Die Pest
1.
Martha stand vor dem Haus ihres Vaters.
Die Schwalben verließen
ihre Nester und flogen aus. Der Frühling war vorbei und der Sommer
hatte begonnen. Der Dreck der Hauschweine trat mit starken Gerüchen
aus den Ställen. Marta verzog ihr Gesicht. Sie musste über etwas
nachdenken. Sie hoffte das der Vater seinen Kummer verlor , er nahm
ja alles so schrecklich ernst. Jammerschade das er sich sich um
sämtliches Sorgen machte , wie über die Finanzen seiner Sägemühle.
Immer mehr druchdrangen die Gedanken ihres Vater aus die ihren.
Martha empfand tiefe Traurigkeit ,das ihr Vater schon bei
Kleinigkeiten alle Beharrlichkeit aus seinem Herzen verlor , wenn die
trügerischen Zahlen sich zu seinem Nachteil veränderten. Marta
hatte heute Morgen damit angefangen , an einem teuren Spitzenkragen
zu nähen. Dann hatte sie Milch bei der Bäuerin eingekauft. Die
Milch war ganz frich gewesen. Wegen der vielen Sorgen ihres Vaters
waren ihre Gedanken an jenem Morgen etwas verunsichert. Mit dem
Milcheimer in der Hand ging sie in die Küche wo sie anfing Speck und
Zwiebeln zu schällen und klein zu schneiden. Auf der Weide auf der
anderen Seite des Hauses grasten die Schaffe seit der frühen
Morgenstunde. Als der Eintopf in einem Kessel im Feuer vor sich hin
köchelte trat Martha vor die Türe um nach dem Rechten zu sehen. Sie
hatte Schuldgefühle weil sie noch immer nicht verheiratet gewesen
ist. Sie schaute in die Sonne , und fühlte die warmen Strahlen auf
ihrer Gesichtshaut ,auf Stirne ,Mund und Augenlieder. Die
Traubenkirche war wegen der fiesen Motte kahlgefressen. Martha stand
in ihrem Schatten. Überall sponn die Motte ihre Kokons und der Baum
sah nun weiß überzogen aus. Martha war die Magd ihres Vaters. Sie
war noch Jung gerade erst 17 Jahre alt. Ihr Vater war Witwer und ihm
gehörte das Sägewerk von Altenberg . Martha sollte bald schon
seinen Lehrling den Karl Bärich zum Manne nehmen und es war gerecht
denn die beiden liebten sich. Martha war deutsch Christlich erzogen.
Ihre Mutter war an Kindbett gestorben und sie hatte diesen schönen
Garten angelegt , dort stand Martha und pflügte das Gemüse für
ihren Eintopf. Als aus der Ferne sie eine Gestalt auf sich zukommen
sah. Als sie die Gestalt erblickte ,erkannte sie einen einzigen Mann
, mit blauen Lippen und schwarzer Färbung im Gesicht. Er fiel
keuchend zu Boden , und stammelte vor sich her. Martha eilte ihm zu
Hilfe und Gott Erbarme , welch schwere Sünde wurde dem Mann zu Last
gelegt , denn er machte so einen schuldbeladenen Eindruck. Als sie
sich zu ihm kniete , war sie über das Aussehen des Mannes schockiert
, der in Lumpen eingewickelt war und nach Grabes Dreck stank. Sie
half ihm aufzustehen und versteckte ihn im Schuppen ihres Vaters. Mit
einem kalten Tuch kühlte sie seine Stirn und gab ihm zu trinken.
Auch eine Decke hatte sie ihm gebracht bevor er einschlief und weiter
dahin sichte.
Auf seiner Stirn lag heißer Schweiß. Sein Atem war knapp und er zerrte jetzt am Kragen seines Mantels und bäumte sich kurz auf.
Sein Schädel zeichnete sich ab wie ein Totenkopfschädel. Seine Augen waren blutrot unterlaufen. In der Dunkelheit des Schuppens verschlungen von seinem eigenen Schatten kehrte er schließlich zurück in seinen Albträumen. Martha ahnte nicht wie krank er wirklich ist und ging zurück ins Haus.
Im
Haus wusch sie sich ihre Hände rein , schaute in den Spiegel und
machte sich wieder zurecht. Sie hatte viele Fragen doch wollte sie
geduldig bleiben. Sobald ihr Vater zurück vom Sägewerk ist , würde
sie ihm von dem Mann im Schuppen erzählen. Doch vorher wollte sie es
vermeiden an ihn zu denken und fing an das Abendessen zuzubereiten.
Allmählich wurde es dann auch Dunkel und der Abend begann. In der
nächsten stillen Stunde als der Tisch gedeckt war , kam der Hausherr
zur Tür herein. Martha bewahrte ruhe und ließ sich nichts anmerken
, als sie wie jeden Abend ehrfürchtig ihren Vater begrüßte.
2.
Es war Abend , Tillmann van Huter saß an anderem Tischende. Seine
Tochter reichte ihm das Trinkhorn. Es war mit Wein gefüllt. Er war
zornig , weil Martha so Lebensmüde war einen wildfremden Mann , ein
Lager in seinem Schuppen einzurichten. Er sagt wie konntest du das
tun. bestimmt ist er irgend so ein Landdieb oder ein anderer
Verbrecher , der auf der Flucht ist". ,, Nein Gevatter , ganz
bestimmt nicht , er ist krank und ich möchte ihm helfen". ,,
helfen wobei liebe Tochter , er ist dreckig und schmutzig. Du weißt
nicht was er hat ,Tochter , er kann uns umbringen wenn er sehr krank
ist , was ich glaube liebe Tochter ". kam es aus Tillmann und
war mürrisch geworden. ,, Lass doch den Arzt kommen lieber Gevatter
und hab Erbarmen". sagte Martha flehend. ,, wenn das Essen
fertig ist , will ich nachsehen gehen was ihm fehlt , aber zuerst
will ich dir von der Stadt erzählen sagte Tillmann und erzählte
auch von dem Schweinsleder was er auf dem Großmarkt eingekauft
hatte. Auch das Blattgold hat er eingekauft , für die Möbelstücke
die in Bearbeitung waren. ,, Unser Holzwerk floriert Martha , kannst
stolz auf deinen Vater sein". sagt er und dann als seine Stimme
einen nächsten Satz andeuten wollte , läutete in der Ferne die Pest
Glocke. Tillmann erhob sich voller Angst von seinem Stuhl. Auch
Martha sah sich nun ängstlich nach dem Glockenspiel um. Jetzt war
nur noch Stille zwischen beiden vernehmbar. Das sind die Pest Glocken
Gevatter sagte Martha erschrocken. ,, ja da wird der Tot sich bald in
Altenberg ausbreiten". sagte Tillmann und nahm noch einen
kräftigen Schluck aus dem Trinkhorn. Bald erfuhren sie von den
vielen Pestkranken in den Dörfern und der Schreck war groß.
Noch mehr als sich eine Menge Leute auf dem alten Hauptplatz versammelt hatten.
Man
beriet sich , als auch viele der Zuhörer in weiße Taschentuch
blutig husteten und aus der Menge verschwanden. Ein theatralischer
Augenblick als auch der Bürgermeister von Altenberg Cornelius
Riedberg , auf Seite ging. Er verließ das Pult das man aufgestellt
hatte , um in der ersten Reihe der Zuhörer seinen Platz einzunehmen
als auch ihm die Menschenmenge zu viel wurde und er jemand anderen
Platz machte der jetzt am Rednerpult platzt nahm. Es hatte sich schon
eine Trauergemeinde gebildet wegen weil schon einige der Leute an der
Pest gestorben waren. Eine Frau schluchzte leise vor sich hin. Als
sie zum Pult ging und einen Zwischenfall meldete. Sie erzählte von
den schweren , Blumen und Kränzen die den Sarg ihres Sohnes
geschmückt haben. Doch mein Sohn sagte sie war noch nicht tot als er
beerdigt wurde. Mein Mann aber bestand drauf , nahm seinen
Pestkranken Körper und legte ihn in den Sarg hinein den er noch
übrig hatte. Er hatte vollkommen den Verstand verloren. Wie ihr
Bürger der Stadt wisst , ist mein Mann , vom Beruf ein Bestatter. Er
und mein älterer Sohn geleiteten meinen toten Jungen dann noch
lebend in die tote Erde. Für mein Mann war mein jüngster Sohn vom
Teufel besessen deswegen hatte er ihn ohne einen Priester selbst
beerdigt.
Jetzt hat es meinen Mann selbst erwischt und ich bin
Witwe. Als auch er an der Pest erkrankte , ließ auch ich ihn
lebendig begraben diesen Bösewicht.
Ein schattenhafter Moment viel plötzlich über die Menge als die bitteren Worte der Frau verstummt waren. Die Leute waren fassungslos , nagten an einer bösen Wunde ,welche alleine die Pest war. War die Existenz von Altenberg in Gefahr?
3.
Die Straßen waren eng , zugestellt mit Haushaltswahren und Viehzeug.
Die Gassen schmutzig und dreckig. Es war eine Altstadt , die von
Altenberg. Sie besaß winzige Türme , und Häuser. Wo die Meister
mit ihren Gesellen wohnten. Die Stadt war schon Jahrhunderte alt. Wie
der alte Markt von Altenberg. Ein Brunnen war dort für alle zu
erreichen , zum trinken und zum kühlen der Hände. Auch Martha stand
nun am Brunnen , und war auf dem Weg in die Kirche. Die Mägde waren
unterwegs und wollten nur noch Heim. Die Pest Glocke läutete seit
Stunden und Martha wollte sich von dem Schrecken überzeugen.
Tillmann hatte seinen Schuppen verbrannt denn der Mann den Martha
dort gebetet hatte war einer der Pestkranken gewesen von denen ,die
schon gestorben sind. Das Feuer marterte ihn , solange bis er bis auf
ein paar Fetzten im Feuer verbrannte. Ein paar Bauernjungs kamen vom
Dorfe herbei geeilt , und wollten wissen was in Tillmann van Huter
vorginge . ,, Die Pest ist los" , brüllte er los und dann
stiegen die Flammen über seinen Schuppen bis er verkohlt und
eingestürzt zu Boden viel. Tillmann war voller Zorn , wegen weil
Martha so unvernünftig war und sich von ihm losgerissen hatte. Das
sagte er den Burschen nicht , und machte ein paar Schritte in den
abgebrannten Schuppen hinein. Alles verbrannt dachte er und stieg
anschließend zu seinem Zimmertürmlein hoch ,wo er bitterlich in
seinen Händen weinte. Es vergingen viele Wochen so , wo er seine
Martha vermisste. Ohne sie war das Haus so leer , das Tillmann kaum
noch einen richtigen Gedanken zusammen fassen konnte. Oft in der
Stille seines Haus fing er an Selbstgespräche zu machen an. Er aß
immer weniger , legte ein Schwur ab dem bösen Treiben ein Ende zu
machen. Seinen Gefühlen ausgeliefert scheute Tillmann sich nicht
über eine böse Tat nachzudenken. Wie sonst würde man die Pest los
werden. Er beklagte wieder das die Martha nicht bei ihm war. Sie
hatte so gut die Flicken seiner Hemdblusen genäht und nun , musste
Tillmann seine Kleidung zur Flicken Näherin des Dorfes tragen.
Tillmann hatte sich wegen seines Kummers betrunken und dann war er in
seinem Bett tief und feste eingeschlafen.
4. Martha gelobte
vor Gott in der Kirche , für die Kranken da zu sein. Sie schlug
jetzt ein Kreuz und ging mit der Schwester mit , in der Stadt wo die
Pestkranken lagen. Ihrem Gevatter war sie davon gelaufen , als er ihr
sagte das es besser sei den Kranken in dem Schuppen , bei lebendigen
Leib zu verbrennen. Das konnte sie doch nicht mit ansehen. Jetzt in
dieser Hütte wo Krankheit und Tot herrschte , war ihre zarte Stimme
von damals kaum noch zu hören. Sie klang jetzt laut und deutlich
anders als wenn sie nur die Magd ihres Vaters ist. Das elendige Kleid
, das teuer was sie am Leibe trug war bei ihrer neuen Arbeit nur
hinderlich , da zerriss sie es und bald schon sah sie aus wie die
Schwestern , die für die Kranken da waren. Im neuen Gewand stieg sie
nun die Stufen zu den Kranken hoch. Sie lagen nebeneinander auf dem
Boden auf Strohsäcken und wer Glück hatte auf einer Liege mit
richtigen Bettlaken. Martha nahm sogleich die Wolke aus fiebrigen
Dunst war , wie das Stöhnen der vielen Kranken. Martha wollte
helfen. Zuliebe der Barmherzigkeit. Ihr treuer Gevatter machte sich
sorgen doch was kümmerte es sie noch , wo sie sich doch für das
einzig richtige entschieden hat , Menschen zu helfen. Tillmann van
Huter dachte nicht wie seine Martha. Er konnte nicht Stolz auf sie
sein denn die Pest machte ihm zu schaffen. Mit den Stadträten hatte
er sich schon bald getroffen und über Vorkehrungen sich
ausgesprochen. Am Abend ging er angeschlagen in die Wirtsstube
nachdem er wusste das es schon über dreihundert Pestkranke im Dorf
gab. Auch in der Wirtsstube wurde über die Pest gesprochen. Sie war
das Thema , das jedes mal für einen Aufstand sorgte. Die Männer wie
der Sohn des Bürgermeisters Mathias Riedberg und der Friedrich , ein
Schüler des Jungen Arztes Herrn von Brauner waren auch in der
Wirtsstube , wie der Stallmeister Hermann Wibert und Malerfürst Otto
von Schotter. Sie saßen wie der Rest der Männer auf Stühlen und
Bänken und hörten Tillmann van Huter zu , der es leid war
abzuwarten , bis die Pest wieder von alleine verschwand. ,, wir
sollten eingreifen rief er". und alle stimmten ihm zu.,, Die
Pest Bude in Flammen aufgehen lassen". schrie er in die Menge
und war betrunken wie die vielen anderen die sich jetzt nach ihm
umsahen und aufschauten auf seine unerschrockene Gestalt. In einem
teuren Pelzmantel war er eingehüllt und man sah ihm wie immer seinen
Reichtum an. Tillmann war auch in der Wirts Bude jedem bekannt und
man respektierte seine Autorität. Als er davon Sprach die Pest Hütte
niederzubrennen war es für jeden das einzig richtige. ,, Bis zu den
Schultern drängte Tillmann seinen Körper sich augenblicklich
aufzuspielen. Er sah nun wieder den verstorbenen Pestkranken vor sich
, den er vor ein paar Stunden selbst angezündet hatte und fühlte
wie recht er doch damit hatte das das Feuer alleine es vermochte das
Böse vom Guten zu trennen . Vor kurzem war er noch auf eine
Schiffsreise , es waren die Herbstmonate , wo all die vielen Rost
roten Farben in und um Altenberg herrschten. Nur konnte Tillmann es
nicht sehen , denn das weite Meer lag vor ihm und alleine das viele
Blau waren ihm auf seine Reise begegnet. Jetzt wo seine Stimme hart
und bestimmend klang , hatte er die Farben des Wassers vergessen.
Jetzt überwogen die Farben der Krankheit , die schwärzliche Ränder
unter den Augen zogen , schmutzig und schäbig die Wunden eitern
ließen. Als Tillmann daran dachte donnerte er mit entschiedener
Entschlossenheit mit der Faust auf den Tisch und forderte die Männer
zur Brandstifterei auf. ,, Zum Teufel mit der Heiligkeit der Kirche.
,, Was könnte der Pfarrer aus der Gemeinde schon tun. kein Gebet
schafft die Pest zu vertreiben sagte er und die Männer stimmten ihm
betrunken zu.
Manch einer der Männer hatte ihn ununterbrochen. Und das klacken der Weinflaschen erklang über die Köpfe des einen Sprecher. Tillmann schaute über die Einrichtung der Wirtsstube , sah die gefüllten
Körbe mit Früchten und roch das Wildbret im heißen Ofen. Es war für den Bruder des Kaufmannsgesellen ,der in der Nacht von einer langen Reise zurück gekommen war. Er war über die
Alpen gekommen und hörte jetzt zu was Tillmann van Huter zu sagen hatte.
,, Also lasst uns die Pest Hütte verbrennen gehen sagte er nochmals und drängte endlich zu gehen . Die blassen Kerzen in der Wirts Bude brannten herunter solange Tillmann den Männern Mut machte. Sie erhoben sich von ihren Stühlen und fingen an Petroleum und Streichhölzer aufzusammeln. Im Keller der Wirts Bude waren Fässer voll davon und sie trugen sie auf ihren Schultern zur Pest Hütte hin.
Und es wurde ein bedeutendes Ereignis. Denn die gute Stube ,die welche die Pest Hütte war , die wurde samt mit dem guten Pfarrer und allen Pestkranken verbrannt. Die Furcht in den Gesichtern in der heiligen Atmosphäre der Kirche sah man den Dorfbewohnern mächtig an. Das Bild Christus an der Wand in der Pest Hütte war als erstes verbrannt. Aus den Wunden tropfte das Blut der Kranken als die heißen Flammen sie berührten.
Martha half die Kranken zu waschen. Sie kannte die Gänge und die Flure der Hütte jetzt in und auswendig. Es war eine große Hütte mit vielen Innenräumen und Gängen. Viel zu groß wie Martha fand. Unbefugten war der Zutritt in der Hütte verboten. Alleine die Nonnen im Klostergewand war der Zutritt gestattet und deren Hilfsschwestern , zu der die Martha zählte. Sie war schon seit vielen Stunden auf den Beinen und ein paar Tränen schimmerten auf ihren Wangen. Sie war ziemlich erschöpft gewesen. Die mageren Fastenspeisen der Nonnen waren zwar bekömmlich aber es war kaum genug für eine Mahlzeit und zu wenig um gestärkt den Tag zu beginnen. Die Abtei des Klosters lag nicht weit von der Hütte droben auf den Hügeln entfernt. Ein kleiner Bach mündete von dort direkt bis zur Pest Hütte hin.
Ein winziges Feld wo jede menge Gemüse wuchs gehörte zur Hütte mit dazu war aber seit der Pest kaum gepflügt worden. Die Dunkelheit herrschte in der Hütte wie kein anderes. Ein paar Kerzen brannten darin an winzigen Haltern und sonst nichts.
Martha raffte ihren Rock und verdrängte den Gedanken daran.
Ihren Gevatter hatte sie lange nicht mehr gesehen und sie trug jetzt Töpfe und Eimer in die Hütte hinein. Ohne sich eine Atempause zu gönnen. Anna Wilbert war bei ihr und rief ihr zu noch mehr Wasser aus dem Brunnen zu holen. Der Saum ihres Kleides war schon sehr verdreckt und sie wusch ihn am Brunnen rein. Die Stufen in der Hütte waren brüchig und mit Vorsicht zu besteigen. Als sie sie gerade besteigen wollte , Da hörte sie aus der Ferne die Männer der Wirtsstube ins Krankenlage der Pestkranken kommen.
Sie konnte schon jedes Wort der Männer verstehen ,die sich mehr und mehr der Pest Hütte nährten. Ein hochmütiger Haufen entschlossen etwas böses anzurichten. Martha konnte jetzt nur hoffen. Die Missstimmung die auf die zukam war deutlich zu hören. Martha spürte gleich Abneigung als sich die Situation deutlich verschärfte.
Ein
Schauder fuhr ihr dabei über den Rücken weil die Männer waren
gekommen um etwas böses anzurichten. Da war der Gevatter da und
verlangte von ihr sofort auf Seite zu gehen. Aber sie rief , lieber
Gevatter sei ein gütiger Mann , und lass die Pestkranken in ruh".,,
Ja Tochter ist dir dein Verstand nun völlig verloren gegangen".
Tillmann war außer sich vor Wut und riss sie von der Türe weg. Die
Schwester mit der weißen Kutte trat nun hervor und half der Martha
wieder auf die Beine , denn Tillmann hatte sie umgestoßen als er
meinte geh mir sofort auf Seite du Weibsbild“ ohne auch nur einen
Hauch von Zuneigung in seiner Stimme. Er schnäuzte seine Männer an:
,, macht schon Männer schrie er seine Männer an und steckt die
Hütte in Brand. Sogleich glimmte eine rot goldene Flamme auf. Bald
schon loderte sie in einer beachtlichen Größe auf und verbrannten
alle noch lebenden Pestkranken in der Pesthütte. Auch die
umliegenden Häuser kamen dabei in den Flammen um. Selbst die
Stadtmauer war von den Flammen eingenommen . Ein großes Geschrei war
da los in Altenberg und man spricht noch heute darüber wie die
heißen Flammen des Feuers die Stadt in rotes Licht verwandelten. Wie
die Martha half die brennenden Kranken vor dem Tode zu retten und wie
der Tillmann im verbrannten Gemäuer der Hütte marschierte und die
verkohlten Leichen sich ansah , auch die von der Martha seiner
Tochter davon hatte man sich noch lange erzählt. Da waren alle Stolz
auf Tillmann van Huter , aber seine Martha die hat er bei all seiner
Entschlossenheit dabei verloren. Dem Tillmann wurde es deswegen immer
elender doch der Herzschmerz war es alleine nicht. Denn vom letzten
Rausch der Nacht hatte er selbst die Pest bekommen und starb jetzt
daran , alleine in seinem Haus. Eine Steintafel erzählt von dem
Tillmann und seiner Martha , die sagt die Martha hatte die Pest
gebracht und der Tillmann hatte sie mit ins Totenreich genommen. Der
Karl war nun sehr traurig und alleine zurück gelassen aber immerhin
hatte Tillmann in seinem Testament ihm das Sägewerk vermacht und er
lebte im Hause der van Huters bis zu seinem Tod und war so Martha
immer nah gewesen. Für sie hatte er auch ein Buch geschrieben , es
hieß die Pest und die Magd.
Ende
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