Die Ankunft des Bösen

 

Die Stimme des Eitermannes.

 

    1.Isabelle hatte sich mit einem literarischen Werk beschäftigt , das ein interessantes Thema enthielt. Sie hatte ihr schwarzes Kopfhaar streng nach hinten gekämmt und im Nackten feste  zusammengebunden.

 Sie trug ein schwarzes enges Kleid dessen Stoff Raphael für sie in Paris eingekauft hatte. Sie war noch immer eine Frau die alle Blicke auf sich lenkte ,  von der man sagen konnte das sie sich kosmopolitisch orientierte.  

Vor mehr als zwei Stunden hatte sich Isabelle in ihrem Salon zurück gezogen.  Durch einen kleinen Spalt der schweren Samtvorhänge vor dem Fenster viel ein schmaler Lichtstreifen hindurch.

Man musste genauer hinsehen um den Staub auf den Möbeln in der guten Stube zu entdecken. Isabelle fühlte sich hier in diese einzigartigen Atmosphäre ihrer Privatgemächer ausgelassen und frei. Das Werk eines besonderen Schriftstellers hatte sie in ihren Bann gezogen.

Ein ausgetrunkenes Glas Wein stand vor ihr auf dem Tisch mit einem letzten Tropfen drin. Aus der Küche hörte sie die Dienstboten wie sie ihre Arbeit verrichteten. Sie hatte ihnen aufgetragen ein wenig für Ordnung darin zu sorgen. Die Geräusche von Geschirr, Töpfen und Pfannen schepperten immer mal wieder gegen die massiven Holzregale , von welchem Krach sich die Hausherrin jedoch nicht beirren ließ. Sie hielt ihren Kopf ein wenig geneigt ,vor sich hielt sie noch immer das Buch in der Hand ,das ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Das Buch war eine echte große Herausforderung und behandelte ein ernstes Thema. Je mehr sie von den wissenschaftlichen Erkenntnissen in sich aufnahm je mehr tat ihr der Kopf davon weh. Wie Willenskraft die Gedanken des Menschen verändert , das lässt sich hier in diesem Buch lesen. Auch wie ein Gehirn , was auch ein Organ ist , strukturiert ist , wird hier erklärt und ließt sich wie in eine Zeitung.

 

    Isabelle fand es höchst interessant was ihre Gewohnheiten für das Gehirn bedeuten. Da wurde ihr gewahr wie sehr Buße und Reue nah beieinander liegen . Vor allem das vereinzelte Wort Schuldgefühl war oft sehr schwer mit dem Herzen zu umfassen.

 

Auch dies wurde in dem kleinen Büchlein erklärt. Je mehr sie darüber nachdachte je schwieriger wurde es für sie die wissenschaftliche Aufklärung in ihrem Fühlen und Denken mit einzubeziehen. Denn auch sie war von ihren alten Gewohnheiten beeinflusst. Der Sinn und Zweck der Erziehung ihres Vaters war immer Tonangebend. Dabei wurde stets der Maßregelung starken Ausdruck verliehen. Ein Schlag mit dem Rohrstock hatte gereicht allen Dogmatischen Gefühlen zu strotzen. Die Ereignisse aus ihrem Leben hinterließen bei ihr immer ein reumütiges Gefühl , das von Gott gegeben war. Isabelle kontrollierte das Gefühl nicht ,da sie glaubte es war von Gott so gewollt.

 

    Hinter ihrem Augen pochte es ein wenig. Ein dumpfes Geräusch von draußen ließ sie aufschrecken als  Odette ihre Jüngste etwas zu eilig die Tür zu ihrem Salon aufstieß.  Mit einem vollen Korb gesammelter Früchte und dreckigen Schuhen kam sie auf sie zu. Isabelle warf einen Blick auf ihre schmutzigen Füße und rief ihr zu: ,,Mein Kind was sind deine Schuhe aber schmutzig. ich bitte dich deswegen wenn du beim nächsten mal meinen Salon betrittst dir die Schuhe auszuziehen. Überall verteilst du den Schmutz und den Matsch den du unter deinen Sohlen ins Haus trägst “. schimpfte Isabelle mit dem Kind. Odette hatte nur mit einem Ohr hingehört und ließ sich nicht einschüchtern von der Mutter.

 

,, Maman Chérie bitte sei Nachsichtig mit mir , ich wollte dich sehen und suchte dich“.  Das Kind öffnete weit seine Augen als es im Kerzenschein eine sehr graziöse Gestalt erkannte.  Odettes Schatten wurde immer größer als sie sich ihrer Mutter annäherte. Sie richtete sich auf und legte jetzt das Buch beiseite. Ein wenig verträumt blickte sie drein. Bis zu ihrem Haaransatz wirkte die Maman sehr gepflegt. Die  Dunkelheit in der Odette ihre Maman  begegnete  , erklärte ihren  Inneren Zustand . Es umgab sie eine kaum merkliche Enthaltsamkeit , die von Zeit zu Zeit immer wieder spürbar wurde. Der Ausdruck im Gesicht der Mutter war gewissenhaft. Zwei kräftige Leuchten an der Wand beleuchteten ihren jugendlichen  Teint  , welche Augen aufglommen als ihre Gedanken  Kontakt mit ihrem Kind aufnahm. So sehr das Odette es jetzt deutlich wahr nehmen konnte.

Im Kamin brannte hörbar ein Feuer , seine warmherzige Helligkeit umschmeichelte jenen gesunden Menschenverstand ,dem sein Seelenheil am Herzen lag.

Odette fand das ihre Maman sehr hübsch aussehe und schaute auf die schwarzen Umrisse ihrer sehr schlanken Silhouette. Sie verschwand augenblicklich in den Hintergrund des sehr dunkel gehaltenen Zimmers als sich die Tür zu ihrem Salon öffnete.

 Odette stellte ihr kleines Körbchen zu den Füssen der Mutter ab. Sogleich machte Isabelle ihre Mutter sich ans Werk die Früchte mit ihren Augen und Händen zu begutachten. Auch sah sie das ihre Tochter einer Rotznase hatte. Sie bat das Mädchen sich ihre Nase zu putzen und reichte ihr ein Taschentuch. Solange sich Odette ihre Nase trocken rieb  , nahm Isabelle wieder das Obst in Augenschein. Sie ging dabei sehr sorgfältig vor.

 

    Odette blickte ihre Mutter an. Sie fand ihre Mama sehr hübsch. Sie saß dort mit einem Buch in der Hand auf dem großen Sofa. Ihr Pechschwarzes welliges Haar, das sich an ihren Schläfen leicht kräuselte , rahmte zierlich ihr Gesicht. Isabelle suchte nach Worten für das Vorhaben ihrer Tochter und fragte sie. ,, Mein liebes Kind was machst du mit dem vielen reifen Obst? ". ,,aber Maman Chérie

 

    das weißt du doch , ich möchte für dich und für Papa einen Kuchen backen“. Da viel es Isabelle wieder ein.

 

    Der Duft von frischen Nelken ,Zimt Honig und von reifen Früchten begleiteten sie dabei , das die Luft um Odette sich wie ein dampfendes süßliches Gebräu ausbreitete. Fast wie ein riechendes Sekret. Odette hatte mit Mark dem Kutscher ausgemacht für einen Kuchen besonders herrliche Früchte einzusammeln. Für einen besonderen Fruchtkuchen sagte Odette. Mark hat dafür schon das Honigwasser aufgesetzt sagte Odette. Er wartet auf mich das ich ihm die Früchte bringe sagte sie und zeigte der Mutter ein paar herrliche rote Früchte. Noch immer hatte Isabelle die Früchte Neugierig nach Würmern und anderen winzigen Tieren abgesucht ,wie nach einem besonderen Pilz. Aber sie konnte nichts entdecken. Im kleinen Körbchen von Odette herrschte regelrechte Ordnung. Das Rezept für den Liebeskuchen ,wie der Kuchen tatsächlich hieß , stammte von Isabelles Großmutter. Sie reichte Odette ihren Korb zurück , damit Mark beginnen konnte aus den Früchten eine Spezialität zuzubereiten. Der Kuchen wird ein wahrer Genuss für mich werden” sagte Isabelle. Sie holte tief Luft und ließ sich zurück auf das Sofa sinken. Odette hoffte das der Kuchen ihr gelingen möge und sagte zu ihrer Mama. ,, Sie schmecken ganz köstlich und sind so gesund und frisch Mama , das ich mir sogleich eine Kirsche in den Mund stecken möchte”.Dabei verscheuchte Odette mit ihrer kleinen Hand eine einzige Stubenfliege von einem saftigen roten Apfel. ,, das wirst du schön unterlassen meine kleine Odette sonst bekommst du wieder Bauchschmerzen wie vor nicht langer Zeit.Weiß du noch wie du dich übergeben hast als zu du viele Zwetschgen auf einmal gegessen hast. hatte Isabelle ihre Jüngste gemahnt und an einem grässlichen Tag erinnert. Die Versuchung schwand dahin , und das Mädchen fing zu subtrahieren an ,das sonst ein Obststück in ihrem Körbchen fehlen würde. Und außerdem schadete es ihrer Gesundheit. ,,Du hast recht liebste Mama sagte das Kind und schaute traurig drein. Warum verursachte die Mama ihr immer ein solchen Unbehagen? Warum muss sie mich immer wieder an meine Furcht erinnern. Odette stellte sich die Frage.

 

Das Mädchen war die Tochter des einstigen Eitermannes , Raphael Place ,wie das Kind , seiner wunderschönen Frau Isabelle Bou.

 

Das Kind war so schön jung und frisch und besaß so schöne bleiche Haut das es in der warmen Stube wie eine Sonne ausschaute. Es sprach jetzt von den vielen Heuschrecken im Gras. Von ihren Zirpen und den gefährlichen Blattläusen. Sie sprach deutsch wie ihr Vater und kannte sich gut aus mit den vielen Insekten von denen es begriffen hat das nicht alle einen Stachel besaßen. In ihrer Schürze hatte sie eine Handvoll Salbei versteckt. Isabelle hatte es gefunden. ,,was machst du damit” fragte sie ihr Kind. . ,, Mama das ist für die Köchin , für die Kartoffeln”.

 

Isabelle musste lachen und griff zu den Nadeln in ihrem Nähkästchen und zeigte Odette ein paar herrliche Handarbeiten von ihr. ,,da schau ein Käfer den ich gestickt habe”.

 

Isabelle war ganz stolz auf ihre Arbeit und passte auf das ihre Tochter nicht zu den Nadeln im Nähkästchen griff. ,,Mama welches Parfüm hast du heute aufgetragen.Du duftest herrlich nach einem Blumenmeer” . ,,Aber Odette das weißt du doch ,es ist bloß Rosenwasser mit Essig verdünnt”. ,,Es gibt so herrliche Düfte” sagte Odette. ,,das stimmt mein liebes Kind”. Isabelle befühlte ihr Haar im Nacken und reichte Odette dann ein Bonbon. Das Kind freute sich nahm es an und steckte es in ihrem Mund.

 

Odette sprach jetzt nebenbei vom Fasanengehege ihres Bruders Eugen. ,, Er hat den Tieren , den Fasanen seine ewige Treue geschworen. Wie leichtsinnig liebe Mama , wie ich finde , Tieren für immer die Treue zu schwören ". hatte sich Odette über ihren Bruder lustig gemacht. Schon beim Gedanken, ihm etwas Schlechtes zu wünschen nachdem er sie fast den ganzen frühen Vormittag abwegig behandelt hatte fand sie jetzt eine Gelegenheit bei ihrer Mutter , ihren Bruder Eugen ein wenig zu blamieren. Sie fing über ihn und seine Tierliebe zu spotten an.

 

Dieses dumme Holzbein sagte sie. Manchmal habe ich das Gefühl mir stehen dir Nerven bei ihm blank. Eugen drückt sich mit gegenüber gar immer zu schäbig aus. Er sieht unserem Papa zwar sehr ähnlich aber dennoch habe ich bei ihm immer das Gefühl ich spreche mit einem fremden Jungen. Vielleicht habt du und Papa ihn entführt , und er ist gar nicht mein Bruder beschwerte sich Odette bei ihrer Mama. Und warf mürrisch einen frischen Holzscheit in den Kamin hinein. Die Flammen waren schon etwas herunter gebrannt und Isabelle bat ihre Tochter sie möge etwas Holz nachlegen. ,,mein Bruder verhöhnt mich liebste Mama , ich tue das gleiche mit ihm ,ich pack ihn an den Ohren oder noch besser ich lege ihm eine tote Schwalbe ins Bett hinein”. fluchte sie schon fast Cholerisch. Vielleicht ist es aber besser meinem Bruder eine einzige Chance zu geben sagte Odette und fing jetzt an eine erstaunliche schnelle Melodie zu pfeifen an.

 

 

Obwohl Isabelle es sehr abstoßend fand wie Odette mit ihrem Bruder zu Werke ging , erfreute es sie doch zu bemerken wie sich ihre kleine Tochter zur wehr setzte nachdem Eugen sie gestern grundlos ins Gesicht geschlagen hatte. Sein Verhalten gegenüber seiner jüngsten Schwester war ungewöhnlich. Mit zunehmendem Alter hoffte Isabelle das dieser Wesenszug von ihm schwinden würde je älter Eugen werden würde. Er war ein Junge der gerne lernte und sich viel von seinem Leben versprach. Oftmals wenn sein Vater nicht anwesend war vertraute Eugen seiner Mutter seine fast noch kindlichen Zukunftspläne an. Sein Vater sprach ja immerzu nur vom Weinhandel , von seinen Weinbergen und seinen nächsten Aufträgen in den Nachbarstädten. Beim letzten mal sagte Eugen seiner Mutter fast schon großschnäutzig das er kein Wein mag und nichts dafür übrig hat.

 

Isabelle war sprachlos. Doch jetzt verstand sie wenigstens Odette.

 

Sie sah das Kind jetzt an und sagte zu ihr.

 

,, Aber Odette , die Worte deines Bruders sind nicht zu verachten , sie verdienen , deinen Lob und nicht dein Geschimpf. Deine einfallsreichen Worten für deinen Bruder sind ja berüchtigt , meine kleine Odette, aber jetzt sei still und schaff das Obst in die Küche , aber sofort. Die Köchin soll uns einen Kuchen daraus zaubern und bitte Mark darum , die Schlagsahne nicht zu vergessen". ,, Ist gut Mama , aber vorher will ich einen Kuss von dir haben". Isabelle beugte sich zu Odette vor und reichte ihr hierfür die Wange. Das gleiche machte Odette und da sagte Isabelle zu ihr . ,, Bis zu deiner Hochzeit wird es reichen müssen , meine Kleine Odette und nun ab Marsch in die Küche mit dir". ,, Ja liebste Mama , und den Korb darf ich nicht vergessen ihn Mark unserer Köchin zu überreichen ". ,, nicht so laut mein liebes Kind sonst hört er es noch”, Mutter und Tochter fingen zu lachen an. Als Odette in die Küche verschwunden war , hatte Isabelle weiter in dem Buch gelesen in das sie so sehr vertieft war. Es handelte von Geisteskranheiten , wie von unterschiedlichen Seelenleiden. Sie hatte deswegen an den besten Stellen immer ein kleines Riechfläschchen zuhand. Schon in den Nächten wenn ihr Mann einen Spielsalon in der Stadt aufsuchte , hatte sie es nötig mindestens zweimal in der Nacht daran zu riechen.

 

Das Buch das Isabelle lass faszinierte und ruinierte zugleich.

 

Die Isolationshaft wie die Abgeschiedenheit der Seele , zog die Gegensätzlichkeit der kranken Personen regelrecht an , wie Isabelle bemerkte. Will man alleine sein , und war es selbstgewählt , sucht man schon bald wieder die Geselligkeit auf. Die Einsamkeit lässt sich nur schwer aushalten , und nur in einer Anstalt ist es möglich für immer aus dem Menschengeschehen zu verschwinden. Aber Isabelle wusste auch das man als Wahnsinniger diesem Leben gewachsen sein musste. Es bedurfte selbst einer regulären Grundausstattung wie etwa eine Zwangsjacke oder einer Krankenschwester. Konnte man gegen den Wahnsinn protestieren wenn er ein befiel und in Haut und Haare überging? Isabelle war sich da nicht sicher .

 

Es schien ihr unerträglich sich vorzustellen , ein Souper einzunehmen und das Täglich in einem Irrenhaus. Sie stellte sich ein traumatisches Erlebnis vor das aus dem Herzen eines Menschen entronnen und zu Wahnsinn übergelaufen ist . Wie muss es sich anfühlen täglich bewacht zu sein ,und umgeben von Krankenschwestern zu sein die einem die Suppe löffeln. Die Vorstellung auf einem Stuhl angebunden zu sein spielte sich plötzlich bildhaft in ihrem Kopf ab. Der Gedanke löste auf ihrer Haut Gänsehaut aus. Was der Verlauf einer Krankheit anging ,das las sie auf einer nächsten Seite ihres hoch spannenden Buches der Wahnsinn unter Menschen. Der es geschrieben hatte war bereits seit vielen Jahren tot: Er war ein Säufer der sich tot getrunken hatte. Offiziell hieß es das er an einem Krebsleiden gestorben ist. Isabelle wusste es es besser als sie sich nach dem Buchautor informierte , war sie auf die Wahrheit gestoßen. Der arme war verschuldet gewesen und schrieb sein Meisterwerk in unglückseligen Zeiten. Isabelle hatte diesem Mann viel zu verdanken. Durch Selbstversuche war sich der Arzt selbst am nächsten gekommen.

 

Zu Anfang seiner Karriere galt er als Pseudonym doch es sollte kein Geheimnis in den Kreisen bleiben , wo sich der Wahnsinn heimlich abspielte , da vielen bald schon sein Name eines hoch angesehenen Arztes. Dieser litt seiner Jugend an der Schwindsucht. Die Nichtanwesenheit von Namen war fehl geschlagen als man Casper von Frischhausen in einem gut besuchten Kaffeehaus in Wien bald schon als Schreiber dieses Werkes ausfindig gemacht hatte.Man beschrieb ihn ,als einen Mann mit blonden Locken , und einem blonden gestutzten Bart. Caspers von Frischausen hatte sämtliche Untersuchungen am Menschen verfolgt und schriftlich festgehalten. Er konnte fließend Latein und wusste über fast alle körperliche Beschwerden Bescheid. Und was ein gesunder Körperbau ,zu einem gesunden Gesicht aussagte das wusste er genau zu erklären. Der Arzt und Mediziner Casper von Frischhausen trug zuweilen ganz schlichte Kleidung. Sie war sauber aber an manchen Stellen sah man das sie geflickt wurde. Casper von Frischausen , kannte sich aus mit Heilmedizin und Naturwundern. Bei einem schrecklichen Unfall , als er sich aus irgendeinen unerklärlichen Grund getäuscht hatte , war ihm ein Missgeschick passiert und er musste die Flucht ergreifen ,als es zu einem Kindstod kam.

Gewiss Casper konnte seinen Fehler widerlegen aber man hatte keine Gnade mit ihm und man sprach ein Urteil über ihn aus. Casper von Frischausen musste fliehen. Für Isabelle war Casper von Frischausen ein Rebell.

 

Als das Thema Isabelle zu sehr beschäftigte , fing sie mit ihrer Näharbeit an. Nachher würde sie sich für ein kleines Mittagsschläfchen hinlegen wollen. Danach wollte sie mit Odette etwas spielen. Dieses Kind war ihr einfach zu sehr zufrieden. Seit langem glaubte Isabelle , Odette lebte in eine eigenen Fantasiewelt. Isabelle hielt es deswegen für wichtig sie zu hinterfragen , den im Gegensatz zu ihrem Bruder Eugen , hatte man bei Odette das Gefühl als verheimliche sie etwas. Es werden wohl irgendwelche unstillbare Sehnsüchte dahinter stecken ,wie Isabelle nur vermuten konnte. Sie wollte sich nicht wirklich sorgen deswegen machen , aber ein übereinkommen mit ihrem Kind war ihr wichtig und auch die Welt in der sie sich hin und wieder verlor.

 

Manchmal glaubte Isabelle zu sehr in den Kleinen Körper ihrer Tochter hinein zu lauschen. Schon einmal war ihr das klar geworden. Sie forderte Gott in ihren Gebeten auf ,er möge ihren Kindern in nötigen Zeiten beistehen.

 

Von einer harmlosen Fantasiewelt bis zu einer kränklichen Wahrnehmung war nur ein schmaler Grat zu überwinden.

 

Oder gar nicht mehr als eine gefährliche Torheit.

 

Eine Spur von Wahnsinn stand oft mit wenig oder mit Vielem im Zusammenhang . Man könnte fast meinen man sei klar bei Verstand wenn man dem Wahnsinn sehr nahe steht , und man ist ihm verfallen wenn man klar bei Verstand und dem Leben wohlgesonnen und zugänglich ist. Eine Idealvorstellung von einer Realität gab es nicht wirklich ,Schlussfolgerte sie.

 

 

Solange sie die wichtigsten Zeilen aus dem Buch gelesen hatte , fühlte sich Isabelle umschwärmt von ihren eigenen Gedanken. Sie war immer wieder erstaunt darüber was sie ausrichten konnten.

 

Zwischen Gut und Böse gab es ein Dazwischen ,und dieses etwas hielt sich immer an der Verzweiflung des Menschen fest. Ein verdächtiges Verhalten , sollte wohl oder übel über das Herz des Menschen walten.

 

 

Isabelle hätte das Buch jetzt gerne aus ihren Händen auf dem Boden fallen lassen.

 

 

Ihr schwarzes Haar in der Stirn und Schläfen gekämmt umrandete ihre zierliches Gesicht dabei köstlich. Ihr schwarzer Zopf wandte sich auf ihrem Rücken wie eine feste Schnüre.

 

Isabelle hatte fast alle Bücher über den Wahnsinn gelesen. Sie wollte es verhindern , unglückliche Kinder großzuziehen. Sie verachtete das krank sein und hoffte nicht das ihr eigener Geist jemals an einer Zeitverschiebung leiden würde. Eine Spur von Belustigung , kam ihr zugute , als Isabelle merkte , wie einig sie sich war , dies vorzeitig zu erkennen ,diesen einen Eifer , etwas derartiges zu verhindern was man Geisteskrankheit nennt.

Neues Kapitel , fünf Jahre Später

 Fünf Jahre sind seit dem vergangen , seit Odette zwei Pflaumenbäume im Garten ihres Vaters gepflanzt hatte.

 

    Isabelle sah ihr dabei zu , wie sie sich , an den Bäumen heran machte. Ihr jugendlicher Leichtsinn viel ihr dabei sehr ins Auge. Jetzt da Isabelle wieder schwanger war , spürte sie um so deutliche , wie auch Odette prächtig heran wuchs. Ihr Bruder Eugen beschütze das Landgut seines Vaters fast so gut wie er und war nun ein prächtiger Junge von zwölf Jahren geworden. Er war anders als Odette. Ihm lag der gleiche dunkle Schatten im Gesicht , wie es bei seinem Vaters noch immer im Lichte des Tages geschieht. Isabelle bemerkte es täglich. Zu ihrem Bedauern , hatte Eugen vor zwei Jahren sein linkes Bein , bei einem schweren Unfall verloren. Mit seinem Fuß trat er damals in eine Bärenfalle hinein. Als er sich im Baumdickicht auf der Jagd mit seinem Vater verlaufen hatte , war es passiert. Sein Vater rief ihm noch nach , sich nicht zu weit von ihm zu entfernen , wegen der Fallen , aber Eugen sah kein Grund für seine Angst und schlug einen anderen Weg ein. Isabelle trauerte diesem Tage noch immer nach. Mit Odette an der Seite bestaunte sie den Obstgarten ihres freudigen Besitzes , und lobte Odette für die Treue ihrer Leidenschaft , Obstbäume groß zu ziehen. Sie hatte sich etwas angezogen und sah nun nach ihrem Mädchen , das ihre Arbeit im Grünen wieder aufgenommen hatte. ,, Wann liebste Mama hat man sonst Zeit dafür " - sagte Odette und reichte ihrer Mama , einen Pfirsich. Die Schwüle des Tages lag auf ihrer Stirn , Mund und Augenlidern. Die Arbeit im Freien stellte wie gewöhnlich eine regelrechte Flucht dar. So hatte Isabelle den Eifer ihrer Tochter empfunden. ,, Aber Mama, sag nicht die Arbeit im Garten diene mir dazu , vor etwas wegzulaufen". Das sagte sie so , das Isabelle darauf schwören konnte , ihre kleine Odette wollte sie mit ihren Worten reizen. Ihre deutschsprachige Stimme klang dabei so energisch , das Isabelle jetzt über ihr kleines Mädchen lachen musste. Bisher konnte sie noch nie über Odette wirklich lachen und heute war es völlig unmöglich es nicht zu tun. ,, Pappa kommt mit Eugen von den Weingärten ". zeigte das Mädchen in ihre Richtung. ,,sie sehen so vergnügt aus“. Isabelle drehte sich augenblicklich zu ihnen um. ,, Da seit ihr ja meine Liebsten: Ich habe euch schon vermisst". Sagte Isabelle. Raphael sah wie immer vorzüglich aus als er näher kam , und sie in seinen Armen nahm. Sie liebte ihn noch immer , wie vom ersten Tage , so wie zu Anfang , als sie sich zum ersten Male liebten. ,, Meine Liebe , du willst dich in deinem Umstand ,im Garten nützlich machen? Ich hoffe nicht , das du dich wie Odette auf den Bäumen schwingst" ,,Mein lieber Ehegatte , wie kannst du das von mir glauben. Ich mache nur einen kleinen Spaziergang auf unserem Landgut , das ist alles". Eugen trat zu ihr an der Seite , hielt ein wolliges Unkraut in seinen Händen und legte es Odette aufs Haar. ,, Eugen las das , sonst knicke ich eine Rute ab und schlag dich damit". Herrschte  Odette ihren Bruder an. ,, Du wenn ich mir deine Utensilien für die Gartenarbeit anschaue sind sie ganz schön hinüber". sagte Eugen belustigt über die Hacken und Zangen , Spaten und Kehrbleche. Odette konnte nur mit dem Kopf schütteln , was er nur damit meinte. Ihre Wangen glühten von der Arbeit , Finger und Nägel schmutzig und dreckig. ,, Du hast dich nicht übertroffen , sagte ihr Vater und hob stolz seine Augenbrauen als Odette ihm die vielen gepflügten Früchte in den Körben zeigte. ,, Aber jetzt geh mit deinem Bruder ins Haus , die Hühnersuppe steht schon auf den Tisch". sagte ihr Vater. Er stand jetzt unter einem Baum , tauchte ab in den Blättern eines Zwetschgenbaumes und pflügte eine herrliche Zwetschge von einen der vielen Ästlein herunter.,, Wann ist der Geburtstermin für unser Kind Liebste Isabelle". hatte Raphael sie gefragt und reichte ihr die Zwetschge. ,, Der Arzt sagte mir das unser Kind im nächsten Frühjahr geboren werden würde". Als sie es sagte hoben sich Isabelles vollen Bürste ansehnlich an , als sie erklärte , das es wohl ein Junge sein würde. ,, Wie kommst du darauf". wollte Raphael von ihr wissen. ,, Ein Gefühl stieg in mir auf , das gleiche Gefühl das ich bei Eugen unseren ersten Jungen hatte". sagte sie. ,, Ist dein Gefühl wegen dem Gefühl alleine , vielleicht nur aus der Luft gegriffen". ,, Also Raphael , was hellst du von deiner Frau , das sie völlig übergeschnappt ist?". ,, Ich wollte nur eine Bestmögliche Antwort von dir und dich ein wenig ärgern". ,, Du ziehst also heimlich deine Vergleiche über mich". ,, du bist meine Frau , da ist es wohl recht so das ich dir diesen Gefallen tu“. Isabelle wurde ganz rot im Gesicht bei diesen Worten. Jetzt raschelte das hochgeschlossene Umstandskleid von ihr um ihre Beine , als sie sich eingeschnappt ruckartig von ihm wegdrehte. Raphael überlegte nicht lange und tätschelte sie liebevoll im Gesicht ,so als wäre sie ein kleines ungezogenes Kind. Er zog sie an sich , dabei konnte er spüren wie sie nachließ und sich ihm ergeben zeigte. Ihre Augen berührten sein Angesicht , in das sich strafe Gesichtszüge zeigten. Mit liebevollen Worten beruhigte er sie: ,, Gute Frage , aber du müsstet das eigentlich wissen das ich das nicht tue , und wenn ich mir Gedanken zur dir mache meine liebste Frau und Eheweib dann ohne das es dir schaden könnte ". Isabelle fühlte sich augenblicklich im Herz erweicht und verzieh ihm seine Ehrlichkeit. Raphael der sich nach ihrem nackten Körper sehnte umgriff ihre beiden Hände und hielt sie an seinem Munde. Als die Kinder im schwarzen Haus verschwunden waren , verlangsamten Raphael und Isabelle ihre Schritte. Er räusperte sich neben ihr , sah mit Wohlwollen auf sein Haus , und dem dazugehörigen Anblick auf das freudige Tal und sah nun zurück auf die Obstwiese. Er spürte sogleich das sich seine liebe Frau über etwas den Kopf zerbrach. Die Sorge um das Ungeborene unter ihrem Herzen vielleicht? Isabelle befand sich jetzt in der Mitte ihrer Schwangerschaft ,und ihr Anliegen war der , das schwarze Haus für immer zu verlassen und in die alte Villa zu ziehen .Raphael hatte es ihr noch bevor ihr erstes Kind geboren war versprochen ,das wenn der Tag gekommen ist , sie umziehen würden in das Haus in dem Raphael und sein Bruder Leonard geboren sind. Isabelle erklärte wie sehr sie sich nach einem Ort mit vielen Zimmern sehnte mit herrlichen vorspringenden Fenstern , nach vielen zergliederten Rundgängen und ein Spiegelsaal aus alten Zeiten mit Kachelofen. Sie wünschte sich einen Haushalt ,in dem sie entscheiden konnte ,wann es hell und dunkel ist und wo in der Mitte des Hauses ein kleiner tropischer Garten platziert war . Alles das besaß die kleine Villa oben auf dem grünen Hügel.

 

    Mit goldenen Türknäufen versehen , blanken Marmorböden ,wie viktorianischen Polstermöbeln und weißen Kinderbüsten aus poliertem Stein ,ist die Villa auf dem Hügel ein reinstes Paradies. ,, Im November wünsche ich das du und ich und die Kinder umziehen in das Haus das du mir versprochen hast“. sagte Isabelle mit autoritärem Klang in ihrer Stimme . Dabei nahm ihr Gesicht ein eigenwilligen Ausdruck an. Seine breiten Schultern standen ihr dabei sehr männlich im Wege . Es fiel Isabelle deswegen schwer die Gestalt ihres Mannes zu ignorieren. So sehr das sie ihm nochmals ihre Ansprüche deutlich machte .Er schaffte nicht ihr mit Nachdruck auszuweichen und lauschte jedes Wort von ihr. Dabei gedachte Raphael einem Sturmwind zuzuhören. Seine Frau war leidenschaftlich und sah ihn mit klaren Augen an. Raphael konnte bei ihrem Ansinnen , die Sehnen seiner Gelenke sich anspannen fühlen. Isabelle sorgte augenblicklich dafür das er sich schmerzgepeinigt fühlte. Jetzt lag es an ihm ,ihr zu widersprechen. ,, willst du deine Wut auf mich ansetzten , mein geliebtes Eheweib". ,, Aber gewiss nicht mein Liebster . Nur mir scheint das schwarze Haus für uns beiden und für unsere drei Kinder einfach nicht mehr passend zu sein. Ich fühle mich außerdem von den alten Holzbalken erdrückt. Ich sehne mich nach einer geräumigen Zimmerflut mit schönen breiten Fenstern , einer sterilen Reinlichkeit und einer offenen Terrasse. Das schwarze Haus scheint einfach keine anständige Behausung zu sein , wo ein Kind heranwachsen sollte.

 

    Der Speisesaal der einer Festung gleicht , sorgt noch immer bei mir für unheimliche Gefühle . Auch wenn er prächtig ausgestattet ist mit einem herrlichen Kamin und mir das schwarze Haus von Innen sehr gebieterisch erscheint , komme ich diesem Teufelshaus mit nur sehr wenigen herzlichen Gefühlen entgegen. " konterte Isabelle ,nochmals im ernsten Tone. ,,die Viktorianischen Villa deines Vaters mit einer eigenen Bibliothek und einem eigenen Empfangssaal und ich meine es ohne Boshaftigkeit liebster Raphael , scheint der einzige vernünftiger Ort für eine richtige Erziehung unser Kinder zu sein“. ,,du bist sehr hart zu mir meine geliebte Ehefrau. Ich hoffe das der Grund und Boden

 

    den du dir von mir wünschst dich zufriedenstellen wird. Ich werde Mark überreden müssen mir in die alte Villa zu folgen .Er ist ein Arbeitstier und ich erlaube ihm eine eigene Meinung“. Isabelle geriet bei der Fürsorge ihres Mannes für seinen Kutscher in großer Aufregung.

 

    ,,Mark ist dein Kutscher mein Lieber , er wird dir überall hin folgen“. sagte sie ein wenig beleidigt in der Hoffnung sie habe bei ihm für ein Wunder erwirkt. Sie wiederholte sich nicht als er darauf zu ihr sagte. ,,womit du Recht hast meine Liebe. Aber was werden die Kinder von deiner Idee halten“? ,, Odette kann es kaum abwarten und was Eugen betrifft genießt er wie ich die Aussicht von dort“. Bei diesen Worten seiner geliebten Frau fühlte sich Raphael zum Handeln verleitet. Er verharrte eine Sekundenlang ehe er ihr antwortete. ,, Ich werde es mir überlegen und mich nach dir richten meine Liebe wenn es Zeit ist dafür“. ,,aber überlege nicht zu lange , sonst bin ich und die Kinder nicht mehr da“. Raphael gab nach und folgte seiner Frau ins schwarze Haus. Hand in Hand erreichten sie die Hintertüre und betraten von dort die Küche. In den Jahren hatten sich die Fichten und die Tannen , mächtig um die Fenster ausgebreitet. Raphael konnte Isabelle nicht verstehen , dies alles nicht mehr zu mögen. Wieso wollte sie unbedingt das schwarze Haus für immer verlassen? Ihm graute der Gedanke jetzt schon.

 

Seine und ihre Kinder liebten es hier aufzuwachsen , umgeben zu sein , von den vielen dichten Bäumen , Wiesen und Blumen. Die schmalen Flure im Hause , das bunte Glas der Fenster und die Risse im Holz konnten ihr unmöglich zuwider sein. Schon die Strömungen des Windes zogen gemächlich durch die alten Balken , das wenn es Winter war , man glaubte ein Gespenst jagte durch die Sperrigel von Fensterläden und Türen. Vielleicht brauchte Isabelle nur einen kleinen räumlichen Abstand dachte Raphael und glaubte über das Leben einer Schwangeren einfach zu wenig Bescheid zu wissen. ,, Ich fühle mich nur noch wie ein Bauernmädchen sagte sie vor ein paar Tagen , das ihr alleine nicht genügte , sagte sie. Ich denke es liegt an der Umgebung hatte sie ihm zu verstehen gegeben". Raphael umfasste jetzt die schlanken Hände seiner Liebsten und dachte Sekundenlang an dem Säugling unter ihrem Herzen. Seine Frau sah jetzt wirklich aus wie ein Bauernmädchen. Zum Glück sog ein warmer Ölgeruch der Hausmannskost unter seiner Nase entlang , der seinen Hunger steigerte und seine Gedanken milderte. Die Kinder machten zudem Krach im Haus und es war jetzt wirklich Zeit dafür sie aufzufordern , wieder damit aufzuhören. Auch Isabelle sah das ein und sie traten durch die Hintertür ins Esszimmer hinein. Als sie am Tisch platzt nahmen , sah Isabelle ihrem Mann mit einen berechnenden Blick an. Natürlich ließ die Schwangere es sich nicht anmerken. Doch seit Raphael ihre schönsten französischen Möbel versteigert hatte , fühlte sich das schwarze Haus immer fremder für sie an. Sie sah ihren Gatten deswegen mit durchdringenden Blick an und fast war es so als durchbohrte ihr Blick ihn tödlich. Nach dem Essen ließ sich der Hausherr in seinen alten Lehnsessel fallen ,doch Isabelle gedachte noch lange nicht daran ihre Wut abzustellen , sie wünschte sich , ihren Gatten mit einem Dolch von hinten zu durchbohren ,oder seine starken Schenkel mit einer scharfen Klinge zu zerschneiden .

 

So als versuchte sie ihre Wut aufzuklären , die Ursache ihrer Angst vor dem Gatten zu versagen , mit einem notdürftigen Dolchstoß zu verhindern. Wie als wäre es eine Bestätigung ihrer Stimme waren ihre Gefühle ein berennendes Feuer geworden. Als Mark ihm einen Tee serviert hatte , sagte Isabelle gar nichts mehr , nahm ihr Taschentuch aus dem Ärmel ihres Kleides , tupfte sich die Tränen aus dem Gesicht und setzte sich anschließend vor das Cello. Mit leichten Fingern spielte sie eine Melodie herunter verträumt , doch wenig vergnügt. Nach dem Musikspiel ihrer Mama zogen sich die Kinder auf ihren Zimmer zurück. Eugen spielte mit seinem Vergrößerungsglas und Odette spielte mit ihrem alten Strohhut. Er gehörte schon solange zu ihrem Spielzeug und fühlte sich in ihren Händen federleicht an. Aber er passte schon lange nicht mehr zu ihrem Kopf mit roten Haaren. Kurzerhand warf sie ihn aus dem Fenster heraus.

 

 

 

Oben drauf , auf einem Himbeerstrauche blieb er bis zum nächsten Morgengrauen liegen. Eugen legte sein Holzbein gerade auf das andere ,als er Odette plötzlich ein Zimmer weiter laut fluchen hörte. Er stürzte in ihr Zimmer. Dann blieb er wie angewurzelt stehen. ,, Was ist wollte er von Odette wissen. ,, Nichts die Uhr unseres Großvater Igor ist gerade stehen geblieben". sagte sie unbekümmert. ,,Verdammt Odette , ich dachte schon es wäre etwas schlimmes passiert. Wird Zeit das ein richtiger Mann deine Brüste küsst". ,, Na du denkst wohl mich Zwangs zu verheiraten mein lieber Bruder".,, Was sind das für Töne meine liebste Odette , willst du wohl ein Eheweib sein". ,, Jetzt aber hinaus mit dir Eugen schrie Odette hysterisch. Und weg war er ,als sie ihm einen Schuh an dem Kopf werfen wollte. ,, sei nicht so schamlose Odette rief Eugen ihr hinter der verschlossenen Türe zu. ,, Dein kokettes Benehmen hat sonst gegen mich verloren liebste Odette". ,, Und deine Schinderei Eugen , wird dich selbst wurmen , du Narr ". hatte Odette mit zerstörerischer Stimme erwidert. ,, Und du liebste Odette , denk an deine Heiratsverpflichtung". betitelte Eugen seine Schwester kurzerhand leichtfertig. ,,Wenn Großvater wüsste du bleibst wie du bist ein Kind , da würde er aber böse werden" setzte er erneut seine Worte gegen sie ein.Dabei verschüttete er kaltes Wasser unter ihrem Türschlitz , das Odette nasse Füße davon bekam. ,, Der Vater wird schon was richtiges für dich finden". drischte Eugen weiter hinterher mit einem bösen Lachen. Jetzt stürmte Odette nach draußen und gab ihrem Bruder eine heftige Ohrfeige. Schweigend wandte sie sich von ihm ab. Eugen humpelte jetzt verlegen in seine Zimmerstube hinein und zerhackte auf dem Holzfußboden schließlich gesammelte Wallnüsse. Er war entschlossen seine Schwester weiter zu demütigen und suchte nach Mitteln sie fertig zu machen. Er nahm kurzerhand die Schreibfeder und etwas Tinte in seinen Händen und schrieb auf ein Stück Papier. Odette eine Mutterfigur , beste Freundin und Ratgeberin als Schwester. Bitte liebste Odette verzeihe mir. Weil du ein Mädchen bist und wirklich gut zu Heiraten bist , schrieb er und klebte das weiße Blatt Papier an die Zimmertür von Odette. Wäre dein Patenonkel Leonard nichts für dich , und machte ein Fragezeichen dazu. hingebungsvoll , nicht dein Eugen. Der Kutscher Mark kam gerade zur richtigen Zeit an die Zimmertüre der Kinder vorbei , riss den Zettel von der Türe ab ,und haute dem Bengel ein ins Gesicht. Mit beiden Händen wollte sich Eugen gegen den stämmigen Kutscher wehren doch nur ein klagendes Jaulen , einem Jaulen aus seiner demütigen Seele brachte der ungezogene Knabe hervor. Als sein Holzbein einen nächsten Schlage ins Gesicht nicht weiter standhielt , war Eugen mit seinem Hintern auf den Fußboden gefallen. Er verlor sein Gleichgewicht und schlug wenige Minuten feste auf dem Boden auf. Ein Schmetterling von draußen verflog sich durchs Haus und streifte seine Augen in dem Moment , als sein nacktes Holzbein aus der Hose raus kuckte. Vor Scham wurde Eugen ganz rot im Gesicht. Odette hörte den Aufprall trat aus der Türe ihres Zimmers und lachte sich nun tot über ihren Bruder. Sie verstreute Blumen in seinem Haar und sagte zu ihm. ,, Du Eugen , ein Mensch mit einem Holzbein ist sicher von einem anderen Stern". Ihre Stimme war wegen ihrer Tränen ganz heiser aber Himmel sagte sie , der Himmel wird dich mit Holzbein sicher auch nicht haben wollen ". Dann ging sie zu ihren Obstbäumen hin. Das Gärtnergerät in ihren Händen bewaffnet marschierte sie in ihren roten Rehlederstiefel auf die Wiesen ihres Vaters zu. ,, Seit einem Jahr kümmert sich Odette fast nur noch um ihre Obstbäume". sagte Eugen , ich wollte sie nur auf andere Gedanken bringen. Er sah Mark jetzt tief in die Augen und bedauerte was er seiner Schwester an den Kopf knallen wollte. Mark sagte im rauen Gespräch zu ihm. ,,Man kann eine Schwester wie Odette nicht einfach verheiraten. Überhaupt rate ich dir mein Junge , deine Schwester verstehen zu lernen und sie zu achten". Dann ging Mark an Eugen vorbei mit einem sarkastischen Lächeln schritt er in die Küche. Auch wenn Eugen es nicht gerne zugeben wollte , die Liebe zu seiner Schwester Odette wollte er nicht wirklich verlieren. Er schwor sich in Zukunft besser zu ihr zu sein und solche seelischen Verletzungen zu vermeiden. In diesem Sinne , hielt er seine Witze plötzlich entschieden für unzumutbar und erfuhr dadurch ein schreckliches Unrecht an seiner kleinen Schwester. Vor kurzem hatte er sogar eine Wette abgeschlossen , mit einem Stallburschen seines besten Freundes Karl. Es war eine skandalöse Wette , wenn auch reizvoll hatte Eugen dem Stallburschen , seine blutjunge Schwester Odette versprochen. Er spielte jetzt mit den zwei Bulldogen seines Vaters und erinnerte sich an die Wette zurück. Sein Holzbein saß wieder fest und er humpelte mit den beiden Bulldoggen an seiner Seite durch das Haus seiner Eltern. Wenigstens dafür brauche Eugen keinen Lehrmeister dachte er , und schlich zu seinem Baumhaus hin. Er hörte von dort die lobenden Worte seiner Mutter Isabelle. Sie sprach mit Odette über die Üppigkeit der Obstbäume. ,, Ob sie Jahrhunderte Alt werden können liebe Mutter " wollte Odette von ihr wissen. ,, Ein Wunder hat sie erschaffen , also können Wunder auch Hundert Jahre alt werden sagte Isabelle. ,, Ich rechne damit das sie es werden sagte Odette hoffnungsvoll mit ihrer kindlichen Stimme". Wieder bemerkte Isabelle das ihre Tochter hinter allem nach der Wahrheit suchte. ,, Du wirst es herausfinden sagte sie und half Odette das viele gefallene Obst von der Wiese einzusammeln. Jetzt trieb Eugen sich zu Eile an , das Baumhaus so schnell wieder zu verlassen wie er es aufgesucht hatte. Von weiten sah er Hasen im Walde springen. Die Bulldoggen zerrten an seinen Hosenbeinen , vorbei war die Ruhepause in den Bäumen.

 

Er hatte sich schon immer gefragt , was der Sinn des Lebens ist und wie das Leben wirklich funktionierte. Der Hase hüpfte immer weiter und Odette sollte ihn , wie ein Geburtstagsgeschenk von ihm erhalten. Augenblicklich hatte der Hase sich in Gefahr befunden als die Bulldoggen sein Fell witterten . Es dauerte keine etlichen Minuten , da hatte einer der Doggen den Hasen an den Ohren gepackt. Das Reaktionsvermögen der Tiere betrachtend , war Eugen sehr stolz auf die Hunde seines Vaters. Hin und wieder buddelten sie einen Maulwurf aus , und da standen sie so auch keinem im Weg und taten etwas nützliches. Jetzt sollte Odette nur die Logik der Tiere verstehen. Er trat aus seinem Versteck hervor und marschierte mit freudigen Schritte auf Odette und seiner Mutter zu . ,, Was kauert den da auf deinen Armen Eugen". rief Odette augenblicklich ihrem Bruder zu. ,, Na nach was sieht es den aus , meine liebste Schwester. " . ,,Nach einen wilder Hase aus dem Walde“. Kam ihm Odette entgegen. Ihr Gesicht schaute gebannt auf die langen Schlappohren des Tieres. ,, Wer will ihn haben? Fragte Isabelle die Mutter der Kinder. . ,, Na Odette liebste Mama sagte Eugen und zog dem Hasen die Ohren nach hinten. ,, So hat Odette einen Freund in dem Hasen gefunden , denn mir scheint , sie ist zu verkopft mit dem Obst und Gemüse .Sie kommt mir vor wie eine Gemüsefrau". ,,ich will ihn bekommen liebster Bruder , her mit dem Hasen". ,, beiläufig gesagt ist es ein sehr schöner Hase , wo hast du ihn her Eugen". ,,drüben aus dem Walde , die Hunde haben den Hasen an den Ohren gepackt und zu mir geschafft. Es kam ganz ohne körperliche Anstrengung aus". ,, Sein Fell ist so weich liebster Bruder , reich ihn mir herüber" Wortlos reichte Eugen seiner Schwester das wilde Tier. ,, Ist somit alles vergeben liebste Odette". und meinte den Streit vor nicht langer Zeit. ,, Ach so , du meinst das Wasser auf meinen nackten Füssen". ,, Ja sicher das wohl auch". ,, Sicher , aber jetzt ist gut lieber Bruder". Isabelle seufzte zufrieden beim Betragen der Kinder untereinander auf. ,, Nun gut , sagte sie , unverblümt , der Hase brauch ein neues Zuhause. Odette hat dafür zu sorgen". ,, einverstanden ". Zusammen stampften sie durch die Wiese , zum Verschlag der wilden Tiere hin. ,, Da kann er bleiben sagte Odette und ließ den Hasen in einem Käfig hinein. ,, Ob dieses Tier ein Bewusstsein hat"? fragte Odette. Mit forschenden Blick starrte sie das Tier im Käfig an. Ihr Interesse war groß es herauszufinden. Wieder erkannte Isabelle den wachen Verstand ihrer Tochter. Sie suchte weiter nach der einen Wahrheit , die jeden leicht berührte und alles mit allem verband. Wie ein Echo der Zeit , vielen Isabelle in dem Zusammenhang , Tyrannosaurus Rex aus der Kreidezeit ein. Alles was ausgestorben ist , fühlte sich augenblicklich für sie wie neugeboren an , als ihr Verstand ihre eigene Geburt überlebte. Alte Fossilen , wie Gesteinsschichten wirkten sich vielversprechend auf ihre Denkleistung aus , im Hinblick auf die fragende Tochter fühlte es sich gut an. Immer noch über das Hasenfell streichelnt , erreichte die kindliche Hand das Gemüt ihrer Mutter.

 

Die Gedanken von Odette waren in ihre übergegangen und Isabelle konnte nur vermuten was in ihrem Kinde vorging. Eugen war weniger ein Kommunikationsmensch. Er hielt sich mehr ans Eingemachte , und würde am liebsten Füchse töten. Ungeduldig zerrte er an den Obstbäumen. Er hatte sich längst vom Hasen abgewendet und trug zwei der Obstkörbe , die Odette und Isabelle aufegüllt hatten , in die Hintertüre durch die Küche hinein. Mark hatte sie mit seinen breiten Händen abgenommen und fing an ,darauß einen Kuchen für alle vorzubereiten. Eugen hatte ihm dabei geholfen. ,, Der Apfelkuchen nenne ich doch mal gut gelungen. Ich bin ja tatsächlich zu allem fähig "sagte Eugen mutig und streute viel Zucker in den Teig hinein. Mark riet ihm jetzt den Mund zu halten und den Kuchen in das Blech zu legen. Denn das Backen des Kuchenteiges sei jetzt an der Reihe. Mark gedachte in dem Moment als er einen nächsten Kuchen mit seinen Händen formte , einen Astralkörper vorzuführen. Er verschwieg es dem Place Jungen und bekam eine richtige Erleuchtung als er das Feuer schürte und das Küchlein wie den Astralkörper in den Ofen schob. ,, Für wen ist der Kuchen eigentlich" wollte Eugen wissen. ,, Heute kommt zum Kaffeetisch , Frau Rosa mit ihrer Freundin Olympia ". ,, Was die Dirne will uns besuchen kommen". brüllte Eugen fast aus sich heraus. Dabei scherzte er über ihr gefärbtes Haar , und zählte sie bereits zu den langweiligsten Personen der Welt. ,, Ein Weib das nichts von der Ehe hält , profitiert nichts von meinem Lob sagte er sarkastisch , mit unverkennbaren Humor in seiner Stimme. Raphael stand draußen auf dem Hof und hatte alles mitbekommen was sein Jung mutig über seine Lippen brachte. Er fürchtete vor lauter Lachen zu platzen. In der Küchenstube , hinter dem Fenster , spielte sich eine reinste Komödie ab. Es war schon recht zu behaupten Olympia , besitze fremde Augen im Gesicht. ,, Was für einen leeren Raum sehe ich für dieses Weib. Keinen Bräutigam , keinen besten Freund an ihrer Seite ,noch ein Trauzeuge bleibt diesem Weib mit der Brille übrig. scheinbar bleibt und ist sie wie meine Tante Rosa nur ein freudiges arrangiertes Geschäft". Jetzt hatte sich Eugen in den Kopf gesetzt , das Weib Olympia wie seine Tante Rosa zu versteigern. ,, Hier gleich auf unserem Weingut schimpfte der Junge. ,, Du bist zu verwöhnt mein Junge aber dahinter wirst du auch schon kommen" meinte Mark der Kutsche etwas betrübt. Er hatte keine Angst dem Jungen die Meinung ins Gesicht zu sagen. Auch sah er im Gesicht des Jungen keine Hoffnung , weder in diesem berechnendem Holzbein , noch in der Stimme ,die immerzu beleidigend klang jemals wirklich freundlich zu sein. ,, Junge du bist zu hart im nehmen". sagte der Kutscher mit ramponierter Stimme. ,, Das ist recht ausgesprochen mischte sich Raphael in dem Gespräch ein , und trat in die Küchenstube hinein. ,, Das Bier und der Braten kommt später ": hatte der Kutscher seinem Herrn daraufhin erwidert , als er zur Türe herein kam. ,, Ist gut Mark , lass dir ruhig Zeit mich zu verwöhnen , es geht auch später noch". Raphael wandte sich jetzt an seinem Sohne. ,, Sieh an mein Junge , ich habe deiner Mutter eine Orchidee aus dem Gewächshaus gepflügt , und stellte sie in eine Vase . Damit ich meine Frau zur Umkehr bewegen kann , denn ich war in den letzten Tagen nicht ganz bei der Sache und nicht wirklich nett zu ihr gewesen. Ich will sie aber dennoch von meiner Liebe überzeugen und werde es nicht versäumen es richtig zu machen". ,,Vater du bist sehr amüsant. weißt du das heute die Tante aus der Schenke zu uns kommt. Sie bringt Olympia mit ,die Brillenschlange". ,, mach dich raus mit deinen Schwungfedergelenken mein Sohn , und poltere sie an wenn du sie siehst" ,, Gewiss Monsieur das halte auch ich für ihren unbezähmbaren Jungen für besonders wichtig , mischte sich Mark im Vater Sohn Gespräch ein. ,, Tragen sie ihm auf etwas zu lesen. Oder seine Fasanen zu besuchen. Seit Tagen hatte er sie vernachlässigt" mein Herr und will sie darum bitten , ihrem Jungen ein neues Benehmen beizubringen". Da hörten sie plötzlich bis in die Küchenstube hinein , von weitem , den Landauer der Wirten heranfahren. In rauschenden Kleidern , saß Olympia neben Rosa auf der Sitzbank , des Landauers und fuhren auf das Grundstück der Familie Place zu. Eugen lief auf das Fahrgestell zu und hielt mit der Gerte seines Vaters die Pferde an. Mit einem Brr kamen die Tiere zum stehen. ,, Lady Rosa , Lady Olympia , darf ich bitten , scherzte Eugen. ,, Ihr beide seht bezaubernd aus ": hatte er Charmant wie immer die Damen im Wagen angesprochen. Mit spontanen Blick schaute Rosa zu ihren Neffen , der ihr gerade so was wie einen Antrag gemacht hatte. ,, Von einem wie dir habe ich das nicht wirklich erwartet mein Jüngchen", scherze Rosa und reichte ihm die Hand. Olympia indessen tat arrogant und rätselhaft wie immer ,und ließ sich , wie Rosa von Eugen aus dem Wagen helfen. ,, Gott in der Welt , da ist je meine geliebte Halbschwester , hörte man Isabelle sich ihrer Halbschwester nähern " . Augenblicklich waren sie nett zueinander als Isabelle den Landauer heranfahren sah , trat sie schleunigst auf Rosa zu. Eine ausführliche Umarmung folgte. Eugen wusste seine Belustigung über den Besuch seiner Tante Rosa nicht zu beschreiben. Dabei galt es für ihn , es wie sein Vater zu tun , der jetzt ohne bedenken , sich zu den Damen dazugesellte und seiner Schwägerin die Hände reichte. ,, Liebster Raphael kam es aus Rosas Mund“. ,,Liebste Rosa erwiderte der Lebemann aus dem Elsass von damals. ,, Was für eine Überraschung dich hier bei uns nach so langer Zeit wieder zu sehen". agierte er hoffnungsvoll. ,, Das letzte mal sahen wir uns auf dem Ball in meiner Schenke , begegnet Rosa , Raphaels Blick , der ihr jetzt auch die Hand reichte und sie sogar mit einem leichten Hauch auf den Handrücken begrüßte. ,, Ich habe Olympia mitgebracht , ihr kennt sie noch". Augenblick ließ es Eugen Herz höherschlagen als er den belustigten Blick seines Vaters richtig deutete. Doch was er wirklich für sie empfand das verschwieg er lieber , denn es war ja doch nur zu bedauern. Eugen wusste es besser , und hielt Olympia nicht mal gut genug für eine Scheinehe? Als sie alle gemeinsam ins Haus gingen hatte Mark der Kutscher den Apfelkuchen auf feinen Porzellantellern serviert. Er war berühmt dafür , und auch für seinen gekochten Kaffee. Immer schön stark. Jetzt brannte das Feuer im Ofen. Madame Rosa fühlte sich augenblicklich sicher in der Behausung der Familie Place , gut aufgehoben. Wie versprochen schmeckte , der Apfelkuchen unvergleichlich gut. Auch Olympia schluckte mit großen Vergnügen , herrliche fruchtige Stücke in ihrem Mund herunter. Sie war mächtig geschminkt aber es hatte ihr nicht schlecht gestanden ,wie Odette fand. Wie Eugen hatte Odette die Dirne am Tisch nur verhöhnt. Eine Frau wie Olympia könne sich nicht wirklich Selbstverwirklichen dachte sie heimlich , und sah schwärmerisch die Frau zu ihrer linken an. Ihre zärtliche Mama dagegen , davon war Odette überzeugt , war eine richtige Göttin. Odette war sich sicher , später so schön wie sie zu werden.

 

Da es Ende Oktober war , und die Natur nicht aufhörte über das Erdenleben zu walten , hörte man das laute Scharen der alten Hausbalken , als ein kalter Wind durch die Türspalten und Fensteritzen der Behausung pfiff. Auch wurde es jetzt dunkel in der Runde. Die Gasbeleuchtung an der Decke sollten hierfür aushelfen und ,erhellten die Stube in einem wärmlichen Ton , als Mark den Docht angezündet hatte. Der Strahler flammte augenblicklich auf. ,,Noch ein Löffel Sahne liebste Rosa" hörte man die Stimmen der Damen am Tisch im aufhellenden Moment sprechen. ,, sicher liebste Isabelle , entkam es aus Rosa , in alt französisch Sprechweise. Jetzt redeten alle durcheinander bei jede menge Klatschgeschichten. Auch Odette vermochte nicht weiter schweigsam zu sein , erzählte jetzt von ihren Reichtümern die sie gesammelt hätte , wie das Buch von der Wachsamkeit , ein paar herrliche Vogelfedern von einem Jungtier , und eine selbstgebaute Flugmaschine aus Papier". Die fürsorgliche Hand ihrer Mutter hielt sie kurz an , weiter zu sprechen. ,, Unsere Odette hatte auch vor nicht langer Zeit in einem Beerenstrauche , vor unserem alten Hause einen alten Strohhut entdeckt , nicht wahr , liebste Odette". Odette hatte verstanden. Ihre liebste Mama meinte ihren Strohhut den sie gestern aus dem Fenster geworfen habe. Sie wollte ihre Mama nicht reizen und sagte mit gelockerter Stimme: ,, Jawohl liebste Mama , ich hatte ihn unvorsichtigerweise aus dem offenen Fensterbrett abgelegt , berichtete sie freudig und führte ihre Kuchengabel zum Munde hin. ,,Demnächst mein liebes Kind ,wirst du besser auf deine Sachen aufpassen. Nicht wahr mein liebes Kind .schellte ihre Mama sie. Odette nickte ihr zustimmend zu. ,, Das war eine kleine Lektion an dich liebste Odette spaßte Rosa mit ihr und zog etwas aus ihrer Damenhandtasche hervor. ,, Hier liebes Kind das ist für dich. Vergesse nicht mir auf ewig Dankbar dafür zu sein ". Rosa reichte ihrer Nichte einen kleinen Elfenbeinfächer mit goldschimmernden Glanz. ,, geh gut mit ihm um , deine Mutter Isabelle kennt ihn wohl ". Isabelle erschrak. als sie den winzigen Gegenstand wieder erkannte , den ihre Halbschwester der Tochter in die Hände überreichte. ,, der ist ja von mir sagte sie". ,, ja Liebes , du hattest ihn damals bei mir in der Schenke liegen gelassen". Ich fand ihn vor nicht langer Zeit in einer der Schubladen wieder. ich dachte mir den schenkst du heute der kleinen Odette ". ,,Wie lieb von dir liebe Tante". Odette war überglücklich und steckte den Fächer in ihre Schürze hinein. In ihrem Zimmer lag ein ganzer Stapel von Papier , sie würde den Fächer sogleich obendrauf dazulegen. ;; da sei er gut aufgehoben sagte sie und spreizte den Fächer vor aller Augen auf. Raphael konnte sich sofort an das gute Stück von Damals zurück erinnern. Damals hatte sich Isabelle gut damit ausdrücken können. Ein stilles Geheimnis umgab sie und keiner verstand es so gut wie Isabelle ihn einzuschlagen. Raphael geriet augenblicklich ins Schwärmen , als er sah wie Odette ihn zärtlich aufschlug. Anders wie ihre Mutter und ihr Vater war Odette ganz rothaarig. Mit ihrem Lockenkopf schaute sie hinter dem Fächer hervor , denn sie neu anspannte. Sofort stiegen in Isabelle alte Erinnerung auf. Damals als Kind hatte sie Ballett getanzt , und das auf wund gescheuerten Fußspitzen , alleine vom Tanzen. Das war ein Teil ihres Beitrags zum Leben. Ihr Pappa bestand darauf das sie Tanzstunden nahm. Auf seine Weise hatte er ihr damit gedankt. Isabelle liebte zu tanzen ,  sich zu recken und immer wieder dabei in einer anderen Position zu gehen.  Sie liebte es mit einem  Fächer in der Tanzaufführung im Don Quijote  zu tanzen. Ihre Brust und Schultern waren durch das Tanzen immer kräftiger und sehniger geworden. Ihr ganzer Körper war wie die eines Athleten. Zwar nicht derselben besaß Isabelle eine edle sportliche Ausdauer.

 

Ihre vielen lieben Bücher hatte sie in der Zeit wie sie beim Ballett an der Stange sich vor und zurück bewegte , völlig vergessen. Odette ,die sich nur für Zweige knacken und Obst und Gemüseanbau zu begeistern war , war nicht zu überreden in Ballettschuhe zu steigen. In zahlreichen Unterhaltungen mit ihr , versuchte Isabelle , Odette zu überreden sie dazuzu bewegen. Doch Odette hatte sich nun mal für ein bescheidenes Menschendasein entschieden und kam ohne dies aus. Einmal zurück erklärt , hatte Eugen jetzt allen einen Bären aufgebunden. Alle mussten lachen als er den Bräutigam von Odette spielte. Isabelle hatte jedoch in diesem Moment seiner Scherze , nur an die Zuversicht ihrer eigenen Tanzschritte an damals gedacht. Ihre anfänglichen Verführungskünste im Schutze hinter einem Fächer vollführt , war der Fächer für Isabelle von großer Wichtigkeit. Odette war sich in diesem Betragen , sich mit einem Fächer zu personifizieren noch unschlüssig , was dieses alberne altmodische Ding ihr für ein Gefallen tun könnte. Er war zwar wie geschaffen für sie ,schon die scharlachrote Umrandung ,von welcher Farbe Odette sehr angetan war , erinnerte sie sehr an einem spitzen Dolch. Sie musste zugeben der Fächer ihrer Mutter war ein außergewöhnliches Schmuckstück. Sie würde ihn in Zukunft mehr beachten. Mit ihrem Daumen strich sie sanft über die Muster. Der Gegenstand wurde von keinem außer ihrer Mutter Isabelle verstanden. Odette wollte dies Ändern und sich den Fächer und dessen Sprache sich vornehmen, wenn sie sich ein wenig mit ihm beschäftigt hatte.

 

Wenngleich Odette noch keine Anwendung für ihn fand , wird er ihr in der Liebe nützlich sein. Mit ihm könne sie jedem Mann eine Aufwartung machen , ohne bemerkt zu werden. Rosa konnte ihre Gedanken lesen. ,, liebste Odette , er ist für jeden Liebhaber vom hohen Wert , kam sie dem Mädchen zärtlich entgegen. Er zündet beim wedeln , egal wie" Das genügte und ein idyllisches Lächeln stellte sich nun auch bei Olympia ein. Ein Thema , das ihr auf Anhieb gefiel. ,, Die Liebe das Leiden dafür sagte Olympia zu Odette , werden deine Sinnlichkeit ausmachen. glaube mir mein Kind , ich spreche aus Erfahrung". Eugen war sprachlos bei ihren Worten. fasziniert sah er die Brillenschlange an. Hatte diese Dirne einen Anspruch auf Liebe , oder die Aufopferung eines Mannes verdient? Mit einem einprägsamen Bild von ihr , hatte sich Eugen Olympia als Nonne vorgestellt. Eine Frau mit einem Schleier und einem Rosenkranz bewaffnet ,die dank ihres Christlichen Engagement aus eigenem Antrieb der Kirche unterwiesen ist. ,, Was hälst du von Schwesternarbeit"? liebste und angesehenste Olympia , entkam es aus der Stimme eines Kindes". Eugen schaute dabei wie ein Mann aus , als er Olympia in dieser Richtung Hoffnung machte. ,, Was fällt dir ein ,sagte Olympia , dich um meine Entlastung des Lebens zu kümmern". Jetzt war Eugen überaus gekränkt. Schnell hatte er sich kräfteringend aufbieten wollen. ,, spiel hier nicht einen Lebemann sagte seine Mutter , und lass nicht andere für dich die Hölle durchmachen. Deine Vorwürfe solltest du mal bestaunen lernen , du kleiner Patriot und damit hatte Isabelle ihrem Sohn eine drauf gegeben. Jetzt mischte sich Rosa ein. ,, Die Mutter deines Kindes , was ist los mir dir" wollte sie von Isabelle wissen. ,, Ach nichts , mir fehlt nur auf das Eugen sehr beleidigend ist. In letzter Zeit mehr als sonst". ,, Das ist richtig" , schloss sich Odette ihrer Beobachtung an. Jetzt legte sich eine düstere Stimmung über die ganze Situation. Eugen fühlte sich plötzlich unter den Anwesenden völlig verloren. Sein Holzbein kennzeichnete ihn wieder als Mann ohne Verstand aus. Alle sahen ihn nun gespannt an , sein Holzbein , war sein einziger Zeuge als Eugen mutig das Erwachsenwerden als unausgesprochene eigenständige Verlustzeit empfand und er Olympia nur ein Tipp geben wollte es besser zu machen. ,, Manchmal ertönen leise Stimmen , von Vater und Mutter zu mir ans Ohr , Lange hingezogene Striemen auf meinen Wangen , verlässt mich ein klagendes Weinen , durch meine Streiche. Ich hörte nicht auf meinen Vater , noch auf meine Mutter und in der Beziehung tat ich es so weiter einhalten ,mir das Lustgepräge , von rauen Kerlen mir aufzuzeigen. Die Schuld die kam von ganz alleine , so wie mein Weinen auch. Doch ihre Schläge brachten mich nicht aus der Fassung , die Tochter löste sich aus der elterlichen Verhaftung ". ,,Olympia ich wusste nicht das du dichten kannst meine Gute". hatte Rosa darüber gemeint ,als Olympia ihr Gedicht beendet hatte. Eugen war sprachlos. Jetzt hatte Olympia für ihr Leben keine eigene Schuld mehr , denn es verließen sie so schöne Worte , das ihr Hurendasein verziehen war. Selbst Raphael schaute die Hure Olympia verdutzt an . Er schwieg ,und empfand wie alle am Tisch eine so angenehme Langweile , die dank des Apfelkuchens sich sehr bekömmlich anfühlte. Die gefühle Selbstverständlichkeit die im Raume lag , war nicht verschwiegen genug um es sie nicht zu mögen. Rosa eroberte jetzt das Wort. ,,Leute was haben wir es gut , unsere Gedanken wirkten sich so gut aufeinanderaus. ich kann es bei Gott am Leibe spüren". dann fing sie an ihre Dirne neben sich zu loben an. ,, Als Olympia dreizehn Jahre als ist , ging sie auf den Strich. hatte Rosa es vor den Kindern Eugen und Odette erklärt. ,, Ihre Depression war schuld daran , wie ihr gewalttätiger Vater , mit dem sie gemeinsam in eine Wohnung in Köln wohnte. Als ihre Mutter wegen eines anderen Mann spurlos verschwunden war , hatte Olympia und ihr Vater kaum noch Geld in der Tasche um zu überleben. Ihr Vater betrank sich ,als der abrupte Verlust seiner Frau sein und das Leben seiner Tochter zu sehr prägten. Von da ist meine Olympia mit Männern ins Bett gestiegen". sagte Rosa ohne ein Blatt vor dem Mund zu halten. ,, In erster Linie ist es wichtig zu wissen , das Olympia ein guter Mensch ist. Sie spricht gutes Französisch und ist hübsch anzusehen ,meint ihr nicht auch. Sie spricht oft über ihre Mutter und darüber was zwischen ihr und ihrem Vater passierte. Auch, weil sie die Schuld zum Teil bei sich selber sieht ,das er getrunken hatte und sie geschlagen. Sobald sie bei mir in der Schenke eintraf , merkte ich wie nützlich meine Olympia ist. Viel besser als meine Clothilde" sagte Rosa. Jetzt hörte man wie Mark antrudelte die Köchin des Hauses. ,, Mark was machen die Reparaturarbeiten da draußen im Schuppen" fragte Raphael seinen Kutscher. Jetzt stolperte auch Eugen nach draußen um Mark im Schuppen behilflich zu sein. Die Fenster vibrierten als er mit samt seinen Holzbein aus dem Fenster sprang. „Wenn es regnet , mein Junge , also wenn es regnet und du nicht willst das deine Schuhe nass werden , dann kommst du zurück zu uns an den Kaffeetisch , hast du gehört Eugen. rief Olympia ihm nach. Es war ein schöner Nachmittag mit lautem Gelächter , zwanglos und herzlich. Raphael überlegte seinen Fehler wieder gut zu machen und schloss sich dem Geplauder der Damen am Tische an. Er kam sich wie ihr Lehrer vor ,und schenkte erneut Wein in der Runde aus. Die Villa von der Isabelle sprach , die soll sie sobald wie möglich von ihm kriegen. Isabelle weinte vor Glück bei seinen Worten. Rosa teilte ihre Freude mit ihr und sie tauschten sich aus über den bevorstehenden Umzug zu sprechen. Odette indessen versteckte sich hinter ihrem Fächer ,sie freute sich natürlich auch für ihre beiden Eltern und ihrem Geschwisterchen das noch nicht geboren war.

 

Vorlaut sagte sie zu ihrer Tante . Du Tante ,mir fällt auf ,das du ein paar Kilos zu viel auf den Hüften hast , es dir aber sehr gut steht wie ich finde".

 

Olympia richtete bei dieser Bemerkung ihre Brille auf die Nase zurecht und meinte nur zu dem Kind; ,, Dein vorlautes Mundwerk hört sich merklich interessant an liebes Kind. Kaum zu einem Schlusspunkt angelangt ,meinte die Dirne zu Odette. Das sie ein recht interessantes Hurenmädchen werden würde , am Klang ihrer Stimme , könnte man es schon aus ihr heraus hören. ,, Du Luder , spricht man so mit einem kleinen Mädchen". schimpfte Raphael erbost. Kaum noch in der Lage sein Temperament zu beherrschen. Raphael Gedanken zitierten drauf los , und sie machten keine Ausnahmen Regeln zu brechen. Diese Vorfreude die sein Herz ausschüttete wurde ihm dabei gewahr. Er verlangte von Frauen nicht das sie sich unterwerfen , jedoch sollten sie nicht Kindern spotten. Ihre Reinlichkeit sei gegenüber eines Weibsstückes was sich als Freudenmädchen aufspielte nicht zu überbieten. Er wollte die Dirne nur mal an ihrem schändlichen Stand erinnern. Raphael fragte die Dirne ob ihre Brüste noch Milch hergeben würden. Daraufhin wurde Olympia ganz rot im Gesicht als sie antwortete. Ich finde großzügig von ihnen dass sie mir Beachtung schenken Monsieur Place.  Was ich in letzter Zeit an mir beobachtet habe Monsieur  : schoss es aus ihrem Großmaul. War das mein Busen in ganz andere Dimensionen denkt. Es ist nicht die Milch die aus mir sprießt  , es sind viel mehr die Tropfen die vom Himmel fallen  , die meinen Busen anheben und mir Schönheit verliehen. Und um meiner Schönheit ganz auf dem den Grund zu gehen , sind es meine Freier die meine Impulsivität fördern und meinen Busen wärmen.  Ich gebe ihnen  wonach sie suchen und sie mir ihr Geld was ich dringend für meinem Lebensunterhalt brauche. Meine Brüste sind im Preis mit enthalten. sagte Olympia mit vorgestreckten Kinn.  Der Edelmann und Weinhersteller war beeindruckt von ihren Worten und verdrehten spöttisch seine Augen.

 

 

Es folgten Schimpfwörter und Ausdrücke , die das Entsetzten auslösten. Isabelle unterbrach das Gekreische , und beruhigte Raphael mit besänftigten Worten. Er war leicht zu bezwingen , da ihm die Weiber an seinem Tisch , nicht genügend Minderwertig erschienen.

 

 

Mein Ton war vielleicht etwas schärfer als ich beabsichtigt habe , bitte verzeiht mir meine Worte , die mir aus meinen Sinnen entstanden waren. Olympia spielte aus Verlegenheit nervös mit ihren Strumpfbändern. Sie betrachtete das Durcheinander als spaßigen Ausbruch. Einen Moment lang oder viel mehr einen kurzen Moment schwindelte es ihr vor den Augen. Hauptsächlich weil sie ein weiteres Glas Sekt getrunken hatte. Gänsehaut beschlich sie ,als sie daran dachte weiter das Wort mit Monsieur Place zu wechseln , als sie so tat als hätte sie seine Worte nicht gehört.

 

,, Man kann sich das Leben eben nicht so zurechtlegen wie man es will" sagte Isabelle , und unterbrach somit das aufkommende Schweigen.

 

Olympia fing zu weinen an.

 

,, Es war wirklich Interessant ihnen zuzuhören Madame Place. Es wird viel über mein Beruf schlecht geredet . Oft stand ich dafür an einem abgelegenen Bahnhof und zeigte meine nackten Beine. In der Bahnhofshalle machte ich dann ein schweigsames Geschäft mit meinen Freiern und ging mit irgendwelchen Fahrgästen spät in der Nacht mit ihnen ins Hotel. Der Abgrund war vorgesehen sagte Olympia. Die anfänglichen Affären , führten anschließend zur einem Liebesgeständnis ,aber in allem gingen sie viel zu schnell zu ende Madame , sie müssen wissen es nicht leicht ein Freudenmädchen zu sein. Bitte vergeben sie mir zu sagen das ich ihrer Schwester mein neues Glück zu verdanken habe". Odette fing bei dieser Schamlosigkeit ihrer Worte laut zu schreien an und hörte nicht mehr damit auf. ,, Oh diese Hure wie kann sie nur Pappa , wie kann sie nur Mama , hörten ihre Eltern sie fluchen". Sie packten das Kind an ihren Armen und Beinen und sperrten das hysterische Kind in ihrem Zimmer ein , als es sich nicht mehr länger bändigen ließ. Rosa und Olympia verließen unter den Bedingungen auf der Stelle das Haus. Mark half ihnen noch auf den Landauer zu steigen und verabschiedete sie. Als der Landauer aus seinem Blickfeld verschwunden war , sagte die Wirtin zu ihrer Olympia.,, Es war ein schöner Tag gewesen , bei meiner Halbschwester , im Freien unter den Bäumen , wäre er allerdings noch schöner verlaufen , so wie am Valentinstag vor einem Jahr " . Olympia richtete ihre Brille wieder in eine freundliche Lage und löste ihr Haar von der Spange. Beide Huren fingen augenblicklich zu lachen an.

 

Dann auf halber Strecke passiert es plötzlich , da sprang ein mieser Übeltäter vor die Kutsche der beiden Frauen. Nur Widerwillig hielt Rosa den Landauer an. Die Pferde flogen fast in die Luft ,das Geschirr klirrte. Mit Entsetzen schaute Rosa in ein furchtbar entstelltes Gesicht , das sich vor ihr hin stellte und sie ansah.

 

Es muss sich um einen ihrer Freier handeln dachte sie nachdenklich , denn er machte einen so vertrauten Eindruck auf sie . Sein Verhalten war jedoch sehr seltsam. Er blieb stehen und schaute sich nicht um. Er konzentrierte sich weiterhin auf ihr Gesicht und wartete ab was passierte.

 

Die Stimmung die zwischen ihr und ihm ausbreitete war seltsam und unheimlich zugleich. Rosa fragte sich noch immer ob der Mann sie kannte oder ob die Begegnung zwischen ihr und ihm zufällig geschah. Der Mann war recht dünn, dennoch war deutlich zu erkennen das er eine kräftige Statur besaß. In seinem Gesicht bewegte sich etwas. Rosa konnte nicht erkennen, was es genau ist. Der Mann sah jetzt irgendwie anders aus. Wenn nicht alles täuschte, dann war sein Ausdruck im Gesicht löchrig geworden.

 

Rosa bat den Mann auf Seite zu gehen. Aber er wollte nicht sondern zerrte an den Zügeln der Pferde.

 

,,Was für ein Griesgram schrie Olympia , vor Schreck , so ein hässlicher Mann". Das Ungetüm ,wollte beide Frauen von der Kutsche herunter zerren , hätte Rosa nicht ihre Peitsche genommen und dem Griesgram damit eine gegeben. Er blieb keuchend vor dem Landauer stehen und sah die beiden Frauen auf dem Bock an. Er streckte seine Arme nach ihnen aus und wollte etwas zu ihnen sagen aber seine Beutel versperrten ihm den Mund. Seine Gestallt war in alten Lumpen eingehüllt. Sein Mantel war verfilzt und ausgestopft.

 

Sein Anblick verwirrte und löste regelrecht Angst aus. Um eine Hand breit hatte er sich vom Boden gestützt, um sich in die Höhe zu stemmen. Seine Beutel holten tief Luft , und drücken einen heißen Feuerstrahl Eiter ins Gesicht von Olympia . Sie schrie auf.

 

Im selben Moment zerriß die Stille die kurz eingetreten war. Etwas blitzte von links auf Rosa zu und der erste Schlag von ihr auf die Gestallt des Mannes traf ihn hart ins Gesicht. Rosa brachte alle Kraft auf um die Gestallt zu bestrafen.

 

Ihre Peitsche traf ihn genau zwischen seine Augen. Sein Körper wurde nach rückwärts geschleudert und schwankte leicht hin und her bevor er auf die Knie viel und sich verletzte.

 

Der zweite Schlag der Peitsche traf ihn auf seine Nase und seinen blutigen Wangen. Der Schlag durchschnitt seine Haut und das Fleisch in seinem Gesicht.

 

Falls ein dritter Schlag ihn traf, so fühlte der Eitermann ihn nicht mehr.

 

Jetzt nach den Schlägen , war die Kreatur verletzt und gebeugt ein paar Schritte auf Seite gewischen. Sie benahm sich plötzlich so sonderbar. Der Ekel kam der Wirtin so bekannt vor. Es fiel ihr nicht ein woher , wo sie diesen Dickschädel schon mal begegnet wäre. Kaum war der Griesgram verschwunden kam es ihr wieder in den Sinn. Es konnte nur James Lamont sein. Isabelles ehemaliger Verlobter. Aber der war doch angeblich bei einem Kutschenunglück tödlich verunglückt. So konnte es Mark der Kutscher aus dem Hause Place jedenfalls bezeugen . Vor lauter Panik gerieten die beiden Frauen auf dem Landauer in Angst und Schrecken als Rosa eine böse Vermutung überfiel. Die Oktobersonne wich aus den Wolken und die Luft wurde plötzlich kalt. ,, ignoriere den Griesgram schrie Olympia und fahr los". zerrte sie am Rocksaum der Wirtin. ,,hättest du mir das nicht gesagt , dumme Olympia ,ich wäre nicht auf die Idee gekommen das Gespann weiter anzutreiben". entkam es aus den gereizten Stimmbändern von Madame Rosa. Sie riss heftig an den Zügeln der Pferde , die sprangen ruckartig nach vorne als das Gespann kräftig an ihren Kiefern zog. Die Tiere steigerten ihre Muskelkraft und zogen den Wagen mit lautem Krachen wieder hinter sich her. Der Landauer nahm wieder seine Geschwindigkeit und Kurs auf den dunklen Wald auf. Die Kutsche erreichte nach einer halben Stunde ,eine kleine Lichtung ,wo hauptsächlich Sträucher und wildes Gestrüpp wuchs. Gleich dahinter , hinter einem nächsten Fichtenwalde lag die Schenke. Der Eindruck hatte sich dank Renovierungsarbeiten in den Jahren sehr verändert. Auch Wanda war in der Geschichte verschwunden , als sie bei einem Gewitter ums Leben gekommen war und ein Blitz in sie einschlug , war sie verstorben. Und das an einem Tag als Madame Rosa ihr ein sehr neues Kleid geschenkt hatte. Es war ein Kleid aus der Provence das bei den Frauen aus Paris Top angesagt ist. Die arme Wanda. ,, Sie hatte gute Arbeit geleistet" sagte Rosa. Sie ließ die Gute gleich hinter ihrem Haus beerdigen. Als das Gewitter vor vier Jahren vorbei war, schien sogleich darauf die Sonne wieder. Doch Wanda blieb tot. Mausetot. Man fand sie halbverbrannt durch den Blitz verkohlt in einem kleinen Waldstück nah bei der Schenke liegen. Was sie dort gemacht hatte weiß bis heute keiner. Wohl hatte sie Pilze gesammelt ,so will man es glauben. Ihre Strümpfe waren von Fücksen und Insekten angefressen , ein paar Eichhörnchen spielten mit ihrem Haar als der Schäferhund des Försters sie fand. Ihr Körper war durch den Blitz elektrisch aufgeladen ,und ihr Haar knisterte noch immer als der Förster sie aus dem Graben heben wollte. Rosa schrie entsetzt auf als sie davon mitbekam. Seit dem Tage war Wanda aus der Geschichte des Eitermannes für immer verschwunden. ,, Ich werde nie ihre von Insekten und Kleintieren , angefressenen Strümpfe vergessen und den Anblick ihres verkohlten Gesichtes hatte Rosa mit dramatischer Stimme von sich gegeben. Olympia hatte mit zugespitzten Ohren zum ersten mal von der Geschichte gehört. Wie die Ohren der Pferde lauschte sie erschrocken zur Stimme der Wirtin. ,, Tatsächlich wollte die Hure von ihrer Zuhälterin wissen". ,, Ja es passierte nach einem aufregenden Schäferstündchen am Nachmittag". Jetzt mussten beide Huren aus vollem Herzen laut lachen. Und der fremder Griesgram hatte es aus seinem Versteck laut vernommen. Die Folgen waren fatal. James hatte so eine Wut , auf die Dirnen ,auf das schwarze Haus und allem was dazugehörte. Fast wäre er mit diesen Leuten verwandt gewesen , mit denen er den Bund der Ehe eingehen wollte. Er schlich jetzt zum schwarzen Hause hin ,wo seine Geliebte Isabelle Bou mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern wohnte. Das dritte Kind war noch nicht geboren und er sehnet sich , es haben zu dürfen. Der Hochzeit dieser beiden Eheleuten , hatte er vor langer Zeit vom Walde aus zugesehen. Die Folgen seines Leidens deswegen waren groß. An dieser Stelle geriet die Geschichte des Eitermannes in eine nächste gnadenlosen Handlung , als der neue Eitermann , im Dunkeln zum schwarzen Hause schlich und die Geschichte dramatisch veränderte ,als James Lamont , ein gefährlicher Franzose und Geschäftsmann , das schwarze Haus in jener unheilvollen Nacht in Brand steckte. Die Hauptfiguren Isabelle und Raphael Place kämpften in den Flammen um ihr Leben .Ihre Kinder wären fast darin umgekommen , wäre Mark der Kutscher nicht gewesen. Er stürzte durch das Feuer mit vorgehaltener Hand , packte die Kinder unterm Arm und hob sie aus dem Fenster , mit einem Seile , eins nach dem anderen hatte er abgeseilt. Ein Rinnsal von Tränen folgte wie ein Gedicht , das Olympia eine Nacht später geschrieben hatte.

 

Als das Feuers immer größer wurde , versuchten die heißen Flammen den Mensch zu ermorden. Man sah die Flammen über das schwarze Haus herausragen , man sah einen heiteren Feuerkragen. Seine Flammen waren so heiß wie die Sonne , brillierten sich in seiner kerzengerade , und fragten sich nicht was sie verbrannt haben.

 

Sie hatten sich fein herausgebracht in einer unheilvollen Nacht. Eckzähne schossen in die Höhe , das Feuer machte sich weiter große Mühe. Es verbrannte das schwarze Haus , und auch die kleine Zimmermaus. Und Just war es vorbei , war die heiße schwarze Kohle nur noch Asche und Brei. Isabelles Strümpfe waren schwarz gefärbt , wegen der Asche. Auch ihr Gesicht war geschwärzt auch ihr Mieder und ihr Umstandskleid. In dieser Nacht fing es an zu schneien. Es war ende Oktober , viel zu früh für den Winter , aber der Schnee half das Feuer zu löschen und kam wie gerufen. Das hatte die Geschichte des Eitermannes ganz schön neu herausgebracht. Von einem neuen Badezimmer ist die Rede. Von einem neuen Kamin und einem romantischen Umzug , nach Hundehausen in eine Villa ,so war die Geschichte weiter gegangen. So hatte es sie sich weiter zugetragen. So wie Isabelle es sich gewünscht hatte , zogen sie und ihre Kinder in die alte Villa oben auf dem Hügel von Hundehausen. Raphael hatte sie sobald das Feuer runter gebrannt war , dorthin geschafft. Mark sein Kutscher hatte ein paar Verbrennungen davon getragen , doch wie gewohnt stand er bald wieder gesund und munter auf den Beinen. Er und sein Herr hatten die Villa bald schon renoviert und bewohnbar gemacht. Olympia reimte durch die Schenke , und schnatterte es laut herunter :Und zum Neuanfang die Musik , die das Feuer übertönte ,Verbindet die Vergangenheit auf tollste Weise ; die Zukunft mit der ganzen Welt , ist alles , dies am Ende , was für uns zählt. Das hatte der neue Eitermann James Lamont mit seinen verbeulten Gehörgängen gehört und trat ohne Aufsehen zu erregen , hinter ihr , ins Zimmer hinein. Niemand hatte gesehen wie er durch ein zerschlagenes Fenster der Schenke eingebrochen war und durch die kleine Gartenlauge ins Haus gelangte. Ein kleiner unterirdischer Gang , führte James direkt in die Schenke hinein. Das Gekreische war laut als man Olympia fast gleichzeitig nach dem Feuer , Wochen später im Schneetreiben tot aufgefunden hatte. Die Fotos in der Zeitung vom Tot der Dirne waren abscheulich. Die Suche nach ihrem Mörder verlief nicht nur alleine mit Seelenfrieden , Noch romantischen Gefühlen. Olympias Mörder hatte einiges zu bieten und war nach seiner Tat nicht vergessen. Die Tage vergingen ,doch die Angst vor dem Mörder blieb bestehen. Nicht zuletzt konnte man von ihm bereits sagen , er ist Meister seines Fachs gewesen. In jedem Falle konnte Odette den Mörder von Olympia nur weiter empfehlen. Als ihr Vater und ihre Mutter , in die Villa nach Hundhausen zogen fing Odette zu schreiben an. Sie kam dem Rätsel immer näher , das ihre Mama und ihr Pappa ein Geheimnis vor sich her trugen und sie spürte etwas , was soviel heißt das sie glaubte sie würden den Mörder persönlich kennen. Fast wäre sie daran zerbrochen , hätte sie nicht angefangen zu schreiben. Ihr Lehrer Charls Percy , würde in Zukunft ihr bester Freund und Liebhaber werden. Mit ihm reiste Odette später nach Ägypten um die Geschichte des Hautmonster zu verfolgen. Zwischen Orient und Okzident ,sentimentalen Christen und Muslimen zu wandeln sorgte für herrliche Verbindungen von denen Odette nur lernen konnte.

 

Es war niemals unmöglich zwischen den ganzen Schauplätzen in einem fernen Land , eine Liebesgeschichte in Kario zu erfinden.

 

Die Schauplätze nutze die Tochter des Eitermanns das Unmögliche auferstehen zu lassen.

 

Charls bescherte, an ihrer Seite viele glückliche Jahre des Glücks. Der Ruhm dabei blieb nicht aus. Allerdings trennte er sich wegen einer anderen viel zu früh von ihr. Die Erste Handlung ihres ersten Buches , hatte Odette weniger gefallen. Es träg den Namen ,die Stimme ihres Vaters. Nur schwerlich kam sein Gesicht dabei ins Rollen. Mehr erklärt Odette darin den Tot der schönen Olympia , der sie ganz schön mitgerissen hatte. Zudem war der Mörder schuld daran , das sie nicht mehr von ihrem Plan abließ dem Mörder zu gefallen , der sie verführte , und für ein gefühlvolles Erlebnis in ihrem Leben sorgte . Odette spürte es als erotisches Kribbeln in ihrem Körper. In diesem Sinne sprang ihr Gedächtnis des alten Eitermanns an. Eine schockierende Erinnerung an damals als ihr Vater Frauen und Männer häutete. Eine grausame Wahrheit die Odette nicht gerne in Kauf nahm. Manchmal lässt man die Vergangenheit besser ruhen ,dachte Odette traurig , und dann als sie erfuhr das ihr jüngster Bruder Leon sein Gedächtnis bei einem Reitunfall verlor , da war sie fast am Rande ihres Wahnsinns angekommen. Von diesen Tagen glaubte sie , sich wieder daran zu erinnern wie sie der Eitermann war . Und sie glaubte daran ein Mörder zu sein. Sie eine junge Frau , sagte sich , habe nicht nur beobachtet ,sie habe gemordet. Immer mehr bilden sich Puzzleteile in ihrem Kopf , ihres früheren Lebens , will sie glauben ,entspricht der Wahrheit , ein Mörder gewesen zu sein. Noch immer glaubt Odette lauern ihre Feinde im Dunkeln der Straßen von Paris. Dort weiß sie erobert ein Mann die Stadt ,der wie ihr Vater das Leben der Dirnen auslöschte. Immer mehr leidet sie an Versionen und an die Tatsache das ihr Vater ein Ungeheuer war. James hatte von ihren Versionen gewusst. In ihren Träumen stellte er sich Odettte vor. Die lebenslustige kleine Odette gehöre ihm sagte er zu ihr ,und dann als Leon wegen des Unfalls erblindet war , erkannte sie das Monster in seinen leblosen Augen wieder. Doch zuvor , will gesagt sein , wie Odette mit ihrem Mama und ihrem Pappa in die Villa nach Hundehausen zog und ein neues leben für sie anfing als Leon ihr kleiner Bruder geboren war. Ihren fürsorglicher Bruder Eugen , stand ihr seit dem Feuer immer zur Seite. Er entpuppte sich bald schon zu einem unglaublichen Liebhaber. Die Umstände seit dem Feuer , schweißten die beiden Geschwister noch mehr zusammen ,sodass ihre Streitereien in Vergangenheit bald schon in Vergessenheit geriet.

 

Es vergingen die Jahre und ein nächster Winter war eingebrochen. Die Bauarbeiten für das nächste schwarze Haus hatten im letzten Sommer begonnen . Auch die Villa war endlich bewohnbar und die Katastrophe war nun schon mehr als zehn Jahre her. Ihr Vater sprach jetzt vor dem Haus mit dem Jäger und Odette hörte dem seltenen Gespräch der beiden Männern zu. Sie gingen über die kleine Brücke , die zu dem den kleinen Park gehörte. Sie war verschneit und zugefroren. Raphaels Körper blieb unvermittelt vor dem Jäger stehen , als der sich ihm annäherte und von Unmengen toten Tieren im Walde sprach. Neben den Tieren fand man eine Frauenleiche , so blau wie das Meer schaute sie aus sagte der Jäger. Es handelt sich bei der Frauenleiche um eine Hure aus der Schenke. Ihr schlaffer zerschundener Körper hatte jemand hinter sich her gezogen. Ihr Hals war aufgeschlitzt sagte der Jäger , und war mit großen Blutvergießen ausgeführt wurden. Madame Rosa ist außer sich vor Kummer und Sorgen , denn es handelte sich bei der Toten um ihre kostbare Olympia. Raphael war sprachlos. Er hatte jetzt eine blutige Kulisse vor sich , zuerst spielte sich eine Sexszene in seinem Kopfe ab. Dann füllte sich in seinen Gedanken eine blutige Beschreibung von einem Grauen ab , das seine Sinne betäubte. ,, Darf ich ihnen eine kleine Abwechslung anbieten Monsieur Place". kam der Jäger ihm entgegen. Die Bienenstöcke der Madame Bou , sind alle umgeworfen. Der Mörder hat ganz schön in der Schenke rum gewütet. Er hatte wie man heute weiß eine Zeitlang im Wald gelebt. Bevor er plötzlich für immer verschwunden war sagte der Jäger , habe er nicht weit von hier auch ein paar Tierkäfige in Brand gesteckt. Jetzt machte der Jäger eine besondere Handbewegung. Eine ärgerlich Geste als er weiter von der Frauenleiche sprach. ,,ich verstehe das nicht nicht sagte Raphael. Wie konnte das nur passieren. Erst das schwarze Haus und jetzt eine Frauenleiche sagte er und faste das Eis gefrorene Geländer der Brücke mit seinen beiden Händen an. Odette dafür verstand gar nichts mehr. Sie lauschte weiter der Stimme ihres Vaters und war schockiert.

 

,, Ich werde meiner Frau den Hurenmord mitteilen müssen. Denn sicher wird es ihre Schwester schon bald selbst bei ihr tun. Ich versuche das schlimmste an der Geschichte mit meinen Worten, ins Gute abzuwenden , was kaum möglich sein wird bei dem Unglück. Ich verlange von ihnen , das sie denjenigen finden , der für die toten Tiere verantwortlich ist und auch für den Tot der Dirne. Halten sie deswegen die Augen Augen auf Herr Förster". Raphael sah den Jäger jetzt eindringlich an. Es war kalt und das Licht der Abendsonne viel über die kleine Brücke wo noch immer der Schnee drauf viel. Odette wendete sich ab von der Szene und begab sich zurück an ihren Schreibtisch . Da hörte sie bald schon hinter der verschlossenen Türen wie die Mama bitterlich zu weinen anfing. Odette stürzte aus ihrem Zimmer und lauschte an der Türe zu ihrem Schlafgemach. Ihr Vater war bei ihr und sie lauschte auf seine Schritte. Eugen hörte mit und drückte wie seine Schwester seine Ohren an die verschlossenen Türe. In dem Moment als ihr Vater die Türe lauf aufriss und vor seinen Kindern stehen blieb , nahm eine unbekannte Person gedanklich mit Odette Kontakt auf. Mit einem bestürzten Blick sah sie ihren Vater an.

 

Da sagte ihr Vater zu ihr. Von Beginn an , als ich die Hochzeit mit eurer Mutter plante sagte er , wollte ich nie , das ihre Halbschwester Rosa unser Leben beeinflusst. Jetzt dringt ihr Sarkasmus zu uns durch meine lieben Kinder , und ihre Ungläubigkeit , fängt an mich und eure Mutter zu dressieren an. Die untreue Schwester hat uns zutiefst schockiert". murmelte er. Jetzt schlug Raphaels exzentrische Ader aus ihm heraus. ,, Es ist schlimm Kinder , und nun tröstete eure Mutter ,sagte er :,, ich reite mit Mark zur Schenke hin und sehe nach dem rechten. habt ihr verstanden". ,, Was ist mit Mutter los , fragte Eugen. 

Sein Vater  wusste in der ersten Sekunde nicht was er darauf antworten sollte. Ihre Blicke trafen sich als Eugen ihm zu verstehen gab , da was gerade eben mit seiner Mutter passiert ihm schreckliche Angst einjagte. Raphael selbst dachte an einem Unheil zu denken als sein Junge ihm seine berechtigte Angst äußerte.  

Raphael der seiner Verantwortung nicht untreu werden durfte , sprach seine Kinder mit herrischen Ton in der Stimme an.

 ,,. Eure Mutter will lieber alleine sein aber ich erlaube es nicht , geht bitte zu ihr und kümmert euch um sie. Sie bedurfte eure Fürsorge. Ich möchte das ihr sie auf andere Gedanken bringt“. hatte er ihnen fohlen.

Eugen und Odette taten worum sie ihn gebeten haben.

Ihr Vater hatte noch ein paar Sätze gesagt bevor er ging , dann sahen Eugen und Odette wie er durch die Türe der Eingangshalle nach draußen zu den Ställen verschwunden war.

 

Es war jetzt dunkel in der Villa , der kalte Abend brach herein und mit ihm ein kalter Wind. Vor dem Fenster sah man weiße blaue Berge aufleuchten ,als der Schnee immer dichter wurde. Isabelle schaute aus dem Glas der Fenster und musste an Rosa denken.

 

Ihr Gesichtsausdruck war fast seelenlos.

 

Eugen nahm sie an der Hand und führte sie zum Bett hin. Odette tat das gleiche und half ihr sich hinzusetzten.

 

Auch Odette litt an diesem Abend sehr. Um ihrem Kummer Nachdruck zu verleihen fing sie wie ihre Mutter zu weinen an.

An diesem Abend  konnte sie spüren wie sehr Gefühle reine Schwäche bedeuten. Konnte man sie jemals Infrage stellen ehrliche Gefühle? Odette war verwirrt  als sie ihre eigenen kennenlernen musste.

Mit zitternden  Händen berührte sie ihre Mutter am Arm. Was hatte sie nur herausgefunden das sie so schrecklich verweint ist. Was hatte ihren Mut so zunichte gemacht? Odette  wurde es unangenehm als sie Gefahr in der unheilvollen Geschichte witterte. Es war ihre Mutter die es für sie herausfand.

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Nacht schlief sie unruhig in ihrem Bett. In ihren Träumen trat wieder der seltene Mann mit den Beuteln zu ihr. Er fügte ihr jede menge Bisswunden zu. Als die Bisse unerträglich wurden , wachte Odette Schweiß gebadet auf.

 

James Lamont zweifelte keine Minute , das Odette die Tochter seiner Liebsten Isabelle Bou ist. Seine warnende Stimme wusste schon leichtfertig mit ihr umzugehen. Er stand draußen vor dem Haus in das sie mit ihren Eltern wohnte. Seine Beutel brannten als er das köstliche und Schöne an ihr auch in seinen Träumen erkannte. Zahlreiche wunderschöne Hautstellen hatte die kleine , mit Tüchern verhüllt. Die Tochter des einstigen Eitermannes war eine reinste Erlösung für ihn.

 

 

Nach dieser Nacht , hatte Odette sich neuerdings mit der Unsterblichkeit beschäftigt. Es war nichts was sie zurückzuerlangen hoffte. Schon seit langer Zeit wollte Odette an Unsterblichkeit glauben. Die Handlungen in ihrem Kopf ,handelten nur noch darüber. Aber selbst wollte sie nicht unsterblich sein , sie wollte das Thema diskret beschreiben und es bezüglich dessen ein ansehnliches Erscheinungsbild geben. Dieser Vorgang wo sie das Thema der Unsterblichkeit nach seinen Dissonanzen abfrage hatte ihr viele Verletzungen beigebracht. Je älter sie wurde , je mehr war das Blut getrocknet. Von diesem Thema ließ sie sich einfach nur noch so mitreißen wenn sie etwas über ihren Vater schrieb , spielte das immer eine große Rolle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Odette erlebte die schlimmsten gefühlten Sekunden und Minuten ihres Lebens , so wie er ein schlimmes Unheil nur angedeutet hatte. In dieser Nacht lernte sie sich zum ersten mal zu fürchten.

 

 

 

 

Dann traten die Kinder zu ihrer Mutter Isabelle. Ein dramatischer Moment , als sie von der Leiche anfing zu sprechen. ,, Olympia ist tot wollte Eugen wissen". ,, Ja mein Sohn , sie ist tot". Jetzt wurde es Isabelle ganz schlecht. Odette legte ihre Hand auf ihren Bauch. Das Baby bewegte sich darauf. Seine Drehung war deutlich spürbar. Eugen sah noch aus dem Fenster. Er hatte gesehen wie Mark und sein Vater die Pferde sattelten , und weggeritten waren , durch den kalten weißen Schnee. Die farbenfrohen Lichterscheinungen im Blick , träumte Eugen davon , in exotischen Momenten abzutauchen ,die von Sommertagen durchdrungen waren. Als er seine Mutter weinen hörte , wendete er sich zu ihr und tröstete sie wie es Odette schon die ganze Zeit versuchte. Als Raphael in der Schenke eintraff , war ihm der Duft der Räume wie früher sehr vertraut. Seine nachblühenden Gedanken an Damals , kamen ihm schwerlich wie die warme Luft des Kacheloffens vor. Die beiden Männer traten in die aufgeräumten Räume , suchten nach den Personen , die die Schenke bewirteten. Das Gold , der Wandleuchten ergoss sich zu Anfang , als freundliches Licht in die Gesichter der beiden Männer. Die Wand und Bodenkacheln in der Küche waren sauber und strahlten vor Sauberkeit. Als die beiden Männer in die Küche der Wirtin traten , sahen sie wie zwei Silhouetten auf einer alten Holzbank saßen. Es waren die von Rosa und Clothilde. Sie weinten um eins ihrer Mäddchen. Rosas Gesicht war ganz blass , das von Clothilde waren grau und ein Hauch von rotem Puder lag auf Wangen und Mund. Raphael trat mit sanften Schritte vor der Bank auf die beiden Dirnen zu , die eng beienander saßen". Mark setzte sich jetzt auf einem alten Schemel vor dem Feuer und hörte dem Gespräch der beiden zu. ,, Wie konnte das passieren hatte Rosa gemeint.Ich hatte doch gut auf Olympia aufgepasst. Der Mörder hat sie entführt und dann in den Wald verschleppt. Ich habe eine Marmorbüste in Auftrag gegeben sagte Rosa. Für meine liebe Olympia , und davor , werde ich einen kleinen Teich anlegen , wo Wasserfontänen ihren Namen zärtlich aussprudeln werden.,, Der Sünder soll mir unter die Augen treten sagte Rosa, und fing wieder zu Schluchzen an. James hatte ihre Worte in einer Version vernommen. Er wollte diesen Heiratsschwindlern die Laune auf dem Land verderben. , oder wie man schmackhaft sagt das Liebesnest. Wo Isabelle ihn hintergangen hatte wurde James übermütig als seine Beutel anfingen die Kleine Odette in sich einzusaugen. Die Kleine machte ihm augenblicklich Lust auf Fleisch und mehr auf seinen Träumen aus Beuteln einzugehen. Zu Anfang ließen sie etwas nach. Dann empfand James sie als zwei Menschen , die mehr gemeinsam haben als er zu anfang dachte. scheinbar gehörte dazu das Odette und er nicht zufällig zusammen trafen. Jeder der beiden erzählt seine eigene Geschichte.

 

So als bestände sie aus einer pausenlosen Realität. Eine Realität die sich in die Länge zog und gleichmäßig blieb.

 

In der fremde Mächte sie manipulierten und der Eitermann sie alleine suggerierte.

 

Wie immer beim Eitermann ,wird die Geschichte übertrieben ,und auf eine schockierenden Art und Weise erzählt. Auf lohnenswerter Weiße verblüft sie , in der Art und Weiße wie sie auf Menschen trifft. Während Odette in ihrem Zimmer immer Poetischer wurde , entwickelte sie sich immer mehr zu einer Künstlerin die Elementar mit dem Eitermann verbunden war. brüsk wollte sie ihr Elternhaus verlassen und bat ihre Eltern ein Mädchenpensionat zu besuchen. Sie würde ausserdem Schauspielerin werden wollen und suche einen Regisseur der sie darin bestärkte. Gemeinsam mit ihrer Mutter Isabelle hatte sie den Haushalt der Place mächtig aufgewirbelt. Rapfael war ausser sich vor Zorn. Odette stieß bei ihm auf Grundeis. Er wollte das seine Odette eine richtige Frau würde , offensichtlich hatte sie ihre Obstbäume ganz aus den Augen verloren schrie er seine Frau Isabelle an. ,, Was fält dir ein , Odette , du möchtest plötzlich in einem Arbeiterviertel wohnen und nicht mehr auf dem Land bei deinem Vater und Mutter". schrie der Eitermann. Raphael hatte Angst sie ganz zu verlieren ,und machte sie auf ihr teures Kinderzimmer aufmerksam , und ihren ganzen Luxus den sie mittlerweile besaß. Sie sei noch viel zu Jung um alleine das Leben zu bestreiten. Isabelle beruhigte ihn , verprach ihm eine gute Mädchenschule für Odette zu finden.,, Nur über meine Leiche schrie er. ,, Aber Pappa , kam Odette ihm entgegen. ich möchte nach Paris , und studieren mehr nicht. Ich will nicht wie Eugen nur das Land meines Vaters bestreiten sagte Odette.

 

Ich möchte auf der anderen Seite des Flusses leben , sagte sie und weinte jetzt als ihr Vater nicht nachgeben wollte. Isabelle tröstete sie. ,,Wir sprechen uns morgen , sagte Raphael und verließ würtend die Vila. Als er durch den Wald ritt , betete er zum neuen Eitermann .gepriesen sei sein Knecht , er wird Frauen haben , nur meine Odette nicht. Bei der katholischen Kirche hielt Raphael sein Pferd an.

 

Das Tier war heute schnell gelaufen.

 

­ Es hielt vor den Toren der Kirche , über welchen Türbogen eine kaum noch leserliche Inschrift zu sehen war. Ein Friedhof lag in der Näher auf dessen Gräberfelder Raphael seinen Blick warf. In der Kirche fanden schon lange keine Gottesdienste mehr statt und das Gebäude stand jetzt unter einem behangenen Himmel.

 

Raphael öffnete die Türe des Gotteshauses und stand jetzt im Halbdunkel des Kirchengemäuers . Dort in seiner Mitte herrschte alleine das tröstliche Schweigen. Die religiöse Stille tat Raphael gut. Er öffnete die Türe des Gotteshauses und trat durch die Kirchenhalle. Vor dem Altar blieb er stehen ,wo er das Vater Unser , für sich und seine Familie betete. Als es getan war , entschied er sich für den Wunsch seiner kleinen Odette und willigte ein , sie frei zu geben. Unter einer Bedingung , das sie bis zur Volljährigkeit ihre Jungfernschaft behielte. Die Vorstellung das sie James Lamont in die Hände fallen würde , machte ihn fast zu einem Besessenen. Raphael , hielt diesen konspirativen Gedanken kaum noch aus. Er war nicht mehr der Eitermann und sprach in der Kirche sein Dankeschön vor dem Gott der Christenheit aus. Er betetet dafür das seine Odette zurück in seine Heimat kämme ,sobald ihr Hunger nach der feinen Gesellschaft gestillt sei. Ein wenig beschämte ihn seine Tochter , für das was man zufrieden und glücklich in der Abgeschiedenheit zu leben nennt. Ohne Zweifel wird er seine Kleine sehr vermissen.

 

Er hoffte nicht das sie ihn irgendwann überginge. Oder eine anonyme Fremde für ihn darstellte wenn sie zurück in ihr Elternhaus käme.

 

Etwas mißtrauisch dachte Raphael deswegen an die Zukunft.

 

Tage später

 

 

4. Bis Isabelle in der Vila laut zu schreien anfing. Eugen trat nach draußen. Mark hatte den Haushalt gemacht und half Isabelle das Kind zu gebären. Raphael war nicht aufzufinden , er war dabei für Isabelle und Odette neue Bücher einzukaufen. In einer Buchhandlund des Dorfes suchte er für seine Tochter und seine Frau nach den gewünschten Buchtiteln. Er ahnte nichts von der Geburt seines Kindes. Es sollte erst im Frühjahr geboren werden , und er verließ sich alleine auf die Zeit. Zuhause in der Vila schmiegte sich der beleibte Körper seiner Frau in den weichen Kissen ihres Bettes. Ihre Glieder zerrten an ihren Kräften bei der nächsten Wehe. In der Zeit wie sein Kind geboren war , legte Raphael die Geschenke für Isabelle und Odette auf dem Ladentisch der Buchhandlung , bezahlte , und kam kurze Zeit später in der Vila an. Es war ein versöhnlicher Moment als er den kleinen Leon Place in seinen Armen hielt. Es fühlte sich immer noch so grotesk an , nicht der Eitermann zu sein , das Raphael plötzlich weinen musste. Isabelle erkannte ihren Mann kaum wieder. Er macht ihr mit dieser Geste deutlich wie sehr er sie liebte. Dass er ihr Mann ist , bedauerte Isabelle nicht eine Sekundelang und dankte Raphael für seine Liebe. Mark hatte nach der Geburt des Kindes den Haushalt der Vila weiter geführt. Stets wie immer war er der zweite Mann im Haus. Odette hatte ihm einen Tag später geholfen das Brot zu backen. Sie reichte der Mutter dann eine kräftige warme Suppe zum stärken. Als sie ihren kleinen Bruder auf dem Arm hielt hatte Odette das Gefühl ausgedient zu haben. Sie streichelte mit ihren Wangen das Gesicht des Neugeborenen , und war erstaunt wie schön der kleine Leon ist. Sein dunkles Haar lag zerstreut auf seinem Kinderkopf , woraus klare Äuglein schauten. Odette war zufrieden. Sogleich hatte sie mit Leon ihren neuen Bruder Freundschaft geschlossen. Im Geheimen sagte sie sich , das sie es sich leisten könnte , ihrem Bruder ein Vorbild zu sein. Sie nahm es sich in der Zukunft vor , das Glück mit ihm zu teilen. Von jetzt an fing ein neues Leben für die Place Familie an. Für Eugen und ganz besonders für Odette. Zunächst einmal waren fast vier Jahre vergangen nachdem Leon geboren war . Odette Place hatte sich in der Zeit Sprachlich gefunden und bediente sich einer Nüchternheit , die sich aus der Gegenwart verspeiste. Ihre Schreibarbeit , die sie täglich neu aufnahm , steigerte ihre Lust , die Klarheit der Worte auszudrücken. Sie erhielt dadurch ein Bild ihres Vaters , das sie bei Zeiten als Grauenvoll erlebte. In ihren Versionen hatte Odette ihn heimlich aufgesuchte. Sichtlich darüber befriedigt , war die Tatsache so gut wie gebratenes Fleisch. In der Klosterschule , bemerkte Odette , wie ihre Versionen , ihr ein Rätsel nach dem anderen aufgaben. Unvorhersehbar , war sie auf dem Weg ins Pensionat auf den Eitermann gestossen. In der Mousso la Rue hatte sie ihn spät Abends getroffen , als sie von einem heimlichen Treffen , zurück in das Pensionat schlich. Er war 100 Prozentig ihr Mann. Die Inhalte seiner Beutel konnten es berzeugen. klischeebeladen hatte Odette ihn später in ihrem Meisterwerk beschrieben. Eine Weiblichkeit ging von ihm aus ,dank seiner vielen Hautbeuteln heißt es in ihrem Werk. Weil es Odette gefiel dichtete sie der Kreatur aus ihrer Fantasie ein Tattoo an. Sie hatte aus Piratengeschichten von Hautbemalungen gehört , von den Widersachern der Meere. Jetzt wo Odette sich nicht weiter wie ein Mauerblümchen vom Lande fühlte , bekam sie Lust ihre Unmögliche Frisur zu ändern. Ihre Worte waren im Bezug auf das Tatoo ebenfalls etwas zu sehr gewagt. Aber bei der Entdeckung , ihrer Möglichkeiten , erlernte Odette eben auch das Anfechtbare zu lieben. Als sie sich das Haar kürzte , sah sie fast wie ein kleiner rothaariger Junge unter den vielen Mitschülerinnen ihrer Klasse aus. Es befriedigte die Mädchen zutiefst , das Benehmen ihrer Freundin , das viele von ihnen zur Schere griffen und es ihr nach machten. Raphael hatte von der Wandlung seiner Tochter in einem Brief erfahren. Odette war im wahrsten Sinne des Wortes noch ein Kind aber wegen ihrer Leidenschaft ihr Intellekt auszuprobieren , verleitete er sie zu mehr , als nur ihre Schönheit auszuführen. Ihre Neugierde war außerdem angetrieben , mehr über das Wesen zu erfahren , das ihr Vater Raphael vor langer Zeit gewesen ist. Sie mochte es ihn zu reizen. Mit ihrer neuen Haarfrisur hatte Odette es wahrlich geschafft ,ihn wütend zu machen. In seinem Lehnsessel vor dem Kamin sitzend , griff Raphael zu der Karaffe mit Rotwein. Ihn zu trinken war in diesem Moment eine reinste Wohltat bei den Neuigkeiten aus dem Mädchenpensionat. Was würde Odette noch alles dafür tun ihn zu reitzen , wohl noch in der Rolle der Femme fatale zu schlüpfen? Raphael ahnte bei seiner Tochter nichts gutes und ihm viel Rosa ein , die er meinte schon fast vergessen zu haben. Sie prägte seinen Verstand , doch ablehnen konnte er sie nicht wirklich. Er erinnerte sich wieder an ihren Schatten in der Küche zurück ,ein Partner aus verganger und schöner Zeit. Seinem plötzlichen mulmmigen Gedanken , eilte ein Gefühl voraus , an welche Bindung Raphael immer festhielt , an seinen edlen Gefühlen. Die Nachhaltigkeit seiner Gefühle ,stand im Bezug , zu der Lebensdauer des Eitermannes nicht im Raume ,doch sie hatte ihn sehr beinflusst. Wobei er weiter keinen Anspruch an sein Leben knöpfte. Der Eitermann exestierte für ihn einfach nicht mehr. Doch Odette bedeutete ihm alles. Nachdem er sich dessen sicher war , setzte sich der Lebemann von früher aufrecht in seinem Lehnsessel und dachte darüber nach , wie es mit seinen drei Kindern in Zukunft weiter ginge. Er wollte es mit seinen eigenen Augen sehen wie die Zeit vorbei ginge , und sie älter wurden.

 

Und so geschah es.

 

5. Eugen war wie sein Vater ein Lebemann geworden , mit ein Dutzend Frauen ,die ihm nachliefen , trotz seines Holzbeines , Leon sein Bruder wurde  ein guter Reiter im Sattel. Isabelle ist seit der Geburt ihres dritten Kindes wie früher eine eifrige Leserin vieler Bücher. Es verging kein Tag , wo sie keine Sprachen lernte und sie übersetze. Und seine Odette , Odette hatte sogar in Paris an verschiedenen Schreibwettbewerben teil genommen. Zusammen mit ihre besten Freundin Daphne , schrieb sie einige Kurzgeschichten. Sie hatte beachtliche Leser , wobei Daphne ein kleines Werk von Einzelromanen geschrieben hatte und den Schreibwettbewerb als Einzige gewonnen hatte.

 

Odette schrieb ,von der blauen Leiche , und nannte sie Olympia und die Erfüllung des Todes.

 

Oder der Mann den sie suchte waren eine Geschichte ,die Raphael sich sehr zu Herzen nahm. Als Odette von gehäuteten Frauen erzählte erinnerte er sich zurück an die Schreckenskammer. Irgendwann erfuhr Raphael ,von seiner Tochter , das sie in einem Gasthaus ein Zimmer gemietet hatte. Er wollte seiner Tochter besuchen einen Besuch abstatten , nach ihr sehen und sich nach ihr erkundigen. Auf dem Weg ins Gasthaus trat er auf Bettler auf der Straße , die im Müll nach etwas Essbaren suchten. Raphael machte sich nicht die Mühe ihnen Almosen anzubieten. In seinem schwarzen Frack ging er an sie vorbei , ein Mann mit viel Geld in seiner Brieftasche. Als er im Gasthaus eintraf , war er so , das Odette nur alleine sein wollte , damit sie ungestört schreiben konnte. Ihr Vater war überglücklich als er sie gesund und munter bei ihrer Arbeit vorfand. Sie umarmten sich so wie sie es früher immer getan haben. Odette beruhigte ihren Vater , sagte sie habe keine Affäre und er sei im Irrtum , wenn er das denke , war ihre Antwort zu seiner Frage , wieso sie ein Zimmer miete. Sie wieß sein Anliegen zurück , Männer mit ihrem Kurzhaarschnitt verführen zu wollen. ,, Ich bitte dich mich über dein neues Leben zu unterrichten liebste Odette. machte Raphael ihr zum Vorwurf. Auch wenn du nicht in der Heimat bist". sagte er im ernsten Tone zu ihr. ,, Vater mit Burschen aus der Stadt habe ich nichts zu schaffen. hatte Odette leise zu ihm gesprochen. ,, Sie fahren mich ab und zu an , aber ihr jämmerliches Hurragebrüll bei Feuerwerksfesten schmeichelt mir nicht im geringsten lieber Pappa". sagte Odette. Mit reglosen Körpern standen sie sich , in diesem gemieteten Zimmer des Gasthauses an der Seine gegenüber. Die Schreibmaschine im Blick schaute Raphael sich im Zimmer der Gaststube um. Ein kleiner Spiegel hing über eine Waschkonsole. Eine Gassleuchte an der Decke erhellte den Raum. Die Fenster waren zugezogen , verdunkelten das beheizte Zimmer. Eine Parfümwolke schwebte in der warmen Luft , schwängerte die schmutzigen Gerüche , die feucht an der Haut kleben blieben. ,, Was bleibt einem übrig lieber Vater als in der Einsamkeit , die richtige Gegenwart für mein Schaffen als Künstlerin zu finden". Raphael wollte seiner Tochter jetzt helfen und sagte zu ihr: ,, gewiss , meine Tochter , du hast recht , das ich dich hier in diesem Gasthaus anzutreffen vermag. Nicht bei deiner Mutter oder deinem Vater". Als Raphael zu ihr sprach bekam er das Gefühl das Odette ihm etwas verschweigt. In einer isolierten Sprache sprach sie zu ihm ,so wie sein Stallknecht es tut. Ein unschuldiger Besuch zu seinen vergangenen Lebensjahren als Eitermann? So als erbittet sie etwas bei ihm , seine ursprüngliche Gestalt des Eitermannes anzunehmen. Dazwischen lag das Gefühl , eines schockierenden Skandals auszulösen und ihn in Verlegenheit zu bringen. ,, gewiss das nicht Vater , hatte Odette ihn direkt angesprochen als sie seine Gedanken lesen konnte. Raphael erschrak. Was jetzt fehlte war eine richtige Aussprache zwischen ihr und sich ,dachte er und sah sich Gedankenverloren in diesem viel zu kleinen Schlafzimmer um , wo seine kleine Odette mit Geschick ihr Geheimnis bewahrte. Das Zimmer wurde geradezu ein einziger Schmerz. Odette möchte es auf keinen Fall verlieren sagte sie mit sanfter Stimme.

 

Das Gesicht ihres Vaters entspannte sich ein wenig und gleichzeitig bewunderte er ihren Umgangston.

 

 

 

 

 

Da sagte sie , Pappa ich bin keine Frau die sich für etwas schändliches bezahlen lässt , aber ich möchte auch nicht zur Ehe gezwungen werden. Ich sehe dir an , das du etwas vor mir verschweigst , vor mich und Eugen. Aber wie kann ich deine Schande ertragen ohne zu leiden ,liebster Pappa". Jetzt fühlte Raphael eine Niederlage. Sein Verhalten zu seiner geliebten Tochter war jetzt demütig. Sicher er konnte seiner Tochter nicht verbieten sich Fragen zu ihm zu stellen. Wohl sah es danach aus , als suchte Odette einen Konflikt mit ihm. Diese Überlegung machte ihn sprachlos. Odette bat ihren Vater in Liebe sein geschlagenes Herz bezwingen zu dürfen und hinterließ bei ihrem Vater ein fadenscheiniges Gefühl aber auch auf wunderbare weiße verschwand seine Ansicht , sie würde ihm schaden wollen , als er sie richtig verstanden hatte. ,, liebster Pappa verlange nicht von mir , dich aus meinem Gedächtnis zu vertreiben". ,, Wenn alte Sehnsucht bedroht ist liebstes Kind sagte Raphael ehrlich zu ihr , zerbricht mein Herz und die Stimme in meinem Kopf , zerstört mein Erstaunen vor dir liebste Odette.

 

Weil du meine Tochter bist sagte ich zu mir ,ist es selbstverständlich , das eine Frau wie du , nach der Wahrheit sucht. Jetzt fiel etwas zu Boden , ein Stück Papier. So als wäre ein Kind gestorben fühlte sich diese Sekunde an ,als das Papier den Boden berührte. ,, Warum steht es mir nicht zu ,mich unsichtbar zu machen sagte Raphael grob zu ihr.

 

Vergebe es mir , das ich es tue liebste Odette". ,, Du lieber Vater bist ein Mann mit vielen Narben , der andere Menschen in erstaunen brachte. Ein hartgesottener Schurke bist du auch. Der schlimmste deiner Sorte liebster Pappa. Ein hartgesottener Schurke wie du , ist kein Niemand , denn bist du nicht wie alle auf die Welt gekommen"? Odettes Augen funkelten los. Sie sagte es so demütig , so wählerisch ,so verführerisch , das Raphael gerne für ihre Worte gestorben wäre. Er setzte sich jetzt in einen Sessel , der gleich neben dem Bett stand. Denn Odette hatte es ihm schwer gemacht zu gehen. Es war sein Kind und er liebte sie wie der Eitermann es früher getan hat. Selten hatte er so gefühlt , das was Odette aus ihm heraus scheuchte , er geduldig sich von ihr anhörte. Sie erweckte alleine wegen ihrer Schönheit einen köstlichen Anblick. Von der man erwarten konnte , das sie eine Antwort im gestikulieren mitbestimmte. Ihre Kurzhaarfrisur hatte ihren Mut mit ihrem Einfallsreichtum verwoben ,, mit einer solchen Köstlichkeit , das Raphael jetzt unwiderstehlich über sie lachen musste. ,, Warum lachst du über mich liebster Pappa" Odette fühlte sich von ihm auf dem Kopf gestellt. Für Raphael war es das erstes mal , das er Odette so verdutzt , wie gerade eben als er aufgehört hatte zu lachen , gesehen hat. Er muss sagen , das es ihm sehr gefallen hat. Diese würzige Handlung zwischen ihm und seine Tochter , selbst die Frechheit von Odette , war ihm mittlerweile so vertraut , das er sie jetzt tröstend anschaute.,, Ich habe lange gebraucht dich zu verstehen Odette. Um dir in deiner Geschichte helfen zu können , gebe ich dir den Rat , eine unerwartete Begegnung mit mir , nicht zu sehr auszuschmücken meine Liebste Tochter. Trotz allem finde ich deinen Versuch mich deinen Pappa zu reizen , sehr köstlich". Jetzt bekam das Gespräch der beiden eine seltene Tiefe . Aber die Anziehungskraft aufeinander verfehlte nicht seine Wirkung , während des Gesprächs überschattete der eine den anderen. trotz aller Widrigkeiten hatten Vater und Tochter sich Vertrauen versprochen. ,, Ich kann selbstverständlich eine Ahnungslose spielen sagte Odette und kämmte sich jetzt ihr rotes wolliges Haar vor ihrem Vater , als sie es so aussprach. Mit ausdruckslosen Augen sah sie ihn an. Mit einem Seidenbändchen ,band sie sich einen winzigen Zopf. Schon lange waren ihre Haare wieder etwas nachgewachsen , aber immer noch zu kurz für seinen Geschmack , das Raphael jetzt auf Odette zuging , um eine Haarsträhne mit seinen Fingern zu prüfen. Mit aller Präzision befühlte er seine kleine Tochter , die winzige Wirbel im Haar besaß. Ihr zierlicher fleischiger Körper , erinnerte ihn zurück an früher , als sich Odette in Kindertagen das Knie verletzte. Ihr Körper sah aus wie der von einer Tänzerin. ,,ich habe dir diesen Umschlag zu übergeben , sagte Raphael ". Damit du über die Runden kommst sagte er zu ihr und freute sich für ihr neues Leben , dem Raphael mit seinen Augen nicht auszuweichen fähig war. ,, Danke Pappa". sagte Odette und nahm den Umschlag in ihren Händen. ,,Eugens Freund Hugo ist in Paris. Er arbeitet als Automechaniker in einer Autowerkstatt. Es ist die Neuheit eines Berufes " sagte Odette nebensächlich . ,, Ein Mann von Schaffenskraft , behauptete Raphael trotzig. Kommt er dich in diesem Zimmer besuchen". hatte er Odette liebenswürdig ausgefragt. ,, Nein nie Pappa". Odette musste jetzt lächeln. Hatte ihr Vater etwa ein Problem damit? ,, Das Hotel , da drüben liebster Pappa , fing sie an um das Thema zu beschleunigen : ,, auf der anderen Straßenseite dort drüben an der Seine , beherbergt viele von solchen Paaren , die du meinen könntest. Prostituierte, , jede Nacht tauchen sie in betörenden Parfümwolken umgeben hinter den breiten Transportern dort drüben auf der anderen Seite der Seine auf ". Raphael erhob sich aus dem Sessel und sah nun hinüber auf die andere Seite der Seine. Dort sah er wie das exotische Treiben , von Gemüsehändlern , ein Riesenrand ,ein Ambiente eines Rummelplatz entstand. Die Charaktere von Attraktionskünstlern amüsierte ihn nur wenig und er bekam schon beim hinsehen Augenschmerzen davon. ,, Ich gieße dir einen Shery ein lieber Pappa , ich kann sehen wie deine Schläfen von dem Anblick zu pochen anfangen". hatte Odette bemerkt und nahm von ihrem Toilettentisch eine volle Karaffe des Alkoholischen Getränks in ihren Händen und goß ihrem Vater ein volles Glas ein. Zuhause im Elsass , hatte indessen Isabelle mit Eugen eine heftige Auseinandersetzung. Anders wie Odette und Raphael , betrachten sie ihre Probleme von einer anderen Seite aus. Eugens Holzbeine machten ihm zu schaffen , die Frauen würden sich vor ihm ekeln sagte er. Sein Hals war wegen Halsschmerzen angeschwollen. Eine Tragödie für Eugen der nie krank ist. ,, Es ist eine gewöhnliche Erkältung , beruhigte er seine Mutter. Isabelle ,machte sich noch wegen etwas anderem Gedanken sagte sie. ,, Leon fängt an mir Sorgen zu machen. Sein milchiges Aussehen wirkt zu schwächlich auf mich. Er ist den ganzen Tag mit dem Jäger auf der Jagd um Füchse zu jagen , es gefällt mir aber er fehlt mir so sehr ". - ,, Mutter es ist doch klar das er das tun würde. Pappa hatte es doch so gewollt , das wir uns am Land und die Landschaft verschwenden". ,, Ja das stimmt , aber manchmal muss doch auch die Zeit anhalten". sagte Isabelle. Sie ging zum Fenster hin. Von dort sah sie breite Hügel und Landschaften , , eine breite Wiese verlief nicht weit vom Haus bis zum Anfang des Waldes hin. Sie machte ihre Hand zu eine Faust , und wünschte sich das Raphael von seinem Besuch bald wieder zurück käme. Wie immer fing Isabelle vor Sehnsucht nach ihm zu weinen an.

 

Ihr ging dabei so viel durch den Kopf.

 

Der Sonnenschein des Sommers fehlten ihr.

 

Sie hatte Mühe nicht Trostlos zu klingen und veränderte ihre Stimmlage. Mit ihren Händen zupfte sie an ihrem Kleid. Ihre schlanken Finger waren ganz blass gewesen. Mit Daumen und Zeigefinger zerrieb sie den Seidenstoff um ihre Hüfte. Sie vermisste das besitzergreifende Verhalten ihres Mannes und konnte bei diesem Wunsch die Feuchte zwischen ihren Beinen deutlich spüren. Ihre Unterschenkel zitterten leicht los als ihre Körperwärme ihren drahtigen Körper verließ. Ihre samtigen Augen sahen ihren Sohn an. Seine Lippen waren sie wie seines Vaters. Isabells Mund formte sich zu einem sanften Lächeln.

 

Auf ihrem Kleid befand sich ein blauer getrockneter Tintenfleck. Isabelles Geist hatte ihrer Phantasie freien lauf gelassen ihrer Schwester Rosa einen langen Brief zu schreiben. Sie wünschte sich eine lange Unterhaltung mit ihr und durchlebte erneut Heimweh wenn sie an früher und an Paris dachte. Einige Bücher ihres Vaters ruhen in den Regalen in der Bibliothek ihres Mannes. Viktor Bou war in der Alchemie sehr bewandert gewesen. Dank ihm lernte Isabelle Medizin für jedes Wehleiden zu mischen. Isabelle legte sich einen ganzen Bücherstapel an.Von allem machte sie sich Notizen. Ein Giftmischer war für sie ein Mediziner. Sogar ein Laboratorium hatte Raphael für sie herrichten lassen.

 

Auf dickem Leinenpapier hatte sie jegliche Heilmittel gegen Warzen und Magenleiden ,wie seltenes Fieber aufgeschrieben. Aber gegen die Liebe ,wie starkes Liebeskummer hatte Isabelles Verstand kein Mittel noch immer nicht finden können.

 

 

Eugen nahm sie in den Arm und führte sie zurück an den Kamin. ,,Der Gedanke , dass ein Unglück geschehen kann überwiegt meine Fantasie , mein lieber Sohn. Seit dem schockierenden Mord an Olympia , offenbaren sich mir ein Unglück nach dem anderen , bis auf kleinste Details ,erreichen mich blutige Ereignisse ". ,,Ich weiß Mutter , aber du hast kein Grund zur Sorge , Pappa wird bald zurück kommen und was Leo betrifft , hockt er da draußen , und bewundert fröhlich den gefallenen Schnee aus den bewaldeten Hügeln unseres Landes ". plötzlich als Eugen seinen Satz beendet hatte , wurde die Türe des Kaminzimmer heftig aufgestoßen. Mark trat verschneit in die Zimmerstube hinein , blickte erschöpft den Herrn des Hauses an. ,,Was ist passiert" fragte Eugen den Kutscher. ,, Monsieur Eugen". begann Mark seine Worte.,, Ihr Bruder Leon ist vom Pferd gefallen. Er liegt Bewusstlos , in einem Graben , ich brauche ihre Hilfe Monsieur Eugen". Isabelle schrie als sie es hörte , kurz auf , dann war sie in Ohnmacht gefallen. Als erstes legen wir ihn , in die heiße Badewanne , sagte Mark. Rosa half in der Küche das Wasser heiß zu machen. Eugen blieb bei seiner Mutter am Bett . Leons Körper war steif gefroren als Mark ihn , in das heiße Wasser abtauchte. Er wollte Köder für seine Fallen stellen und dann viel ein starker Ast eines Baumes auf seinem Kopf und sein Pferd warf ihn mit einem kräftigen Ruck von sich herunter . Auf seiner Kopfhaut sah man ein Loch. Leichte Blutschmiere hatte sich in seinem Haar ausgebreitet.

 

Ein Kälteschauer durchfuhr seinen Körper. Als Leon ein lautes Knacken in seinem Kopf hörte , war er für immer verstummt ,ohne eine Erinnerung an Damals. Man legte in anschließend auf sein Bett. Der Arzt sagte das er sein Bewusstsein verloren habe.

 

Er würde Zeit seines Lebens ein taubstummer sein.

 

 

Ein neues Kapitel

 

Isabelle war in der Zeit wie Leon krank wurde leicht ergraut. Ihr fülliges Haar wurde immer weicher und zarter. Sie hatte immer weniger Hunger. Auch ihr Gesicht wurde immer kantiger und ernster. Sie warf sich weinend in die Arme ihres Mannes , der in der gleichen Nacht noch angereist war. Als er verbissen seinen rechten Ellenbogen am Kaminsims abstütze , hatte sie sich an ihm geschmiegt. Sein rechtes Bein aufgestützt , war ein Leuchten in seinen Augen zu erkennen. Er hatte vor etwas Angst , worüber er nicht reden wollte. Isabelle berührte leicht seinen kräftigen Körper , und er sah ihr an , das er sie nicht täuschen konnte. Ihre beiden Partner ihre Schatten tanzen an der Wand wie früher dachte Raphael an gestern. Auch Isabelle tat es. Sie weinte wegen Leon ihren jüngsten Sohn , der nach dem schweren Sturz vor nicht langer Zeit , sein Gedächtnis verloren hatte und für das Leben nicht mehr zugänglich war. Sie bat Raphael dafür zu sorgen , das ihr Sohn in eine gute Anstalt untergebracht würde. ,, Das Unglück ist an allem Schuld mein Geliebter". sagt sie. Raphael nahm ihr Handgelenk und küsste es zärtlich. ,, Du hast recht , sagte er , das Unglück ist an allem Schuld".

 

,, Wir können nicht über Tot und Leben entscheiden ,mein Liebster und auch für das Weltende sind wir zu schwach , es aufzuhalten. Es ist unsere Pflicht den Sinn und Zweck darüber zu hinterfragen ,und mein Lieber sollten wir immer unserer Hoffnung Ausdruck verleihen. ".fügte Isabelle hinzu: ,,Offenbar gibt es nur einen nächsten Tag". Dann hatten sie lange geschwiegen. Erst jetzt merkten beide wie sehr sie sich brauchten als alles ausgesprochen war. Das sie ein Ehepaar sind hatten sie bei der ganzen Aufregung fast vergessen. Diesmal aber , sollte das Schicksal nicht über ihre Gefühle siegen , so dachte Raphael als er im Sturm der Gefühle angekommen war. Er packte Isabelle , nahm sie auf seinen Armen und trug sie ins Schlafzimmer hinein., schlimmer noch , jetzt wo alles entschieden war , sah Raphael es als seine einzige Aufgabe , sich seiner Frau erkenntlich zu zeigen , ihren Hunger nach Liebe zu stillen. Bis alle Zärtlichkeiten abgenützt waren , der Schmerz eine reine Verletzung im Herzen worde. Isabelles Körper bebte wie Zittergras ,als ihre Lust über sie kam , bis sie endlich unter ihm lag und sie zu stöhnen anfing. Seine Männlichkeit erhellte ihre eine Nacht , die ihn zum Helden machte , so hatte Raphael ihre Liebe empfangen , im einzigen liebes Schlafe. Ihre Körper umschlossen sich , erwiesen sich gegenseitig ihre Glückseligkeit , was ihnen nichts als ihre Liebe eingebüßt hatte , sobald sich ein Ende ihrer Leidenschaft herausgeformt hatte. Eine göttliche Nacht breitete sich vor ihren Augen aus , blieb ziellos wie zu Anfang , unmöglich zu durchwandern.

 

Als die Kräfte ihrer Körper nachließen , nippte Raphael schon an seinem zweiten Glas Whisky, und schaute rüber zu seiner Frau hin. Sie lag auf weichen Kissen gebetet , schlief und war folglich müde eingeschlafen. Wie eine Wiesenblume schaute sie aus , das an einem Naturgestein erblühte. Zimperlich war seine Isabelle nicht gewesen , dachte Raphael über seine einzige Göttin , im Bett. Ihre Welt war seine , und diese zu Bekunden stand alleine ihm zu. Jetzt konnte Raphael den Prometheusfunken in sich spüren , in seinen Unterirdischen Gefilden seines Körpers , als er sich diesem samtweichen Gewebe ihres Fleisches entzogen hatte. Er fühlte sich Unsterblich seiner Kriegsgöttin ausgeliefert ,mit Namen Isabelle Place. Kein Verderben könnte ihm verbieten dieses flaumig behaarte Dreieck zwischen ihren weißen Schenkeln nicht zu lieben. Raphael war noch immer von ihrer Leidenschaft angesteckt .Ihr kleiner Hügel zwischen ihren Schenkeln bäumte sich immer wieder zu ihm auf. Ein letztes mal drang Raphael tief in sie ein , als Isabelle noch immer nicht nachgab , nach seinem Körper zu gieren. Doch nicht gewaltsam , nur wie sie es brauchte ganz untertänig und gefühlvoll.Seine abstrakte Denkweise in diesem Moment seiner schönsten Gedanken zerfielen in aller Munde , seiner schlechten Gefühle , in einer intensiven Sprachlosigkeit als er Isabelle erneut anging. Ihr sanftes Schweigen war ihr Einverständnis , mit ihr zu tun ,wonach es ihm beliebte. Sie war beileibe sein geliebtes Weib , ein Traumgebilde , das seinen Verstand willenlos machte.

 

 

In Paris , drei Jahre später

 

3. ,, Ich war sprachlos , das Geschriebene von dir kurz vor deiner Veröffentlichung zu erfassen , meine Liebe". sagte Charls Percy zu seiner Odette. Ein Freund von Hugo. ,, Doch je mehr man in die Geschichte einsteigt desto mehr erkennt man , dass es wohl keine bessere Beschreibung der beispiellosen Zustände deiner Tragödie gibt". hatte Charles zu Odette gesagt. ,, ja , ich bin unbeschreiblich Skandalös mein liebster Charles. Ich bin nun mal ein Mensch der sich seiner Hoffnungslosigkeit vollkommen bewusst ist. Ich habe für diese kleine Lektüre fast ein halbes Jahr gebraucht. Und die Einsicht kam mir ,als mein Gefühl mir sagte , das meine Poesie und meine Gedichte aus der Verkehrtheit meiner weiblichen Gedanken entsprungen sind". Charles Percy musste jetzt wirklich lachen. ,, Deine Leitbeschlüsse deiner Verkehrtheit , sie als das zu erklären sind köstlich von dir beschrieben , liebste Odette, Einfach köstlich ". ,,weiß du als mich Hugo in die Leichenhalle führte , und ich die Riechstoffe aus dem Keller einatmete ,schien mir der selbstgerechte Tod wie ein Richterstuhl nah zu sein. So irdisch habe ich mich zu dieser Nacht noch nie gefühlt. Einen Menschen zu berauben steht mir nicht zu aber meine Freude hatte ich doch damit". Mit einem kräftigen Schluck , schnitt sie ihr letztes Wort ab. Odette wusste gut wie man mit Gefühlen umgeht , und empfahl Charles Percy unbedingt ihr nächstes Buch zu lesen. ,, Du erhälst dadurch ganz neue Einsichten über mich , liebster Charles". ,,Die Rolle als meine Geliebte bedeutet dir wohl nichts wie"? ,, Zweifelst du etwa an meine Liebe". ,, Das ist gut formuliert meine Liebste , aber ich sehe dich nur noch schreiben. In deinen 'Briefen an mich ' sprichst du nur noch über deine Werke aber nicht über dich und mich. Du dichtest während du mir schreibst. Das es nicht jedermanns Sache ist , muss dir doch klar sein". ,, beraube mich nicht meiner Worte Geliebter. Ich habe dich noch nicht verlassen , und bewahre mich davor es zu tun .Der innige Wunsch mich ganz zu besitzen , dafür kennen wir uns noch zu wenig mein lieber Charles". ,, Seit du mich mit Hugo im Sanatorium besuchen kamst , liebte ich dich sofort liebste Odette. Du musst das doch gewusst haben" ,,Ich hatte dich kennengelernt und wusste du könntest mein bester Lehrer sein. Und das bist du bis heute für mich mein Geliebter Charles , aber die Geheimnistuerei liegt mir nun mal am Herzen". ,, Was hat dich so geprägt das du immer zu alleine sein möchtest". wollte Charles von Odette wissen. Sie nahm jetzt ihren Fächer und spante ihn auf. War es die Ursache , eine erste Andeutung?

 

Charles überlegte.

 

Wenn dein Hals faltig ist , und dein Körper voll von Leberflecken ist , werde ich dich dann für immer haben liebste Odette?".

 

,, Bis dahin Charles wird viel Zeit vergehen ". Wahrscheinlich wirst du dann ein anderer sein und mich längst vergessen haben".

 

„Was will die Dichterin mir damit sagen?" ,, Das immer ein Rest von einem Ganzen , von unserer Liebe übrig bleiben wird". Sagte sie. Er hörte ihr zu und lauschte auf ihre Stimme. ,,ich werde bald mit Hugo nach Salzburg verreisen , es würde mich freuen wenn du mit kommen würdest". Sagte er zu ihr. ,, Nach Salzburg" ,, Ja liebste Odette , wir wollen ein Mozartklavierkonzert besuchen und die Stadt erobern. Nun mein liebste Odette willst du mich dahin begleiten". ,, Sicher will ich mit kommen". ,, Oh fein Odette , wir fahren mit dem Nachtzug , gleich in einer Woche". ,, Ich werde meine mickrigen Kleider hier lassen und mir gleich morgen früh vernünftige neue Kleider kaufen und meine roten Stiefel gegen schwarze Stiefeletten auswechseln ". Charles war sprachlos. Er dachte schon Odette würde ihn weiter brutal von sich abweisen. Offenbar entwickelte sie Verständnis für ihn. Ihre Wandlung fühlte sich wie eine Befreiung an. ,, Da ist die Frau , nach der ich mich sehnte , eine Frau die nicht scheitern kann". Es klopfte plötzlich an der Tür der Zimmerstube. Odette öffnete sie. ,, Guten Abend". sagte sie und sah in das Gesicht von Hugo. Er stand dort , und wartete ,das sie ihn zu sich in die Stube hinein bat. Odette tat dies und ließ ihren Freund das Zimmer betreten in denen sie ihre schönsten Stunden verbrachte. ,, guten Abend sagte Hugo und reichte Charles die Hand. Hugo nahm gleich an ihrem Gespräch teil".

 

Es fühlte sich so herrlich für Odette an , im Mittelpunkt zweier ihrer Liebhaber zu stehen. Ihre Gedanken waren ein Herz und eine Seele. Odette schaffte nicht ihre Gefühle anzuhalten solange sie von ihren Plänen erzählte. Es war ja so wunderbar , nicht einen Moment leugnen zu müssen , in denen Odette tiefste Befriedigung verspürte. Hugo hatte sie stets an erfreuliche Momente erinnert. Doch wo Odette antworten sollte , da ließ sie nur ihren Humor walten. Es machte so viel spaß mit ihr über wichtige Dinge zu reden. Gedanken über einer Geisteskrankheit überraschte auch ihre beiden Männer , die ihr noch immer beim sprechen zuhörten.

 

In dem gleichen Zimmer wo Raphael Place seine Tochter bereits schon aufgsucht hatte , erlebten auch ihre beiden Männlichen Besucher das Entzücken. Hugo sprach gleich von der Revolution. Zwischen seinen Zähnen steckte er sich eine Zigarette , Odette und Charles taten das gleiche wie Hugo und zündeten sich ebenfalls eine Zigarette an. Vor dem Fenster hörte sie weiter das Anfahren der Kutschen. Ein Hund schnaufte irgendwo aus seinem Versteck laut auf , neben das aufwirbeln loser Blätter auf den kahlen Asphalt , nahm man das Spektakel als lautes Brausen von der Straße wahr. Hugo sagte das man das Thema der Revolution nicht einfach so stehen lassen konnte.

 

Er zitierte jetzt einen bewegenden Text einer sibirischen Zeitung.

 

Mit seiner Hand spielte er mit einem Mistelzweig ,der als Dekoration ausleglegt war.

 

,, Ich habe Frauen weinen gesehen , die ihr Leben ändern wollen und sich unserer Organisation angeschlossen haben". Hugo zeigte jetzt ein paar Zeitungsausschnitte zudem , Odette war gleich davon inspiriert worden. Sie durchblätterte sie mit ihren zarten Fingern , es waren ganze zehn Seiten. Wenn sie nicht alles täuchte erhellte ein besonderes Thema ihr Gemüt ganz besonders. Es betraf das Verschwinden eines Mädchens mit Namen , Noredien Bernicot vor vielen Jahren. In der Zeit solange sie sich mit dem Thema gedanklich beschäftigte , hatten sich die Männer um sie herum weiter über irgendetwas wichtiges unterhalten. Charles konnte das Thema nicht mehr hören und verbot Hugo immer wieder von der gleichen Leier zu reden , es fühlten sich seine Sätze so gestaltlos an , das Charles glaubte Hugo würde ihm die ganze Zeit etwas vormachen. bruchstückenhaft schilderte er von seiner neuen Arbeit. ,, Sie sei wirklich sehr sinnvoll , denn es handelte sich ausschließlich dabei um Politik. Vielmehr um deren Entwicklung und deren Personen die sie bewirken". sagte Hugo. Charles goss ihm ein Sherry ein damit er ruhe gab. ,, Was gibt es bei dir Neues zu hören mein alter Freund". Hugo sah Charles neugierig an bei seiner Frage. ,, Ich beschäftige mich immer noch mit der Lyrik und der Erziehungsmethoden , was will meinen , die , der katholischen Frauen und Männer in Paris , und was ich verändern will , den viel zu strengen Schulalltag". hatte Charles seinem Freund eröffnet. Solange die beiden Kameraden sich weiter etwas an den Kopf warfen , las Odette sich jetzt durch die Zeitung. Erst beschränkte sie sich auf die Hintergrundinformationen , dann die Stadt Analysen des vergangenen Tages und stieß dann auf einen merkwürdigen Bericht. So las sie von einem schweren Überfall auf einem Mann mitten in Paris , in der Nähe des Armenviertels , wo er sich zugetragen hatte: Der Bericht fing damit an den Vorfall zu erläutern: der wie folgt erzählt wurde: Paris 12 .09.1910 , Ein gewisser Herr im durchschnittlichen Alter , beschließt nach einem langen Besuch einer Wirtsstube , seine Wohnung in der Rue de la Concord aufzusuchen. Der Heimweg des Opfers , schien für ihn erst ganz gewöhnlich zu sein ,staubig und schmutzig , die Luft des Kohlegeruches ärgerlich , und beklemmend. Eine zierliche Frau , dafür flink und rabiat , hatte das Opfer erst überholt. Der Mann habe noch nie so einen Mann gesehen , mit dem die Frau so spät unterwegs gewesen war. Sie trug gewöhnliche Kleidung , dementsprechend aus der Gosse. Und dann vielen erbarmungslose Schläge auf das Opfer ein , als dieser Mann sich an das Opfer krallte und es mit Fußtritten attackierte. Das Opfer bäumte sich auf dem Boden hilflos ein paarmal auf , um sich zur wehr zu setzten und aufzustehen , aber Bauchtritte folgten , bis das Opfer bewusstlos war und mit blutiger Nase in sich zusammen gesunken war. Diese Geschichte , die Odette mit ihren Augen kein wenig halbherzig überholte , fühlte sich seltsam vertraut an . Nicht schlecht geschrieben dachte sie , so inhaltlich wie es belanglos dahingeschrieben war , inspirierte sie auf bemerkenswerte Weise. Dieser Zeitungsausschnitt hatte ihr Leben wortwörtlich verändert. Es war wie ein Zeitensprung 'auf vergilbten Seiten ihres Tagebuches , das Odette 30 Jahre Später durchblätterte. Sie hatte alle Ereignisse aus ihrem Leben aufgeschrieben , wie das ihres Bruders Leon ,der 25 Jahre in einer Irrenanstalt in der Schweiz lebte. Es war eine Zeit , in der Odette in Ägypten verweilte und schrittweise , über das Leben des Eitermannes erfuhr. Eugen war ein hervorragender Geschäftsmann geworden. Mit einer Frau an seiner Seite die Damenmode herstellte , die geistreich war und sehr hartnäckig ihr Geld verdiente , hatte er sich bald schon verheiratet. Sie investierte in Edelsteine und bereiste alleine dafür Idar-Oberstein. Sie sammelte Steine und bewahrte jede menge Lexikone über Steine und Mineralien in ihren Bücherregalen auf. Am liebsten Kristalle und Opale.

 

Aber auch zerbrechliche Glassteine lagen Delphi am Herzen. In den Farben Bernstein , blau , grün , transparent oder türkis sorgten bei ihr für die Fülle ihres Geistes. Besonders das Material aus Glas , das für sie tausend Augen besaß , galten für sie , als etwas ganz besonderes.

 

In der Nähe ihrer Edelsteine trug Delphi immer ein breites Lächeln auf. Doch bewegte sie sich einmal aus ihrer Reichweite , bedeutete dies für Delphi ,mit der scharfen Klinge eines Schwertes erschlagen zu werden. Deswegen rieb sie immer an ganz vielen Steinen herum. Sie glaubte für Steine geboren zu sein , die sie in ihren freien Stunden polierte und glatt rieb. Ihre Edelsteine waren ihr wirklich zu Kopf gestiegen. Sie waren dazu fähig Delphi vollständig von einem Magenleiden zu heilen.

 

In der feinen Gesellschaft kannte sich Delphi bestens aus , dank ihres Vaters und ihrer Arbeit kam sie nicht in Verlegenheit Kontakte zu knüpfen. Sie verbrachte die meiste Zeit ihres Lebens mit ihren Kunden. Und doch gehört sie zu einer Gemeinschaft , die von viele Pausen , Reisen und Einkaufstouren lebte. Als ihr Vater starb hatte Delphi Place den Namen ihres Mannes Eugen angenommen. Was unter der feinen Herschafft für Verwirrung sorgte.

 

Es war gut das Delphi nicht aus einfachen Verhältnissen kam , und reich und wohlhabend aufgewachsen ist. Alleine ihre Anziehungskraft hatte gereicht , das Eugen sie ansprechen durfte. Auch Delphi kam seine Anmache gerade recht. Es passierte an ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag , auf einer ihrer vielen Geburtstagsfeiern in London. Es war ein wirklich toller Abend , als das Wunder ihrer Liebe geschah. Aber auch für Delphi wollte Eugen das Elsass auf keinen Fall für immer verlassen. Deswegen wohnten sie als kleiner Kompromiss , in einem Nobelviertel in Paris , nah an einem Stadtpark. Von dort waren es nur ein paar paar Stunden Zugfahrt , bis nach Straßburg hin. Delphi konnte sich damit arrangieren , obwohl sie viel lieber mit ihrem Mann in den Vereinigten Staaten leben wollte. So hatte Eugen seiner Delphi kurz vor ihrer Hochzeit ans Herz gelegt , das sie so oft wie möglich , mit einem Schiff den Atlantik überquerren würden. Seit Zwei Jahren hatte Eugen seine Eltern nicht mehr gesehen. Es lag an seiner Geschäftstüchtigkeit , der Eugen nicht entgehen konnte. Zu gut lief der Weinhandel von seinem Platzt aus. Sein Vater schrieb ihm alleine wegen dem Weinhandel , täglich ganz unpersönliche Briefe. Ab und zu gingen Delphi und er zu einer Ballettvorstellung. Denn Delphi liebte das Ballett und das Theater. Sie hatte in Deutschland selbst auf der Bühne gestanden. Der Applaus war ihr gegeben , denn sie ist schließlich keine Schauspielerin , im eigentlichen Sinn , sondern hatte nur eine Wette eingehalten. Da wollte seine Delphi unbedingt in eine nicht menschlichen Welt als Lyrisches Wunder auftreten und hatte schließlich die Wette verloren. Eugen nahm es ihr nicht übel und hatte sich an diesem Abend in sie verliebt.

 

Er saß jetzt hinter seinem Schreibtisch und lass das neue Buch seiner jungen Schwester Odette Place. Es schien ihm als müsste er sich Sorgen um sie machen , denn Odette verließ kaum noch ihr Zimmer , das sie hie und da in Paris anmietete.

 

Ihr neues Buch behandelte das Thema , die Geisteskrankheit ihres Bruders , Leon Place.

 

Er hatte gehört das Odette mit ihrem Geliebten Charles Percy nach Salzburg gereist war. Das wunderte ihn sehr , denn Odette hielt es kaum irgendwo lange aus . Die Ursache ihrer Krankheit , das Schreiben zu ernst zu nehmen , brandete in Form von Hysterie mächtig aus. Oft gedachte sie sich einer psychoanalytischen Behandlung hinzugeben. Sowohl aus Neugier ,als auch wegen wirklicher existenziellen Ängsten. Odette hatte panische Angst davor in ihrem Beruf zu versagen. Ihr unwiderstehlicher Drang aus ihrem Bildern im Kopf Kunst zu machen , dem Schmerz in ihrer Brust einen Sinn zu geben war ihr in fast allen Momenten gelungen. Ihr destruktives Denken gab ihr die Chancen genügend konstruktiv zu sein. Was hieße von ihren eigenen Gedanken umschwirrt zu sein.

 

 

4. Jedenfalls war die Reise nach Salzburg ein voller Erfolg. Odette erzählte Eugen wie der Aufenhalt dort , ihre neuen Kräfte mobilisierten für ein neues Buch zu schreiben. Sie lernte dort eine Frau kennen , eine Elena aus Italien ,die auch ein Buch über ein Eiterwesen schrieb. Delphi fertigte schon lange , Kleider mit Beutelartigen Taschen für Frauen an. Odette wusste das Delphi für ihre Damenkleidung , Hunden aus Gefangenschaft nahm um ihnen das Fell über die Ohren zu ziehen. Denn Delphi sah ihr Pelz nur nützlich wenn es als Material diente und zu verwerten. Ein lebendes Tier nütze der lieben Delph nichts. Aus Haustieren hatte sie Handtaschen gemacht ,aus einer Stachelschnecke ,Seidenschlingen für die Verarbeitung für Haarbänder. Auf der ganzen Welt hatte Delphi sie verkauft.

 

Auf dem weg in ihrer Vila ihres Bruders, hatte Odette ihre neuen Stiefelleten ausprobiert. Sie hatte sie in Delphis Boutique eingekauft.

 

Es war ein kalter diesiger Tag kurz vor Heiligabend. Die Sonne war schon seit Stunden am Himmel verschwunden und Odette war immer noch Eifersüchtig wegen weil Charles sie für eine andere stehen gelassen hatte. Odette leidete an ihrer Schuld , denn hatte sie nicht Charles grundlos gestern einen Korb gegeben. Er hatte an den Spieltischen auf sie gewartet aber sie war nicht erschienen. Dann hatte er weil er gefrustet war beim Kartenspielen verloren und dann wurde Charles richtig sauer auf Odette. Jetzt wurde in Odette in ihren Bewegungen plötzlich langsamer. Das fahle Licht der Gaslampen warf sanftes Licht auf der verschneiten Straße. Ein Paar Kutschen fuhren umher und ein Mann in einem Versteck spuckte laut einen wiederlichen Klumpen aus. Odette blieb stehen , hörte wie das gefrorene Schneewasser von einem Dach tropfte. Als sie glaubte aus einem Verschlag zu hören , wie jemand Holz fällte und es gleichzeitig aufschichtete ,war Odettes ihrem Wunsch nachgegangen , dem lauten Geräusche zu folgen. Sie kam vom Wege ab , und sah wie Blut in der Luft wirbelte und ein einziger Mann einer Frau die Haut abstreifte. Die Schultern der Frau waren das letzte was Odette von ihr gesehen hatte. Leben und Sterben und dann die Frau im Geheimen in einem Versteck lagern , sorgte auch bei Odette für tiefe Gefühle. Der Mord an der Frau , durch James Lamont hatte ihrer nächsten Erzählungen über die Hölle , einen neuen Reiz gegeben. In diesem blutigen Erzählerband , versammelte Odette die Geister ihres Bruder Leon. Sie berichtet in dem Band wie sie Nachts fast wahnsinnig von seinem Wahnsinn wurde , und seine tragische zerbrochene Leidenschaft ,wie ein unsichtbares Verhör , wahr nahm. Ihre erzwungenen Geschichten waren schon fast ein Verrat , als sie den Mord an der Frau , durch den Eitermann , ihrem Bruder Eugen verschwieg als sie kurze Zeit später bei ihm vor der Türe auftauchte. Sie spielte ihre Menschlichkeit aus und ließ ihren Bruder durchblicken , das sie mit Charles Schluss gemacht habe und sie gerade von einer politischen Versammlung käme. Eugen war sprachlos. Delphi begrüßte sie herzlich und berichtete von Hugo. ,, Hugo , weißt du , sagte sie ist seit kurzem ein Politischer Häftling". sagte sie.

 

Dann zeigte sie ihr ,

 

ihre neuesten Kristalle und ein Gerippe aus Knochenarbeit. Auch ein Stapel von Fellen aus Alaska , und Geschenke aus Sibirien. Odette war sprachlos. Sie befühlte die Felle ,deren Anblick sie an die gehäutete Frau von eben erinnerten ,die der Mann vor nicht weniger einer halben Stunde in dem Holzverschlag gehäutet hatte. Mit zerschundenen Händen hatte der Mörder die Frauenleiche mit aller Gewalt zerschnitten.

 

Sie brauchte ihre Angst nicht überwinden , denn sie hatte gar keine. Am Tisch ihres Bruders und seiner Frau Delphi verspürte sie nicht den versuch ihre Würde zu bewahren , denn sie liebte den Anblick von Lederhaut so sehr das ihre Eitelkeit sich leibhaftig von ihrem stillen Geheimnis angehoben fühlte. Sie hörte Delphi zu , was sie über Hugo zu berichten hatte solange sie bei Tisch saßen und aßen. ,, Der Arme muss in der Kälte Zwangsarbeit verrichten , er leidet Hunger ,und Kälte am Leibe und ist schon ein ganz fahles Gerippe. Nicht wahr Eugen". sagte Delphi. Mit aller Willkür sprach Delphi weiter , solange Odettte das sehr zarte Wolfsfleisch auf ihren Teller in Mundgerechte Stücke zurechtschnitt. Mit nüchteren Worten erklärte Delphi fast beiläufig gesagt , das sie das Gefühl habe als erlebte sie Hugos Gefangenschaft am eigenen Leibe. ,, Was den Schrecken und das Entsetzen keineswegs aufhebt sagte Delphi". und streichelte Eugen liebevoll über die Hand. ,, Ich habe meine Reklame außerdem deutlich verbessert sagte Delphi stolz wie immer auf sich selbst. Odette sagte gar nichts , war das Stück Wolfsfleisch am verzehren und hörte ihr weiter zu. Als sie das letzte Stück aufgegessen hatte viel ihr wieder der abgelegene Winkel des Viertels ein.

 

Der mysteriöser Mord war ihr dann doch rasch zu Kopf gestiegen und sorgte jetzt für einen Wandel ihrer Stimmung. Nun ja sie fand das man das nicht einfach so stehen lassen sollte und röchelte jetzt beim Anzünden ihrer braunen Zigarette einen überheblichen Ton aus. Der Mord vor weniger als zwei Stunden brachte sie fast zum kochen. Sie sagte: ,, Du , Eugen ich hatte auf der Straße etwas unheimliches gesehen". Dann geriet sie beim Sprechen ins stocken ,als Schwülle Düfte sie beim sprechen erreichten. Delphi hatte ein neues Essen auftragen lassen und das immerwährende Schweigeverbot bei den wichtigsten Themen den Mund zu halten , galt auch für Odette wie auch für ihren Bruder Eugen. Sie sah über den Tisch zu ihrem Bruder hin , erlebte wie das Rosengesteck auf der blütenweißen Spitzentischdecke auf sie zu wucherten wie vorspringende Krallen , welcher blumiger Spross sich in ihren Kopf wie lange Fangarme ausbreitete. Jetzt hatte Odette ihre eigenen Wörter begriffen. Es war ein herrlicher Abend der zum Possenspielen einlud. Die hohläugigen Augen von Delphi gefielen Odette gar nicht , dafür sagte ihr , ihr Abendkleid aus Pfaufedern sehr zu. Jedenfalls hatte Odette es eingesehen , die Minuten als sie den Mörder traf , zu verschweigen und da sagte sie nur. ,, ich meinte die , die armen traurigen Gestalten stotterte sie : ,,die mir auf der Straße begegnet waren , nun sie beeinflussten sehr mein denken : ,, liebster Bruder , die die auf der Straße leben und rumlungern , nun die beeindrucken mich nicht gerade sehr. ich traf sie auf dem Wege hier her und mein Herz schlug bei dem Anblick einer alten Frau ,die mich um einen Suo anbettelte um 100 Schläge stärker. Sie war so blass im Gesicht , und eine bläue auf ihren Lippen das mir das Blut beim Anblick darauf in meinen Adern zu gerieren begann. Die Hände der Bettler auf der Straße , die Tagsüber am Seineufer im Schlamm rum graben waren Lehmverkrustet , und ganz schwillig und rau. Sie wollten mir Krebse verkaufen und Muscheln und zogen ein paar von ihnen aus einem schmutzigen Korb heraus damit ich sie mir ansehen konnte.

 

Die Krebse waren noch am leben als sie mir einen riesigen nach Fisch stinkenden Chitinpanzer unter die Nase hielten. Ich hielt mir die Augen zu und wagte nicht genau hinzusehen. Als mein angewidert sein überstanden war ging ich weiter an die Diebe und Fischverkäufer vorbei.

 

Nur zögerlich verlor ich meine Angst vor ihnen.

 

Als Odette zu ende gesprochen hatte trank sie ihr Glas Wein leer. Jetzt fing es an vor ihren Augen zu flattern als das Spannungsfeld sich aufklappte wie ein Fächer. Wie Odettes Fächer. Sie analysierte , erzählte schon im Kopf ihren nächsten Roman. Dann sagte sie.,, du Eugen hast du schon was von Vater und Mutter gehört oder unseren Bruder". ,, Soweit wie ich weiß geht es ihnen ganz gut. Mutter leidet an trüben Augen , besucht täglich die Schwäne im Teich ". Eine zärtliche Mentalität schürte die Scheu sich zu entfalten und nährte das Gespräch mit leichtsinnigen Worten. ,, Eugen , wann willst du unsere Familie entlich mit einem Nachkommen von dir beglücken , wann schenkst du deiner Frau , mir deiner Schwester ein niedliches Kind mit roten glühenden Wangen ,ein Kind , das in der Welt der Reichen gut aufgehoben ist , dank der vorgehobenen Hand ein widerstrebendes Menschlein wird , unwiderstehlich und neugierig wie wir es sind geworden ". ,, Odette das gleiche könnte ich dich fragen". kam Eugen ihr entgegen.

 

,, liebster Bruder ich bin mir meiner noch nicht bewusst , bin unbeugsam und kein Muttertier. Ich kann mich selbst kaum retten , in meinem wundervollen Dasein als Frau". sagte Odette. ,, Was für ein Teufelsgericht tischst du deinem Bruder da auf Odette , ein Kind ist ein Gnadengericht also halte dich daran , und mache selbst das Beste daraus , mal ein Kind zu zeugen" sagte Delphi mit Anmut in der Stimme. ,, Aber Delphi ich habe es doch nur gut gemeint. Ein Knabe oder ein Weiblein , ist kein Rösslein , das mir eine mütterliche Schlinge um den Hals wirft , und ich finde es passt einfach nicht zu mir , eine Mama zu sein ". brachte Odette unwiderstehlich hervor.,,Mein gutes Mädchen , sag nicht , ein Kind ist nicht gut , ich bin ja guter Hoffnung". hatte Delphi stolz verkündet. ,, ist das wahr ". wollte Odette von Eugen wissen. ,, Ja , Delphi und ich sind guter Hoffnung. deswegen haben wir dich heute zu uns bestellt um es dir mitzuteilen". Jetzt hob Odette ihre rechte Augenbraue an und hielt ihren Bruder beim Sprechen als sie vorlaut meinte. ,, Oh warum habt ihr mir das nicht gleich gesagt". Schickte sie ein paar Worte von sich heraus und das auf eine ganz liebenswürdige Weise. Jetzt stellte sich ein seltene Stille am Tisch ein. Odette war einen Augenblick wie vom Donner gerührt. Ein kleiner Glücksfunke in ihren Augen glomm auf . Dann zog sie ein verdutztes Gesicht. ,, wir wollten dich überraschen und haben nur die Zeit abgewartet". sagte Delphi mit tröstender Stimme. Odette zog aus diesem Grund ein höhnisches Lächeln. Eugen stieß einen fröhlichen Pfiff aus , während Delphi ein neues Urteil aussprach. Odette nutze die Zeit des Aufbegehrens für eine neue Idee , in einem neuen Roman auszuharren. ,, Heben wir die Gläser sagte Delphi. ,, auf einen neuen Place". ,, Auf einen Neuen Place ertönte es in fröhlichen Runde.

 

,, und auf unsere Welt , die mit unseren Kindern immer bestehen bleiben würde ". sagte Eugen mit schon fast sanfter Stimme. Odette hielt sich weiter nur an ihre Wertmaßstäben , und an das , was sie selbst von sich alleine wusste. Für sie zählte nur ihre Eleganz ,ihr Reichtum ,und einen würzigen Kompromiß in ihrer Stimme wieder zu finden. Für eine nächste Erzählung , für eine nächst beste Karriere einzuschlagen gedachte sie das Morden nicht aus ihren Augen zu verlieren. ,, Seit kurzen besuche ich eine Tanzschule in der Stadt". hatte Odette laut verkündet. ,, Wozu? , du hast dich doch nie für das Tanzen aufwärmen können , meine liebste Schwester".

 

,, Ich benötige die Mädchen an der Stange , für eine neue Geschichte , an die ich schreibe. Ballettschuhe , und derren aufflamenden Tanzschritte haben mich seit dem völlig in Besitznahme genommen , als mir die Beschaffenheit der Schuhe im großen und ganzen auffiel , war ich wie verhext". hatte Odette mit Prosa in der Stimme verkündet.

 

,, Diese Schuhe mit Schleifchen und Rüschen ,sagte sie , erinnern mich die ganze Zeit an rosa feuchte Schleimhäute. Bruder kannst du mich darin ein wenig verstehen , das ich an dieser Stelle anders empfinde als du". Eugen sagte nichts schwieg wie seine Delphi , und hörte Odette weiter zu , die nun über ihr Inferno nachdacht und darüber sprach als stände sie im Krieg mit ihrer Leidenschaft. Wie konnte Odette dieses köstliche durch Tanzschritte blutgetränkte Getriebe auf harten Schuhen ausslassen , das sich im großen und ganzen wie ein Holzklotz auf nackten Sohlen anfühlte. sagte Odette und richtete ihren Blick auf ihren Bruder. Er hatte gerade das blutgetränkte angesprochen , das Odette als sterbenden Schwan erklärte.

 

Mit ihren Händen spielte Odette mit den Tischdekoration , den rosa Wachsmucheln , die im Rosenstrauch kreisförmig ausgelegt waren.

 

Während sie es tat , viel ihr ein das der Mörder in dem Verschlag , das Kopfhaar seines Opfers sorgfältig abrasierte und er die vielen Wunden am Körper der Frau , mit einem Taschentuch zugestopft hatte. Eine ähnliche Leiche hatte Hugo ihr damals auf dem Autopsietisch gezeigt ,als er in dem städtischen Krankenhaus eine Stellung als Nachtwache angenommen hatte. Bei der Nachfrage ob er eine Leiche zum Begutachten hätte , hatte er sich gleich mit Odette verabredet. Der Leichenbestatter , hatte nichts dagegen. Hugo hatte Tagsüber mit ihm zusammengearbeitet und es tat keiner Seele weh , das wenn eine weibliche Person , die Autopsieräume betrat. Das Verschwinden in diesen Räumen , wurde zum Trichter ihrer nachfolgenden Gedanken. So schrieb Odette noch am gleichen Abend , das der Tot sie verleitet , den Verlust des Sterbens in kauf zu nehmen.

 

Odette schrieb unbedingt dieses und jenes auf , die diesen Verlust beispielsnahe bestens und genau erklärten. Hugo sprach von reiner Routine , das er den Anblick von Leichen gewöhnt sei.

 

Für Odette galt es das gleiche.

 

Es hatte sie richtig in ihrem Bann gezogen , das Laster des Todes. Sie entwarf jetzt ein Konzept eines despotischen Herrschers , der für sie mehr als begabt war. Sie empfand diesen Gott als ihren erotischen Ersatzt , der Menschen von Generation zu Genration beeinflusst hatte. Odette hoffte an den wichtigsten Stellen , das ihr Instinkt sie nicht verließ , und ihre weiblichen Verhaltensregeln , ihres neuen Romanes , nicht ihr Denken übermannte , wegen weil sie meinte oft keine Hemmung zu empfinden. Sie wollte den Moment nicht verfehlen , einen Mord richtig zu erklären flüsterte Odette leise beim nachfühlen ihrer Worte , die sie sich zu Gebote machte.

 

Der Abend bei Eugen und Delphi verlief bis zum Ende sehr amüsant. Delphi sang noch ein Lied solange Odette die Melodie auf dem Klavier spielte. Eugen hörte zu und schwelgte in alten Zeiten. Wie Odette gedachte Eugen oft an das Pockennarbige Gesicht seines Bruders Leon. Seine Krankheit hatte ihn sehr im Gesicht entstellt. Oft lallte er etwa vor sich her , dann sah man wie die Venen seinen Halses sich anspannten , bis sie zu zerreißen drohten. Wenn Eugen seine Hand drückte hörte diese Anspannung von alleine wieder auf. Wie ein Fremder fühlte sich der Mann an , den Eugen zwei mal im Jahr in der Schweiz besuchte. Wenn er ihm gegenüber saß , erkannte Leon seinen Bruder nicht. ausdruckslos saß er ihm gegenüber. Was war es für eine Erleichterung für ihn zu bemerken das Eugen im Takt der Musik verweilte und nicht in der Irrenanstalt seines Bruders. Noch immer hockten die beiden Frauen am Klavier , pfiffen und sangen aus ihren Kehlen , das ihnen fast die Luft fehlte , über eine nächste Oktave zu kommen.

 

Der Weihnachtsbaum mit riesigen roten und goldenen Christkugeln geschmückt , stand im Hintergund , mit flammenden Kerzenschein. Delphi in einem langen weiten Rock und enganliegendem Mieder und hohen Stehkragen , Odette in schwarzer Damenrobe mit roter Schleppe um Hüften und Schultern , sahen vorzüglich im Lichte des Kerzenleuchters aus , den der gerade Diener angezündet hatte. Eugen überlegte , sicher würde Leon sein Bruder , fühlen können , was hier in diesem Raume gerade passierte. So wie es Odette in ihren Büchern beschrieben hat. Die Anwesenheit seiner Gedanken war präsent , so konnte es Eugen spüren , als er gerade an ihm denken musste. Sein Wahnsinn drang zum Weihnachstfeste durch ,wie ein Licht das in einer dunklen Ecke erstrahlte. Diese unterdrückte , unbekannte Seite seines Bruders Leon kam nur in Details zum Vorschein. Es verstrichen die Stunden , wo seine Existenz in seiner Trägheit als wacher Schatten in Erscheinung trat. In einem Raume wo er unverwechselbar , sich wieder als sein Selbst in Luft auflöste , in einem Moment als sich Eugens Gefühle mit dessen Gedanken vermischten , als sein Ich den kranken Bruder im Schweigen berührte. Der eiserne Gedanke ließ sich leicht ablesen. An Leon zu denken hieße an einem Edelmetall zu schnuppern.

 

Natürlich hatte Eugen Leon nie lange vergessen können.

 

Wie ein verlorenes Herz fühlte er sich an. Es war traurig das er nie ein junges Mädchen ,zum Tanzen aufforder könnte , und doch kam es dazu , als Leon einem Mädchen in der Schule , den Walzer beibrachte. Sogar eine Tanzkarte hatte er an Lotte abgeben dürfen. Eugen kann sich noch daran erinnern , wie Leon stolz von der Schule kam und davon erzählte. ,, Wenn die Saison fürs Tanzen ist , sagte er , dann würde er dafür sorgen das die Herzen der Mädchen Höherschlagen". Eugens Vertrautheit zu seinem Bruder nahm kein Ende.

 

Odette meinte bezüglich zu dem , das jeder selbst entscheiden müsste , wie viel Wert man auf eine Reise in unbekannte Gebiete des Bewusstsein legte. Darauß vorzulesen und es zu entdecken , hing alleine vom wollen ab.

 

Solange die Frauen Klavier spielten , konnte Eugen eine schwärzlich Silhouette seines Denkens ausmachen die er für Leon hielt. Selbst kam er sich vor wie ein pferdezüngiges Wesen , mit harten Hufen und einem Gedankenkern eines gewöhnlichen Schweines. genüsslich zergingen seine Scherze zudem auf seiner Zunge , die er mit einem Schluck Brandy benetzte. Besonders amüsant wurde es als Odette ins Schwärmen ihrer eigenen Worte geriet. Einerseits wollte Eugen ihr unbedingt zuhören und ihr jedes Wort glauben. Aber Anderseits musste er einsehen ,das ihre heißblütige Erzählweise , ihn andererseits Zweifeln ließ über das was sie ihm zu versuchen erklärte , er manchmal glaubte das der Geist seiner Schwester zu hoch über ihren eigenen Kopfe schwebte. Sie hasste es wenn er ihr an den besten Stellen einen Maulkorb anlegen wollte. Zuweilen ging ihm ihr eigenständiges Denken sehr auf die Nerven. Da war es wohltuend sie mit einem Glas Whisky zu beruhigen und sie zum Schweigen zu bringen.

 

Durch ihre sprachlichen Kenntnisse gewann Eugen immer mehr Klarheit über die Krankheit seines Bruders Leon. Sie hatten sich immer wieder darüber ausgetauscht. Odette schaffte es ihn vollkommen von dem zu überzeugen was sie ihm hierfür auftischte. Wie etwa , dass sich aus seinen ungeweinten Tränen , ein zweites Gesicht aus seinem Leid herausgeformt hätte. Dieses Gesicht käme ohne vorgelebte Handlungen aus. Dort herrsche keine tonangebende Stimme. Diese Wirklichkeit von der Odette sprach , fragte sich Eugen , was sie ist? Ist sie vielleicht ein unverzichtbarer Scherbenhaufen ,über dem man lieber lieber nicht nachdenkt weil er zu gefährlich ist?

 

Das ganze dann bitte in einer Art Zeitlupe erklärt , wo Gott alleine zu den geisteskranken sprich? Delphi gereichte beim zuhören , von einem Teller köstliche Plätzchen und Törtchen. Eugen indessen folgte dem Blick seiner Schwester Odette , die als letztes von den süßen Gelee Eiern nahm. Sie sprach jetzt ausführlich von der den vielen Prostituierten in den Großstädten . Die Bordelle sprießen nur so aus dem Boden und erklärte gleich warum eine fremde Kugel so oft in der Brust eines Mannes steckte. Die Freier werden immer mutiger. Da nahm Odette beim köstlichen Schlussgedanke ein nächstes süßes Gelee Ei von dem Teller herunter , den Delphi ihr nochmals so freundlich hinhielt. Sie merkte das ihr Bruder sich mit Zerrbildern abmühte und suchte für ihn nach leichten Worten , die auch wieder nur wirr aus seinem Kopfe sproßen. Als es Zeit war sich zu verabschieden rieben sich Odette und Delphi die Wangen , weinten und verabredeten sich schon für gleich Morgen wieder ,zur gleichen Zeit im Rosengarten , einem Feinschmeckerrestaurant in der Stadt. Eugen war damit einverstanden und brachte Odette noch zu der Droschke hin , die kurz vor seinem Hause angehalten hatte. ,, Es war ein schöner Abend mein lieber Bruder" schwärmte Odette. ,, das will ich meinen liebste Schwester. Also dann bis Morgen" . ,, ja bis Morgen". Als Odette in der Drosche platzt nahm , hatte Eugen ihr noch gesagt , das die Mama geschrieben habe. Er beruhigte Odette , das er ihr gleich Morgen Abend den Brief vorlesen würde. ,, Die Mama hat darauf bestanden, das ich es tue ". sagte Eugen. Odette sagte jetzt nichts . sah ein , das ihr Bruder nur einen Wunsch erfüllte. Sie nickte verlegen zum Abschied und sagte Adieu. Dann fuhr die Droschke ab. In ihrem Zimmer hatte Odette gleich nach ihrer Ankunft ihrer gemieteten Wohnung , eins ihrer vielen Bücher von Freud gelesen. Sie würde sich noch lange Jahre mit ihm beschäftigen. Oft war sie verwirrt ,über seine Ansichten. Bis ins kleinste Detail glaubte Odette das Freud ihren Bruder Leon beschrieb. Dadurch wirkte Leon wie ein Kunstwerk*. An dieser Stelle hatte Odette um ihn gehofft , gebangt , gezweifelt und über sein Schicksal gelacht. Ihr Schreibstil hatte sich dank Freuds Ansichten sehr verändert. Sie spürte wie sie bildhafter die Dinge erklären konnte , merkte wie leicht ihr das Verständnis über die Lippen kam. Damals hatte sie das gleiche mit Aristoteles erlebt ,von dem sie mehr als inspiriert war. Damals beschäftigte sich Odette mit lauter Fakten weniger mit ihrer Fantasie. Und jetzt wo sie einen Mörder bei ihrer Arbeit zugesehen hatte , konnte sie ihre Fantasie nicht mehr leugnen. Sie gierte nach ihr. Alles was man sich einbilden konnte zerlief flüssig aus ihren Händen , kalt wie ihre Paranoia , verdrehte sich ihre Wahrnehmung zu einem nachvollziehbaren Sachverhalt. Ihre Romanfiguren , traten in ihrer Vorstellung meistens als finstere Gestalten auf. Ihre Anziehungskraft verfehlte nicht die Wirkung , Odette in richtige Stimmung zu lenken. Stellenweise geriet sie ins stocken , und riss ein paar Seiten rauß. Papierkugeln lagerten hier und da in einer Ecke. Nebenbei verbrannte sie die Papierfetzen im offenen Kamin. Charles Percy klopfte sehr spät am Abend noch an ihrer Tür. Er kam gerade richtig , sie bei ihrer gedanklichen Unruhe zu stören. Er war jetzt nachdem sein Vater gestorben ist sehr wohlhabend. Im Frack und einem sehr breiten Hut stand er ihr , in ihrem Zimmer gegenüber wie ein Lebemann. ,, Odette seit Salzburg haben wir uns nicht mehr wieder gesehen sagte er. Du schaust sehr müde aus meine Liebe , ich denke mir du arbeitest zuviel". ,, Charles warum bist du hergekommen". wollte Odette von ihm wissen. ,, Um dich aus den Fängen deiner Leidenschaft zu befreien". Sagte er im bestimmenden Tone ,, In der Vergangenheit hörtest du dich anderes an. Damals konntest du von meinem Eifer nicht genug kriegen". ,, Damals war Damals liebste Odette. Ich bin ja selbst meiner Leidenschaft entkommen , und suchte dich deswegen auf. Ich wollte dich zu einer Reise nach Ägypten überreden". Zu einer Reise wohin es meine kleine Schwester Marie Jeanette hingezogen habe liebste Odette. Ich geriet ins schwärmen als sie mir davon berichtete. Ich möchte dich unbedingt mit auf meine Reise nehmen. Denn ich weiß deine leidenschaftlichen Gefühle brennen für eine seltene Begeisterung". ,, werde ich alles so erleben ,wie ich es immer erwartet habe und gehofft hatte?". fragte Odette. ,, gewiss am Ende der Reise wirst du das Wort Leidenschaft in einem völlig anderen Zusammenhang verstehen und es werden dir Worte einfallen die dir den Kopf verdrehen werden. Das kann ich dir jetzt versprechen liebste Odette". sagte Charles mit einem breiten Lächen im Gesicht , das mehr als genug verriet. ,, dann will ich packen und mit dir verreisen , gleich heute noch". hatte Odette verkündet , und war sprachlos auf einen der Sessel ,die im Zimmer standen , in sich zusammen gesunken. ,, noch einen Brandy bevor es los geht , liebste Odette". ,, Ich bitte drum". ,, Dann prost". sagte Charles als er ihr das Glas reichte. Sogleich waren alle Streitigkeiten der vergangenen Tage zwischen ihnen auf Seite gewichen. Dann lass Charles aus einem neuen Kapitel laut vor , an das Odettes gerade geschrieben hatte.

 

Es fing damit an , : So wie in etwa , sobald du einschläfst bis du in einer fremden Welt verloren , lautete der Anfang. Charles hatte bemerkt , das Odette ihren Weg gefunden hatte. Ihr Thriller entwickelte sich zu einer mitreißenden Jagd auf Frauen. ,, Unmöglich ihn aus der Hand zu legen". liebste Odette. hatte Charles im glaubwürdigen Ton gesagt. Er legte Odette nah , wie bezaubernd er ihren Einfall fand. »Schlicht und Ergreifend meine Liebe. Die Handlung deines Buches ist relativ leicht zu verstehen.

 

Ein junges Mädchen erwacht angebunden auf einem Tisch in einem unbekannten Haus. Sie sieht vor sich einen Mann , und kann sich trotzdem an fast nichts erinnern was vorher zwischen ihr und ihm geschehen ist , bevor sie in das Haus verschleppt wurde , und dann wird es dunkel vor ihren Augen. Der Mann , der sie vorher anstierte , zerschlug ihren Kopf daraufhin mit einem Hammer. Und dann erwachte das Mädchen plötzlich zu neuem leben. Wie wunderbar Odette ,wie du die Dinge erklärst ,so bizarr und es scheint mir als würdest du den Menschen ein Spiegelbild vors Gesicht halten". ,, Du sagst es lieber Charles , ich bin ganz deiner Meinung mein lieber Freund. Und ich werde immer besser die Dinge richtig zu erörtern". frohlockte ihr roter Haarschopf. ,, Ich sehe Odette das du nicht zuhause warst". änderte Charles das Thema. ,, ich war bei Eugen und Delphie zum Fest eingeladen. Wir wollen uns morgen zur gleicher Zeit im Rosengarten verabreden. Ich würde mich freuen wenn du mich begleiten würdest liebster Charles". ,,Mit dem größtem Vergnügen Liebste Odette".

 

Am folgenden Abend traften sich Odette ihr Bruder ,seine Frau sich im Rosengarten. Es war ein Feinschmeckerrestaurant ,das über eine Glaskupel verfügte ,von wo man aus einen sehr schönen Blick auf die Stadt genießen kann. Charles Percy hatte Odette zum Dinner begleitet. An diesem Abend , sah man helle Flecke am Himmel flackern , machte sich das Sternenklar bemerkbar , wie ein schweißnasses Flämmchen. Delphis Locken waren schon ihr Morgengedanke gewesen sagte sie , als sie an einem der gedeckten runden Tisch platzt nahmen. Über ihr schwebten kostbare Kristallleuchter. Eugen schwieg , eine Reaktion seiner Bewunderung , als er wie Delphi inmitten des Rosengarten auf einen der kostbaren Stühle platz nahm. Er sah sich im Gärtlein um , der eine lange Geschichte hinter sich her zog. Die selige Stimmung im Rosengärtlein , viel ihm sogleich als erstes auf .Er sah in jede Richtung , wo Liebespaare wie er und seine Delphi Händchen an Händchen , an geschmückten Tischen saßen ,so verzückt wie sie vom Rosangarten waren. An diesem Abend spürte Eugen wie unerfüllte Sehnsüchte in ihm aufstiegen.

 

Seine Delphi sprach noch immer von ihrem prächtigen Lockenkopf.

 

Wovon träumte sie bloss , fragte sich Eugen und sah an seiner Frau entzückt vorbei. Schlimmer würde es werden , wenn ihr Geheul losbrechen würde dachte er. Spätestens am Bahnhof wenn sie Odette und Charles Percy am Bahnhof verabschieden würden , würde er Delphi erhören müssen und sie trösten. Eine lange Pause enstand am Tisch , als die Herschaften köstlich dieniert hatten. Charles erzählte zwischen Tabakschwaden und Speisengerüchen , von Schlangen und Knochenmännern die er mit eigenen Augen gesehen hätte. Auch von Lumpensammlern und zweifelhaften Geschäften war die Rede. Eugen erzählte das er sich neue Schneeschuhe gekauft hätte und auch für seine Delphi. Charles wechselte wieder das Thema , sprach mit Eugen über falsche Zähne und flatternde Herzen in der Theaterloge. Zuweilen sagte Charles ,, hört es sich , wie das Blöken von Schafen an": scherze er , das jetzt alle am Tisch darüber lachen mussten. Solange er erzählt spannte sich sein Körper köstlich an , sodass Odette jetzt Schweiß unter ihren Achseln spürte. Sie wollte mit Charles schlafen , und griff jetzt zärtlich nach seiner Hand. Dann holte er tief Luft , und ließ endlich Delphi plaudern , die von ihrer Erschöpfung sprach , aber er hörte ihr nur zu , weil er nicht damit gerechnet hat , das sich Odette nach ihm sehnte.,, jetzt wo ich schwanger bin sagte Delphie um das Thema erneut anzusprechen , :,, ist dieser Zustand ganz selbstverständlich". meinte sie und trank ihr Glas Rotwein leer. Ihre Augenlider zuckten vor Erregung , als die behaarten Männerhände , die behaarten Muskeln ihres Mannes Eugen ihr wieder ins Blickfeld fielen. Sie starrte begierig auf sie , als ihr Blick , wieder auf ihn gerichtet war , so als hätte ihre Erregung ihn an der Hand erwischt. Herzhaft as sie beim Erzählen süße Kirchen von einem gezuckerten Teller herunter. Es ist noch nicht lange her , da hatten diese Hände und diese Muskeln , sie liebkost und zärtlich berührt. bedachte Delphi mit einem Lächeln. Eugen verstärkte jetzt seinen Griff um ihre Hände und schnaufte ein wenig auf. Denn er konnte in das Gesicht seiner Delphi erkennen , woran sie gerade dachte. Ihr Stöhnen , löste immer wieder diesen Krampf in seinen Lenden aus , das auch Eugen sich an gestern Nacht erinnern konnte. Der zierliche Körper seiner Frau war nicht zu ignorieren , und es kam hie und da vor , das sich Männer nach ihr umsahen. neugierige Blicke von Frauen konnten es nicht besser machen. Als seine Delphi zu Ende geredet hatte , biss sie in ein köstliches Brot hinein , das der Kellner ihr soeben gereicht hatte. Es war mit Rosenwasser beträufelt , und der blumige Duft verweilte in der Luft. ,, köstlich , köstlich ,köstlich sagte Delphi. Wie eine Lärche erklang es aus ihr. Odette entschuldigte sich und erhob sich von ihrem Platzt , denn sie wollte sich etwas frisch machen gehen. Sie sah ein wenig müde aus . Sie sagte ihr Fuß krampfte ,sie wollte sich ein wenig die Beine vertreten. Charles kam ihr zur Hilfe , reichte ihr seinen Arm und sie gingen zusammen zu den Garderoben. ,, Ich beeile mich stammelte sie , und suchte eiligst die Räume zum Frisch machen auf. Auf der Toilette hörte sie , wie die Untergrundbahn von den Parisern Bahnhöfen , an das Gemäuer des Rosengarten entlang fuhren. Das Rattern ihrer Wagen , war noch weit bis in den anliegenden Gängen der Räume des Rosengartens zu vernehmen. herumziehend durch das Gemäuer , machte sich Odette nach draußen auf dem Dach des Rosengartens, wo sie sich in einem Versteck eine Zigarette anzündete. Von dort hörte sie , wie die Frau laut um Hilfe schrie. Odette holte tief Luft , sah wie der Mörder die Frau zu einem versperrten Gang hin zerrte. Odettes verstörter Blick versperrte ihr die Sinne ,sosehr , das sie es nicht schaffte sich von dem Bild abzuwenden das immer schlimmer wurde. Die Luft war kalt , der Mörder spuckte wie damals schon einen fetten blutigen Klumpen aus , und presste die Frau in dem kalten Schnee. Er zerrte an sie , rieb ihr den kalten Schnee ins Gesicht und hämmerte schließlich mit einem schweren Gegenstand auf ihren Kopf rum. Ein kalter Wind blies aus einer Richtung , als ein Keuchen Odettets Mund verließ. Das gelbe Licht der Gaslaternen , das Knacken des gefrorenen Eises auf lehmigen kalten Boden , , wie das viele rote Blut der Frauenleiche , blieben Odette noch lange an diesem schwarzen Abend in Erinnerung.

 

Wieder konnte sie nichts dazu sagen , verschwieg neben Charles Percy mit unzerstörbaren Schweigen die Tatbestände. Als ihr Begleiter , sie zum Tisch zurück begleitete , hatte keiner eine Ahnung was ihr durch den Kopf ging. Ihre bemalten Lippen zitterten ein wenig , aber beim Anblick der Hohläugigen Augen von Delphi hatte sich das Zittern , von alleine wieder gelegt. Odette spielte jetzt an der Schnalle ihres bezaubernden Kleides. Es war ein meergrünes Kleid , das tief ausgeschnitten war , und ihren Busen zeigte. Charles brauste verlegen auf , als sie mit gestraften Schultern ,eine zärtliche Andeutung bei Tisch machte , die erklärte wie sehr sie ihn wollte. , ,Ich freue mich sagte Odette , das ich und Charles auf Entdeckungsreise gehen. Ob er sich meiner bemächtigt , der gute Charles". was keinem entgangen war , das Odette einen kalten Blick in seine Richtung warf. Eugen blickte jetzt Charles neugierig an , und tat so als hätte er es nicht bemerkt. ,, bestimmt werde ich das , meine liebste Odette und mit mächtiger Stimme sagte er noch. ,, Ich werde dich so lebendig machen meine Liebste Odette , das du an meiner Seite glauben wirst , Eiswasser zu werden". kam es Hoffnungsvoll über seine Lippen. Der Abend ging dann früh zu Ende. Die männlichen Herschafften im Pelz und Mantel verhüllt, machten sich mit ihren zwei verschiedenen Frauen , in den Droschken auf dem Heimweg. Odette schlief natürlich mit Charles im gleichen Hotel , das kein anderes war als das Victoira Hotel. Vor dem Rosengarten hatten sich ein paar Straßenmusikanten aufgestellt , und sie spielten jetzt für die Gäste und zu Ehren des Heiligenabend ein herrliches lautes Stück. Odette war es kalt um die Nase geworden und sie sehnte sich danach mit Charles alleine zu sein. ,, lass uns schnell ins Hotel fahren sagte sie. Eugen versprach seiner Schwester sie Morgen am Bahnhof zu verabschieden. Dann fuhren die Droschken ab, die Pferde zogen durch den Schnee an rote Bachsteingebäude vorbei. Zwischen einen dieser Häuser lag eine Frauenleiche zerstümmelt und gehäutet im kalten Schnee. Odette ließ sich weiter nur von ihrem Gefühl leiten , bis die Droschke auf einer Senke stieß und der Wagen zu holpern anfing. Die Droscke hielt kurz an. Odette dachte schon es liege an der Frauenleiche , aber die lag weit Abseits am Ende der Straße , wo die Kälte über ihr rohes Fleisch strich Sie vergewisserte sich und schaute aus dem Fenster , aber wo sie beim Fahren auch hinblickte , nichts als die bläuliche Schneeschmelze , der Nacht war zu sehen. Ein leises Würgen hatte sie unterdrückt. Auch ein Gewand aus roter Äderchen hatte sich um ihre Augen ausgebreitet. Charles hielt es für eine leichte Rötung. Er umarmte sie und beruhigte sie , als er merkte das sie wegen etwas beunruhigt war. Weit von den Wäldern , die um Paris lagen , wehte der Wind aus den Mooren zur Stadtmitte herüber. Sie kamen mit einer kalten Unterströmung einher und sorgten für Tränen in den Augen.

 

Odette konnte die dunklen Gewässer aus jene Richtung riechen , das mitten in den Wäldern weit Abseits von Paris lag. Sie waren jetzt Eisgefroren , würden ihr Aussehen aber bald schon , wenn es Frühling ist rasch wechseln , in einem herrlichen leuchtenden Grün . Und diese Tatsache , nahm Odette das befremdliche Gefühl , das sie vor wenigen Minuten so stark in ihrer Brust gespürt hatte ,als ihr Selbstwertgefühl sie bezichtigte , zu lange Abwesend gewesen zu sein. ,, Komm Odette , leg dich zurück , und setzte dich wieder neben mich auf dem Sitz". holte Charles sie wieder in die Gegenwart zurück. Und als sich Odette wieder hingesetzt hatte , fuhr die Droschke weiter , an trüben Orten entlang , bis hin zum Hotel Viktoria. Am nächsten Tag standen sie auf dem Bahnhof , die Dampflokomotive für sie war abfahrt bereit. Viele Passagiere standen mit zusammengekniffenen Augen am Bahnsteig und sahen sich nach den Fahrplänen um. Auch spielte wieder eine Musikkapell ein Lied für die Fahrgäste. Es war ein reinstes Durcheinander. Viele die am Bahngleis standen , nahmen vor der Abreise noch einen kleinen Imbis ein , unterhielten sich , während sie sich am Fahrtschalter aufhielten. Es waren auch Fahrgäste unter den Reisenden ,die mit verschiedener Hautfarbe waren und anderer Menschenrasse. Sie laßen wie die Pariser , die Zeitung und sprachen eine andere Sprache. Als die Reise los ging , stieg Charles nach Odette ins das Abteil ein. Delphi und Eugen hatten sich von ihnen verabschiedet und wünschten ihnen eine schöne Reise. Als der Schaffner die Abfahrt bekannt gab , waren Odette und Charles bereit für ein neues Abenteuer , als wackerer Mann , als wackere Frau im Land von Ägypten abzutauchen. Jetzt da es noch Winter war , war die Oberfläche der gefrorenen Blase , nur zu leicht zu durchbrechen . Die an den Fenstern des Zugabteils festgefroren waren. Delphi wünschte ihr alles gute , Eugen hielt ihr noch mal seine behandschute Hand hin , und küsste sie als er sie mit einem Handkuss verabschiedet hatte. Bis die Sonne vor ihren Augen aufstieg , dauerte es nicht länger , als eine Woche auf dem Schiff vergangen waren. Odette konnte es kaum abwarten das fremde Land zu betreten , das Ägypten war.

 

 

Neues Kapitel

 

In Paris

 

James Lamont  wischte sich das Tuch aus dem Gesicht. Die Schneeschmelze hatte begonnen und er hörte es von der Dachrinne tropfen. Mit einer gewissen Marie lebte er in einer schmutzigen Kammer.

 Es stank in der Stube nach Asche und Russ , nach Petroleum und verkochter Speisen. Gegen die Finsterniss in der Kammer brannte immer ein Stummel Kerzen. Marie hatte sie aus den vielen Gaststuben gestohlen ,in denen sie am Abend einkehrte ,wenn ein letzter Gast die Stube verließ.  Sie war eine Frau mit einer sehr schlanken Statur und einem sehr blassen Gesicht.  James Lamont wusste nur wenig von ihr , nur das sie sehr großzügig ist.  Seit Tagen saß er in der Kammer und saß auf einem Stohlballen. Einen Stuhl konnte Marie noch nicht  für ihn auftreiben. 

Er hörte wie Kinder Steine vor dem Fenster seiner Behausung warfen. Es schauderte ihm , wenn sie es taten.   Eine   Fensterscheibe war schon zerbrochen.   Die  grelle Morgensonne  strahlte durch das kaputte Fensterglas  ,das zum Teil mit Brettern vernagelt war. Dahinter versteckte sich der Eitermann , James Lamont  ,der seine Hände vor Zorn geballt hatte. Er zischte aus seinen Zähnen einen heißen Atem aus . ,,dépêchez-vous, asticots, sinon je serai un homme de sac pour vous"  Das Eiter lief ihm  über die erhitzte Stirn herunter. Der Beutel war aus seiner Kopfhaut gedrungen. , mächtig riss er an seinem Haar , so sehr das James Lamont es laut in seinem Kopf knistern hörte. Die Kinder schauten den Mörder jetzt an , der sich nicht länger vor ihnen versteckt hielt. Mit einer leichten Verbeugung kam er ihnen entgegen. Nur noch zwei goldene Manschettenknöpfe  waren ihm als einziges geblieben , was er ihnen geben konnte. Denn sie hatten schon alle von ihm erhalten. Zu den Häusern auf beiden Seiten würde sie gleich wieder verschwinden , wenn sie Angst vor ihm bekämen. Ein Kind hielt sogar eine Flasche Rotwein , in seiner behandschuhten Hand fest. Es war ein Mädchen. Sie umarmte sie vor lauter Herzlosigkeit , so als wollte sie den Mann , da am Fenster damit reizen. Sicherlich hatten das Mädchen sie gestohlen. Sie geißelte ihn mit ihrem Gehabe , und machte jetzt einen kräftigen Schluck aus der Flasche. James lief das Wasser im Munde zusammen. Was würde er jetzt alles für einen heißen Topf Rindfleischsuppe geben und für einen Schluck Wein. Er dachte wieder an seine goldenen Manschettenknöpfe. An einem klebte noch das getrocknete Blut , der Frau ,die James gestern Nacht getötet hatte. In diesem Hinterhof , weit Abseits vom Boulervard Les cloches bénies , hatte der Eitermann die Frau in der Rue Viande Crue ermordert. Sie hatte sich so sehr gewehrt , ähe James Lamont , hinter dem alten Tor verschwand , war sie längst wegen der unzähligen Einschläge , auf ihren Körper gestorben. Die Kinder sprangen jetzt vor dem Fenster auf und ab , nur einer von ihnen , der Kleinste , sah das viele Blut im Gesicht des Mannes , der sich ihnen nun deutlich zeigte. Das fleischige Gesicht von James Lamont war zweifellos entstellt. Es war unmöglich zu übersehen , das viele Blut , das bis zu seinem Nasenrücken verlief. Die Kinder fragten sich , ob der Mann schon mal anders ausgesehen hätte. Sie standen da im Schnee und zogen alberne Grimassen und ärgerten ihn. Als sie bemerkten , das der Mann ihre Gemüter viel zu leicht durchsah , nannten sie ihn einen ungeliebten Mann. Einer von ihnen sagte: Il y a l'homme, le misérable avec les blessures cutanées. Les dents qui sont ses dents ne crépitent pas dans sa bouche quand il nous éjecte. James Lamont wollte den Knaben daraufhin packen , ihn für seine Worte bestrafen , und zischte erneut aus seinen Zähnen. Er sprach ganz leise zu dem Knaben. ,, Quand je t'attraperai, tu seras mon dernier festin pour le palais". Wieder warfen die Kinder Steine gegen das Fenster , aber diesmal zog sich James rasch vor ihren Angriffen zurück und setzte sich wieder vor dem alten Ofen hin. Später wollte er sich in das schneebedeckte Paris begeben und einen düsteren Laden in der Nordgasse aufsuchen. Seine paar goldenen Manschettenknöpfe , seine erlesene Kostbarkeit aus guter alter Zeit , glitzerten noch immer ,so wie früher , als sein Aussehen noch Identisch war. Er konnte erwarten , das die beiden Knöpfe an den Ärmeln seiner Jacke , ihm noch ein warmes Mittagessen bescheren würden. Das schlimmste was James dem Krämer mal angeboten hatte war eine gestohlene Bettpfanne. Er hörte jetzt wie die Tür seiner Kammer aufging , und Schritte auf den alten Holzfußboden sich ihm annäherten. Eine Frau mit einem alten Strohhut trat zu ihm an seiner Seite. Ein armes Ding , mit boshafter Gerissenheit in ihrem Wesen dachte der Mann. Ohne ihn aus den Augen zu verlieren , sagte sie zum ihm , ,Na mein Schöner , Lust auf Kinder zu töten"? Eine Zuvorkommenheit , die der Mann ihr übel nahm.. Die Frau legte ihre gestohlene Waren auf den Holzfußboden. Es war eine Schreibtafel , eine goldene Quaste , eines Spitzenvorhanges. Sowie ein Zirkuspferdchen und ein winziges Galeerenschiff aus Holz. Der Mann sah die Frau mit den roten Haaren verdutzt an. ,, Où sont les raquettes avec lesquelles je vous ai demandé de les acheter? fragte er sie erbost. ,, Da saßen Männer vor dem Geschäft , sagte Marie. Ich konnte unmöglich da rein und dann mir nichts dir nichts , über den Steinbruch hüpfen und vor ihnen entkommen. Beim nächsten Mal mein Schöner sagte sie ,und schlug ihren Schal enger um ihren Hals. Sie hatte außerdem Bretter für die Fenster besorgt. ,, also vernagel sie oder du wirst die Kinder nie los. Es wurde Abend und ein schriller Laut des Windes drang durch die Kammertüre , Fußritzen und Fenster. Es fing am Abend wieder zu schneien an , denn es war gerade erst drei Tage nach Neujahr vorbei. Im Himmel schwangen die Schneeflocken flogen am Fenster der Kammer vorbei. Schon lange war dem Mann mit den Beuteln die Kälte aus den Gliedern gewichen. Seine Beutel drangen an die Oberfläche und zerplatzten. Da sagte sie zu ihm: ,, du mein Schöner du musst los , und etwas böses anrichtet , damit dein Geschwür wieder aufhört". Er schlug die Scheibe des Fensters ein , weil seine Wut auf die Frau kein Ende nahm. Marie hatte keine tröstliche Stimme , und doch täuschten ihre wässrigen Augen sein Blick. Er packte sie an den Schultern und schüttelte sie kräftig durch. ,,du spiel uns nicht gegeneinander aus , hörte er ihre Stimme zu sich sagen. Er ließ von ihr ab und stieg durch das zerbrochene Fenster hindurch. James war noch immer elektrisiert von dem was sich gerade in der Kammer zwischen ihm und seiner kleinen Freundin abgespielt hatte. Er sagte ihr , sie solle die gestohlenen Sachen verkauften , aber sie weigerte sich. Sie sagte sie wollte die Spielsachen der Kinder selbst für sich behalten. Sein extremes Verhalten ihr gegenüber , war wie eine selbst Opferung. Seine Beutel dämpften seine Wut etwas ein , aber nur sehr wenig. Es hätte böse enden können , hätte er nicht die Kammer reichzeitig verlassen . Es war schon spät , und die kühlen Abendwinde , nahmen an Stärke zu. Der Eitermann verlangsamte jetzt seine Schritte . Da sah er von weitem wie ein Mann vor der Haustür nach seinen Schlüsseln suchte. Die silbernen Gegenstände , in den Händen des Mannes , drangen laut zu ihm ans Ohr. Obwohl James ein Kratzen im Kopf spürte ,was er als Warnung verstand , suchte James die Gewalt auf. Als zwielichtige Gestalt trat er aus dem dunkeln hervor , und verfolgte seine zerstörerischen Pläne , den Mann zu überfallen. Denn eins stand fest , er ließ sich nichts vorenthalten , was James schon immer für wichtig hielt , etwas wichtiges zu besitzen. Er packte den Mann von hinten an seinen Schultern und zertte ihn auf den Boden. Mit lautem Aufschlag , war es geschehen. Eine wolle Minute verging , da ringten beide Männer auf dem verschneiten Boden wie wild umher. ,,mes mains te jugeront mes mains te jugeront " .sagte James . Dann war er plötzlich verschwunden. Das Opfer lebte noch und suchte mit seinen Augen nach dem Unhold. Aber dieser war spurlos verschwunden. Was für eine untadelige Person dachte das Opfer. Und der eine , nahm wie der andere seine Gedanken auf. Wie als hätte James einen kühlen Kern , im Körper des Opfers zurück gelassen , konnte der Mann jetzt spüren was der Täter verfolgte und bei ihm suchte. Jemand kam dem Opfer zu Hilfe. Eine Droschke hatte neben dem Mann angehalten , der sich jetzt heftig über den Überfall aufregte. ,, Ich bin mir nicht wirklich sicher , Monsieur , was diese Handlung sollte. sagte das Opfer und nahm zu dem Herrn neben ihm Kontakt auf. ,, Der Kampf hatte nicht lange gedauert sagte er , dem wohlhabendem Herrn , der ihm auf die Beine half. ,, Was für ein Tun , zum Verderben führt , sagte das Opfer und dankte dem Herrn in der Kutsche herzlich für sein Einschreiten. Raphael hatte alles aus nächster Nähe mit angesehen. Er war dem Eitermann im Geiste so nah , und er wusste , er ist die Stimme seiner Beutel. James Lamont war noch nicht tot .Wie eine giftige Pflanze ragte er in die Gedanken des Mannes , der die Stimme des Eitermannes ist . Seine Beutel absorbierten seinen elenden Geist ,dessen Gedanken , in Raphael Place , laut und deutlich aufgestiegen waren. Von einer Bestie war hier die Rede , die als Raphael zu grübeln anfing sich ihm erkenntlich zeigte. Er stieg wieder in seine Kutsche ein und ging eine Weile seinen Gedanken nach. Er wusste warum James Lamont einen Rückzieher machte , und von seinem Opfer abließ. Er konnte die Anwesenheit , seines Meisters spüren und war vor Furcht vor ihm weggelaufen. Seine kranken Zähne waren eitrig und Raphael konnte nur ein paar tausend Beutel in ihm vermuten. Kein Genußfreudiger Gedanke wie er zugeben musste.

 

Er überlegte , was es für ihn in Zukunft bedeuten könnte und ließ Mark aus einer seltenen Unruhe heraus die Gegend abfahren. Die Kutsche raste jetzt auf eine Schneebedeckten Straße zu. An Barockhäusern vorbei , erreichte die Kutsche bald schon einen verschneiten Schlosspark. Dann ganz plötzlich ,wie aus dem Nichts , tauchte im Dunkeln die beutelartige Gestalt von James Lamont auf. Er hatte seinen Meister also erkannt. Jetzt war Vorsicht geboten. Die Kutsche folgte der Gestalt , aber sie wusste sich zu tarnen und war hinter den Bäumen aus der Bildfläche verschwunden.

 

Raphael versuchte sie mit seinen Augen zu sichten. Aber das Schneetreiben machte es ihm unmöglich. Der einsetzte Schneefall beeinflusste sehr seine nächtlichen Absichten James Lamont noch am gleichen Tage zur Strecke zu bringen. Deswegen machte sein Kutscher ihm den Vorschlag , eine nächst günstige Gelegenheit abzuwarten , womit sich Raphael einverstanden erklärte.

 

 

 

Ende

 

 

 

James Lamont

 

1. James Lamont verfolgte einen hellen Punkt

 

am Himmel. Seine Erregung nahm zu , als er sah wie die Wolken den hellen Punkt völlig mit sich verdeckten. Er tanzte auf den Lichtfleck zu , mit tragischem Verlangen. Immer wieder hörte er die Stimme seines Meisters zu sich sprechen , die wenn sie zurückkehrte eine besondere Kraft enthielt. Bei ihrer Rückkehr , verbreitete sie in seinem Körper köstliche Versionen. James schaffte es nie der Stimme etwas zuzuflüstern , nur ein lähmendes Gefühl , konnte er der Stimme entgegen bringen. Solange er sich dessen bewusst ist , sah er auf zum Lichtpunkte , der seine Aufmerksamkeit gefangen nahm. Wie die Toten marschierte James in die kalten Abendluft hinein , schneller und immer schneller , zielte er den Friedhof an , mit seinem traurigen Wesen auf seiner Schulter beladen. Vom Friedhof wehte ein leichter Veilchenduft herüber .Er sorgte das seine morbiden Gedanken und Gefühle sich mit der kalten Luft in Luft auflösten. Der Leichengeruch sog ihn förmlich in sich hinein ,so als habe er eine Auswahl getroffen. James ließ sich von ihm leiten , über die Straße hinweg , durch winzige Gärtlein hin , und verzweigte Wege hindurch , lockte der Leichengeruch ihn zu einem betörenden Rendezvous mit dem Tode hin. Mit seinem Körper streifte er an Bäume vorbei , zugeschüttet von ihren Schlägen lauschte er auf ihr Gestöhne. Die Furcht vor das Leben war schon lange von ihm abgefallen. Jetzt versperrte ihm keiner mehr dem Weg denn James Lamont verkörperte voll und ganz den Eitermann , von dem er seinen Namen hatte. Seine Annährung bedrohte ihn fast ein wenig das James nicht wagte zu ihm aufzublicken. Seine Stimme erscholl in seinem Inneren , war für Ausenstehenden nicht fühlbar , noch vernehmbar. Doch sein Mund war wie jene Gedanken da , der sich in alle Menschen regte , sobald sein erstes Wort gesprochen war. Mal Zärtlich ,mal unerträglich , sprach der Eitermann zu James Lamont , nicht wirklich mit einem Einvernehmen , mehr war es so , das der Eitermann zu einem Ende angelangt war. Das man glauben konnte das zwei Seelen , zwei geheimnisvolle Freunde blieben. Der eine von ihnen ging für immer verloren , der andere , stellte eine angespannte Bestie aus Haut dar. Fürwahr , eine zärtliche Verachtung blieb nicht aus , so blieb James Lamont alleine zurück , im Lichte der ungünstigen Verhältnisse.

 

Er stieß jetzt das Gittertor des Friedhofs auf , und hörte einen Menschen laut rufen. Er schwankte auf die Stimme zu , die auf deren Gesichter ein weißer Schimmer lag. Es waren ein Mann und eine Frau. Sie schmuggelten etwas über die Friedhofsmauer. Es war eine zufällige Zusammenkunft von Schmugglern. So verboten konnte ihr Deal doch nicht sein , dachte James und ließ eine alte Flasche im Graben aufklirren. Gestern noch hörte er die Signale seines Meisters. Sein Beutel in seinem Schädel bebte laut auf , bevor sein Drängen , den Beutel ausschwärmten. Beim Anblick von Raphael Place , der ihm gestern nach seinem Angriff auf dem Herrn , nachgegangen ist , hatte seine Nähe , ein heftiges Schmerzleiden ausgelöst. Dem Eitermann schien es so als habe er tausend Fleischwunden in ihm zurück gelassen.

 

Ein Jüngling trat hervor , mit heißem Durst. Er hielt sich 10 Minuten auf den Beinen. Er hockte neben einem Sarg, schaute hinüber zur Nacht. Er heulte wie alle Betrunkenen wie ein Wolf laut auf. Schaute auf dem Mondesglanz. ,,Je fais juste mon travail" sang er aus voller Kehle. Und krempelte seine Hose um. Ein Freund klopfte ihm auf die Schulter , reichte ihm die volle Flasche mit Alkohol. Er fing zu tanzen an und sang. si ton cśur se brise, reste en sécurité mon ami et fais le tour des maisons. James lief wohl weiter um den Friedhof und wartete ab was mit den beiden jungen Männer passieren würde. Er wollte sich den Jungs erbarmen und wartete ab , wann einer den anderen alleine ließe. Wer ihn kennt dachte James Lamont , der hat kein Problem mit ihm , aber die da kennen ihn wohl nicht , dachte der Eitermann , und ließ einen Beutel frei. Schon bald war der tanzende Freund gegangen und einer der beiden blieb alleine auf dem Friedhoff zurück. Auch die Schmuggler von vorhin waren fort , und das konnte bedeuten das sie verstanden haben. James observierte den Burschen am Grabe , der mit einer gelbliche Flüssigkeit in seiner Hand hantierte. Es war Etwas , was sich auch in einem Taschentuch einatmen ließ und eine Droge war. Es war Etwas , was James Lamont von früher kannte. Es wurde in Kellern Wasserdampfdestilliert. Es wurde ähnlich wie Fenchelöl hergestellt. James war nach diesem Zeug süchtig. Ob alleine oder zusammen eingenommen , er brauchte die Mischung. Eine Mischung die aus Safranwurzeln ,und einem verbotenen Saft in Kellern der Schmuggler hergestellt wurde.

 

Es gab Dinge zwischen Himmel und Erde die sind tief in der Nervenwurzel verankert dachte er wie früher. Er wollte jetzt sein was der Bursche ist , und wollte ganze Arbeit bei ihm leisten. Dieses Hin- und Hergerissensein zwischen Mensch und Scheusal schmerzte ihn bis auf seine Hirnwurzel. Jetzt kam der Eitermann in höchsten Genuss den Burschen lebendig zu begraben. Le meilleur dachte er und sang es vor sich her. da plötzlich nahm der Bursche am kalten Grabe die Gestalt mit Beuteln wahr. Es huschte am Gräberfeld vorbei. Dann lief es im Kreis und sang ein Lied. Le meilleur , Le meilleur , Das beste , la plus belle

 

Der schönste bist du mein Bursche und schnappte ihn an seinen Beinen. Da liegts du in deinem Totengemach , sang James beim ersten Schlag der Schaufel. Und dann flog die kalte Erde in der Luft umher , als das Leichengesindel im Graben lag und sich versuchte zu wehren , doch das war vergebliche Mühe. Der Bursche war verloren. James buddelte das Loch zu , in dem der Bursche gefangen war. Dabei sang er weiter seine abscheulichen Lieder. ,, Entièrement accompli, accompli, il est accompli". Es dünkte ihn sein eigener Hohn und er lachte in die Nacht , welches Gelächter das ländliche Gebirge von Paris durchquerte. Raphael Place stand draußen vor einem Gitter , und sah ihm aus seinem Luxusgefährt dabei zu , wie der Eitermann James Lamont den Jungen beim lebendigen Leibe vergrub. Ein Toter mehr dachte er und hatte sein Gesicht hinter dem Fenster seines Kutschenwagens verborgen gehalten. In einer Sackgasse sah er wie James Lamont als nächstes verschwunden war. Es gab nichts was Raphael nicht wissen konnte. Die Versuchung war groß James zu packen und ihn zu töten. Raphael hatte seine Hände zu Fäusten geballt . Noch hatte er Bedenken , hinsichtlich wegen James neuer ungeahnter Kräfte. Doch was kümmerte es Raphael , denn hatte er sie nicht mit Absicht an seinen Knecht verspielt? Er wollte diesen einen Knecht weiter herabsetzten , und befürchtete einen Fehler bei seiner Infizierung getan zu haben. Solange Raphael sich zu seinem Körper hingezogen fühlte , ihn zu strafen und dessen Intelligenz ausfindig zu machen , sinnierte er über ihn nach , über den der , welcher der Eitermann ist. Das gefiel ihm ganz und gar nicht und er überlegte , was er gegen diese schon fast sinnliche Beziehung tun könnte. Aber war es nicht so , das man einen Eitermann einfach seiner Wege gehen lassen sollte , dachte Raphael Place. Sollte ein Eitermann nicht um Haut und Häute streiten dürfen wie es für einen Eitermann geziement ist? Raphael dachte , nur so wäre wirklich etwas zu gewinnen. Der Großteil seiner Zeit war abgelaufen , Raphael widersprach seine Amme Kunigunde nicht , als die sich in seinem Gewissen meldete. Die Nacht schwärmte aus und Raphael folgte der schmutzigen Stadt die er am meisten liebte.

 

Nach einer kurzen Wartezeit , schwebte er durch die Eingangshalle , einer beschaulichen Gaststätte. Dort legte er Mantel und Hut ab. Sein Sohn Eugen wusste bereits , das sein Pappa in der Stadt zugegen war und wartete ungeduldig auf sein Erscheinen.

 

Raphael ließ sich in seinem Zimmer führen und ging bei seinem Besuch sehr sorgsam um. Er wollte kein Aufsehen erregen und er wollte gleich Morgenfrüh nach dem Frühstück mit einer Droscke los fahren um Eugen aufzusuchen. Als Raphael aus dem kleinen Fenster des Hotels blickte , sah er draußen vor dem Hotel , wie Flittchen , Männer verführten. Somit hatte Raphael genug von Paris gesehen. Sorgsam legte er seine Kleidung ab. Er hatte eine Messerklinge dabei für den Notfall. Die wollte er benutzen , wenn der Eitermann sich ihm annähern würde. Somit war die Reise nach Paris etwas ganz besonderes. Es war weniger ein Besuch , mehr eine Schädlingsbekämpfung. So hatte Raphael über seine Reise nachgedacht. Seine Augen sahen in die Dunkelheit zum Eifelturm hin. Das Hotel lag ganz in seiner Nähe und wohl huschte James Lamont dort drüben auf und ab , denn er wusste , die Ankunft seines Schöpfers. Sein sterblicher Führer , hörte Raphael ihn zu sich flüstern. So als hätte er ihn endlich gefunden. Eine zärtliche Bekundung der beiden Männer folgte gedanklich. Wie als würde sich ein langes Spinnennetzt , durch die Gedanken der beiden Männer ziehen , hatte sich das Treffen wortlos vollzogen. Die tausend Augen der Hautbeutel , seines Knechtes James Lamont , waren auf Raphael gerichtet. Dieser dachte jetzt an die Hotelrechnung , die bescheiden ausfiel , den Raphael hatte sich nur in einer günstigen Gästehaus einquartiert. Er sah immer noch sehr gut aus , wie vor 20 Jahren. Noch immer schlenderte Raphael Place gerne um die Häuser. Er liebte noch immer die gleichen Blumen und besuchte gerne Geschäfte Bei der Ankunft im Gästehaus fühlte sich Raphael augenblicklich wohl. Die Wirtin mit Alterserfahrung ,sah ihn mit einem gefühlvollen Blick an.Sie brachte ihm nachträglich die Handtücher und einen Kissenbezug aufs Zimmer. Sie hatte sie wohl aus diesem Grund vergessen und bemerkte gleich das der Herr , nicht auf eine Unterhaltung mit ihr aus war. Mit müden Augen verlies sie das Zimmer des Herrn und stieg leise die Treppe zur Wirtschaft hinunter. Als es Zeit war sich frisch zu machen , zog Raphael seine Hemdbluse aus , griff zur Waschkanne und goss die Waschschüssel mit frisches Wasser auf. Dann griff er zur Seife wusch sich sein Gesicht mit dem kalten Wasser und anschließend die Zähne. Danach legte er sich schlafen. Er dachte an Isabelle , sie war wieder schwanger und er hoffte , das sein Kutscher gut auf sie aufpassen würde. In seinen Träumen hatte Isabelle ihm das Gesicht verkratzt , denn ihre Angst ihn zu verlieren , hatte ihr Herz ereilt als er seine Reise nach Paris ankündigte. Blitzartig war er in der Nacht aufgesprungen ,als ihn Körper von Frauen , Körper von Männern , ihm einen Albtraum nach dem anderen verschafften.

 

Am nächsten Tag begrüßte Monsieur Place seinen Sohn und seine Schwiegertochter Delphi.

 

Er hatte sich inzwischen ein wenig beruhigt , und in der Ferne sah er die Zukunft werden. Raphael begrüßte Delphi mit einer herzlichen Umarmung. ,, Kind was siehst du gut aus , sagte er mit einem lächeln". ,, Liebster Pappa ,ich freue mich dich zu sehen , komm herein in unser Haus. Wir bekommen ein Kind falls du es schon bemerkt haben solltest liebster Pappa". Raphael beäugte seine Schwiegertochter und gratulierte den beiden für ihr neues Glück. In ihrem teuren Kleid sah Delphi wie ein gefiederter Vogel aus. Raphael machte sich deswegen ein wenig lustig über sie. Auch hatte sich Delphi einen solchen Kamm in die Haarkronen gesteckt , das ihre Lockenpracht sich prächtig auftürmte wie als sei sie eine Frau aus der Rokoko Zeit. Das kleine Bäuchlein viel bei den vielen Straußenfedern kaum auf und kaschierten ihn geschickt weg. ,, Delphi liebster Pappa , ist im siebten Monat schwanger. Im Frühjahr wird unser Kind geboren. Ich hoffe es wird ein Junge liebster Pappa sagte Eugen. Er zeigte seinem Vater sogleich das neue Schlafzimmer seiner Frau und ihm und stieg mit seinem Pappa Seite an Seite die Treppe hinauf zum Schlafgemach hin. Der erste Eindruck den das Schlafzimmer auf Raphael machte , als läge es in Trümmern von Kristallen. Überall glitzerten ihre Lichtsprünge ,auf und ab. Nicht schlecht dachte Raphael. Beim Ton seiner Stimme meinte er . ,, ich muss deine Mutter um Verzeihung bitten , denn der Schnitt dieser gewagten Räumlichkeiten , und das zärtliche Gedränge , die passenden Formen eures Ehegemachs ,schlägt das unsere bei weitem. Sehr anrührend wie ich finde. ".,, Ich habe es zur Kenntnis genommen , und freue mich sehr das es dir gefällt , und meine Delphie auch". Als Raphael genug gesehen hatte , stiegen die beiden Männer wieder die Treppe hinunter. An einem breiten Tisch nahm Raphael platzt. Delphi fing sogleich von ihren vielen Parfümgeschäften in der Stadt zu sprechen an. Es gefiel Raphael ganz gut was sie zu sagen hatte und dankte ihr , als sie ihm ein Glas Cinzano eingoss. ,, Mein Parfümgeschäft liegt gleich neben dem eines erfolgreichen Instrumentenbauers liebster Schwiegervater hatte Dephi stolz verkündet". ,, Ich war dort , und habe es mir von außen angesehen. Ein wirklich schönes Schaufenster , sehr schön ausgewählt" hatte Raphael Delphie beruhigt. ,, warum bist du dann nicht ins Geschäft hinein gekommen mein getreuer Schwiegervater". ,, Ich hatte noch etwas wichtiges in der Stadt zu erledigen , aber ich werde es morgen nachholen". ,, Damit würdest du meiner lieben Delphi eine sehr große Freude machen , hatte Eugen im Anschluss gesagt. Raphael bewunderte das hochgesteckte Haar seiner Schwiegertochter. Es war mit goldenen winzigen Haarnadel hoch gesteckt und mit Perlen verziert. Ihre Augen leuchteten im Lichtschein der herrlichen Wandbeleuchtung . Die komfortablen Standarte der Wohnstube seines Sohnes waren nicht zu verachten gewesen. ,,alles ausgewählte Möbelstücke liebster Papa „ sagte Eugen und reichte seinem Vater ein volles Glas mit Punsch .

 

,, Dieser Punsch, den du eben trinkst liebster Schwiegervater ist aus Erdbeersirup hergestellt“ verkündete Delphi stolz. ,,es war ein Versuch von mir „fügte sie ihren Worten hinzu. Raphael sah in ein milchiges Glas mit Punsch hinein , dessen süßes Gesöff ganz köstlich schmeckte. Das Getränk war gnädig mit ihm , und sorgte für ein wohliges Gefühl in seinem Körper. Aus der Küche vernahm er den Duft herrlicher warmer Speisen.

 

Das Essen nachträglich , war sehr gut und üppig gewesen. Es gab viele Variationen von Fisch , Fleisch , Gemüse und Salat. Als Bestandteil der großzügigen vielen Speisen , viel Wein und Brandy zum Nachgießen. Bei allem was Raphael gutes bei seinem Sohn erlebt hatte spürte er wieder seinen alten Zorn in sich aufsteigen. James Lamont irgendwo in Paris zu wissen , schürte seine Wut jedes mal neu , das er später nach ihm suchen würde. Er wusste er schlich um das Haus seines Sohnes.

 

Und das machte ihn unheimlich reizbar. Das Raphael vom Eitermann observiert wurde , kümmerte ihn wenig , aber das er sich nach seiner Familie den Hals ausstreckte , das würde zu weit gehen.

 

Auf seiner Vergangenheit lag ein Fluch zugegebenermaßen. Sie zu überwinden war nicht leicht. Seine Identität habe sich seit dem stark verändert , grübelte Raphael leise vor sich her.

 

Oft waren seine Beutel eine Last gewesen. In jungen Jahren um so mehr. Als er sie James Lamont überließ ,veränderte sich sein Leben sehr. Isabelles Liebe , hatte ihn fast am Boden zerstört. Nie hätte Raphael glauben können eine Frau ganz zu lieben. Als seine Beutel in James Lamont für immer verschwunden waren , plagten ihn eine Zeitlang Schuldgefühle. Jetzt musste er feststellen das sie zurück gekommen waren. Schuldgefühle , hatte Raphael nur wenn er seiner Spielsucht nachging , und er deswegen mit Isabelle im Streit geriet. Seine verschwenderische Ader ist er nie ganz los geworden und er überlegte jetzt , ob es sich bei seinen Beuteln um das gleiche hielt.

 

Er berührte zärtlich das Glas , mit seinen Händen , das der Diener so freundlich mit Wein nachgefüllt hatte. Etwas hatte Raphael aufmerksam gemacht . Er schwieg einen Moment um dieses Etwas mit seinen Sinnen ausfindig zu machen. Vielleicht lag es an dem unverwechselbaren Geruch , der sich im Haus seines Sohnes aufhielt. Vermutlich war es etwas anderes. Vielleicht ein Stück Seidentuch , oder das Porzellan auf dem Tisch ? Raphael konnte es wegen seiner neuen Gedanken nicht feststellen an was es wirklich lag. Er hatte große Mühe seine Wut zu unterdrücken.

 

Er sah jetzt ein wenig verlegen aus und deswegen wandte er sich an die reizende Gestallt seiner Schwiegertochter , von der er jetzt zärtlich ihre Hand , in die seine nahm. Sanft hatte er sie umschlossen . Er fand Delphi ganz bezaubernd . Ihr Fingernägel waren so blank poliert , und rasiermesserscharf. Solange er ihr Handgelenk umfasste , geriet Raphael wie früher in große Lust in Häute abzutauchen. Er lockerte deswegen verunsichert seinen Handgriff und der Geist der ihn beschäftigte , ließ für eine Minute von ihm ab , als Delphis Blick seinen berührte.

 

Natürlich hatte Delphi mit seiner Vergangenheit nichts zu schaffen , und er lächelte die Schwiegertochter jetzt freundlich an ,so als wäre er um ihre Gesundheit bemüht. Was natürlich wegen ihres Umstandes vollkommen stimmte. Um sie zu verwirren sagte Raphael : ,, Die Bestien in meinem Kopf sind an allem schuld. Jetzt blickte Delphi ihn mit ihren hohläugigen Augen vertrauensselig an. Was meinte ihr Schwiegervater , hatte er sie überhaupt gemeint? Obgleich es ihr gefiel , war Delphie bemüht , mit leichten Ton in ihrer Stimme , die intime Situation zwischen sich und ihrem Schwiegervater vorsichtig aufzulösen. Sie sprach jetzt über ihre weiblichen Geschäfte in der Stadt und tat so , als bemerkte sie , die männlich hohe Gestalt ihres Schwiegervaters nicht. Er kam ihr plötzlich so muskulös vor und augenblicklich war Delphi geradezu von ihm überwältigt . Eugen bemerkte ihre Unsicherheit und kam ihr zärtlich entgegen. Blitzschnell gerieten seine Augen zu seinem Vater hin , der jetzt spürte das die Situation geistig angespannt war. Er erhob sich und lauschte in die unsichtbare Stille hinein , die er wenig mochte. Als es Zeit war zu gehen , hatte sich Raphael von seinem Sohn und Schwiegertochter verabschiedet. Der Hausdiener half ihm noch in seinen Mantel hinein. Als er für ihn die Türe aufschwang , schlug ihm die Kälte ins Gesicht. Aus jedem Winkel der Stadt fuhren die winterlichen Winde um die Häuser der Stadtbewohner einher. Zu seiner Droschke hin , hatte Eugen seinen Vater hin begleitet. ,, Ich wünsche dir einen schönen Abend , liebster Pappa und komme gut Zuhause an , und sage unserer liebsten Mama das ich sie Liebe". Die beiden Männer sahen sich noch kurz an , bevor sie sich für immer verabschiedet hatten. An der Hauptstraße bat Raphael den Kutscher kurz In der Mousso la Rue anzuhalten. Dort war es denkbar das James Lamont sich aufhielt. Raphael konnte es spüren , an der überschüssigen Energie , die der Eitermann im Überfluss von sich ausstieß hatte Raphael ihn gewittert. Irgendwo musste er sein , glaubte Raphael ihn zu spüren. Er wusste der Eitermann versuchte ihn anzulocken. Aber warum und weshalb er es tat wusste Raphael nicht wirklich. Er kam ins Grübeln.

 

 

2. In Ägypten

 

Odette hatte sich für eine Schriftgröße ihres neuen Buches entschieden.

 

Sie war in einer neuen Welt ,das Land der Cheops Pyramiden.

 

Umgeben von Geräuschen und den Gerüchen des Landes weit ab von der sterilen Welt in der nur Undankbarkeit zählt. Odette war sehr glücklich darüber für eine Weile so weit weg von Zuhause ihres Heimatlandes Frankreichs zu sein.

 

,, Charles was hälst du von der kleinen fragte sie ihn. ,, zunächst einmal denke ich , dass der Druckermaschine hier versehentlich ein Fehler unterlaufen ist. Aber das lässt sich geschickt bereinigen. Sie bei deinem neuen Kapitel , beginn die Schrift in der Mitte des Textes auf einer neuen Seite , sich manchmal etwas breiter auszudehnen , wie zu Anfang der Geschichte. Ich würde vorschlagen die Kapitelüberschrift mit etwas Rot , zu verstärken ,und den Rest schwärzlich zu übermalen. riet Charles das erste Buch zu drucken. Denn unteren Rand , wo das Untier aus dem Meere strandet , kannst du von den Inhalten mit einer bebilderten Szene trennen sagte er und zeigte Odette ein gemaltes Tier , was er in Auftrag gegeben hatte. Charles Percy und Odette hatten in Ägypten einen Verlag gegründet. gleichzeitig unterhielten sie eine Zeitung. Seit etwa 10 Wochen hielten sie sich in Ägypten auf. In nur zwei Wochen hatte Odette zwei Bücher auf dem Ägyptischen Markt gebracht. Später folgte eine Stummfilmaufnahme , in dem neuen Kinematographen den es überall in der Stadt zu besichtigen gab. Der Film der gezeigt wurde behandelte alle Themen ihrer Bücher. Es waren ihre Filme die gezeigt worden und ihre Drehbücher. Die Räume füllten sich , sobald ein Film abspielte und eine Geschichte erzählte die frei nach ihr erfunden war.

 

Als eine nächste Ausgabe von Odette Place erschien , hatte sich ein englischer Filmemacher ,nach ihr erkundigt. ,, Sie haben einen unglaublich guten Eindruck auf mich gemacht Madame Place. Ich finde ihre Geschichten ganz großartig , bitte erlauben sie mir , einen Film mit ihnen zu drehen". Mit diesen Worten hatte Albert Avens ,Odette ganz verrückt gemacht. So sehr das sie beim nächsten Drehbuch ihre Tippfehler auf der Schreibmaschine nicht merkte.

 

Sie wollte Sätze beschreiben, und sie sollten hochinteressant klingeln.

 

Leider wimmelt es von Druckfehlern auf dem weißen Blatt Papier. Denn derartige Gefühle gingen ihr durch den Kopf , weil sie unbedingt wollte , das ihr Buch ein Renner wird.

 

Wäre Charles nicht gewesen , sie hätte völlig umsonst geschrieben.

 

Mittlerweile besaß Odette eine komplizierte Ausdrucksweise , wie etwa wenn sie von überhängenden Wesenszügen spricht , die ein Untier erklären. In keiner ihrer Erzählungen normalisieren sich die Gestalten jemals vollständig. Sie blühen auf , sobald vertrauen in der Geschichte entsteht , die Odette wie auf einer Kletterwand besteigt. Ihre Freundschaft zu Charles hatte dann in den nächsten Monaten sehr gelitten , als Albert Avens mehr und mehr sich in ihr Leben einmischte.

 

Überhaupt ist Odette Place das Schönste für ihn , eine Göttin , der Schrift.

 

Ihre lieblichen Neurosen regulierten sich von selbst doch in ihren Gefühle entwickelten sie sich , zum zerbrechen , ihrer Leidenschaft um die eigene Achse wie Albert Avens fand.

 

Es erhöhte ihr Schreibtempo aber es schmerzte ihr Bewusstsein so sehr , das Albert sich oft sorgen machte , Odette könnte ihren Verstand an ihrer Arbeit verlieren.

 

Sie beschreibt in einer Serie , die Liebe ihrer Schwägerin Delphi zu Glassteinen und Kristallen. Wie das scharfkantige Gestein ihr Leben verändert und ihr Bruder Eugen sich gegen diese Anziehungskraft zu wehr setzte. 3 Monate später hatte Albert einen Film gedreht , der eine Frau beschrieb , die ihren Ehemann , letztendlich mit Glassteinen verführte und sogar um den Verstand brachte. ,, Delphi benutzt sie für ihre Schaufenster , als Dekoration. Mittlerweile besteht ihr ganzer Haushalt aus schillernden Kristallen und bunten Glassteinen. Es verkauft sich gut mit ihrer Damenmode , als Schmuckutensilien und Kunstobjekte verwendet , findet es beachtliche Käuferinnen , aus Paris , England und Italien. Es ist also kein Wunder, dass mein Bruder Eugen seinen Verstand , bei den vielen Glassteinen verliert". hatte Odette feierlich erklärt , als Albert ,mit ihr die Dreharbeiten für ihren gemeinsamen Film durchging. In dem Film konnte man ganz deutlich die Angst vor dem Wahnsinn spüren. Odette hatte sich mit ihrer Einbildungskraft gut in Szene gesetzt und kein Unrecht an den besten Stellen übersehen.

 

Am besten gefiel es Albert , als Odette im Filmschnitt erklärte ,wie sehr sie sich vom Wahnsinn eines anderen Menschen fürchtet. In allem trägt der Wahnsinn eine Entwicklungsfähigkeit , die das Hirn später , wenn der Wahnsinn weit fortgeschritten ist , automatisch übernimmt. Ein nerviges Lernprogramm also , das wegen der Sinnesorgane des Menschen , ein Tor zur Hölle ist. ,, Oh wo hast du das bloß her , Odette. Woher nimmst du diese Stimmungsgeladenen Worten her , die mich so an dich fesseln und mich an dir so faszinieren. Durch welches Gefühl sind sie erstanden und womit lassen sie sich leichtfertig ersetzen? Bei deinem Blick in die tiefgründige Seele eines Menschen ist dir wohl nichts verborgen geblieben wie mir schien". Albert Avens war sprachlos. Er verband Odette mit Sigmund Freud und wollte in dieser Richtung ein Film mit ihr drehen. ,, Was hälst du davon ein Medium in Szene zu setzen". Albert fragte , sie nur deswegen um von ihr zu erfahren wer ihr als Vorbild diene , und wer ihr das ganze vom Wahnsinn in den Kopf gesetzt habe. ,, mein lieber Albert frage mich nicht wer an mir wirkt und an meinem Verstand gewirkt hatte , ich bin die einzige , auf die du schauen solltest , also schalte entlich den Kinematographen ein und lass uns mit den Dreharbeiten beginnen. ,, Zu befehl liebste Odette".

 

Ein phänomenaler Film , der das Publikum fesselte , und bis zum Ende hat er von seiner Faszination nichts verloren. Mit einer brillanten Besetzung , die ihre Dynamik nicht verfehlte , bei der Vielseitigkeit von Ideen , die bloss das Thema Gesellschaftsfragen behandelten , ging einem nicht nur friedfertige Gedanken durch den Kopf. Sondern man erhielt dank der Filme , aus dem Kinematographen , eine ganz neue Erkenntnis , die eine Kombination von moderner Liebesgeschichte ,wie auch eine unerwartete Wendung , des modernen Gewissens aushandelte.

 

An einem Abend , in Ägypten , stürzte sich Odette , mit Albert ins Nachtleben hinein.

 

Es war Weihnachten , ein warmer Tag in Ägypten und ein Weihnachtsbaum stand in der Eingangshalle eines Nobel Hotels. Es wurde dort eine Kriminalgeschichte vorgetragen , von einer , Italienerin , mit Namen Elena Lorenzo. In völliger Harmonie, bei Punsch und Kerzenschein , las diese Madame Lorenzo aus ihren neuem Buch vor.

 

Odette hörte der Frau aufmerksam zu. Sie war im gleichen alter wie Odette und verfolgte die gleichen Spuren wie sie. Wie als sie von einem Wesen erzählte , dessen Haut von Feuermalen gezeichnet ist und Schrumpfhäute besäße. In allem erzählte diese Madame Lorenzo von einer überdrehten Welt voller Monster und ihren  Knechten , die ihre Meister auf schwingenden Flügeln begleiteten. Odette war sprachlos. Die Verfasserin dieser Geschichte war zartbesaitet , ganz anders wie Odette . Odette konnte ganz deutlich die Stimme ihres Vaters zu sich sprechen , in der Geschichte , wo er als Untier von dieser Meistererzählerin neu erschaffen wurde.

 

 

3. Paris im Jahre 1910 . James Lamont wohnte in einem Haus , inmitten eines Nobelviertels. Er war gut versorgt , und nicht mehr einsam. Ein Mädchen wohnte bei ihm. Sie nennt sich Marie.

 

Diese Marie empfand James wie eine Gentleman. Das Mädchen war kein wenig zimperlich , und wirkte wie eine Haushälterin . Von Wärme und Herzlichkeit konnte man bei ihr nicht sprechen. Marie hatte auch Noredien Bernicot , gekannt. Ein Mädchen das seit vielen Jahren vermisst wird. Ihr Besuche Onkel Paul , hatte inzwischen 2 Seereisen gemacht und nach ihr im Ausland gesucht. Paul Berniocot , ist ein junger Gentleman ,gewesen.

 

Von dem Wunsch ergriffen, seine geliebte Nichte zu finden , ist Paul auf Düsteren Abwegen gestoßen. Um aus seinem Zuhauses zu entfliehen, stürzt er sich in das Elendsviertel , von Paris. Dort stieß er auf einen mysteriösen Fremden, der unbedingt Reich werden wollte. Paul hatte bei dem Mann das Gefühl , eine hohe Gewalt beschütze ihn . Nichtsahnend erfährt er bald seine wahres Gesicht.

 

Ziemlich schnell bemerkt Paul , das dieser Herr , ein Monster ist , und seine Freundin , wie seine Geliebte eine Giftmischerin ist. Paul ging auf Distanz , denn Etwas wurde greifbar für ihn , das dieser Mann und diese Frau , vor denen er sich anfing zu fürchten , hatten auch seinen Bruder und seine Frau auf dem Gewissen. Ein unheimliches Wesen unter einer Kopfbedeckung , dachte Paul , habe die Familie seines Bruders getötet. Paul begann diesen Mann gedanklich zu verfolgen. Ausgerechnet Raphael Place ist es , der ihm dabei helfen konnte , seine gedanklichen Pläne umzusetzen Er wurde eine stille helfende Hand , auch wenn Paul selbst nichts davon ahnte. Raphael Place hatte sich erneut nach Paris begeben , um seinen beutelartigen Knecht ein Ende zu machen. Beide Männer , schritten einem schaurigen Ende zu.

 

Der Mord und das Verschwinden von Noredien Bernicot , blieb weiterhin ein mysteriöser Fall und unaufgeklärt. Die Todesumständen wie die Familie seines Bruders ums Leben kam , war von etwas unmenschliches begleitet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der scharfsinnige Blick von Paul Bernicot , stieß auf seine Grenzen , sobald er dem Ort auf seltsamer Weise vertraute. In seinen Augen, seinen Ohren und seinem Verstand arbeitete es wegen seiner neuen Gefühlen mächtig drauf los.

 

Paul Bernicot saß an einem Abend wieder in einer der lausigen Wirtshäuser. Er betrank sich , und merkte nicht , wie sich ein nobler Herr in Frack und Hut , sich gedanklich nach ihm erkundigte. Dieser Herr , bestellte sich in der Wirtsbude einen selbstgemachten Schnaps. trank ihn leer und folgte dem Gedankenspiel von Paul Bernicot. tausendmal überschlug es sich , mit der Stimme des besagten Eitermannes .

 

In Sekundenschnelle drang dieses Gedankenspiel ,so rein wie eine Liebesromanze , und so scharf wie ein Fallbeil aus dem Gedankenkern , eines Mannes der am Tiefpunkt seiner Verzweiflung angekommen ist. In der Öffentlichkeit sprach er nur sehr wenig von den Abgründe der Geschichte , die sich am heiligen Abend vor vielen Jahren in seiner Familie abgespielt hatte.

 

Es war kein anderer Mann als Paul Bernicot der sie dachte.

 

Bis zum Schluss hatte Raphael seiner Geschichte zugehört. kaum hatte er ihn angehört , war das Rätsel aufgelöst.

 

Man weiß bis zum Schluss wer der Mörder ist , und wie die Geschichte des Eitermannes ausgeht ,fiebert man ihr von Anfang bis zum Ende entgegen.

 

Bald schon begibt sich Raphael zum Hause der getöteten Familie Bernicot hin , um ihr Verscheiden zu betrauern.

 

Bald schon hatte Raphael herausgefunden , das der Eitermann ein vielversprechendes Geschäft führte.

 

Es war alles so schrecklich unglaublich durchschaubar und einfach gestrickt. Ein wenig irreführend ,als Raphael Rückblickend seinen quälenden Verlauf , seiner beutelartigen Verwandlung , vor langer Zeit betrachtete. Seine lieblosen Beutel , waren nun in fragwürdigen Verstrickungen abgetaucht.

 

Es hatte Raphael enttäuscht , das er James Lamont , dank der Erlebnisschilderung von Paul Bernicot als gefährlichen Frauenmörder identifizierte. Es war unnötig sich etwas falsches einzureden , denn es stand fest , das in Paris jede menge Frauen und Mädchen spurlos verschwanden und nicht mehr lebend auftauchten.

 

Zugegeben der Ausdruck des Gartens , den der Eitermann sichtlich vernachlässigte , war von Müll , wie Kartoffelschalen ,schimmiligen Tomaten , Bohnen , und Haferbrei verwahrlost.

 

Die dämliche Hausherrin , eine zänkische Marie , krempelt die Ärmel hoch und schmiss die Essensreste einfach in den Garten hinein. Eine dümmliche Alte , mit schwächlichen Charakter war sie gewesen. Ihre Gedanken schweiften immerzu um die Finanzen . Man sagt ja zuweilen das die Frauen oft härter sind als die Männer. Und in der Tag war Marie es gewesen die das Gewissen des Eitermanns prägten.

 

Im Hause hörte Raphael die Korken knallen. Ein Mann fing laut zu reden an. Es war das Kamel und er war zu Besuch in der Rue Sack.

 

Ist eine lange Zeit her seit er hier gewesen ist dachte Raphael ins Geheimen. James Lamont löste sehr viele unterschiedliche Gefühle bei ihm aus. Sein Äußeres hatte sich sehr verändert , wie Raphael bald schon feststellte.

 

Er hörte wie die Gedanken des Eitermannes von Totschlägern sprachen , sowie Mörder die er persönlich kannte. Er urteilte über sie und verurteilte sie , so wie es vom Eitermann gebrauchen konnten. Sie hatten ihm zwangsläufig alles geglaubt was er ihnen instruierte.

 

Dabei begegneten sie seinen wirklichen Gefühlen. Die von unterschiedlichen Charakteren durchlaufen war , dank seines Aussehen wirkten sie sehr facettenreich und das gefiel den Verbrechen , weil sie sich im Angesicht des Eitermannes wieder erkannten. Raphael konnte diese vielen Gesichter porträtieren und ausmalen. Sie besaßen diese Besonderheiten , die nur ein Täter in seinen Taten sich zusprechen konnte. Immer dann wenn er seine Entscheidung getroffen hatte. Über die Schuldigkeit führte er kein Gericht , noch die Verantwortung , denn sein Urteil zählte alleine. So konnte dem Eitermann keine eigentliche Schuld zur Last gelegt werden.

 

Und was seiner Entscheidung anging , war seine Meinung ,die einzige die Gerechtigkeit verschaffte. Ein gewöhnlicher Faktor wie Raphael mit Bestimmtheit wusste. Raphael , trat nun nahe an das Fenster des Wohnraumes , wo vor langer Zeit , die Bernicots das Weihnachtsfest abhielten. Die Kronleuchter schwebten noch an der Decke. dreckig und von Spinnweben durchzogen.

 

Die Kriminalfälle huschten durch die Räume , überwogen das Leben , hier an diesem Platzt , worin sich ein Tötungsdelikt abgespielt hatte. Die Hausherrin Marie, hielt engen Kontakt zu den umliegenden Bordellen des Pariser Nachtlebens , den Alkohol- und Drogenmilieus. Dort traf sie das Kamel , einen Mann mit dem sie befreundet ist. Man hatte großen Respekt vor ihr , stellte Raphael zu seinem Bedauern fest. Sie wusste immer wie etwas zu retten ist und niemand kam ihr jemals dabei auf die Schliche..

 

 

James Lamont

 

 

Der Eitermann hatte etwas gegessen. Er hatte vorher die Tochter einer liebenswerten Mutter vergewaltigt und fast erwürgt. Das junge Ding wollte Schauspielerin werden ,

 

und wenn sie es schaft nebenbei eine Autorin werden. Er hörte bei einer Afführung im Theater , wie sie ihrer kleinen Freundin anvertraute , und dam beim überreichen von gezuckerten Mandeln , wie sie gelesen werden möchte und für das was sie sagte geliebt werdenn möchte . Dieses Mal hatte sie Pech , was es mit der Liebe auf sich hatte. Denn die Qual der Wahl fiel auf sie und der Eitermann zerrte das Mädchen durch die Hintertüre in das Haus der Bernicots , wo er sie rücksichtslos vergewaltigt hatte.

 

Raphael hatte das Schauspiel , aus nächster Nähe mit angesehen , wie James Lamont , die Internatsschülerin vor seinen Augen missbrauchte. Er stand draußen vor dem Küchenfester wo er ihm dabei zusahe. Wie immer kamen schon beim Anblick dieser Grausamkeit diese Exotischen Gefühle in ihm auf , die Raphael selbst als Eitermann schon gut kannte . Es blieb ein sehr vitaler Gedanke von ihm , der nie in ihm verblasste.

 

Dieser Emporkömmling James Lamont , hatte seine Pläne tatsächlich durchsetzten können. Mit dem Handel von Mädchen. In seinem Schattendasein , zerbrach sein Angesicht nicht.

 

Seine maßlose Gier nach Frauen übersteigte seine Skrupellosigkeit bei weitem , das Raphael glaubte , seiner Person verfallen sein zu müssen . Beim Kampf mit dem Mädchen , wurde er immer ausgeglichener , bis der Eitermann das Mädchen verachtete , hatte auch Raphael das Mädchen belächelt.

 

Jetzt übernahm der Eitermann seine Stimme , und er musste dringend gegen sie ankämpfen. Ein gedankliches Ringen der beiden Männer folgte.

 

Dieses Mal war es eine Qual für Raphael , dem Eitermann zuzuhören. Eine Stimme die so abscheulich klang , das Raphael der Geschichte in seinem Kopf kaum noch folgen konnte. Sie wiederholten sich immerzu , das man sie kaum noch hören konnte. Als sie immer schwächer wurde , lag eine kurze Unterbrechung in seinem Schweigen. Raphael kam ins Grübeln.

 

Marie stürzte dann zur Tür herein , trug auf einem schmutzigen Teller Tee und Kekse herbei. Sie ignorierte das Mädchen auf dem Boden und tauschte sich kurz mit dem Eitermann aus. Dann verabreichte sie dem Mädchen aus einer blauen Flasche , eine winzige Dosis einer Droge .

 

Der Eitermann wie seine Geliebte traten in den Hintergrund , ihres viel zu großen Hauses , in dessen Garten Raphael Place sich hinter einem Baum versteckt hielt. Er bewegte sich langsam von dort hinaus , auf die offene Straße , wo seine Droschke mit Mark seinem Kutscher auf ihn wartete . Er hatte genug gesehen und das Lauschen wurde ihm zuwider. In einer gruseligen Straße , wo es noch keine Straßenlaternen gab , machten sie halt und besuchten eine schmutzige Taverne. Von dort überlegte sich Raphael einen Racheplan aus.

 

In der Taverne geriet Raphael weit ab in den Hintergrund , weit ab , vom alten Bernicots Haus ,das von hohen Bäumen umstellt war , von einer brillanten Wohngegend umgeben. Er spürte in seinem Herzen die Rückschläge , die er in Kürze machte , alleine wegen der Tatsache , das sich der Eitermann noch immer nach ihm sehnte.

 

Es stand außer Frage das für Raphael Place das dunkle Wesen zwei Köpfe besaß. Er war viel zu lange sein Gefangener gewesen , von ihm der sich ihm als der Eitermann zu erkennen gab . Er wollte nicht mehr seiner Gedanken an ihn verlieren und fasste sich kurz an den Kopf. Er überlegte wie er sie los werden könnte und kam auf eine Idee. Nur so konnte er dem ganzen ein überraschendes Ende setzten.

 

 

Mit einer Peitschenschnur , wollte er die unzähligen schwieligen Beutel , die ihm noch in Erinnerung geblieben waren strafen , so sehr überkam ihm die Wut. Die Fliege würde ihn mit ihrem Tode salben , ihr Summendes Pfeifenspiel , würde das Banner von seinem Herzen reißen und James Lamont im Gewühle des Eiters , einen herrlichen Todesrausch auslösen ,wenn es Raphael gelang sie bei ihm los zu werden. So hatte die Fliege es gesagt. Sie saß in seinem Halse , in einer Pocke , die auf seiner Halsschlagader gewachsen war. Raphael spürte noch immer ein Freundschaftliches Gefühl zwischen sich und ihr. Hört das den nie auf? dachte er und sah vor seinen geistigen Augen , fette Getreidekörner , sich in die Haut von James Lamont bohren.

 

Es war ein Spiel , das sich in den Fasernerven seiner Haut abspielte und dem Eitermann einen Strich durch die Rechnung machten.

 

Die Getreidekörner dienten zu diesem Zwecke praktischerweise ungemein wie winzige Nadelstiche als schmerzvoller Gedankenvermittler.

 

Solange die Getreidekörner das Angesicht des Eitermannes so sehr zerkratzten , das er glaubte ein Fremder Körper sei in ihm eingedrungen , solange empfand Raphael ein freudiges Glücksgefühl.

 

Die Zeit verging , und die Taverne stach mit ihren alltäglichen Klängen in den Vordergund. Raphael verdrehte seinen Kopf , sah sich nach den Frauenhelden der Stadt um , er selbst liebte was er sah. Eine bedrückende Stimmung , voller Qualm und billigen Kerzenlicht.

 

Ihm viel so vieles ein , über seine eigene Lebensgeschichte nachzudenken , wie das Wesen des Eitermannes mit Vampirismus , Formwandler , Serientäter und Zombies zu vergleichen.

 

Es waren alles Geistergestalten , die alle mit einer unsterblichen Seele zu beschreiben gewesen sind. Viele Nächte hatte Raphael es seinen Gedanken zermübt , weil er sich lange Zeit selbst für einen dieser Gestalten hielt. Er hatte es Mark in kurzen Sätzen erklärt , wie etwa ,das wenn der Geist der Eitermannes ehrlich zu ihm war , hätte er keine andere Wahl als zugeben zu müssen das er ihn in Abwesenheit unterschätzt habe. Langsam, aber sicher machte sich der physische Schmerz aus der Vergangenheit wieder bei ihm bemerkbar. Raphael begehrte noch immer sein früheres Handeln über das er nur wenig sprach. Sein Geist war inspiriert von der Handlung , der er vor nicht länger als eine Stunde zugesehen hatte. Er sah mit leichten Herzen dabei zu wie der Eitermann fast ein Mädchen im Hause der Bernicot umgebracht habe. Das Mädchen Rose ,würde er gerne in Augenschein nehmen wollen. Wie ein Magnet zogen ihre zugefügten Wunden , ihres Körpers ihn magisch an. Raphael bat Mark eine unauffällige Kutsche für die nächsten 24 Stunden zu besorgen. Er wollte ihrer Verwandlung beiwohnen und sie inspizieren wenn sie sich Zuhause in ein Monster verwandeln würde. ,, Mein Herr sind entschlossen , wie es früher zu tun". fragte Mark seinen Herrn Monsieur Place.

 

,, Ja das gedenke ich zu tun". gab ihm Raphael zu verstehen.

 

Und so kam es.

 

 

1. Rose

 

Rose hatte es geschafft durch ein offenes Fenster , aus dem Hause der Bernicot zu entkommen. Der Eitermann hatte es nicht gemerkt wie sie das Fenster aus den Angeln riss und durch die kleine Öffnung hindurch geschlüpft war. Als Marie genügend Nacktfotos von Rose gemacht hatte , war sie in einem anderen Zimmer nach Nebenan verschwunden .Dort hatte das Kamel schon auf sie gewartet , um die Fotos von Rose an sich zu nehmen. Es war ein Schock für Rose gewesen , als die Hausherrin mit einem viel zu großen Hut auf ihrem Kopf , eine Fotokamera aufstellte und anfing , sie nackt in sämtlichen Posen zu fotografieren. Rose schaffte es gerade noch ihr Kleid überzuziehen und aus diesem Haus zu fliehen. Erst hatte sie die Türe mit einem Garderobenständer verbarrikadiert. Als das Geklopfe an der Tür immer stärker wurde , war Rose schon über alle Berge durch den Garten , in den Schlosspark verschwunden. Sie hatte leider ihre Handtasche im Hause ihres Vergewaltigers zurück gelassen. Sie hatte es gerade erst bemerkt. In ihrem Magen hatte sie außerdem etwas schwer zu verdauen. Zwischen ihren Schenkeln konnte sie eine Blutung feststellen. Die Kutsche hinter ihr bemerkte sie nicht. Es fing wieder zu schneien an ,als unsichtbare Kräfte sie einholten und sie weiter jagten bis Nachhause hin. Dort hatte ihre Mutter sie mit Entsetzten in Empfang genommen.

 

Soweit es bekannt ist , möchte die Geschichte des Eitermannes erzählt werden. Als die Verwandlung sich im Körper der schönen Rose vollzogen hatte , waren viele Stunden vergangen. Was konnte ihr noch helfen? Die Mutter wusste sich keinen Rat. Es war unmöglich die Krankheit aufzuhalten. Der Zustand des Mädchens war nur noch zu beklagen.

 

Der Eitermanne saugte sich fest an ihre Halsschlagader. Immer mehr schloss Rose in ihrem Körper ein.

 

An ihrem Ellenbogen machte es sich bemerkbar , die Haut blätterte von dort als erstes ab.

 

Solange sich ihre Haut von ihrem Körper schälte , wurde sie brüchig wie altes Papier. Sie erreichte bald schon ihre Volljährigkeit , am Hals und um ihre Handgelenken wurde sie als erste alt. Mit übel riechenden Fleischgerüchen machte sich die Krankheit in der Zimmerstube bemerkbar. Früher oder später würde Rosa an ihr sterben. Die vielen körperlichen zugefügten Wunden ,die in Windeseile sich auf ihrem Körper ausbreiteten hatte den Eitermann näher an ihr Herz gebracht. Er entzog ihr regelrecht das Wasser aus ihrem weiblichen Körper und das auf eine bösartige Weise , das er davon regelrecht abkühlte. Sein Geist blendeten ihre Augen und gab ihr Zeit sein Vorhaben zu verstehen. Er schwieg solange er ihren Körper mit Beuteln strafte. In diesem Zustand schaffte das arme Mädchen kaum noch Fortschritte zu machen.

 

Raphael paffte in seiner Kutsche an seine Zigarre , während er Rose und ihre Mama leiden fühlte. Er wusste welche Bestie sich im Körper des Mädchens aufhielt. Draußen war es dunkel. Der Abend hatte angebrochen und mit ihm der Tot.

 

Drei Tage später wurde das Mädchen Rose beerdigt. Die Beutel des Eitermannes hatten alles von dem Mädchen abverlangt. Selbst Odette konnte das trügerische Machtspiel , solange sie in einer Theateraufführung anwesend war , in einer Version miterleben. Die Kutsche ihres Vaters stand solange in einer Sackgasse , nah an einer Sozialschwachen Siedlung ,in der Nähe am Ufer der Seine. Dort wohnte Rose mit ihrer Mutter in der dritten Etage eines Miethauses. Es roch aus dieser Richtung nach , verrosteten Abflussrohren , schmutziges Wasser , Rus und alten Rauch. Ein Fischstand , prägte das Häuserdasein , das von einem kleinen mürrischen Mann geführt wurde. Eine Straße weiter , lag das Haus , worin Rose mit ihrer Mutter wohnte.

 

Kerzen brannten in ihrem Zimmer. Doch Rose glaubte das tiefe Dunkelheit um sie herrschte. Ihre Mutter hielt ihr zu Letzt eine Kerze vor das Gesicht.

 

,, Aber es ist so dunkel hier im Zimmer". erwiderte das kranke Mädchen .

 

Ihre Mutter fing zu weinen an.

 

 

Odette trat geistig neben das Bett der kranken Rose . Das Mädchen war in den Fängen einer Bestie geraten , die sie förmlich mit schmerzlichen Stichen attackierte. Odette hörte zu , was sich in dem Zimmer abspielte , während sie , weiter dem Theaterstück lauschte und das Mädchen sterben sah. ,, Mutter mach mir Licht ", bat Rose ihre Mutter erneut. ,, Es ist so dunkel hier im Zimmer". sagte sie mit ersticktem Atem.  Sie glaubte eine dunkle Wildnis zu durchwandern . Immer wieder streifte sie an nassen feuchten Büschen und Sträucher vorbei. Ihr Haar verfing sich an den kahlen feuchten Ästen und peitschte durch ihr Gesicht.  Einen Momentlang blieb Rose wie gelähmt in ihrem Bett liegen. Schweißtropfen rannen an ihrer Stirn und Schläfen herunter.  Die Mutter rieb dem Kind die heiße Stirn mit einem feuchten Tuch ab. Ich habe alle Kerzen angezündet . hatte die Mama wieder gesagt. ": Dann hatte die Madame , das Kissen unter dem Kopf ihres kranken Kindes aufgerichtet , damit Rose ihren Kopf gerade halten konnte. ,, Der Arzt kommt gleich , er ist schon auf dem Wege hier her , hab Geduld Rose ,er wird dich wieder gesund machen". meinte die Madame , mit einem Arm auf der Armlehne ihres Lehnstuhles aufgestützt. Bei einem nächsten Anfall , verdrehte Rose heftig ihre Augen. Sie hatte das starke Gefühl das Hände nach ihr griffen. Sie versuchte sie von sich abzuschütteln. Sie konnte kaum noch zwischen Dunkel und Hell unterscheiden und wimmerte vor sich hin wie ein getretenes Tier. ,, Ich bitte dich sei still und bewahre deine Kräfte". bat ihre Mama sie erneut und konnte selbst die Wunden wie ihre Tochter auf ihrem Leibe spüren. In dem Moment als die Mutter sich vor ihr beugte , war die Türe zum Badezimmer wie von Geisterhand laut aufgesprungen , als ein kalter Wind das Fenster aufriss. Die Mutter eilte ins Angrenzende Badezimmer hinein und verschloss  , das Fenster wieder. kaum war sie wieder zurück zu ihrer Tochter , erkannte sie Rose kaum wieder. In ihrem Gesicht , wie unter ihrer Kopfhaut , wucherten ein Dutzend einfarbiger Hautblasen , wie fette Qualen. Es waren erst gewöhnliche hellhäutige Hautflecken , doch in Windeseile wurden sie brandige Pestbeulen , mit riesigen Hautlöchern. Sie verteilten sich auf dem gesamten Körper des Mädchens . Die Mama mischte eiligst bei dem Anblick ein Getränk für ihr Kind. Sie hoffte die Lösung könnte ihr helfen wieder gesund zu werden und fügte noch einen Spritzer frische Zitrone bei. Mit einem Löffel hatte die Mama , Rose die Lösung in den Mund verabreicht. Als ein nächster Anfall über sie kam zerrte Rose an der Hand ihrer Mutter. , Mutter ich brenne von Innen. Sagte sie und hatte alles um sich herum vergessen . Ein Mann kam zu mir , er sitzt in meiner Kehle und spricht zu mir. Ich habe Angst vor ihm Mutter". sagte Rose mit fiebrigen Augen und gequälter Stimme. Die Mutter streichelte wieder ihre Wange und beruhigte sie wieder. Und als sie es tat , da zeigte sich ihr die Bestie , mit ihren vielen Gesichtern. So schnell wie eine gewöhnliche Handbewegung kam sie zum Vorschein. Der Mutter stockte der Atem. Sie hielt für den Arzt ihren Geldbeutel bereit. und schaute besorgt zum Oberlicht des Daches hin.

 

Die Mutter fing zu beten an. Dann klopfte es an der Tür. Es war der Arzt. ,, Ich danke Gott dafür sagte die Mama und eilte zur Tür hin. ,, bitte kommen sie herein Dr. Ruprecht. Meiner Rose geht es sehr schlecht". sagte eine zähe alte Frauenstimme , zu dem Arzt , der wusste das die Mama von der Rose , eine gütige Kammerfrau , aus einer herrschaftlichen Familie gewesen war . Der Arzt Dr. Ruprecht erschrak als er Roses schmächtigen Körper entdeckte , so verbeult und von heftigen Schmerzanfällen geschüttelt. Raphael Place , hatte die Visite des Arztes aus seinem Versteck seiner Kutsche mitverfolgt. Der beleibte Arzt , Dr. Ruprecht notierte sich etwas auf einem Zettel , dann klemmte er sich den Stift hinter seinen Ohren und fing an das Mädchen zu untersuchen an. Odette hatte wie ihr Vater die nächste Szene mit ihren Gedanken mitverfolgt. Sie wollte das kranke Mädchen bitten , sie in sich rein zu lassen , in ihrem bleichen Körper , der schrecklich gequält aussah. Sie sah sich im Zimmer des Mädchen um. Da standen zwei Tassen mit kaltem Kaffee gefüllt. Das Gaslicht der Lampen , zuckte bläulich auf , als die Türe zum Bad von der Mutter geöffnet wurde. Rose muss eine Balletttänzerin gewesen sein , den ihre Perlmuttschimmernden Tanzschuhe hingen über ihren Bett. Ihr besticktes weißes Tanzkleid daneben , war kaum zu übersehen. Odette konnte die unbändige Hitze aus dem Körper der Tänzerin deutlich spüren . Sie trat wie eine heiße Erfrischung unter der Bettdecke hervor. Auf dem Wäscheschrank standen mehrere Fotos von ihr , eingerahmt zeigten sie ihre frühen Erfolge als Balletttänzerin. Ihr Vogel im Käfig war schon lange tot und der Käfig neben dem Fenster ihres Zimmer war schon lange leer. Ein seltsamer Tiergeruch machte sich im Zimmer breit. Die Haarnadeln in ihrem Haar , die sich aus ihren Flechten lösten , verteilten sich überall in ihrem Bett. Ihre Brosche an ihrem durchnässten viel zu langen Nachthemd , schimmerte silbergrau auf ,worin ihr Name signiert war. Jetzt fing es auch zu regnen an , ein kalter Schneeregen , den Rapahael mit seiner Zunge leckte. Odette senkte ihren Blick. Wie gerne hätte sie das Mädchen Rose , an ihren nackten Schultern gepackt , und sie in ihrem Arm genommen. Doch Odette saß gleichzeitig in einem Theater , in Ägypten gefangen und schaute mit glühenden Augen , bei einem Schauspiel zu , das sich in der Dunkelheit auf einer Bühne abspielte und ihr eigenes Werk gewesen ist. Sie hatte es vor kurzem mit der Hand geschrieben und hielt sehnsüchtig ihren Blick darauf gerichtet. gleichzeitig spürte sie ein seltsames Verlangen , sich von ihrem Stuhl zu erheben und aus dem Theatersaal zu entfliehen. Mit blechernem Klang , hörte sie während der Vorstellung , aus einer Richtung ihres Herzens , das Flügelschlagen einer Fliege. Ihre Augen schwebten Wasserdicht vor ihren Augen auf und ab. In ihnen spiegelte sich eine weinende Frau , sich auf einem Stuhl zurück lehnen , ihre Händen vor dem Gesicht haltend. Es war die Mama der sterbenskranken Rose. In gewisser Weise hatte der Anblick der Frau Odette nicht wirklich gerührt. Aber auch sie konnte sentimental werden ,daher veränderte sie ihre Blickweise was der Gründ ihrer Rührung war . Sie sah in den Augen der Fliege , wie die Mama ihr krankes Kind beweinte. Es war als stünde Odette neben ihr im Zimmer ,so als bedauerte sie was ihrer Tochter widerfahren ist. Jetzt glaubte Odette einen Albtraum zu träumen. Verdammt dachte sie , kein Licht im Körper , kein Lächeln im Gesicht eines Mädchens , deren weiße Knöchel , rote Druckstellen auf der Haut hinterließen . Das blasse Gesicht des Mädchens , das vor ihren Augen starb , riss seinen Kopf hin und her. Odette konnte in einer Version sehen , wie riesige Bündel Haut , aus dem Gesäß des Mädchen drangen , die ihr Vater Raphael Place mit all seiner Magie heraufbeschwor. Still und heimlich hatte er das kranke Mädchen in den Städten von Paris aufgesucht , um ihr beim sterben zuzusehen. Qualvoll , stellte Odette zudem fest. Sie sah wie die Bauchdecke des Mädchens , sich vor Schmerzen Spitz aufrichtete , als der Eitermann sie mit seinen Fliegenbeinen , von innen nach außen hin öffnete.

 

Die Fliege war nur wenig größer als sie.

 

Die Mama von Rose weinte bitterlich , als sie sah , wie verschandelt ihr kleines Mädchen aussah. Sie hoffte das die Medizin des Arztes , dem Kinde helfen würde , die Dr. Ruprecht ihr mit einem Löffel in den Mund einträufelte. Der Mama kam es vor , ein Monster habe ihr Kind weggenommen . Ein Ungetüm dessen Skelet sich deutlich in der Haut von Rose abzeichnete. Sofort glaubte die Mama , das der Teufel in Rose gefahren ist . Mit ihren Augen konnte sie sehen , wie er sich in ihrer Haut bewegte. Die Funken , sprühten aus seinen Beuteln , die das Wesen mitbrachte . In der Dunkelheit , funkelten sie im Körper der Tochter , fleischlich rot im Gesicht auf . Die heißen Eiter Funken durchbrachen die Angst und die Furcht des Menschen , verbrannten die Seele mit dem Klank einer heißen Rohrpfeiffe nieder. So hatte es Odette verstanden als das schillern der Fliege , immer näher durch ihre Augen , durch sie hindurch , in die Unendlichkeit ihrers Unterbwustseins verschwanden. Odette spürte wie ein blasser Fleck sich auf ihren Wangen ausbreitete. Schmetterlinsgartig , hatte sich ihre Haut angefühlt ,so als würde sie kurz vor einer Verwandlung stehen. So wie das Mädchen im Bett , in diesem Zimmer , wo Dr.Rubrecht seine Diagnose getroffen hatte. Bevor der Arzt weitersprach , windete sich der Körper seiner Patientin , auf der Matratze , hin und her. Die Kranke bekam dann auch ganz schwarze Augen , mit spiegelglatten Glanz formten sie sich zu winzigen Rubinen in den Augenhöhlen. ,, Was ist mit meiner Tochter " , fragte die Mama den fraglichen Arzt. Er verzog seine Lippen und schwankte mit seinen Worten. ,, ich denke sagte der Arzt : ,,ich denke ihre Tochter leidet an kränklicher Raserei". sagte Dr. Ruprecht mit zögerlicher Stimme.,,Ich bin mir nicht ganz sicher , aber der schrille Klang in ihrer Stimme macht es deutlich". Dr. Ruprecht hatte seinen Verdacht somit laut ausgesprochen. Nach einem weiteren langen Schüttelkrampf , sah Rose jetzt mehr wie ein gefischter Kabeljaufisch aus. Wie in einer Hypnose richtete sich die Kranke auf. schrie laut auf und während sie es tat , schaute sie auf in den Himmel , so als sehe sie in eine Rauchwolke hinein. Das Ungetüm fiel in letzter Sekunde von ihren Schultern , stütze sich mit beiden Armen , auf die leblosen Hülle des Mädchens ab , aus dem das Ungetüm mit aller Kraft entstiegen war. Es trat erst aus der flachen Stirn hervor , dann atmete das Ungetüm aus der Nase , und dann , und dann war es im Schatten , abgetaucht , der einst Rose gehörte. Der Glanz in den Augen der Fliege war gewichen ,so wie der Vorhang zugefallen war und Odette ergriffen vom Meisterstück gefangen war , heftig applaudierte . Raphael Place hatte den Tod des Mädchens wie seine Odette abgewartet , gab die Fliege frei , für eine Rose , eine Einzige.

 

Das Mädchen wurde drei Tage später, in einem abgelgenen Gruftgebäude , im hinteren Teil eines Friedhofes bestattet. Als der Deckel ihres Sarges geschlossen wurde - nach langen Gebeten , und dem Segen der Kirche , mit Weihwasser, und schwenkenden Weihrauchgerüchen , wurde Rose in ihrem Sarg in die Gruft getragen.

 

Die Sonne war dabei unterzugehen , und der Knecht der Dunkelheit hatte sich seinen Beuteln entsagt. Jetzt wollte Raphael ins das Angesicht des Eitermannes schauen , dem er vor so langer Zeit die Treue geschworen hatte.

 

Seine emotionale Verbindung blieb bestehen , wie die Flügelschläge der Fliege , der einzige Sympathieträger seines unendlichen Humors . Obwohl sie für Raphael

 

immer noch als Vorbild diente , eiferte er dem Tier nicht mehr nach. Nachdem das Mädchen Rose gestorben war , nahm er sich vor James Lamont zur Strecke zu bringen.

 

Das Bild das Odette von diesem Tage machte als man Rose beerdigte , hatte auf lange Zeit ihr Selbstbild verstellt. Ihre Welt war seit dem doppelbödig ,vollzog sich kaum noch an der Oberfläche ihres Bewusstseins ,aus dem Odette ihre Ressourcen zog . Ihre bildliche Realität vollzog sich mehr in der Hölle , eine gewaltige sogar wie Odette selbst fand. An manchen Tagen glaubte sie sogar einen Pakt mit dem Teufel abgeschlossen zu haben. Sie war eine Frau die längst aufgeklärt war , und dem Fortschritt der Menschheit diente. So wie es das Bedürfnis der Menschen zustand. Seit sie weiß das ihr Vater ein Mörder ist , begann die Oberfläche ihrer Realität zu zerbröckeln an wie ein alter Rock der von Motten zerfressen ist. Und so kam es.

 

 

2. Raphaels Wagen fuhr vor. Die Wintersonne senkte sich liebkosend hinter den beschneiten Bäumen , harmonisierte mit dem zugefrorenen Ufern eines zugefrorenen Sees , der wie gepudert ausschaute.

 

Raphael lauschte in dieser Stillen Landschaft seiner verschiedenen Gedanken ,die er sich von der Fliege aufsagen ließ.Er Flügel klappten sich auf und zu streichten sanft seine verschmähten Gesichtspartien. Die Flieg bat ihn bitterlich er solle für sie eine neue Welt erschaffen. Eine die ihr das Leid erklärte das ihr so viel Haut erklärte und nichts als Haust darstellte.

 

Als sie ihren Satz beendet hatte , fuhr seine Kutsche zum Bernicot Haus und wartete bis zum nächsten Morgen ab was passieren würde . Dort war eine menge los , als es zu einem Streit zwischen dem Eitermann und Paul Bernicot kam. Raphael wollte schon aus seiner Kutsche steigen um dem armen Taugenichts zu Hilfe kommen , aber es war zu spät- Paul Bernicot geriet in die Hände dieses Monsters mit Beuteln und war verloren.

 

Raphael fuhr zum kleinen Geschäft seiner Schwiegertochter hin , um sich die Zeit zu vertreiben. Die Häuser versperrten ihm die Sicht zum graublauen Winterhimmel. schräg ragten die Häuserfassaden links und rechts vor seinen Augen auf. Als er am Schaufenster des Parfümgeschäftes seiner Schwiegertochter Delphi angekommen war , hielt Mark die Kutsche an. In dem Moment als die Kutsche zum stehen kam , konnte er Delphi hinter der veglasten Wand , in einem ultramarinblauen Seidenkleid bedienen sehen.

 

Die Darstellung ihres Kleides nötige seinen Blick zutiefts. Es lag nicht gerade bescheiden auf Delphis viel zu zarten Körper. Man sah wie sich ihre Brustwarzen durch den Stoff abzeichneten , und das in ihrem Umstand. Bald schon sollte das Kind unter ihrem Herzen geboren werden. Ein Lichtblick von angeleuchteten Flakons standen fein säuberlich auf Regalen und in Vitrienen. Delphie hatte sie dem Mann mit goldener Zahnreihen , reih um zum Verkauf und anriechen dargeboten. Rapahel konnte die Satzkonstruktionen kaum deuten ,die sich in Delphis Laden zwischen ihrem Kunden und ihr abgespielt hatten. Noch immer gedachte Raphael an dem Mord , den er gerade in der Rue Sack beobachtet hatte.

 

Ohne erkennbares Motiv. Keiner hatte etwas bemerkt. Der kalte blauen Abendhimmel war sternenklar. Ein paar Bäume, die Frost überzogen waren ragten mit ihren Ästen in die zwei kämpfenden Schatten. Der Schnee auf dem Boden glitzerte und funkelte weiter um das Geschehen herum. Raphael konnte eine Missstimmung in seinem Magen vernehmen.

 

Der Rost von eisernen Fahrzeugen hatte das weiße Gewand aus gefrorenen Eis verschmutzt. Die Erinnerung von gerade eben sorgte dafür das Raphael in zwei Welten lebte.

 

Es fiel ihm schwer Delphi bei ihren Geschäften zu folgen und ihren ersten Gedanken zu verstehen , denn konnte er den traurigen Anblick von Paul Bernicot nicht so schnell vergessen . Sicher der Anblick der vielen Duftstoffe , in den bezaubernden Riechflächen betörten seinen Blick beachtlich , aber noch immer beherrschte der Eitermann seinen ersten und letzten Gedanken so sehr , das er kaum einen eigenen Gedanken aufbringen konnte. Der Mann mit einer wirklich auffälligen goldenen Zahnreihe hatte viele dieser Duftstoffe durch seine Nase in sich eingesaugt . Noch konnte er sich nicht wirklich für einen Duft entscheiden , geriet aber bei einem besonders zarten Düftchen aus frischen Wurzelbeständen in wahrer Extase. ,, Das ist der Duft den ich meine ": sagte der Mann mit goldener Zahnreihe zu Delphi und fragte nach dem Preis. Delphi sagte so in ungefähr etwas , und begann für den gut beleibten Herrn , ein poliertes Glasfläschen aufzufüllen . Raphael hatte ihr durch das Kutschenfenster dabei zugesehen. Er geriet aus einem unerklärlichen Grund in Zeitnot , und glaubte nicht wirklich daran , das er die erste Hürde überstanden hatte. James Lamont war wegen seiner neuen magischen Kräfte kaum zu packen. Ein wenig gereizt stieg Raphael , etwas angewiedert deswegen aus der Kutsche aus. Wie die Einwohner von Paris mischte er sich unter das Volk , um wie sie irgendwelche Geschäfte abzuschließen. Folglich öffnete er die kleine Ladentür der Parfümerie , wohinter seine Schwiegertochter stolz zu ihm aufschaute. Sie stand hinter einer verglasten Theke und bediente weiter ihren Kunden. Raphael konnte sehen wie der Mann mit goldener Zahnreihe zufrieden mit einem Fläschen den Laden verließ und somit für ein gutes Geschenk gesorgt hatte. Man hörte wie hinter ihm leise die Tür zufiel. Raphael begrüßte Delphi mit einer herzlichen Umarmung. Im Laden roch es nach Tymian , Wachholder und Heidegewächse. Rosenblüten und frische Minze. Delphie gab sich wirklich große Mühe ihre Kunden mit sämtlichen Düften aus der Natur zufriedenzustellen.

 

Sobald Raphael die Düfte wahr nahm , konnte er spüren , das sie eine reinste Anspielung , auf seinen verbotenen Empfindung waren.

 

In jedem Duft konnte er sich Spiegeln und kaum einen einzigen Duft konnte er ausweichen. Und was dieses anging , dachte er im Rauch der Düfte immer wieder das gleiche. Es war fast Selbstmord , als er sich für einen Rosenduft entschied , den Delphi aus liebe zu seiner Frau das Parfüm von Isabelle nannte. Raphael nahm diesen Flakon mit Namen Isabelle in seinen Händen , schraubte am winzigen Verschluss des Fläschen , und war fast besinnungslos in Ohnmacht gefallen , als dieser Duft seinen Riechnerv erreichte. Es war in der Tat so , das dieser Duft ihn augenblicklich , an seine Frau Isabelle erinnerte. In diesem Duft schwebte ihr schwarzes dunkles Haar , der Duft ihres zarten Halses , der Duft ihrer Hände , und ihres reifen Geschlechtes ,das zu jeder Zeit seinen Willen brach . Wie eine Träne löste er sich von ihren Augen , so als würde Raphael seinen ganzen Reichtum für immer verlieren. Auf diesem Wege , den Körpergeruch seiner Gattin zu erschwindeln war somit eine reinste Wohltat für ihn dachte er in einem nächsten Augenblick , als er einen nächsten Tropfen des Parfüms , auf seinen Handrücken fallen ließ.

 

Dieser Geruch aus der Flasche trug augenblicklich dazu bei , das sich ein herrliches Gefühl in ihm regte. Es war ein reinster Gewinn für Delphi ,das sie Gerüche als reinste Anteilnahme verkaufte . Delphi hatte ihm somit einen großen Gefallen getan , seine Frau als reinsten Duft zu verkaufen.

 

Anders wie bei Penecillin regte sich etwas in seinem Körper. Schon oft hatte Raphael Penecillin einnehmen müssen , in einer Zeit als seine Beutel ihm zu sehr zu Leibe rückten. Doch zu seinem Pech hatte Penecellin nicht viel bei seinen Beuteln ausrichten können. Dieser Duft allerdings richtete jede menge bei ihm an , und das obwohl er schon lange kein Eitermann mehr ist. Er setzte sich auf ein dunkelblaues Kanapee. Und sah zu wie seine Schwiegertochter , eine Kundin mit Übergewicht und ergrauten Haaren bediente . Sie erklärte ihr das Wunder ihrer Hautcreme , die mit feinstofflichen Fruchtsäuren angereichert ist und ein echtes Wundermittel sei. Sie rieb der Dame ihre Handfläche damit ein , die sogleich davon aufstrahlte. Die Kundin blühte beim Anblick dieses kleines Wunders gleich mit auf und entschied sich für das Produkt , das Delphi , das Wunder der Jugend nannte. Zwischen blumigen Marmorranken , bis unter die Decke , Wandnischen und Glasvitrinen , hatte sich das Parfümgeschäft von Delphi gut bezahlbar gemacht. Raphael konnte nur einen weiteren Leckerbissen vermuten , das in den vielen Duftnoten verborgen lag. Damen von Welt in engen Korsett geschnürt kamen bei Delphi einkaufen. In einer herrlichen goldenen Schatulle bewahrte die Verkäuferin herrliche Perlen auf. Die Frauen drängten ihr Haar vor dem Spiegel zu bürsten. Waren doch die Bürsten und Kämme aus Bernstein gemacht. Makellose Haut und glänzendes Haar , sämtliche Cremes zum bleichen der Haut ,oder Pomade für glanzloses Haar ,Delphi war im Besitzt davon. Hustensirup und Pfeilchen Pastillen , Delphi treibte es in ihrem Wahn auf.

 

 

 

3. Odette

 

In Ägypten

 

Sie schrieb an einem angenehm lockeren Stück , das ihr so lebendig schien , wie ein kalter Windhauch. Das Buch an das sie schrieb , beschrieb die eine Gedankenwelt , die sie schon so lange beschäftigte. Ein flammendes Rot umkreiste sie  ,so sehr  das Odette einen betörenden Atem ausstieß .  Beim Anblick der aufgeschichteten Körper der getöteten Frauen geriet sie in Extase. Sie suchte nach ihren Mörder und suchte sie mit einem religiösen Eifer nach ihm. Sie verband ihrer Sexualität damit und nährte sich damit ihrer eigenen Angst. Raphael ihr Vater kannte alle Namen der Mädchen. Sie vergruben sich in ihm , in seiner Haut , in seinem Nachdenken , in seinem Schweigen so sehr das Odette nur annehmen konnte , das ihr Vater ihre Hilfe brauchte. Sie sah ihn an dabei , wenn er die Frauen quälte und sie in Stücke zerriss. Aus ihren aufgeplatzten Häuten ragte sein Kopf heraus.

 

Odette nannte ihr neues Buch , den Garten ihres Vaters. In diesem Meisterstück beschrieb Odette die Geliebten ihres Vaters , als Himmliche Blumen. Der Acker auf dem sein Samen fiel. Und während sie ihrer eigenen Sprechweise folgte , und sie ihren Gedanken

 

nachging ,hörte sie eine leise singende Stimme zu sich sprechen , die mit einem Nebel daherkam und ihr eine erstaunliche Geschichte erzählte.

 

Diese Stimme spendete ihr Trost und vertrauen .

 

Sie dachte an eine altmodische Zeit , warum auch immer Odette , glaubte die Frauen seien dort besser aufgehoben , sie wusste es nicht. Die Mädchen an denen Bündel von Häute runter hingen , wie als wären sie ein einziger Vorwurf an ihrer Schönheit , weinten als sie Odette sahen. Es fühlte sich so an , als hätte sie die Mädchen aus einem Versteck befreit , je mehr sie die Ereignisse aus ihrem neuen Roman erklärte. Ihr Vater Raphael hatte sie grob behandelt , das Odette völlig den Überblick verlor. Ihr fehlte einfach das Verständnis für ihren Vater , der von ganzen Herzen verhindern wollte das sie ihn versteht. Möglicherweise hatte das Leben ihm Unrecht getan ,denn es fühlte sich so an als würden alle Indizien gegen ihn sprechen. Mit einem Schlag wurde Odette bewusst  ihr Vater hatte Schuld an ihrem Tod.  Die gehäuteten Mädchen waren bald schon nur noch Wörter aus denen Odette Träume entspringen ließ.

 

In einem dunklen Erdreich aus Haut und Knochen ließ er die vielen Mädchen einsinken ,so als baute er aus ihnen eine Mauer um sich. Odette begriff noch immer nicht den Grund warum ihr Pappa die Mädchen getötet hatte.

 

Das ist reine Blasphemie dachte sie in einem nächsten Moment als sie hörte , wie das weiße Blatt Papier , das sie beschrieb zu flüstern anfing. So als hätte es sich in einer geisterhaften Erscheinung verwandelt , drehte es sich um sich selbst und fing höchst unangenehm zu werden. Erst glaubte Odette an einem Geist stellte sich ihr vor. Sie  schaffte es nicht sich von ihrer Fantasie zu distanzieren.  Sie schenkte ihrem Traumzustand unweigerlich Beachtung schon weil sie eine ernste Gefahr vom ihm ausgehen spürte. Sie konnte nicht ehr ruhen nicht bevor sie das Geheimnis ihrer Sehnsüchte gelüftet hatte.  Mit zitternden Gefühlen trat sie an das Bild das sie aus ihrem Gedächtnis vermittelt bekam.  

 

Wie Kleinlebewesen traten die gehäuteten Mädchen aus ihrem Gedächtnis hervor ,und gaben Einblick in ihr früheres Leben. Odette schrieb drauf los , wahnhaft. Sie ließ die Mädchen in Mauern lebendig begraben , gibste sie zu , zerstörte ihr Lebensraum , je mehr sie sich lebendig zeigten. Sie nannte sie Orchidee , sie nannte sie , einen Fisch am Haken , oder ein erotisches Naturgärtlein. Am schlimmsten war es für Odette , die Mädchen beim richtigen Namen zu nennen. Und kein Name passte besser zu ihnen , als das sie , die gehäuteten Mädchen ihres Vaters Raphael Place waren. Zusammen waren die Mädchen alle zusammengewachsen , mit Blut und Wasser , mit Eiter und Spucke. Die Mädchen drängten zu Eile , Odette dazu aufzufordern sie aus dem vielen Laub von Haut zu befreien. Aber das war schwer , denn Odette fühlte sich verletzt , bei dem Anblick der Schönheit der Mädchen.

 

Zu Lebzeiten besaßen sie makellose Schönheit , mit Pfirsichfarbender Haut. Ein Moment lang herrschte entsetztes Schweigen , als Odetts Gedanken sich laut überschlugen. Sie errötete bei so viel glühender gedachter Worte. Ihr Gefühle konnten nicht genug kriegen von den vielen

 

Mädchen von denen sie nicht die Namen wusste. Als sie Odette bemerkten verstummten sie.

 

Etwas war aus ihren Gesichtern gewichen , es sah danach aus , als wäre es Efeugewächs. Wie Krallen umhüllte der Efeu ihre Gelenke , und ihren restlichen Leib wie eine Schlinge. Die Mädchen wehrten sich gegen Odette köstlichen Angriff. Zu ihrem Bedauern konnten sie nicht viel tun als das Odette sie von wilden Vögel in ihren Gedanken umkreisen ließ . Überall im Gedankenspiel stürzten sie wie aus dem Nichts eilig auf sie zu , und stachen sie mit ihren spitzen Schnäbeln in ihren Beutelartigen Gesichtern . Es dröhnte in ihrem Kopf laut los , als die Fliege ihres Vaters anfing die Mädchen einzusammeln für ihren einen Traum. Odette besaß wahrlich viele davon. Sie zog das Häuten zum töten der Mädchen vor , und befahl ihrem Vater mit einem Messer damit zu beginnen. Der Traum begann wie in einem Märchen. Als die Mädchen ihr Leben im Kampf gegen die Kräfte des Eitermannes verloren. Waren sie gefangene Fliegen , in den Fängen einer hässlichen Kreatur , die keine Erlösung kannte. Selbst die schönste Perle auf der Erde , wurde eine zischelnde giftige Schlange , sobald der Eitermann ihre Schönheit vernahm. Als ihr der Sinn ihres Traums wieder einfiel griff Odette nervös zu ihrem Parfümflakon in ihrer Handtasche. Sollte sich ihr Traum bloß in aller Winde zerstreuen und sie nicht weiter quälen dachte sie und wünschte sich das ein erholsamer Gedanke sie heimsuchte. Die Gedanken ihres Vaters waren immer auch ein Abschnitt von herbeigeführtes Leid . Odette war Dasselbe wie ihr Vater und wünschte sich gerade jetzt in diesem Moment er möge in Gestalt einer Bestie vor ihr erscheinen. Das schlimme daran war , das sich die Bestie nicht beweisen ließ ,die ihr Vater im Geiste verkörperte. Manchmal war sich Odette nicht im klaren darüber ,ob die Bestie die sie ihren Vater Zuweilen nannte eine Erfindung von ihr war. Ständig zerbröckelte er vor ihren Augen wie ein hässlicher modriges Gewächs. Dennoch hatte sich ihr Vater Raphael wie ein großer Herr in ihrem Gedächtnis festgesetzt. Sie wollte ihn gerne vor der Welt zeigen. Wie etwa in einem Käfig auszustellen , gebändigt und gedemütigt. Diese kleine Vorstellung würde sie von ihren Geldsorgen befreien. Würde damit für ein Gleichgewicht in ihrem Leben gesorgt sein? Als sie so darüber nachdachte spürte sie wie ein Teil ihres Gesichtes irgendwie gelähmt war ,so als wohne noch jemand in ihrem Körper mit ihr. Eindringlich schaute sie auf die Flügelspitzen der Fliege ,sobald sie aus ihrem Käfig entkommen war.

 

Wie Odette es von ihren Vater verlangte , fing Raphael an James Lamont eine Falle zu stellen. Er lag in seinem Bett in seinem Haus in der Rue Sack und war krank geworden. Er hatte das falsche Parfüm eingekauft und erstickte leise an dessen Wirkung . Raphael hatte nämlich im Beisein von Delphi , ein paar Flaschen in den Regalen vertauscht. Beim einatmen war das Gift in James Körper geraten , das Monsieur Pastoral , wie man ihn auch nannte , jetzt die Besinnung verlor.

 

Blut rann wie Wasser seinen von Beuteln überwucherten Hals herunter , schmerzlich konnte er spüren , wie sich das Wesen in seinen Gliedern kaum noch bändigen ließ. Es bekam ein Gesicht ,das Schmerzverzert war.

 

Auch Raphael konnte spüren wie die Kräfte des Eitermannes immer mehr nachließen . Ein finsterer Schmerz breitete sie sich in seinem Körper aus. Er erstickten nacheinander jeden Laut aus James Kehle. Seine Beutel lösten sich mit aller bösen Magie in Wasser und Blut auf , verwandelten sich in einem betörenden Duft ,wie als haben die Beutel ihr neues Schicksal gewählt. Der Duft überschlug sich in der Luft und kämpfte verzweifelt gegen den Willen des Menschen an.

 

Raphael sah wie James Lamont mit dem Tode rang. Er sah seinen verzweifelten Kampf das Wesen mit seinen beiden Händen an den Hörnern zu packen .Beim Kampf traten ihm Schweißperlen aus der Stirn. Seine Hautgestalten drückten ihn immer wieder in die Kissen hinein , bis seine Schultern sich vor Schmerz verengten. Raphael konnte das Spektakel Hautnah spüren. Sein hinterhältiges Spielchen das ihn so sehr reizte funktionierte wie am Schnürchen. Das war das Ende von der Geschichte dachte er bei sich und unterdrückte ein leises Schluchzen. Es gab nichts das ihn als Mörder verriet oder nur ansatzweise verraten könnte. Nur sein Kutscher Mark wusste als Einziger das seine Weste mit Blut beschmiert war.

 

Das war sein endgültiger Sieg über eine Kreatur die ihm früher ein Mal das Fürchten lehrte. War Raphael deswegen unvorsichtig gewesen? Er saß mit Mark versteckt hinter zugezogenen Fensterscheiben in seiner Kutsche und zählte die Minuten und Sekunden die James noch zu Leben hatte. Er hoffte inständig das mit dem Tot des Eitermannes , die animalische Zweisamkeit zwischen ihm und sich bald schon vorbei sein würde.

 

Als die Rathausglocke der Stadt , die erste Mittagsstunden angedeutet hatte , war es passiert.

 

Wie James Lamont gestorben ist , liest sich in der Geschichte von der Eitermann in Paris. Ende.

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