter Stimme und fühlte einen nächsten euphorischen Moment , als sie spürte das die Trennung nahte. Charles hielt kurz inne. Seine Haare waren ganz schön lang gewachsen. Am liebsten hätte er jetzt tausend netter Worte zu seiner Schwester gesagt aber die Zeit fehlte ihm. Seine Haut spannte im Gesicht und man sah ihm an das er erschöpft und müde war. Mit Tränen in den Augen machte er eilig einen Schritt auf seine Schwester zu und umarmte sie fest in seinen Armen. Vor lauter Anspannung spürte sie ihre beiden Gesichtshälften nicht. Nur ihre Tränen ,die sie auf ihren Lippen schmeckte. Das unrasierte Gesicht ihres Bruders kratzte ihre Wangen ein wenig aber das war für sie OK.

 

Sie legte ihren Kopf schief ,und schenkte ihrem Bruder ein letztes Lächeln von sich. Charles reagierte und gab ihr zum Abschied einen letzten Kuss.

 

 

Eine Woche später

 

 

Viele Stunden war der Strom im Krankenhaus ausgefallen. DR .Karson stand im Operationsaal , ein Kind mit einem Hirntumor lag in seiner Obhut. Ein Chinesischer Anästhesiearzt stand ihm bei seiner schwierigen Operation zur Seite und nahm seine Anweisungen entgegen. Er hatte damit begonnen Atmung und Kreislauf mit einer intravenösen Injektion zu stabilisieren. Bevor Dr. Karson die Schädeldecke des Kindes öffnete war er damit beschäftigt das Kind mit Chloroform zu betäuben. Der Junge war sehr ängstlich gewesen und besaß nur sehr schwache Venen.  Linda musste den Kopf des Kindes festhalten ,damit es das Chloroform ,durch seine Nase und Mund einatmete. Die Operation hatte nur wenige Minuten gedauert.  

Linda hatte während der Operation dem Kind beigestanden und für den Jungen gebetet.

Als eine Bombe in der Innenstadt explodierte kam es zu vielen Verletzen auf der offenen Straße. Ein Mann wurde mit schweren Verletzungen eingeliefert.  Er litt an schweren innerlichen Blutungen. Seine  Organe waren schwer verletzt , und es nicht gut aus. Man konnte nur noch hoffen den Mann am Leben zu erhalten. Als kein  messbarer Puls mehr zu spüren war kam Dr .Karson seine Wiederbelebungsversuche auf. Erst als dem Mann verstorben war betrachtete Linda das Gesicht des Mannes.  

 

Rick und Jim hatten in der Zeit das Bettenzimmer verlassen und schlichen durch das dunkle Treppenhaus des Krankenhauses. Sie suchten nach dem Cola Automaten und fanden auf den Treppenstufen ein Pornoheftchen , mit ein paar nackten Mädchen auf der Titelseite. Sie blätterten mit der Taschenlampe damit herum , tranken Cola dabei und saßen jetzt auf den Stufen des Treppenhauses. Als der Stromausfall behoben war sprangen die Lampen wieder an. Man diese  ganzen Berichte aus der Zeitung sagte Rick. Ob da was wahres dran ist? Jim meinte das es für alles eine Erklärung gibt. Schlechte  Berichterstatter können manchmal Fehler machen , sie sind verärgert und frustriert und greifen auf Hilfsmittel zurück. So ist das nun mal  in so einem Beruf . Wenn ich mir die Politiker und ihre Arbeit ansehe, dann fange ich auch bald damit an sie für ihr Fehlverhalten zu hassen an: sagte Jim und trank seinen letzten Schluck Cola leer. ich lasse mich da nicht fertig machen denn ich wusste der Fehler war vorprogrammiert. Ausbeuter wissen genau was zu tun ist um ein Kapital auszuschlagen.Als ein Fauchen aus einer finsteren Ecke des Krankenhauses zu hören war , wurden die Jungs hellhörig. Sie schauten aus einen der vielen Fenster des Treppenhauses uns sahen in der Ferne US Flugzeuge im Gleitflug über Saigon schweben. Die GIs hielten dieses Leitbild für ganz Selbstverständlich.Jim wandte sich von dem Bild weg so als schreckte er vor dem Anblick der Kampfflugzeuge zurück. Mit belegter Stimme beschwerte er sich über den seltsamen Geruch der aus dem Keller entstieg. Was ist das ? Was riecht hier so komisch.Der Geruch kommt aus dem Keller ,ist wohl was Chemisches , los folgen wir dem Gestank. Rick ging voraus und Jim ihm nach. Als sie die Türe zum Keller aufstießen , waren sie ganz überrascht von dem was sie vorfanden. Der Keller diente seit dem Krieg als Operationsall. Überall an den Wänden klebte Blut . Man trat auf Infusionsschläuche , Kanülen , Nadeln von Spritzen und klebrigen Resten von Mageninhalten . Der Geruch von Desinfektionsmittel Jod und Urin rieb einem die Augen wund.

 

In diesen Wänden ist es als würde einem die Lebenskraft aus dem Körper gesogen , sodass mir bei dem starken Geruch von den vielen Reinigungsmitteln ganz Schwindelig wird sagte Rick. Er zählte die verschlossenen abgefüllten Behälter ,die zugeschraubt in den Regalen standen. Aber etwas stimmt in diesem Kellergewölbe ganz und gar nicht sagte Rick .Dann hörten sie mit ihren Ohren wie etwas leise auf sie zukam.

 

Jim bekam einen Schreck als hunderte von Kakerlaken über seine Schuhe liefen. Rick hatte es noch viel schlimmer erwischt , sie kletterten über seine Schuhe und dann über seine Hosen bis zu seinem Halse hinauf. Er versuchte sie abzuschütteln aber es wurden immer mehr und es sah so aus als summierten sich ihre Körper in Sekundenschnelle , denn sie kamen aus sämtlichen Löchern aus den Ritzen des löchrigen Fußbodens heraus. Rick Gesichtsausdruck veränderte sich zu einer Hilflosen Grimasse und seine Beine wie Hände fingen zu zittern an. Er spuckte mittlerweile die Tiere aus seinem Mund und Jim tat es ebenfalls mit einem Würgen. Warum schafften sie sich nicht von der Stelle zu bewegen? Sie hatten Glück als ein Vietnamesischer Hausmeister sie entdeckte. Rick machte die Augen auf und die Tiere stürzten sich auf das Innere seiner Augen. Er schrie auf. Gott sei Dank hatte der Hausmeister Insektenspray zur Hand und sprühte die Mistviecher ein. Der Hausmeister schien der einzige im ganzen Raum zu sein. Er machte den Tieren ein Garaus und hatte sie bald schon erledigt. Das ganze verursachte einen Höllenlärm ,sodass jetzt jede menge Angestellte des Krankenhauses in den Keller hinein gestürzt kamen. Linda hatte schon nach Rick gesucht und war heilfroh als sie ihn gefunden hatte. Sie war wie betäubt und vor Schreck erstarrt als sie ihn gefunden hatte. Die Kakerlaken krochen noch immer an seinen Beinen hoch. Linda schlug sie von seinem Hosenbeinen herunter. Er atmete schwer und hielt sich an ihrer Hand fest. Oh Gott ich dachte schon die fressen mich auf sagte er. Er lachte gequält und war Linda dankbar dafür das sie an seiner Seite war. Sie war enttäuscht und fing neben ihn an seiner Seite zu weinen an. Was ist los , wollte Rick von ihr wissen. Ein Mädchen das ich kenne ,sie haben sie gestern Nacht tot in ihrem Appartement aufgefunden. Sie haben Tylor May vergewaltigt und zusammen geschlagen. Anschließend haben sie das Mädchen erwürgt und sie bestohlen. Sie hatte jede menge Koks bei sich in ihrem Zimmer gehortet. Jetzt ist sie tot und ich konnte mich nicht mal von ihr richtig verabschieden. Linda erinnerte sich wieder an die Tage zurück wo sie mit Tylor May zusammen in ihrem Apartment etwas gegessen haben. Sie liebte Schweinefleisch Chinesische Glasnudeln. Jetzt konnte sich Linda wieder an ihr Lächeln erinnern. Das tut mir leid mein Schatz sagte Rick und nahm sie in den Arm. Jim lief indessen suchte das Klo auf und übergab sich in der Kloschüssel. Er kotze Käfer aus.

 

Linda bat Jim sich wieder in seinem Bett hinzulegen. Und das gleiche verlangte sie von Rick. Ihr Unterleib versagte und sie setzte sich kurz auf einen Stuhl um sich zu beruhigen. Sie sagte Rick das sie kurz nach draußen in den Garten gehen würde. Sie ging zum kleinen Tempel hin und fing zu weinen an.

 

Sie litt noch immer unter dem Eindruck der vielen Enttäuschungen ,die das Land zu vergeben hatte. Sie kehrte ein in das Innere des Tempels um in der Stille , den Moment des Augenblickes zu genießen. Ein Gebet verschaffte ihr einen kurzen Augenblick des Friedens.

 

 

Hierfür hatte sie ein Weihrauchstäbchen angezündet . Sie schaute geduldig mit hoffnungsvollen Blick auf zu den heiligen Bildern die auf dem Altar aufgestellt waren , auch die von Jesus. Ein paar Tiere die auf ihren Hinterbeinen saßen lauschten dem stillen Gebet das Linda leise vor sich her aufsagte. Die Tiere suchten nach etwas zu fressen und warteten das Linda ihnen etwas zuwarf. Als sie aus dem Tempel trat , hatte sie ein paar Zuckerstücke nach ihnen geworfen.Auf dem Weg zurück auf Station begegnete sie Dr. .Karson. Er hatte schon nach ihr gesucht und er wollte mit ihr über den Rückflug in die USA reden. Es werden in der Zeit etwa dreißig Krankenschwestern aus New York in Vietnam einreisen sobald Linda und Rick das Land verlassen haben. Linda dankte Dr.Karson für diese Information. Wollen sie mit mir zu Mittagessen fragte der Arzt sie freundlich. Linda sagte zu und sie gingen zum Lift hin, der nach unten in die Mensa führte. Zu dieser Tageszeit war der Andrang der Ärzteschaft noch nicht groß und sie konnten sich ungestört an einem freien Tisch unterhalten. Die Fensterläden der offenen Fenster des Speisesaals waren wegen der grellen Sonne vorgeklappt. In einer beschatteten Ecke nahmen Linda wie Dr.Karson an einen der weißen länglichen Tische für sechs Personen platzt. Darauf standen Teller und Silberbesteck für das Krankenhauspersonal. Eine weiße gestärkten Tischdecke hatte den Anblick des Speisesaals angenehmer gemacht. Auch wenn der Geruch von Desinfektionsmittel geräuschlos veränderte. Dr. Karson hatte die ganze Nacht durchgearbeitet und er versprach Linda heute Abend mit ihr eine Flasche Champagner zu trinken. Sobald seine Schicht zu Ende sei. Linda sagte zu , und aß ein köstliches Reisgericht. Nebenbei ertönte die Sirene eines Krankenwagens , der aus dem Hinterhof des Krankenhauses auf die Straße gerast ist. Ein Tablett fiel zu Boden und ein Vietnamese mit einer Brille der ein junger Arzt war , hob die Scherben vom Boden auf. Dr .Karson und Linda unterhielten sich indessen weiter über Medizinische Gesundheitsdienste und über die Gesamtsituation im Hinblick auf ihre Arbeit. Linda griff nebenbei zur Kaffeekanne und füllte ihre Tasse neu mit einer sehr heißen braunen Flüssigkeit auf. Sie löffelte mit einem Teelöffel in der schwarzen Brühe herum. In einer Woche würde sie in einem Flugzeug sitzen und zurück in die Staaten kehren. Rick würde bei ihr sein und seinen alten Beruf als Berufssoldat aufgeben müssen. Linda konnte diesen Moment kaum abwarten und das hatte sie Dr.Karson auch so mitgeteilt als er sie darauf ansprach. Es war Donnerstag Morgen und Dr.Karson sah die junge arbeitsame Krankenschwester mit einem scharfen Blick an. Er hatte den Eindruck das sie einen sehr gelassen Eindruck auf ihn machte. Er fragte sie ob sie regelmäßig die Tabletten einnehmen würde ,die er ihr verordnet habe? Sie bejahte seine Antwort ,was ihn zufrieden stellte. Dr.Karson fragte sich ob die Gesundheit in diesem Land noch von Belang wäre. Da die Menschen hier in diesem Land völlig verrückt spielen würden und außer Rand und Band wären. Als plötzlich jemand schrie ,war die Ruhe gestört und das Krankenhaus in großen Aufruhr , als eine Schlägerei auf den Stationen im Gange war. Vietnamesen von der Straße drangen mit Gewalt in das Krankenhaus ein und schlugen auf die verwundeten GIs mit Knüppeln und Eisenstangen ein. Linda konnte sich und Rick gerade noch retten aber ihre Bemühungen waren völlig umsonst ,als ein Feuer im Krankenhaus ausbrach und die Flammen wild um sich schlugen. Das Feuer wirbelte Staub und heißen Rauch auf. Linda ,Rick und Jim suchten jetzt nur noch einen Weg nach draußen. Das ganze Krankenhaus stand unter Flammen wegen eines Brandanschlags. Viele Patienten verbrannten bei lebendigen Leib. Dr. Karson und seine Frau hatten es gerade noch geschafft den Flammen rechtzeitig zu entkommen. Ein Reporter der US Armee machte jede menge Fotos von dem Feuer. Es war sein neugieriges Gesicht das Linda nicht wirklich gefiel , deswegen gab sie weiter keine Auskunft als der Reporter ihr zum Feuer ein paar Fragen stellen wollte.

 

Tausend Verwünschungen gingen ihr durch den Kopf als sie die vielen neugierigen Schaulustigen sah , die gekommen waren das Feuer aus nächster Näher zu beobachten. Die Feuerwehr rückte an und retteten von dem Krankenhaus was zu retten war.Linda fing an zu weinen. Der Sonnabend hatte angebrochen und sie und Rick , Jim und Dr.Karson wie seine Frau gingen gemeinsam zu ihr Apartment hin. Auf dem Schreck tranken sie gemeinsam eine Flasche Whiskey leer.

 

 

Goodbay Vietnam

 

Jim hatte die gleichen Gedanken wie seine Mumm. Sie sagte immer ist die Seele krank , geht es auf dem Leibe über. Jim war nie wirklich krank gewesen aber seine Gedanken quälten ihn seit gestern Abend sehr. Sein ungutes Gefühl noch länger in einem fremden Land wie Vietnam zu verweilen , ängstigten ihn sehr.

 

Er konnte das Mäuschen in seinem Kopf deutlich fühlen , das kleine Tier , vor das man sich regelrecht fürchtet wenn etwas ranzig zu riechen anfing. Jim wollte sich von dem Tier mit roten Augen nicht beirren lassen und hielt seinen Kopf übers Waschbecken. Mit einer milden Seife wusch er gründlich sein Kopfhaar und seine Haut im Gesicht. Nach der Morgentoilette schlüpfte er in seine Militärhose und Schuhe , zog sein Hemd über und traf sich anschließend mit Rick und Linda in einer Bar in Saigon.Auf dem Weg dorthin war ihm viel außergewöhnliches auf der Straße aufgefallen. Die vielen Gassen und verzweigten Straßen leuchteten unter der heißen Tagessonne.

 

Es war viel Verkehr auf der Straße.In den Chinesischen Teehäusern wimmelte es von amerikanischen und französischen Reportern . Touristen zielten die Japanischen Gärten an ,die Abseits von allem Trubel lagen.

 

Über den Brandanschlag vor nicht länger als einer Woche ,wurde noch immer in der Zeitung berichtet.Jim dachte sich das er das beste daraus machen musste. Wenn er Zuhause in den Staaten ist, dann würde er erst mal ein paar Nachtclubs aufsuchen. Das Blue Engel ,oder das Red House. Hier in Saigon gab es jede menge Nachtclubs ,Bars und Diskotheken. Jim konnte nicht sagen was er mehr hasste , die schmutzigen Straßen oder die billigen Hotels und Hinterhöfe oder die überfüllten Bars und Nachtlokale. Weil er Hunger hatte kaufte er sich an einem Imbissstand einen Fleisch am Spieß. Er wusste nicht was er aß aber es schmeckte verdammt gut. Seine Aufmerksamkeit galt jetzt wieder ganz der Straße. Überall lauerten dort Gefahren.

 

Der Lärm nahm augenblicklich zu als Jim wieder den Weg aufnahm.

 

Jim wusste, mittlerweile wie er sich zwischen der Zivilbevölkerung zu verhalten hatte. Er litt noch immer wegen der letzten Ereignisse vor nicht länger als einer Woche. Die Enttäuschung war groß und der letzte Bombenanschlag auf der Straße war noch nicht vergessen. .

 

Der Flughafen lag gleich in der Nähe. Jim würde in genau zwei Nächten in einer dieser Maschinen sitzen , die soeben von einer der Landebahnen abgehoben waren. Die Schnauze des Flugzeuges ragte ein wenig aufrecht nach oben in den Himmel , ehe die Maschine in einer geraden Linie ihren Flug aufnahm. Jim konnte es kaum abwarten in einer der Maschinen zu sitzen. Als er die kleine Bar das Coliseum gefunden hatte öffnete er behutsam die Ladentür und kehrte ein.Das Coliseum war das einzige amerikanische Nachtlokal das von Amerikanern geführt wurde. Ein wirklich ansehnlicher Laden ,mit Tapezierten rosa Brokattapeten und einem riesigen Mobile aus Walknochen hing von der Decke hinunter. Es wurde von winzigen kleinen gelben Lichtern erleuchtet. Der Qualm von würzigen Räuchestäbchen erfüllte die Luft. Ein Mann saß an einem Klavierflügel und spielte ein Stück mit elektronischen Klang.

 

An einem gläsernen runden Tisch saßen Rick und Linda. Auch Dr.Karson war mit seiner Frau der Einladung nachgekommen. Jim fühlte sich zu der kleinen Gruppe augenblicklich hingezogen. Noch nie war er so schutzbedürftig wie an diesem Abend gewesen. War es Schwäche oder war es Angst? Jim wusste die Gefühle nicht zu unterscheiden ,und begab sich zum Tisch hin. Er wollte so bald wie möglich seine Heimat wieder sehen und erquikte sich an diesem Gedanken. Es ärgerte ihn ein wenig als man den Rückflug auf eine Woche verschoben hatte. Er setzte sich mit einem völlig neuen Gefühl an dem runden Tisch ,der ziemlich in der Mitte des Lokals platziert war. Drumherum lauerten in kleinen Plüschlogen ,ebenfalls Gäste an kleinen runden gedeckten Tischen . Sie waren alle mit sich selbst beschäftigt und kümmerten sich nicht um die anderen Gäste.

 

Ihre Blicke sahen alle gleich freudlos aus , sicher wegen der Kriegsstimmung. Man unterhielt sich über den amerikanischen Dollar was Jim mit seinen Ohren nicht entging. Eine sehr hübsche Vietnamesin hatte sich über die Worte ihres Mannes sehr geärgert. Die Frau an dem Tisch schüttelte mit ihren Kopf und meinte auf Amerikanisch , Schämst du dich nicht, so über dein Land zu reden? Jim konnte nur vermuten was sie damit meinte. Sie machte ihrem Mann Vorwürfe und Gähnte schließlich auf als sie sich eine Zigarette anzündete. Jetzt musste auch ihr Mann lachen. Jim dachte jetzt wieder nur an sich und daran das er mit verantwortlich war einen schönen Abend zu verbringen. Er schaute in die Gesichter seiner Freunde die von seiner guten Laune profitierten. Er hörte ihnen beim sprechen zu und flirtete hin und wieder mit Sußy Karson oder mit Linda.

 

Rick trug an diesem feierlichen Abend kurz vor der Abreise seine Uniform. Ab und zu begegneten sich ihre Blicke ,wenn ein Scherz die Runde machte. Linda trug ein schwarzes schulterfreies Abendkleid und war kein wenig geschminkt. Sie nippte an ihrem Glas und fing mit Susy Karson eine Unterhaltung an. Jim bestellte sich ein Essen und ein Bier. Er rauchte und hörte zu was Dr Karson über das neue Krankenhaus zu berichten hatte. Das neue Krankenhaus würde auf trockenem Grund liegen. Bauarbeiter haben damit begonnen neue Wasserrohre zu legen. Eine Kinderstation sei im Erdgeschoss untergebracht und der Operationsaal sei mit dem Fahrstuhl in der zweiten Etage zu erreichen. Viele Wasserrohre seien gestern Nacht in kurzen Abständen geplatzt sagte Dr.Karson. War eine Riesensauerei .

 

Seine Frau neben ihm war ein goldener blonder Engel unter den vielen dunkelhaarigen vietnamesischen Stammgästen.

 

Jim registrierte nicht ohne Stolz das die Mädchen aus seinem Lande ihm den Kopf verdrehten. Lindas auffallendes Blondhaar war nicht ganz so hell wie das von Susy Karson. Es war strähnig und von Lindas Händen zu einem strengen Knoten gebändigt worden , während Susy Karson ihr Haar zu einem herrlichen Zopf geflochten hatte. Der Anblick der beiden hübschen Frauen besänftige Jim Sorgen und Nöte ein wenig. Ein ziemlich zuverlässiges Gefühl auf das Jim stolz war und auf das er sich immer verlassen konnte. Er bekam das Gefühl nicht los , das er sich in Linda verliebt hatte. Was würde Rick davon halten wenn er es ihm sagen würde? Aber das wollte er lieber nicht riskieren ,dazu fehlte ihm der Schneid. Um sich Erleichterung zu verschaffen , stierte Jim in Susy Karsons Richtung. Sie war ebenfalls Bildhübsch wie ihre Tischnachbarin und trug ebenfalls wie sie ein Abendkleid , das im Rücken weit ausgeschnitten war. Um ihren schlanken Hals trug Susy Karson eine Perlenkette. Ihre Sonnengebräunte Haut ließ sie vital und gesund erscheinen. Und wohl möglich war sie es auch.

 

 

Linda war heilfroh das es Mike Salley wieder gut ging. Man sie dachte schon er wäre verbrannt. Als sie versucht hatte ihn zu retten wurde sie von einer heißen Stichflamme weg gerissen. Der Weg war versperrt und die Luft knapp. Rick konnte wieder rauchen und zündete sich eine Zigarette an. Er zündete wie wie immer für Linda eine mit an und steckte sie wieder zwischen ihren Lippen. Er bestellte sich einen Kaffee und fing zu lachen an. Warum lachst du fragte Jim ihn. Das kann ich dir nicht wirklich sagen , ich lache weil die Situation in der wir sind einfach zu komisch ist. Wir sitzen in einem fremden Land in der Falle und betrinken uns und Essen wie die Götter. Vielleicht ist es das .sagte Rick. Linda verstand seinen Scherz und lachte mit. Auch Jim gab den Widerstand auf und lachte mit. Jedenfalls werde ich dem Land wenn der Krieg verloren ist , in Zukunft mehr Respekt entgegen bringen sagte Rick und küsste Linda liebevoll auf dem Mund.

 

Sie machte noch immer einen so wundervollen ahnungslosen Eindruck auf ihn das Rick sie noch immer für ein kleines Mädchen hielt. Ohne sie erlebte Rick diese schreckliche Gefühlskälte. Somit sei gesagt ,das Rick ohne Linda nicht mehr leben konnte. Das war der Grund warum sie ihm nach Vietnam gefolgt war. Jim kam dem munteren Ehepaar auf die Schliche , als er ihnen diesbezüglich für ihren Entschluss gemeinsam nach Vietnam zu gehen eine Frage stellte. Linda meinte das sie als Touristin keinen Mut noch die Kraft gehabt hätte in Vietnam zu verweilen. Ohne dass sie es merkte hatte Rick einen Verdacht geschöpft das sich Jim ein klein wenig in sie verliebt hatte. Rick hatte es schon beim ersten Mal ihres Kennenlernens bemerkt . Es war Rick kein wenig unbehaglich zumute , obwohl den Umständen entsprechend , war seine Frau den vielen Blicken der alleinstehenden GIs ausgeliefert .

 

Er liebte es wenn man Linda auf den Hintern oder ihren vollen Brüsten starte. Es änderte sich wenn man sie anfasste und sie taktlos anbaggerte. In diesem Fall wurde Rick ernsthaft Böse. Er hatte es zur Kenntnis genommen das sich Jim in seine Frau verliebt hatte. Er nahm es ihm nicht übel da Jim in jeden erdenklichen Situationen taktvoll mit seinem Gegenüber umging. Deswegen hatte er sich mit ihm angefreundet. Er erzählte ihm jetzt von seinen neuen Berufsabsichten. Er wollte sich an der Universität einschreiben und sein Abschluss nachholen sagte Rick. Woraufhin Jim ihm erklärte das er wieder im Geschäft seines Vaters einsteigen würde. Wenn er in absehbarer Zeit ein Auto bräuchte , dann würde er ihm ein günstigen Preis vorschlagen. Sie tauschen ihre Adressen für den Fall aus. Das war ein Thema wo Linda sich nicht einmischte und nur große Augen machte. Jim wischte sich den Schweiß von der Stirn und freute sich einen neuen Kunden für das Geschäft seines Vaters gefunden zu haben. Er trank darauf mit Rick einen Martini und stieß mit ihm an. Dr.Karson und seine Frau erklärten das sie in Vietnam bleiben würde solange der Krieg sich weiter fortsetzen würde. Es machte sie nicht gerade glücklich aber das Ehepaar hatte stark das Gefühl das dieses Land ihre Hilfe und Unterstützung bräuchte , was kein schlechtes Zeichen ist , sagte Susy Karson .

 

Sie wollte die Menschen im Lande nicht verführen , sondern ihnen nützlich und behilflich sein.

 

Linda senkte augenblicklich ihren Blick vor ihr. Sie hatte das Gefühl vor Susy Karson versagt zu haben. Sie schaffte nicht etwas darauf zu Antworten und machte sich deswegen erneut eine Zigarette an. Rick hatte ihre Verlegenheit bemerkt und wechselte für sie das Thema. Ich werde den Burschen am Klavier mal ablösen. Sagte er und ging auf den schwarzen Klavierflügel zu. Oh ja Liebling munterte Linda Rick auf:,, setzt dich ans Klavier und spiel ein Song von Elvis Presley ,wie wäre es mit Love me Tender“. Dr.Karson und seine Frau applaudierten als Rick sich vor dem Klavierflügel setzte und anfing auf dem Klavier Blue by You zu spielen. Lindas Lieblingssong. 

 

Die Abreise

 

Endlich war es soweit. Linda Rick und Jim stiegen in ein Flugzeug hinein. Unter Reporterin und den Invaliden ,zu denen auch Rick und Jim gehörten nahmen sie auf einen der vielen Sitze in der erste Reihe platz. Sie schnallten sich an und wurden dann sogleich von einen jungen GIs bedient. Was wollt ihr trinken fragte er. Whisky kamen es aus den Dreien wie im Chor heraus. Das war der Augenblick in ihrem Leben wo für sie ein neues Leben begann. Unter ihnen hörte sie wie die Räder des Flugzeuges auf der Landebahn ihre Rundungen machten. Die Flugklappen waren ausgefahren und das Flugzeug nahm seine Höchstgeschwindigkeit ein. Das hatte Jims Laune schlagartig verändert.Er war unglaublich froh das der Krieg somit für ihn für immer beendet war. Er wusste jetzt fängt für ihn ein neues Leben an. Das erste was er tun würde wenn er in Alabama ist ,ist ein Steakhaus zu besuchen das ist mal etwas anderes als Bohnen ,Reisbrei in roter Soße zum Mittagessen zu verspeisen. Er würde mit bloßen Oberkörper am Strand spazieren gehen und auf das Meer blicken. Anschließend würde er mit großen Appetit Mumms Torte verspeisen. Er weiß doch wie gerne sie für ihn Kuchen backt. Mit Dad würde er über alte Zeiten schwärmen und seine Worte als seine große Heilung ansehen. Zuhause gebe es keine Verbote ,nur über Vorteile gegenüber der Zukunft zu diskutieren . Sein Teleskop würde ihm wieder große Freude bereiten. Er würde länger in der Nacht aufbleiben und Sterne am Himmelzelt leuchten sehen und in unbehagliches Schweigen verfallen. Was kann es schöneres geben als Daheim zu sein. Ende gut alles gut. Ende

 

 

An meine Leser ,meine lieben Leser

 

Ich habe meine Geschichten improvisiert , und es tut mir leid das ich wieder zu meinem Bedauern aufgefallen bin. Aber als Betrügerin sehe ich mich nicht , nur als leidenschaftliche Verehrerin die liebt was sie mit Worten erfindet. Ich suchte nach etwas besonderem , um meine Storys weiter auszuschmücken. Zur Zeit bin ich in einem Krankenhaus ,es ist nicht leicht bewacht zu werden und in einem Zimmer an einer Geschichte zu arbeiten wo wilde Menschen aufeinander treffen. Vielen dank für ihr Verständnis.

 

 

 

 

 

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