Andre Bernicot ist der Eitermann

Andre Bernicot ist der Eitermann

1. Es geschah in einer Liebesnacht

Es war die Nacht zu Mardi Gras. Eine Nacht wo die Täubchen im Taubenhaus vom vielen Lärm der spielenden Musikkapellen aufschreckten. Hinter einer schäbigen Häuserlandschaft hatte sich das große Karnevalsspektakel abgespielt. Eine sehr lange Landstraße führte zu den Farmern hin. Irgendwann bog sie in die Großstadt von New Orleans ein. Dort hatte sich eine große Menschengemeinde vorgefunden das berüchtigte Mardi Gras zu feiern. An jenem Abend hatte sich der Eitermann seit Stunden über sich und das Leben den Kopf zerbrochen .In der Hoffnung irgendwo das große Geschäft zu wittern. Was das wirklich sei ,das konnte vieles sein ,doch das war für Andre Bernicot bloß Einerlei. Ein paar Minuten drehten sich seine wirren Gedanken im Kreis und er schaffe nicht alle Sinnbildlich zu erfassen. Zu schnelle drehte sich das Karussell in seinem Kopf.

Er senkte kurz seinen Blick als er wieder zur Vernunft gekommen war. Auch wenn sich immer mehr Gedanken in seinen Gefühlen aufdrängten ,die sich als schmerzvoll erwiesen , gab er nicht auf an sie zu glauben. In seinen Augen lag ein trauriger Ausdruck. Das Chaos in seinem Herzen war der Grund dafür. Er wollte nicht länger unter Betrunkenen verweilen und hatte rechtzeitig das Karnevalstreiben verlassen um einer schönen jungen Frau nachzufolgen. Sie hatte ihn aus seinen Gedanken gerissen ,seinem Jammern ein Ende gemacht und ihn verführt ihr zu folgen.

Als er sie unter der Menschenmenge entdeckt hatte ,hatte sein Sehsinn eine leichte Trübung angenommen.

Ihre sinnlichen Reize waren ausschlaggebend dafür. Er konnte es nicht ändern das er sich zu der weiblichen Person hingezogen fühlte. Die Liebe die sie umgab , überwältigte Andre so sehr , das er glaubte ,das ein Inneres Signal ihn aufforderte ihr zu folgen . Er musste diese Frau kennenlernen , aus verschiedenen Gründen. Sie war nicht geschminkt wie andere Frauen , die er kannte. Man musste genauer hinschauen um den Ausdruck in ihren Augen zu erkennen. Die violette Farbe ihres schweren Umhangs war mit einem schwarzen Muster versehen. Der Stoff ihres Kleides erzitterte bei all ihren ausgeführten Bewegungen. Kein Mensch außer ihm , war weit und breit zu sehen , als Andre eine andere Richtung einschlug um ihr nachzugehen. Der Gedanke sie könnte ihm verloren gehen tat ihm auf sonderbare Weise weh. Sie war eine Sünde wert ,das erkannte man mit nur einem Auge. Er trat jetzt am Rand des Bürgersteiges und sah zur Straße hinunter , in der sie verschwand. An einem noch geöffneten Saloon vorbei erreichte das Mädchen die andere Straßenseite. In der Mittagszeit fuhren hier jede menge Kutschen entlang. In den Ställen standen die dazugehörigen Lastpferde und Reittiere.

Auch vor den Saloons waren ein paar gesattelte Pferde festgebunden. Man hörte Musik aus den Räumlichkeiten einer Spielhölle ,die wegen des Karnevals noch immer Menschen gefüllt war. Das Mädchen zeigte für beides kein Interesse.

Auch Andre hatte wie sie die Straße überquert bevor er die Straßentreppe erreichte. Es war sehr dunkel in diesem verlassenen Winkel ,und er war vor jemanden weggelaufen , vor sich selbst. Er stieg mit einem starken Drängen die Stufen hinunter. Ein Geistesblitz nach dem anderen durchdrang sein geistiges Auge. Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, als er die Frau an ihrem Schatten wieder erkannte. Ihr Violettes viel zu bauschiges Kleid sorgte dafür das sie viel zu schnell auffiel. Ein paar Strähnen ihres Haares vielen ihr über die Schultern. Es schien als schwebte sie über den Boden zu ihrem Liebsten hin. Wer war der Mann dem sie solches Vertrauen schenkte und für den sie alles stehen und liegen ließ?

Die Nacht fing nun zu spinnen an ,und ihre Fäden die Süßen fädelten ihn ein , der , welcher der Eitermann ist.

Es sei gesagt Andre Bernicot sei in jener Nacht seiner Zusammenkunft jener unheilvollen Schicksalsgemeinschaft auf ein trauriges Ende gestoßen. Ja auf der Suche nach ihm , da hatten seine trüben Augen in der Abgeschiedenheit seines Herzens jede menge Schnittwunden entdeckt .

Als seine mörderischen Triebe in dieser einen Nacht zum Vorschein kam begriff sich der Eitermann in seiner einen Gestalt als die eine Person , die er abstreifte wenn seine Nacktheit sich von seiner Seele schälte. Er zweifelte nicht an seiner Männlichkeit ,noch an die Kraft seiner Hautgestalten. Sei es eine gedankliche Fügung oder sei es es die fleischliche Entschlossenheit in rosige Körper abzutauchen die Andre täglich verfolgte ,er einigte sich mit seinem Schicksal , sollte er dafür Menschen in Stück reißen oder nicht. Der Weg war noch weit , ehe eingehende Gefühle aufkamen. Doch kurz vor Einbruch der Dämmerung kam sich der Eitermann seinen Gefühlen immer näher. Er verharrte kurz unter einer Laterne. Ihr Licht viel auf die Straße in einem kleinen Winkel eines Nachtquartiers der Altstadt von St. Louis . Die Bewohner hatten in ihren Vorgärten leuchtend rote Blüten gepflanzt.

Andre näherte sich ihnen mit leisen Schritten und tauchte mit seiner Gestalt hinter einer robusten Häuserfassade. Er nahm den würzigen Duft von gebackenen Süßigkeiten aus den Nachbarhäusern wahr. Er vermischte sich mit den Düften aus den umliegenden Gärten , den vielen Nachtblumen und den Düften der umliegenden Baumwollfelder. Ein modrige Luftzug vom Fluss des Mississippi klärte das Chaos der vielen Gerüchen ein kleine wenig auf. Er neutralisiert den reinen Gedanken und verfing sich im trockenen Gras , das wegen der Hitze des Tages vergilbt war.

Was hatte Andre hierhin in diese Gegend verschlagen? Sein Kopf wusste es nicht und sein Mund noch viel weniger. Wo er auch hinschaute erblickte er kleine Gässchen , Straßen und Höfe , Schuppen und stille Ecklein in denen sich kein Wind regte. Jetzt nach ein paar Stunden aller Festlichkeiten war es totenstill um ihn herum geworden. Sehr weit war er nun gelaufen. Als er eine Treppe hinabzusteigen begann zählte er die Stufen . In wenigen Minuten hatten sich seine Gedanken so sehr verfinstert das er glaubte an einer seltenen Wahrheitsfindung angelangt zu sein. Dieses Gefühl löste in seinem Körper eine körnige Sehnigkeit aus , die aus seinen Häuten strömte wie eine warme Schmerzenswehe . Am unteren Treppenrand angekommen , schimmerte ein kleines schmutziges Wässerchen im fahlen Mondlicht. Sein Gesicht spiegelte sich darin. Und in diesem Moment als er mit einem Bein darüber stieg , erkannte er an sich selbst seine eigene Unreinheit wieder , die er seit Tagen an sich bemerkte. Schuld für diese Hautunreinheiten waren die aktiven Körpergifte ,die einem Mann keinen Grund zur Fröhlichkeit gaben. Andre behagte dieser Gedanke nicht ,schon weil das dazugehörige Gefühl ihn bekämpfte und demütigte. Es war ihm bewusst ,das er lebte und funktionierte wie ein Mann funktionieren musste. Grausam und brutal ,zärtlich und mitfühlend zugleich. Er jagte um zu leben und um dieser Hartnäckigkeit mit denen der Eitermann ihn behaftet hatte zu entkommen. Nun denn wenn Andre wenig ästhetisch auf andere wirkte , war die Verlockung immer groß ihn lange anzustarren. Er besaß trotz alle dem eine große Anziehungskraft. Keine weiße Frau schaffte ihm zu widerstehen. Sein Körper bewahrte im Schweigen ein unerträgliches Hindernis in sich auf , das man nicht übersehen konnte.

Und diese Kraft die von ihm ausging löste ins Geheimen ein bedingungsloses Vertrauen zu seinen Mitmenschen aus.

Der der sich der Eitermann nennt und der ihn zu Liebe zwingt konnte dieses Vertrauen mit seiner Kraft und seiner Magie nicht verhindern. Seine Herkunft herauszufinden war nicht immer leicht gewesen. Das Wesen mit Hautkörpern hatte in seiner Ewigkeit nichts anderes getan als Menschen mit seiner Unreinheit zu verunstalten. Es besaß einen eigenen Körper , der sich immer nach Haut und dessen Reinheit umsah. Aber es besaß nichts ,womit es einen Menschen wirklich gewinnen konnte.

Hin und hergerissen von seinem Glauben hielt sich Andre alleine an seinem Hungergefühl. Obwohl er längst erkannte das er ein doppeltes Spiel spielte schaffte er nicht sein wahres Ich wirklich zu durchschauten. Der Eitermann ließ ihm keine andere Wahl sein eigenes Herz zu betrügen.

Deswegen war es nicht immer leicht mit ihm auszukommen , an Tagen wenn es für einen Mann hieß mit offenen Karten zu spielen. Wenn der Kopf des Eitermannes sich für ihn öffnete und ihn mit Haut verkleidete , fühlte sich Andre ihm willenlos ausgeliefert. Das Wesen aus Haut nahm seine ganze Leidenschaft in Besitz ,wenn es ihn mit seinen dunklen Gedanken vollkommen einhüllte und es sich innerhalb seines Körpers versteckt hielt. Es sprach ihn geradezu in aller Öffentlichkeit an und verführte ihn mit seinen finsteren Worte . Sie drangen aus der Kapsel seines Gehirns , das aus fetten Blut geschält war . Und daraus , ward , aus heißer Flüssigkeit entsprungen ein Deckmantel aus Haut geworden. Da spürte Andre was er zuletzt gewesen ward , ein Mann mit einem Herzen , das ihm schmerzvoll zu eigen ist. Das Wesen das verschiedene Formen annahm konnte immer mit seinem Einvernehmen rechnen. Solange sie sich ein und das gleiche Gewandt teilten waren sie fürwahr ein und das gleiche.

Wenn es zu einem Konflikt kam , dann nur weil das Thema die Rassentrennung der Grund war.

Viel mehr lag es an die alten Traditionen die ein selbstbestimmtes Leben kaum ermöglichten wenn man als Schwarzer geboren ist. Andre hatte diese vielsagenden Unterschiede in fast allen Lebensbereichen erkennen müssen , die seinen Selbsthass regelrecht schürten weil er als Halbneger geboren war.


Mit einer weißen Mutter an seiner Seite , die man für eine Negerhure hielt , war es das Beste einen weiten Bogen um ihn zu machen. Seine dunkle Farbe im Gesicht half ihm dabei , unnahbar zu sein.

Das ist schlimm dachte Andre an manchen stillen Nächten das er deswegen immer mal wieder aufmüpfig wurde. An einem Tag hatten ein paar weiße Männer ihm fast seinen Kopf vom Leibe gerissen. An diesem Tag war Andre wie ausgelöscht gewesen. Der Eitermann konnte ihm an manchen Tagen nicht helfen ,wenn es Zeit dafür war sich vor dem weißen Pack in Sicherheit zu bringen. Seit vielen Jahren glaubte Andre an ihn , der sich der Eitermann nennt. Er versetzte andere in Furcht und Schrecken. Seine vielen Augen zielten immer nur im Menschen hinein . die der Eitermann nur für menschliche Fragmente hielt. Er war der Grund seiner Verzweiflung , die noch nicht wirklich eingebüßt wurde. Deswegen litt Andre nicht an einem Unrecht oder einem Schuldkomplex. Nein seine Hautgestalten schmückten ihn ,und er hielt sie ins Licht ,damit sie prächtige Schatten warfen.

Andre hatte somit seine Seele mit ihm geteilt , mit dem der sich der Eitermann nennt. Trotz das Andre von Hautgeschwüren befallen war , konnte er sich mit einem weißen Mann messen. Er war zwar nicht wohlhabend aber seine Mutter war es in ihrer Vergangenheit gewesen. Ihr gutes Benehmen hatte sie nie verloren und das übertrug sich auch auf das Verhalten ihres einzigen Sohnes.

Mit diesem Wissen marschierte er begierig in den Abend hinein ,um etwas an seinem Leben zu ändern. Er war nicht besonders Elegant gekleidet , aber er besaß einen Anzug der zu seiner Zeit nur von farbigen Männern getragen wurde. Dieser Anzug war berüchtigt dafür Bedingungen an das weiße Volk zu stellen. Er bestand aus schwarzen langen Hosen , einem schneeweißen Hemd und einer schwarzen Jacke mit winzigen Handtaschen. Ein rotes Tuch steckte in der rechten Brustasche. Jeder Schwarze der von sich etwas hielt trug so einen Anzug mit sehr schwarzen passenden Hosen dazu.

Auch Andre besaß so einen Anzug. Noch immer suchte er nach dem Mädchen mit dem gleichen Gefühl wie schon vor ein paar Tagen zuvor. Da hatte der Eitermann ein schwerwiegendes Unrecht getan.

Sollte es so enden wie beim letzten Mal? Wo er aus dem Schatten eines Baumdickichts trat und sich Violetta Binto Sansou in den Weg stellte.

Andre konnte noch immer die eisige Kälte spüren , die aus ihre Haut gefahren war nachdem sie gestorben ist.

Er hatte seine Hände um ihren zarten Hals gelegt.

Und sie hatte mit aller Kraft mit ihm um ihr Leben gekämpft. Ihr Körper hatte versucht sich aus seine Umklammerung zu befreien. Dann sank sie zu Boden als ihre Knie nachließen. Er hatte noch nie einen Menschen sterben sehen. Es war für ihn das erste Mal. Hatte sich Andre alleine deswegen den Weg hierher gemacht um seine nächste Vorliebe herauszufinden?

In jener Nacht trug Andre die Leiche von Violetta über die Gleise des Rangierbahnhofes. Man hörte aus

diese Richtung die Signale der Züge. Sie eilten jede Stunde vorüber. Auch in jene Stunde als der Mord geschehen ist.

Es verging eine halbe Stunde wo er sie so liegen sah. Er hatte sie in einem abgelegenen Wagon hinein gelegt , neben Konserven und Futtersäcken für Reittiere.

Als ein nächster Zug sich den Gleisen annäherte machte sich Andre aus dem Staub. Ein Taubstummer Nigger war ihm auf seinem Rückweg in die Stadt begegnet. Andre kam auf eine Idee Lobo als Tatverdächtigen anzugeben. Falls man ihn ausfragen würde , könnte er erklären er habe Lobo in der Näher des Rangierbahnhofes gesehen.




Jetzt schaute Andre fieberhaft seinem nächsten Opfer hinterher. Was er vor nicht langer Zeit getan hatte war vergessen solange er dem Mädchen nachlief ,das er meinte zu kennen. Er war doch bloß ein namenloser Fremder in einer Person der nicht bereit war nachzugeben. Andre dachte über sich selbst das nichts von dem was er über den Täter ausgesagt hatte auf ihn hindeutet. Nachdem er geholfen hatte Lobo mit handfesten Beweisen schwer zu belasten , hatte er sich leicht aus der Affäre ziehen können. Seine Redegewandtheit hatte ihn Freigesprochen. Er war doch nur seiner eigenen Spur gefolgt ,welche Stimmen in seinem Kopf in seinem Gedächtnis die Fliege ist. Ihre Gedanken erschienen ihm klar und deutlich. In einer Schatulle bewahrte er hunderte von Ihresgleichen auf. Sie waren alle für ihn der sich der Eitermann nennt gestorben. Ihr schauriges Geschrei als sie beim Fliegen in der Luft gestorben waren und ihre Flüge schmerzlich von ihren Chitinpanzer abbrachen schalte noch lange in seinen Ohren. Auch wenn das winzige Tier keinem wirklich etwas anhaben konnte, schlugen ihre Flügel wie wild gegen seine Hautbeutel. Ihre vielen Hautkörper füllten sich mit reinem Eiter das die Fliege mit ihren Flügeln beschworen hatte. Einen Augenblick lang verspürte Andre so etwas wie Unbehagen.Seine Gedanken kreisten immer um das Wort Verdammnis , die er meinte um sich herum zu erblicken.

Beinah wäre er über einen alten Baumstumpf gestolpert und das nur weil er gedanklich nicht wirklich anwesend war und seine Wahrnehmung sein Gefühl verändert hatte. Er glaubte an ihn der sich der Eitermann nennt und meinte ihn in seinem Rücken zu spüren. Andres Augen war erleichtert zugleich als ihm seine Gefühle offenbarten das sie sich in einem Dauerzustand befanden.

Das Mädchen was er nun verfolgte war nicht Violetta Bintou Sanso.

Sie war eine Frau die wie er nächtlich unterwegs war. Und ganz bestimmt war sie sein nächstes Ziel. Sie suchte jemanden und wie eine Spinne suchte sie danach. Andre stieg ihr nach ,suchte sie überall in den schmutzigen Ecken der Straßen. Vielleicht sei sie die Richtige für ihn dachte er , eine Frau der er nicht widerstehen konnte.

Bald schon verschwand sie in einem Haus und sie war ihm eine Fremde.

Von dort vernahm der Eitermann ein seltenes Geigenspiel. Welche Kunst aus diesem Instrument ihn schon immer faszinierte. Hoch oben in einem Erkerlein war die Frauengestalt zum Geigenspieler hin verschwunden. Es war eine schöne Frau ,sicher mit einem ehrlichen Charakter. Zu ehrlich wie Andre in seinem Inneren vernahm. Er gestand sich das er sie infizieren wollte . Da ihre Schönheit ihn zu sehr reizte wollte er sie haben. Vom Grandhotel war er ihr , bis hierher gefolgt wie ein Nachtschwärmer. Doch sie war keine von den Gästen der Abendgesellschaft gewesen.

In dieser Frühlingsnacht bewegte sie sich geschwind zu einem Fensterlein hin , in diesem nächtlichen Trubel , wo das Grandhotel seine Feste feierte.

Man sah das sie etwas sehr wichtige erledigt hatte. Nun war sie frei und wollte sich vergnügen gehen.

Diese Nacht war anders als wie vor einer Woche. Da war Andre Violetta gefolgt , fast aus den gleichen Gründen, wie jetzt als er dem Mädchen im Erkerlein nach geschlichen war. Und wofür , damit sie ihm sagte das sie ihn hasste.

Das Sumpffieber wütete in New Orleans seit kurzem. Und es vermochte alle Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen. Ein warmer Wind wehte von dort aus dieser Richtung.

Zum Glück war es eine Zeit , wo es mehr und mehr Strommasten und Telefone gab , aber auch einer Welt der Aufklärung. Alles lebte sich plötzlich leichter seit es Autos und andere Elektromaschinen gab. Auch wenn das Sumpffieber wütete konnte man sich dank dieser Hilfsmittel weiter amüsieren. Die Kranken lagen weit hinter den Salzsümpfen entfernt in sogenannten Sumpffieberhüten , sozusagen als Lösung für das Grauen.

Auch Violetta war besorgt wegen des Sumpffiebers und konnte sich nicht wirklich auf die Vergnügungen des Tages einlassen ,die der Karneval ihr versprach.

Auch schon deswegen weil seit kurzem eine Kriminalgeschichte , für Unruhe sorgte , für die Menschen in New Orleans. Ein befremdliches Gefühl ging einher , hörte man von vielen Morden und Wasserleichen nah am Flussufer des Mississippi. Wie schön wäre es gewesen hätte das alles nicht statt gefunden aber es gab nun mal den Weg des Todes , und der bestand nun mal aus handfesten Beweisen.

Unwillkürlich setzte sie sich in Bewegung um die schlechten Nachrichten zu vergessen.

Auf der Abendgesellschaft vor genau einer Woche schlenderte sie mit ihren Freundinnen umher Arm in Arm in eine Menschenmenge , die zum Tanz ins Grand Hotel gekommen waren. Man hatte solange die Festlichkeiten anhielten das Gefühle als würde sich jeder der Gäste die zur Abendveranstaltung gekommen waren persönlich kennen. Man führte Reden die ständig Anklang fanden auf recht charmanter Art.

Unter den geladenen Gästen befanden sich Diebinnen gewöhnliche Hübschlerinnen und ganz gewöhnliche Prostituierte aus der Stadt. Viele von denen lebten ein skandalöses Leben , hatten jede menge Spielschulden oder steckten anders in der Klemme. Im Licht der rosa Cremefarbenen Lampengestelle vielen ihre müden Gesichter kaum auf. Sie schauten sich in aller Ruhe in den Gesellschaftsräumen der Abendgesellschaft nach männlichen zahlungswilligen Kunden für sich um. Sie waren verhangen mit billigen Glasperlenkettchen und den passenden Armbändern dazu.




Schon im Eingangsportal gab es reichlich zu trinken. Wie eine rubinrote feurige Bowle , Sekt oder ein anderes Gesöff.

Es wurden kandierte Früchte in einer Glasschale gereicht , gefüllte Pralinen und gezuckertes Gebäck. Schaumweine und köstliche würzige Liköre. Überall waren Blumen in einer Vase aufgestellt die einen schönen Anblick boten in dieser übersinnlichen Atmosphäre , die vom Rhythmus der Musik begleitet war.

Andre Bernicot war einer unter ihnen der sich an der Bowle zu schaffen machte. Er schaffte es auch nicht sein Auge von Violetta Bintou Sanso abzuwenden , zu sehr hatte sie ihn mit ihrer Anwesenheit gereizt. Er verfolgte sie mit seinen wilden Blicken überall hin , wohin sie ging. Die Abendgesellschaft wo sich ihre unmerkliche Begegnung abspielte , war für Töchter einer schwarzen Mutter und einem weißen Vater. Für viele Weiße ein Greul doch für einige von ihnen eine reinste Gaumenfreude.

Andre hatte an jenem Abend, viele reiche Amerikaner gesehen , hoch gewachsen und mit breiten Schultern.

Sie waren hauptsächlich zum Fest gekommen , um eine der vielen schönen Mulattin für sich zu finden. Man sah sie in kleinen Gruppen hinter der Türe der großen Eingangshalle des Grandhotel verschwinden. Zu zweit als Freundinnen oder zusammen mit ihren schwarzen Müttern sind sie zur Abendgesellschaft gekommen , um das berüchtigte Fest das Mardi Gras zu feiern.

In den feierlichen Räumlichkeiten des Grandhotels herrschte seit Stunden ein fröhliches Treiben. Die bunten Abendkleider der Mädchen leuchteten im herrlichen Licht in bunten Farben. Zwei prächtige Kronleuchter , ein Meisterwerk aus geschliffenen Glas ,schwebte erhaben an der Decke. Dank der zierlichen Feinarbeit verwandelte sich der schwere Deckenbehang zu einem Werk aus Zucker. Er beschien die Wände des Hauses , die Umrandung der goldenen Spiegel , und die Türklinken der weißen lackierten Türen . Und auch die Fensterläden und alles was mit Polstermöbel ausgestattet war. Die schweren roten Samtvorhänge und die luxuriösen erdbeerroten Brokattapeten wirkten in dem vielen gleißenden Kerzenlicht mehr wie eine erotische Spielerei , obwohl sie sehr edel waren. Die Vorhalle des Grandhotels mit einer Marmorempfangshalle war mit dicken roten Teppichen ausgelegt. Ein Palmenkorridor verwandelte die Eingangshalle in einem irdischen Paradies. Jede Tür war mit Milchglasscheiben versehen. Sie ließen sich leicht aufstoßen da sie nicht in einem Schloss einhackten. Von der Marmorbalustrade aus ,von wo aus wildes Stimmengewirr zu hören war ,gelangte man in den verspiegelten Lampensaal. Beim Eintreten spürte man sogleich ,die flackernde Hitze der brennenden Kerzen. Die Aufmachung dieser Räumlichkeit erstrahlte in Gold und silbernen Farbtönen.

Neben schweren roten Samtvorhängen stach eine Erdbeerrote Tapete verführerisch ins Auge. Eine kunstvoll angelegte Treppe führte auf eine für den Abend angerichtete Kunstbühne hinauf. Dort war die Musikkapelle für den heutigen Abend unter gebracht.

In der großen Festhalle standen am Rande der Tanzfläche jede menge gepolsterte samt bezogene Stühle. Barock gekleidete Negerjungen in engen Pluderhosen , weiß gepuderten Perücken und seidenen Schuhen im Gehrock bekleidet sorgten für frische Getränke und waren die Lakaien des Abend gewesen. In allem waren viele Weiße und farbige Frauen zum Ball gekommen das Spektakel zu bewundern.

Sie bewunderten die von Marmorsäulen gestütze Galerie ,die mit einem Marmorboden gefliest war. Im linken Teil der Galerie befanden sich breite Flügeltüren ,die nach draußen auf einer prachtvollen Terrasse hinführten. Von einer Freitreppe , gelangte man von dort in einen herrlichen Garten hinein , mit einem wundervollen nachgemachten Indischen Springbrunnen . Die farbigen Gäste ließen es sich nicht entgehen , diesen Teil mit einem Glas Bowle in der Hand aufzusuchen. Dieser Bereich gehörte wie man ganz deutlich mit sein Augen sehen konnte zum Erholungsbereich. Von dort aus konnte man auch auf das Stadtviertel von Charlston blicken. Und in die andere Richtungen auf die Überresten der Sklavenquartiere.

Eine hübsche Terzeronin nach der anderen sorgte für Aufsehen ,denn schließlich war es eine Abendgesellschaft nur für die Schwarze Landbevölkerung gewesen.

An diesem Abend waren viele Männer gekommen um nach einer dieser Liebesdienerinnen Ausschau zuhalten. Die Mädchen taten nichts anderes als unter den Klängen des herrlichen Orchesters , zu singen oder zu tanzten. Einige von ihnen hielten sich an den großen runden langen Spieltischen auf , scherzten ,spielten Karten oder ließen amüsiert das Klackern der rabenschwarzen Dominosteinen erklingen. Wenn sie nicht damit beschäftigt waren zu gewinnen oder zu verführen je nachdem wie der Bedarf war ,schauten sie sich gelangweilt nach Ihresgleichen um.

Hin und wieder vollführte einer ihrer Bewerber ein Kartenkunststück auf , was Anlass zur Freude gab. Mancher Freier verdiente sich dabei die Bewunderung der Mädchen wenn er gekonnt ein Kartenkunststück vollführte. Fast alle Mädchen trugen enganliegende Abendkleider und Perlenschmuck im Haar. Mehr exotisch als Extravaganz.

Sie fächelten sich Luft mit einem Fächer zu , tranken Rum oder eine kalte Bowle. Diese Frauen stellten für diese Männer eine Extraklasse dar. Denn sie gaben sich gerne in den Händen eines weißes reichen Mannes , von dem sie wenn sie sich gut einfügten gut entlohnt werden würden. Die Männer legten daher viel Wert auf pflegeleichtes Frischfleisch , von denen es zu genüge gab.

Die Mädchen die bereit waren mit einen dieser Männer mitzugehen , malten sich schon eine Hochzeit aus , lachten und waren vergnügt , tranken gegen ihre Müdigkeit starken schwarzen Kaffee als der Abend zur Nacht über ging. Dabei verheizten sie mit ihren Augen schnelle Blicke , was soviel hieß , das sie wünschten mit den Herrn mit aufs Zimmer mit zu gehen.

Unter ihnen war die schönste Mulattin von allen. Violetta Bintou Sansou. Ihre Olivgefärbte Haut , schimmert im dunsigen Licht der Leuchten warm und zart. In ihrem hauchzarten Kleid bewegte sie sich geschmeidig durch die angetrunkene Menschenmenge hindurch.

Dabei verging die Zeit wie im Fluge in dieser Leichtlebigen Atmosphäre. Der Abend vollzog sich in gewissen Abständen selbstgefällig mit freundlicher Gesinnung dahin. Die Vorhängen an den Fenstern dämpften die Geräusche das laute Stimmengewirr.

Violetta war ein auffälliges Mädchen ,sie mischte sich weltoffen unter den vielen Gästen. Dabei vergaß sie nicht sich lebhaft aufzuspielen. Bald schon entdeckte sie zu ihrem Bedauern Andre Bernicot in der Menge der vielen Leute die zum Ball gekommen waren. Von schwarzen und hellhäutiger Gesichtern umgeben bewegte er sich wie sie hindurch durch das Gemenge zum Klavier hin.

Dabei achtete er darauf niemandem zu nahe zu treten denn er wollte jegliche sentimentale Berührung vermeiden und aus dem Wege gehen. So war es schon immer gewesen und auch in der Zukunft beabsichtige Andre weiter ein unnahbares Leben zu führen. Demzufolge er seine Gedanken diesbezüglich pflichtbewusst spielen ließ. Sein hämisches Lächeln machte es all zu deutlich.

Andre fühle sich nicht umsonst häufig und deswegen wie ein schwarzes Schaff unter einer weißen Schafherde. Seine delikate Abwehr war von keiner großen Mundart , nur mit einem schweigen zu beantworten ,welches Schweigen Andre wie kein anderer Mann beherrschte.

Seine Hautbeutel waren kaum sichtbar , nur schemenhaft erkannte man ihn , der Eiter und Blut vergossen hat. An manchen Stellen war seine Kleidung durchlöchert. sodass Andre gerne auf eine Unterhaltung mit Violetta verzichtet hätte. Neben dem Herr Kapellmeister nahm er platz am Klavier.

Ein Schwarm von leichten Mädchen viel ins Licht der heißen Petroleumlampen und in seinem Blickfeld. Wie Schnee schmelzte ihre Scham dahin als er zu spielen anfing.

Violetta tat nicht das gleich wie sie ,als Andre es zu seinem Bedauern bemerkte. Sie sah an ihm vorbei mit einem wissenden Blick. Doch auch unter tausenden spürte sie ihn auf , sobald er in ihrer Nähe war. Als die Musik aufgehört hatte zu spielen verschwand Andre in der Menschenmenge. Da er keine Freundschaften schließen wollte hielt er sich weiter bedeckt . Auf den Stufen einer Anhöhe beobachtete er Violetta Binto Sanso ,wie sie ihre Kavaliere schmeichelte und verführte. Zum Grandhotel waren zum Bedauern der vielen Gäste , auch Männer gekommen , die nur gekommen sind um Ärger zu machen. Einer von ihnen zerbrach mit Absicht ein Glas , der andere schaute angewidert von einer Empore herunter , auf ein betrunkenes Schwesternpaar hinunter. Er fand ihr schwarzes Haar viel zu lang und das brachte er in ihre Hörweite. Die Personen kannten sich und hassten sich zugleich. Einem Konflikt in der Öffentlichkeit stand somit nichts im Wege.

Andre hatte ihre Feindschaft bemerkt und war aus ihrer Reichweite verschwunden.




Da war sein Hunger schon größer . Deswegen nahm er sich von einem Tablett , ein Brötchen mit zerlaufener Butter herunter und schlenderte damit zum Ausgang hin.

Als die Hitze der geschlossenen Räume ihn zu sehr erdrückte , verließ er frühzeitig die Abendgesellschaft und machte sich auf dem Heimweg. Außerdem befahlen sich ihm seine Eiter und er suchte nach einen Ableger für sie. Noch immer das Brötchen in einer Papierserviette haltend , schlenderte Andre zum Ausgang hin. Durch die Vorhalle des Grand Hotels verschwand er hinter einer getönten Flügeltüre aus Glas und stieg von da die Treppen des Anwesens hinunter. Ob es nicht besser wäre nach links abzubiegen fragte sich der Eitermann. Er entschied sich für die andere Seite und teilte niemanden mit wohin er ging. Vom Grand Hotel aus schlenderte er an den angesehenen Häusern eines Nobelviertels vorbei. Ein paar Lichter brannten hinter den zugezogenen Fensterscheiben und leises Stimmengeflüster in einem Garten war aus der Ferne zu hören. Es war noch reichlich früh am Abend und Andre machte es nichts aus , in der Dunkelheit auf eine besondere Person zu warten. Er liebte es Stundenlang abzuwarten und die Umgebung in der er sich aufhielt auszukundschaften. Seine eigentliche Absicht sich zu einem langen Spaziergang zu bewegen die hatte er nicht vergessen. Sein Wunsch heute Abend jemanden besonderen zu treffen ging mit großer Erregtheit einher.

Es war keine andere als Violetta Bintou Sanso.

Mit einem Korb in der Hand , hatte sie frühzeitig das Fest verlassen , wohl möglich um nach ihrer Mutter zu sehen. Wenn alles gut ginge würde ,würde sie in einer halben Stunde wieder zurück sein und mit ihren Freunden das Fest des Mardi Gras zu Ende feiern. Der Eitermann sah ihr nach wie sie zum Viertel hin schlich wo sie und ihre Mutter , mit ihrem Großvater zusammen ein altes Haus bewohnten. Der Gehweg der dorthin führte lag in der Nähe der Uferstraße. ,Vom Grandhotel führte ein Weg hinweg ,der mit Austernschalen ausgestreut war. Als Violetta ihn betrat fing es unter ihren Absatzschuhen zu knirschen an. Am Wegesrand der zu kleinen Waldlichtung führte stieß sie auf trockenes Gestrüpp und kahlen Steinen. Als sie am Uferrand des Mississippi angekommen war sah sie von dort wie ein schwer beladener Kohlefrachter flussaufwärts entlang fuhr. Die Ufermauer erstreckte sich etwa 100 Meter am Ufer entlang . Auf dem Wasser sah man einen leichten Ölteppich im Mondlicht schimmern . Kleine Wölkchen spiegelten sich darin.

Als Violetta ihr Elternhaus erreichte , konnte Andre sie von Fenster zu Fenster in ein anderes Zimmer gehen sehen.

Ihren Wolfsmantel hatte sie solange über eine Stuhllehne eines alten Stuhls abgelegt. Solange sie nach dem rechten schaute glaubte sie ungestört zu sein . Sie klopfte leise an einer Tür. Dahinter befand sich die Schlafstube ihrer Mutter . Ein dampfender Kessel stand auf dem Herd. Andre konnte sehen wie weißer Qualm aus dem Küchenschornstein entkam. Umgeben von Straßenstaub war Andres Anzug von gelben Sand bedeckt. Er brauchte längst wieder eine Rasur und er sehnte sich nach einer Waschschüssel. Die Intimsphäre seiner kleinen Freundin erregte ihn sehr.

Seine Kehle war am verdursten und die behagliche Atmosphäre sagte ihm kaum noch zu. Sein Herz verströmte widerstrebende Gefühle und die Luft war erfüllt vom Duft der vielen Blumen im Garten. Andre stand weit abseits davon entfernt. Er sah jetzt wie Violetta die gestohlenen Bordeauxflaschen auf einem Tisch abstellte. Dann räumte sie noch ein klein wenig auf bevor sie das Haus das sie mit ihrer Mutter und Großvater bewohnte zum letzten Mal in ihrem Leben verließ. Sie schlenderte auf dem gleichen Wege wie sie gekommen war wieder durchs Gras , bevor sie den Bahndamm wieder betrat.

Kein Wind regte sich in der Luft. Die Flut hatte begonnen ,und der Mississippi stieg wieder an. In der Windstille trieben ein paar Schaufelraddampfer stromabwärts nach Charleston. Ihre Decks waren mit Papierlampen erleuchtet gewesen. Man sah ein paar Schiffer am Deck auf und ab gehen. Violetta warf nur kurz einen Blick darauf.

Das Grandhotel und das Spektakel war deutlich aus dessen Richtung zu hören gewesen und es zog jetzt eiligst dorthin zurück , um pünktlich dem Spektakel wieder beizuwohnen. Deswegen nahm die den Weg , der gleich hinter der kleinen Waldbiegung am Bahndamm lag. Er führte direkt zum Grandhotel. Und dann stand er ihr plötzlich im Wege , es war Andre Bernicot der auf sie gewartet hatte. Ihre Blicke gerieten aneinander. Das weinrote Gesicht von Violetta sah Andre heißhungrig an. ihre Unterwäsche war verschwitzt und er wusste es.

Ihre Kniestrümpfe rutschten leicht von ihren Schenkeln herunter. Es war ein Reiz des Entzückens gewesen. Das verstand sich von selbst , so fühlte Andre nun mal. Seine Sehnsucht war groß und er litt darunter das er mehr sah als das was das Auge sieht. Ein Widerwille in ihm sorgte für eine nächste Ausrede. Als seine Nervosität nachließ hatte Andre Violetta angesprochen. Aber was machte er da , er ließ das Leben von Violetta Binto Sanso durch seine Finger rieseln. Sie wunderte sich darüber bis sie begriff das er ihren Hals mit seinen Händen umgriff und immer fester zudrückte. Andre spürte wie sie ihre zarten Hände derart kräftig in seine Hemdbluse hineindrückte. Sie versuchte ihn davon abzuhalten ,doch Kälte und Schmerz in seinem Herzen ließen es nicht zu. Andre Bernicot wusste nicht mehr ob er glücklich oder traurig war, er war erschreckt was er ihr angetan hatte. Die Kälte drang aus ihrem Körper als er sie würgte und schließlich mit seinen Händen umgebracht hatte. Als sie einen letzten Atmen holte war sie schon blau im Gesicht angelaufen. So kannte Andre Violetta nicht. Er hatte nicht vor sie zu erschrecken aber sie tat es jetzt ganz offensichtlich. Seine unzähligen gefühlten Hautgestalten sogen ihren Geist in sich ein und begruben sie unter einem Haufen von roher Anschuldigungen. Andre fühlte sich augenblicklich verraten. Wie konnte er nur , wo sie Violetta doch geliebt hatte. Angstschweiß drang aus seiner Stirn ,und einen Bruchteil einer Sekunde richtete e sich wieder mühsam auf. Die Leiche von Violetta hatte er auf dem Boden fallen gelassen. Er sehnte sich nach Erleichterung aber nichts als ein nächster Verdacht war über ihn gekommen. Er schämte sich dafür als ihm keine Antwort zu seiner Tat einfiel. Es war dunkle und an seinem Bein klebte Blut. Es war sein Blut ,denn seine Beutel waren aus der Hölle entstiegen und hatten seinen Körper verlassen. Die Leiche betrachtend ,tropfte es auf Violettas herrlich warmen Wolfsmantel. Andre musste erneut handeln und die Leiche so schnell wie möglich entsorgen.


  1. Vor genau einer Woche hatte Andre der Eitermann seine Arbeit in der Metallindustrie aufgegeben . Das Flüssigeisen und sein herrschender Glanz war ihm ein Greul. Auch die heiße Luft im Inneren der Fabrik machte ihm wirklich zu schaffen .Viel lieber spielte Andre in der Kirche heimlich die Orgel als Löffel , Gabeln und Kirchenglocken aus Feuer zu gestalten. Das Feuer umhüllt das feuerfeste Material in das es hinein gegossen wurde. Es war ein zähes Handwerk das gegossen und flüssig und eingeschmolzen beim Erkalten eine Form erhielt.

Die Arbeit in der Industriefirma machte Andre nicht wirklich glücklich . Es sollte ihm nur gelingen für seinen Fleiß einen geachteten Lohn zu erhalten. Hierfür tat er nichts anderes als einen heißen Schwarm aus dem Ofen in eine Form zu gießen. Zu seinem Bedauern spürte er dabei jedes Mal wenn er sich dem Feuer näherte , das seine Haut sich vor schmerzen spannte.

Es würde nicht sehr lange dauern ,dann würden seine Eiterbeutel unter der Hitze platzen und wie warme Butter zerlaufen. Ein großer Teil der Haut zuckte bereits unter seiner Kleidung so sehr das Andre glaubte innerlich zu verbluten. Das Gekläff des Feuers war viel zu schädlich für das Antlitz seines Angesichtes. Andre hatte Mühe ein schmerzliches Gestöhne zu unterdrücken.

Es war der Moment als das heiße Metall im Kessel wie ein Sprühregen schnaubte und spuckte. Wie ein Wiederkäuer tat der heiße Dampfzylinder , das rot goldene Metall in aller Seelenruhe weiter verarbeiten an jener Stelle ,wo dem Eitermann seine Kräfte versagten. Insbesondere die heiße Flüssigkeit welche Schwere in seinem Herzen einen heißen Raum bildete , ertränkte ihn unter sich wie eine gleichfalls heiße Dampfwalze. Im Wasser erlosch die Hitze mit einem schwerlichen Zischen , welche Hitze mit der Wut des Eitermanns übereinstimmte. Wie ein Prügelknabe fühlte Andre sich ,als diese Feuermaschine ihn plötzlich zu mehr Leid verpflichtete.

Es war keine Frage mehr wer hier das sagen hatte. Nicht umsonst mahnte das Feuer ihn all zu deutlich. Als es zu spät war , verbrannte das Feuer seine Hautbeutel.

Man schaffte Andre ins Krankenhaus. Erst schleppte er sich durch die heißen Öfen , in einem Höllentempo vorwärts und dann viel er zu seinem Pech in dieses Schlagloch , wo die Gluthitze herein fiel. Auch Holzreste , wie winzige Holzstücke wurden dort hinein gefegt. Jetzt hatte er es eilig denn die Beutel fingen auch zu bluten an. Nicht weit von der Industriefirma lag eine Margarinen wie eine Fisch Fabrik ,dort trugen ihn die Arbeiter in einen Wagen hinein und fuhren ihn Stadteinwärts. Ein paar Offiziere aus einer Kaserne waren dort anwesend , um sich dort ihre Margarinen Rationen abzuholen. Einer von ihnen hatte Mitleid mit dem halb Schwarzen. ,, Der arme Kerl sagte er und besah seine aufgeplatzten Wunden. Was für Satteltaschen sind das fragte er den armen Kerl. Und sah wie mächtige Hautbeutel Zähne zeigten.

Mit ihrem Grauen schafften sie alles zu überschatten. Man stellte im Krankenhaus fest das der halb Neger unter starken Hautunreinheiten litt. So legte es der Arzt für sich aus. zahlreiche Hügel von Abszessen beeindruckten Dr. Lorenz der nun seine Finger nach den sonderbaren Geschwüren ausstreckte. Wie Hirsekörner lagen winzige Pickel , mit goldenem Glanz unheimlich und schwer in der dunklen Haut des Mannes begraben , der auch von Hautbeuteln befallen war. Sie ergossen sich jetzt vor ihm wie heiße Lava , denn die Hitze hatte sie alle geöffnet. reglos lagen sie vor ihm in der Obhut eines halb Negers , geöffnet und zerschunden waren sie von seiner verbrannten Haut abgefallen. ,, Wir müssen das nähen sagte Lorenz , doch Andre hielt ihn davon ab und riss sich aus seinen Händen. völlig aufgelöst verließ der Eitermann das Krankenhaus , blutig und verschmiert. Es dauerte Ähe er sich wieder gefunden hatte , denn er war wegen seines Ausfalls etwas verwirrt. Mit Mühe schaffte er es auf die Straße Heim zu kommen.

schleppend und mit schweren Herzens.

Dr. Lorenz indessen schrieb in seinem Notizbuch: Alles war plötzlich anders , als er an Jungtiere dachte. Die Abszesse , dachte er und notierte , das aus dem Körper eines Mannes ungefähr 30 Eiterbeutel vor seinen Augen im Blute dahinschwanden. Sie hätten winzigen Jungtieren geglichen. Nur waren es natürlich keine Jungtiere. Von ihrem Ursprung beurteilte Dr. Lorenz die Abszesse als unrein , schmutzig und wenn sie ausschlugen gerötet waren. Ihr Angesicht wie die eines Teufels. Jeder Beutel zählte ein Auge nur ,das in Form eines Halbkreises den Menschen anstarrte. Die Haut des Halbnegers war kaum in Worte zu fassen. Ein unstetes Hautbild sozusagen schrieb der Arzt in sein Büchlein hinein , die innerhalb des Körpers liegen und außen auf der Haut als Eiterbeutel erscheinen wenn sie aufspringen und sich ergießen und das Blut in Strömen fließt. An Rändern lief das Eiter heraus. Das Wirbellose Fleisch schwamm im eigenen Saft. Es sah braun und färbte sich bereits leicht schwarz. Ein paar Augentropfen schwammen an der Oberfläche der Eiterschleimes der aus dem Körper aus dem Leibe des Halbnegers aufstieg. Das wird der Grund gewesen sein dachte Lorenz , nahm ein Flächen zur Desinfektion zur Hand , und rieb den Inhalt auf seinen Händen ein. Ihm viel ein Schlusswort für seinen seltenen Patienten ein , wie etwa den Teufel auf Eis gelegt.


3. Man las es in der Zeitung.

Violetta Bintou Sanso sei tot. Ermordet.

Andre lass diese Stelle nochmals und nochmals durch.

Von dem Teil wo man ihren ihren zarten Körper , geschunden erklärte und ihre Augen als ausgelöscht und seelenlos erklärte löste eine unglaubliche Leere in ihm aus. Es war als schritt sein Geist auf diese Bilder in der Zeitung zu.

Die Wucht mit der Andre das Mädchen erschlug , hatte dafür gesorgt das seine Wut sich neu in seinem Leibe mit Hautbeutel schuf und mit ihr ein neuer Körpergeruch. Seine Mutter hatte es schon bemerkt.

Als ein warmer Strahl der Sonne durch das Küchenfenster fiel ,sah sie im Licht des Tages wie der Rücken ihres Sohnes zu leben anfing. Ein warmer nach Fäulnis riechender Lufthauch drang aus seine Richtung zu ihr herüber. Noredien besaß noch immer sehr feines blondes Haar . Ein paar schneeweiße Strähnen waren darin zu erkennen. Sie nähte an einem Stück Stoff und saß in einem gepolsterten Ohrensessel in der Nähe des Kamins.

Ihre Hände waren alt geworden und sahen fast noch gepflegt und zartfühlend aus. Ihr gewelltes Haar war ordentlich frisiert und umrahmt weich ihr rundes Gesicht. Es war klein geworden und Sommersprossen bedeckten ihre Wangen und Nasenpartie. Ihre sehr hellen blauen Augen wirkten grau und von den vielen Schicksalsereignissen umnebelt. Ein weißer Spitzenkragen zierte ihr hellrosa Kleid. Darüber trug sie eine Weise Strickjacke. Ihre knochigen Knie bedeckt Noredien unter einer warmen Wolldecke. Darunter kamen zwei Füße ,die in Pantoffeln steckten zum Vorschein. Sie machte sich Sorgen um ihren Sohn und erkannte das ihre Fürsorge wieder Hinfällig war. Mit feinfühliger Aufmerksamkeit schaute sie in seine Richtung. Er saß noch immer am Küchentisch und las noch immer in der Zeitung . Mit Bedauern stellt sie fest das die Bilder in der Zeitung ihn völlig schockierten.

Auch hatte sie bemerkt das Andre sich in Kürze sehr verändert hatte.

Der Umgang mit ihrem Sohn viel ihr daher immer schwerer. Seine Substanz schien nun völlig vom Schönen abweichen zu wollen. Noredien geriet in Sorge das auch seine Seele die mit starken Gefühlen verfolgte. Ein Abdruck auf seiner Haut machte sich sichtbar als der Eitermann seinen Schmerz bei ihm zurück ließ. Spürte Andre etwa einen Verlust , während Noredien ihm seine Beutel abnahm?

Sie wusste nicht das ihr Sohn eine Untat begangen hatte. Das tote Mädchen das von Magie umworben war , trat nun in sein Bewusstsein wie eine Stichflamme. Die Flamme war so heiß und klar ,heißer wie die Flammen in den Hochöfen der Industriefirma. Die Tote wusste sich zu helfen bei Gott das wusste sie.

Augenblicklich spürte Andre dank ihr , in seinen Beuteln einen unerträglichen Schmerz.

Wie ein heißes Rohr fühlten sie sich an. Sie glühten und verbrannten seine Haut nochmal und nochmal.

Er erinnerte sich an die Nacht zurück , es war am Mardi Gras geschehen. Das Kirchengeläute kündigte die erste Morgenstunde an und er eilte Nachhause. Jedenfalls tat er so. Im Garten seiner Mutter , flogen die ersten Vögel aus ihren Nestern , und er sah auf die Gartenmöbel seiner Mutter die noch immer da standen. Und das obwohl sie längst verkauft waren. Sein Buch was er zuletzt gelesen hatte lag noch auf einen der Tische herum unbewegt und stumm. Das Buch handelte von einer Geschichte , wie etwa , die Reise mit dem Weltraumfahrstuhl.

Anstelle es zu lesen , blätterte Andre nur darin herum. Er ging in die Hütte seiner Mutter hinein denn es war sehr spät in der Nacht geworden. Seine Beutel war er los geworden. Jetzt wollte er sich nur noch in sein Bett hineinlegen und die Augen schließen. Aber etwas hinderte ihn daran. Etwas in seinem Kopf das sich wie Krabbeltiere anfühlte machten es ihm schwer einzuschlafen. Immer wenn er versuchte seine Augen zu schließen sah er Violetta Binto Sanso vor sich.

Vergessen waren seine vielen Zeichnungen vom Vorabend. Die Illustrationen die er entworfen hatte sollten ein Geschenk für seine Mutter Noredien sein. Er hatte sie angefertigt kurz bevor er sich auf dem Weg des Grand Hotels machte.

Andre war was dies betraf sehr mit sich zufrieden. Die gemalte Haut , die gemalten Hände und der abgetrennte Kopf des Johannes des Täufers , ermöglichten ihm auf veränderbare Harmonien zu stoßen. Beim zeichnen nahm Andre jede menge Geheimnisse in sich auf die nicht von dieser Welt waren. Mit seinem Bleistift hatte er Zeichnung für Zeichnung angefertigt. Als er in der Nacht das Tor zur Hölle aufriss spielte nichts mehr für ihn eine Rolle und er zerriss die Zeichnungen. Blatt für Blatt lagen sie zerstreut auf dem Holzfußboden wie Fußabtreter. Und wenn die Welt voll von Hautgestalten wäre ,die ja doch nur einen widerwärtigen Anblick von sich geben , war er wegen des Wissens ein Mörder zu sein verloren. Andre konnte es deutlich spüren als er bei dem Ergebnis seiner Gedanken angekommen war.



In der gleichen Nacht als Violetta Bintou Sanso starb

  1. Violetta schlich mit einem vollen Korb aus dem Grandhotel. Sie beeilte sich und nahm eine Abkürzung. Es raschelte in den Büschen und sie passte auf nicht über etwas zu stolpern. Die Nacht fühlte sich angenehm frisch an. Violetta hörte wie ein paar Äste in der Dunkelheit knackten , neben das ferne Rauschen des Schiffsverkehrs . Aber da war noch etwas anderes. Es hörte sich an wie das Geräusch einer Bewegung. Sie konnte spüren das da jemand war . Jemand der wie sie die Großstadtlichter der Stadt sah.

    Sie wusste nicht wirklich warum aber sie ging auf das Geräusch zu so als legte sie die Hand auf einem Türknauf. Sie Als sie niemanden im Dunklen erkannte ,wandte sie sich um und marschierte weiter den Pfad entlang.

    Sie musste sich eingestehen das sie die Schritte die sie hinter sich gehört hatte , ihr bekannt vorkamen. Ihr fehlte die Nüchternheit richtig zu denken und sie dachte nicht weiter darüber nach. Außer Atem kam sie Zuhause an. Ihr Herz klopfte heftig gegen ihre Brust , denn ein Gefühl von Angst hatte sie beschlichen. Sie beruhigte sich wieder und ließ ihren Wolfsmantel von ihren Schultern gleiten. Ihr Großvater , war in einem alten Ohrensessel eingeschlafen. Die Decke war von seinen Beinen herunter gerutscht und sie war auf den Boden gefallen. Sie bedeckte die Füße des alten Mannes der noch immer am ausruhen war. Der alte Lehnstuhl in der Ecke war heute Abend frei denn Violettas Mutter war diesmal früh zu Bett gegangen. Im hinteren Teil der Wohnstube hörte Violetta sie laut atmen. Die Türe zu ihrem Schlafzimmer war ein spaltbreit geöffnet. Die Petroleumlampe beleuchtete eine Seite ihres Gesichtes. Violetta hatte sich kurz nach ihrer Mutter umgesehen und war jetzt wieder zu ihrem Großvater in die Küche getreten. Sie schaute auf dessen erschlafften Körper. Er war ein schwarzer alter Mann und war in den Sümpfen groß geworden. Er hatte am Tage viele Bündel wilder Gräser gesammelt , und sie um sich versammelt. Ein Teil davon hatte er in Papiertüten umwickelt. Auch hatte er viele Kräuter in einem großen Topf zu einen Sud verkocht. Das Haus in das auch Violetta mit ihm wohnte roch nun nach ihren frischen Trieben. Das Messer mit das er das Gras geschnitten hatte lag noch in seinen Händen. Ein Teil davon siedete mit frischer Baumrinde und noch etwas anderem aus der nassen Erde in einem großen Kessel. Es sollte für mehr Kräfte sorgen , in konspirativen Nächten . Der Trunk löste Todesangst aus , das wusste Violetta . Und sah in den Kessel , der auf der Steinfläche des Ofen stand. Man geriet in ein Traumzustand , nahm man es am Morgen als ein brühwarmes Getränk ein.Über den Schüssel Rand tropfte heißes kochende Wasser. Altes Wasser im Spülbecken stach schmutzig ins Auge. Ein paar Fliegen summten neben ein paar lästigen Kartoffelkäfern in der Luft , erkundeten einen Teller mit verkochtem Essen mit Auberginen und Reis.

    Bevor Violetta sich wieder aus dem Haus machte ,ließ sie das schmutzige Wasser im Spülbecken ablaufen und stellte das Essen aus ihrem Strohkorb in die Regale. Auch das Nähkästchen ihrer Mutter legte sie wieder zurück an seinem Platz. Auch legte sie die fertig genähte Bettdecke auf Seite , damit ihre Mutter sie am nächsten Tag wieder finden konnte.Auf der anderen Seite des Tisches stand noch ein Teller , mit köstlichen Honiglamm. Das Fruchtfleisch von einer Quitte tropfte auf einer schmutzigen Serviette .Im Garten hockten ein paar Nachtvögel und regten sich in ihren Nestern. Die Holzbodendielen knarrten unter ihren Füßen und Violetta musste sich eingestehen wie sehr sie das Geräusch von Vorsicht hasste. Sie faste sich eine Hand ans Herz und beeilte sich für ein wenig Ordnung in der Küche zu sorgen.

    Vor mehr als einer halben Stunde ,hatte Violetta die Abendgesellschaft verlassen. Jetzt wo ihre Schuhe schmutzig waren und ihr Mund ungeschminkt , war sie froh im Haus ihrer Mutter angelangt zu sein. Es war ein altes Haus , worin sich die Balken aus schwarzem Holz schon bogen. Um das Haus sorgten jede menge Pflanzungen für Nahrung und Essen.

Man konnte es lieben am Tage auf die begrünten Felder zu blicken die vor dem Haus lagen. Dort hatte sie mit ihrer Mutter zusammen Samen ausgesät. Schon als Kleinkind in einem Tuch auf dem Rücken ihrer Mutter angebunden, hatte sie so an ihrem Leben teilgenommen.

Violetta hatte zu ihrem Glück heute Namenstag , und das half die bösen Neuigkeiten des Tages zu vergessen von denen sie gehört hatte.

Auch das Sumpffieber machte ihr im Augenblick der Zufriedenheit kaum noch etwas aus.

Besonders jetzt nicht als sie auf die Geschenke ihrer Mutter schaute.

Sie hatte ihr eine schöne neue Aussteuer versprochen und eine kleine Schachtel lag auf einem Tisch für sie. Doch erst in der frühen Morgenstunde wenn die Sonne aufging wollte sie es öffnen. Sie entdeckte es in der winzigen Küche auf dem Küchentisch. Als es Zeit war zu gehen , vergaß sie nicht ihrem Großvater das Messer aus der Hand zu nehmen , was er festhielt während er schlief und ausruhte.

In seiner alten Jackentasche steckte noch etwas , was er täglich brauchte und einnahm. Es kann nichts schlechtes bedeuten , denn ihr Großvater ist über Achtzig Jahre alt.

Es lag jetzt ein ruhiges Wesen auf seinem ausruhendem Gesicht , das die Schwärze seiner Großväter in sich trug.

Violetta übersah es nicht , nahm eine alte Wolldecke und legte sie ihrem Großvater über. Dann fuhr sie fort sich im Haus nützlich zu machen. Das Feuer brannte noch ein wenig im Kamin und sie tat es mit letzter Muskelkraft auslöschen. In der Glut lag außerdem noch die letzte Abendmahlzeit des heutigen Abends , eine afrikanische Speise. Ein Huhn , eine Zwiebel war verbrannt und lag in der Asche wie ein toter Schmetterling. Aber auch das letzte vom Opium verglimmte in dessen Feuer. Es sorgte für Tränen in Violettas Augen. Sie schwelgten über leere Flaschen und Gläser , Tassen und Teller. Das hieße auch das ihre Mutter mal wieder alle jede menge Alkohl getrunken hatte und sie wieder betrunken zu Bett gegangen ist.

Von ihr hörte man keine Regung mehr ,sie lag betrunken im Bett und war tief und fest eingeschlafen. Die Narzissen auf dem Tisch waren noch frisch , das hieße Madame Bintou Sansou hatte sie erst heute Abend frisch auf dem Tisch in eine Vase aufgestellt.

Sicher hatte ihre Mutter am späten Abend wieder mit ein paar Frauen gesungen dachte Violetta belustigt und sicher hatte sie wieder eine Version gehabt ,wie die Frauen aus dem afrikanischen Busch. Um sich sicher zu sein schlich sie sich zu ihrer Mutter ans Bett. Die Schrottflinte ruhte neben ihr , das soviel hieß sie war der Mann im Haus.

Als sich die Zufriedenheit im Hause bemerkbar machte , zog sich Violetta beruhigt wieder ihren Wolfsmantel über , löschte die Kerzen aus und zog hinter sich die Hausstüre zu. Bis zum Grandhotel war es nicht sehr weit und sie schlenderte wie kurz zuvor über die Bahngleise.

Von dort sah die die Flussdampfer von New Orleans über den Mississippi fahren. Die Schaufelräder rauschten zügig durch das braune Gewässer. Man sah das Licht aus den kleinen Salons leuchten , und auf dem Oberdeck Passagiere im Dunkeln an der Reling stehen . Über ihnen leuchteten Rote Lampion . Sie zierten das Schiff bis zum Zwischendeck. An ein paar Pfosten hingen Hängematten ,darin hatte man jede menge Gepäckstücke , Säcke mit Handelsware verstaut. Als sie wieder die kleine Abkürzung nahm , schlenderte Violetta weiter durch das kleine Waldstück.

Auf dem Weg dahin traf sie Andre Bernicot.




Nach Karneval


5. Andre betrank sich drei Wochen später nach Mardi Gras mit viel Rotwein und einem anderen starken Gesöff aus Frankreich. Er war noch so jung , gerade erst 21 Jahre alt , und fühlte sich schrecklich benachteiligt. Seine Beuteln straften ihn seit Stunden , suchten nach ihm und fanden nur seinen Kummer. Da hatte er sich zum ersten mal in seinem Leben etwas zuschulden kommen lassen , und litt jetzt an den Eindrücken dieser einen Nacht zu Mardi Gras. Es lag nicht alleine an seine Lüsternheit , es lag alleine daran , das er für das Mädchen Violetta schreckliche Sympathie empfand. Und da war er nun mal auf der Stelle bis auf seine Haut nass , als seine Beutel anfingen seine Seele zu zerren.

Im Grandhotel an jenem Abend , legte man viel Wert auf ein herrliches Orchester und eine geschmückte Aufmachung. An dem Abend hatte der Eitermann auch beim Roulette gewonnen , und hatte Violetta gefragt ob sie ihn zum Manne nehme. Er erinnert sich an ihre Augen ,die wie Eisringe ausschauten. Da es ihm gelang eine passende Personenbeschreibung von einem Freund anzugeben , hatte man ihn an seiner Stelle verhaftet. Vorher hatte sich der Eitermann genügend mit Opium eingedeckt und konnte alleine durch dessen Wirkung überzeugend seine Unschuld beweisen. Es war so leicht für ihn zu lügen , wo doch keiner etwas für den Eitermann übrig hatte. Man hatte die Mulattin Violetta Bintou Sanso tot in einem schäbigen Tuch eingewickelt vorgefunden. In einem Wagon worin Konserven lagerten , hatte man sie erwürgt und erschlagen zurückgelassen. Man wurde Misstrauisch bei den Angaben von Andre Bernicot. Doch einen Mörder hatten sie nach seiner Zeugenaussage sofort gefunden. Der Mörder wurde noch am gleichen Abend gehängt. Es war ein schwarzer Mann , der nicht sprechen konnte und der wegen einer Kleinigkeit straffällig geworden war.

Er hatte schon viele Gefängnisstrafen abgesessen und da war es leicht der Angelegenheit ein schnelles Endes zu bereiten.

Die Schaulustigen die gekommen waren , jubelten und klatschten als sich der Griff am Seil verstärkte und Lobo in der Luft zu tanzen anfing. Andres Augen waren wie alle auf dem Verurteilten gerichtet , der nun ganz steif am Seil an einem Baum hing. Ein Feuer brannte um die Situation zu erhellen und die Stimmung zu erheitern. Als der Freund gestorben war , rieben sich die Schaulustigen an ihren Nasen und fasten sich am Kopf. Sie hatten jetzt alle das Bedürfnis den Ort des Schreckens zu verlassen und taten es , als man die Leiche auf dem Erdboden fallen ließ. Andre verschwand wie die anderen durch die Büsche und suchte nach Gründen , seiner Mutter nicht die Wahrheit sagen zu müssen. Sie wartete im Haus auf ihn und hoffte er hätte sich im Grandhotel wie alle jungen Leute zu ehren des Festes zu Mardi Gras amüsiert. Als er die Menschengruppe hinter sich gelassen hatte , wurde Andre ein Unmensch wie Noredien ihn Tage später beschrieb.

In dieser Nacht , in der Violetta getötet wurde , verließ ihn sein altes Leben , so hatte es seine Mutter gesagt die unschuldige ahnungslose.

Da sagte sich Noredien , auf ein Verbrechen folgt ein nächstes. Doch wo immer wir sind , da möchten wir leben und nicht umgebracht werden , war ihr einziger Gedanke und gemahnte ihren Sohn , da soll er ausnahmslos ein gütiger Mann zu Frauen sein. Sie erkannte augenblicklich seine Entrücktheit ,oder war es Verzweiflung? Jedenfalls setzte Noredien sogleich den Teekessel auf um eine nächste unfreundliche Vermutung abzuwehren. Ihr Sohn kam ihr plötzlich wie eine Fremder vor. Eine gewisse Ähnlichkeit von Gefühlen , aus den Tagen nachdem man ihre Eltern getötet hatte kam ihr dabei bekannt vor. Noredien war auf diese Ähnlichkeit von Emozionen nicht stolz sondern fand sie zu beklagen.



6.Dr.Lorenz trifft den Eitermann

Während Dr. Lorenz über Andre Bernicot nachdachte , nahm er eine Gestalt in seinem Wohnzimmer wahr. Es war ein Wesen das von seinen menschlichen Eroberungen aus vergangener Zeit erzählte. Dieses Wesen sprach davon einen Körper zu verlassen , und von seiner Verwandlung , die sich äußerlich wie im Inneren des menschlichen Körpers vollzog. Dabei füllten sich Hautbeutel für Hautbeutel zu seinem Zwecke mit reinem Eiter. Man müsste sie in einem anderen Körper ablegen sagte das Wesen.

Und in diesem Moment als Dr. Lorenz es gewahr nahm wurde er schließlich ohnmächtig , als das Wesen sich in ihm induzierte. Am nächsten Morgen erwachte er erst wieder und er hörte plötzlich Stimmen.

Für sein neues Aussehen war kein anderer als der Eitermann verantwortlich so hörte Lorenz seine Stimme. Dieser hatte sich in ihm verleibt und bestimmte sein neues Leben.

Sein führender Eiterkopf reiste schließlich nach Notre Dame. Dort wollte Lorenz dem Eitermann nah sein. In einer Kirche setzte er sich hin um kurz auszuruhen.

Durch die Kirchenfenster viel Licht ein , das flüchtig auf die vielen Kunstgegenstände viel. Im flackernden Licht der Kerzen , erwachten dunkle Schatten an den Wänden zum Leben. Lorenz blickte zum Kirchentürmlein hin. Eine Treppe führt dort hinauf und er gedachte jetzt gleich dort hinauf zu steigen.

Es regnete und der Regen der wie Trommelschläge auf das Dach der Kirche fiel, lenkte ihn kurzzeitig ab. Er überlegte. Dann konnte er etwas in sich spüren , ein fremdes Gefühl. Ein Teufelsding dachte er , stellte sich sozusagen ein , wie ein weiteres Gebet und er ahnte etwas. War es an der Zeit für eine nächste Begegnung mit ihm ? Mit dem der sich der Eitermann nennt? Lorenz erlebte diesen Moment wie in einer Version , als das Wesen des Eitermanns ihm half alles zu verstehen und aus seinem alten Leben alles zu vergessen . Zu vergessen was er eigentlich in der Kirche abzuhalten versuchte.

Einen Augenblick hatte der Arzt ein Problem damit , aber seine Absicht war es schließlich etwas zu riskieren um sein neues Handeln richtig zu verstehen . Es dauerte nicht lange , und da sagte er zu sich nur weil er der Eitermann ist. Dann wurde er ein anderer und er hörte nun wieder Stimmen.

In seinem Kopf und in seine Haut drangen sie ein wie Insekten.

Es tat ein wenig weh ,bis das Eiter jene Gefühlstaubheit erreichte und das seltsame Gefühl in der Seele verschwunden war.

Er war jetzt selbst das Wesen geworden , das die Gestalt des Eitermanns angenommen hat und brauchte seine Hilfe nicht mehr.

Nach seinen Muskelkrämpfen und Zuckungen war das letzte aus seiner Seele gewichen und er beeilte sich jetzt sein Trauma in der Infizierung fort zu führen. Vor ein paar Stunden hatte er einen Namen gehört , und er klopfte nun an einer Tür. Dort wohnte eine Frau dessen Namen er vom Fischmarkt kannte. Sie besaß ein fragliches Etablissement und als Besonderheit einen roten sprechenden Papagei. Soviel wusste Dr. Lorenz schon von ihr. Er hatte sie schon seit ein paar Tagen verfolgt und im Auge behalten. Diese Frau trug diese besonderen Schuhe aus Lack und roten Leder. Sie nahm oft an öffentlichen Paraden teil und war für die Ausschmückung ihres Atablissement alleine verantwortlich.

Noredien Luise Lamar. wieder und wieder konnte er ihn hören , wie als würde es ihm jemand vorlesen. Als die Frau schon bald in ihrem Bordell verschwand ,war Lorenz ihr bis dahin gefolgt. Die Räumlichkeiten welche mit roten Wänden jene Gesellschaft anzog die gerne einen Ersatz in der Liebe suchten , da zog Lorenz es in Betracht einzukehren. Eine kleine Weile verging , da betrat er gut gekleidet und mit einer alten Holzkrücke das Bordell der Madame Lamar. Sie hörte sich von ihm einiges an , auch das über die Eiternahrung. Und er sprach es so aus , als wie etwa jemand der für seine Worte bewundert werden will. ,, beiläufig gesagt , Made Lamar , auf seinem Totenbett zu liegen würde ihnen sicher gefallen. Ja und sicher könnte ein so schönes Frauenzimmer wie sie , sicher seine Doppelgängerin werden". ,, Wovon reden sie Monsieur , ich weiß nicht was sie meinen". sagte Madame Lamar und war fassungslos , denn sie konnte seinen Worten nicht wirklich folgen. Als sie ihn bat zu gehen , verschwand Lorenz durch ihren Garten nach draußen in die Freiheit. Aber bevor er ihr Bordell verließ , hatte er Madame Lamar mit seinen neuen Kräften überwältigt und getötet. Sie lag da , mit weit aufgerissenen Augen auf ihren teuren Teppichboden und starrte ins nichts.

Lorenz war mit seiner Arbeit sehr zufrieden.

Ein Nieselregen erwartete ihn draußen auf der Straße und er fühlte sich jetzt befreit. Sein Fußgestampfe war im Garten von Madame Lamar als verdächtige Abdrücke zurück geblieben ,doch gefunden hatte man den Täter nie. Lorenz erwachte aus seiner Verwandlung erst am nächsten Morgen und ein Vergleich mit seinem Gesicht stellte ihn als unschuldig dar. Er reiste noch am gleichen Tag nach Amerika zurück und wusste nicht das er Madame Lamar getötet hatte und nun belastet war. In seinem Gedächtnis erschlaffte sein Zorn und die Geschichte des Eitermann widerhallte nur noch in seinen Träumen. Eine Hirnverletzung hatte ihn von dem Tag für immer verändert als er am gleichen Tage nach seinem Gedächtnisverlust böse auf dem kalten Asphalt aufschlug. Er verfolgte Andre Bernicot von dem Tage an ,als er New Orleans pünktlich wieder erreichte. Für Lorenz blieb er Zeit seines Lebens , eine übernatürliche Gestalt ,wie ein Patient zugleich , dessen Seele auseinander brach als sie durch eine seltene Krankheit das Falsche rächte. Er erfuhr es als ihm eine seltene Version zuteil geworden war , an einem Tag als Lorenz sein Verhalten selbst infrage stellte.



Ein Unheil , ein Leben , ein Höllengeist

  1. Ein Jahr verging , das Sumpffieber war überwunden. Noredien pflügte im Garten Paprikaschoten und Zwiebeln für ein köstliches Bratenfett. Sie hatte es schon angerührt und ging nun zurück an ihren häuslichen Herd in die Küche. Seit sie ihr Kind geboren hatte wohnte sie hier , in diese spärlich bewohnten Gegend. In ihrem Garten wuchsen jede menge verschiedene Pflanzenarten auf die Noredien mächtig stolz war. Gut für ihren hausgemachten Zuckersirup und ihren Rosinenpudding. Ihr einziger Sohn war verschwiegen geworden , von Angstträumen getrieben , fürchtet er Edmund Borgy einen reichen Antiquitätenhändler.

Edmund Borgy war nicht wie andere Männer. Er war über die Maßen ein großzügiger Mann gewesen. Er liebte es teure Geschenke zu machen , und verstand es mit den Menschen zu spielend. Farbigen Menschen waren für ihn zu gewinnen wenn er genügend Farbige Frauen verführte und sie umwarb. Er hatte eine ganz besondere charmante Art und führte sich sehr zu einer Mulattin hingezogen mit der er sich verlobt hatte. In Zukunft wollte Edmund Borgy das 18 Jährige Mädchen heiraten. Das Mädchen war freigiebig und zuvorkommend wie er. Nie zögerte sie , wenn es darum ging, die Wünsche ihres Liebsten zu erfüllen. Unter den vielen Gäste war das Paar als echtes Liebespaar wahr zu nehmen. Ihren Gesprächspartnern vermittelten sie längst ein Gefühl als wären sie Mann und Frau. Andre spürte beim Anblick der beiden wie seine vollen Häute in Fleisch und Blut übergingen wenn sie tränenschwer wegen seiner abtrünnigen Gefühlen an seinem Körper herab hingen . Er dachte sich das die Ehe bestimmt ist für den Mann und die Frau aber musste Edmund Borgy gerade die Frau lieben die Andre am nächsten stand. Er liebte die Mulattin mit den brauen Augen mehr als er , nur wusste es Edmund nicht.
Die beiden Männer hassten sich denn Edmund vermutete etwas. Es war noch immer ein sehr schwaches Gefühl ,aber genug um es zu beweinen. Sein träumender Blick war aus ihm gewichen , wie seine Geliebte vor nicht langer Zeit auch. Edmund war ein Lebemann doch er hasste die Ursache seiner neuen Angst ganz offensichtlich. Es veränderte ihn und das nahm er Andre Bernicot sehr übel. Und die Angst vor Andre Bernicot blieb nicht nur bei einem bescheidenen Gefühl , es raubte ihm seinen Verstand denke er nur daran das Andre Violetta gewürgt habe und ermordet habe. Er kam sich vor wie ein Feigling . Es hatten sich keine weiteren Ermittlungen ergeben , denn man hatte einen Farbigen Herumtreiber für den Mord an seiner Verlobter für Schuldig befunden.

Was konnte Edmund tun ,da man seine Ehe mit einer Farbigen kaum tolerierte und sein Status dadurch eine erheblichen Riss erhalten hatte ,aus dem Grund weil er sich viel unter das schwarze Volk mischte. Violetta hatte eine Chance verdient. Sie war klug und menschenfreundlich , korrupt aber dafür faire. Ein Grund sie mehr zu lieben und anzunehmen.

Dieses Liebevolle Mädchen stand mit beiden Füssen auf festen Boden , dieses liebevolle Mädchen war der Anker seines Herzens. Er nütze jede Zeit mit ihr , um mit ihr zusammen zu sein und doch ihr Wohltäter war er nicht alleine. Andre Bernicot hatte an dem Abend als sie das Grandhotel verließen ein Auge auf Violetta geworfen. Edmund war sich da ganz sicher , das Violetta ihm am gleichen Abend eine Abfuhr erteilte. Schließlich wusste jeder das Edmund mit Violetta verlobt war. Andre war jedoch ein starrköpfiger Verehrer und versuchte es weiter bei ihr. Seinetwegen hatte Edmund schon öfters mit Violetta gestritten

,doch nicht Andre sondern seine Liebe war seiner Geliebten alleine wichtig. Andre ließ sich jedoch nicht davon abhalten Violetta weiter nachzusteigen. Edmund schenke Violetta zum Zeichen seiner Liebe eine Kette mit einem roten Karneol. Andre hatte diesen kleinen Anhänger am Hals seiner Auserwählten gehasst. Als der rauschende Applaus am Abend folgte und das Orchester verstummte hatte Edmund bemerkt wie Andre Bernicot seiner Liebsten nachschlich. Er sah wie der großgewachsene Afroamerikaner wie sie das Grandhotel verließ , welcher neumodischer Bau seine Neueröffnung feierte. Als auch Violetta Nachhause marschierte um sich kurz nach ihrer Mutter um zu sehen , hatte auch Andre sich auf dem Wege gemacht wohin zu gehen. Der Kapellmeister rief zum neuen Takt doch es saß niemand mehr am Klavier der es noch weiter spielen könnte. Andre hatte sich in Luft aufgelöst und somit nahm ein anderer an seiner Stelle am Klavier platzt.

Der Eitermann was spurlos verschwunden. An diesem Abend wurde das Gewebe wie das Fett unter seiner Haut , schwere dicke Bündel , die ihn bedrängten ihn domestizierten , ihn nicht in Ruhe ließen. Die Schwüle half seinen vollen Beutelhäuten sich an diesem Abend sich köstlich zu vermähren , ähnlich wie ein Feuer brannten sie in seinem Körper und erfanden neue Löcher. Es muss wohl an die vielen Schnäpse gelegen haben die der Eitermann getrunken hatte , oder die vielen seltsamen anderen Getränke. Bestimmt lag es daran. Die Zornesröte stand ihm ins Gesicht , je mehr seine Körperwärme anstieg. Wegen der Menschen ,wegen ihres makellosen Antlitz geriet er in solche Erregung das dem Eitermann das Herz laut in der Brust schlug. Jetzt ließ Andre sich nicht mehr davon abhalten , seine Wut reinzuwaschen , jetzt wollten seine zwei Gesichter ein Paar werden , das seine vielen Beutel von seinem Herzen herunter fielen und er bereit war für sein nächstes Opfer. Während Andre Bernicot die Gestalt des Eitermannes wiedererlangte , gedachte Edmund Borgy über zwei Seiten des Schicksals nach. Er wusste von konkurrierenden Mächten das sie Böses anrichten können und seine Grübeleien dies bezüglich sagten ihm das Andre und er zu Feinden geworden sind denn es lag eine Kluft zwischen ihnen die noch nicht mit Worten zu erklären war. Dann dachte er und fragte sich selbst , wie das Böse und das Gute zu unterscheiden ist , und er kam zu dem Entschluss in der Handlung und in der Einsicht. Er hielt seinen Gedanken für erledigt denn er wollte sich amüsieren und beim Pokerspiel weiter gewinnen. Was brauchte er mehr , als seine Geliebte und die würde bald schon zurück sein. An diesem Abend aber vergingen die Minuten von Minuten zu Stunden und Violetta wurde bald schon vermisst.

Edmund war ziemlich aufgewühlt deswegen. Nicht wie zu Anfang des Abends , war er jetzt ungeduldig und zurückweichend. An seinem Schnurrbart zupfend wurde er immer nervöser. Seine blaue Augen , wurden immer blauer und größer. So als blickten sie erstaunt über etwas hinweg. Sein teurer Anzug war jetzt verschwitzt und das obwohl die Hitze in der Nacht abgeflaut ist.

Als eine Stunde vorbei war , schaute er auf die Uhr. Violetta war noch immer nicht zurück.

Es lag auf der Hand das sie es täte. Mit einem vollen Korb hatte sich das Mädchen Nachhause geschlichen. Es waren Essensrationen für ihre Mutter darin , sie wollte den Korb abstellen und sogleich kehrt machen , so hatte sie es Edmund versprochen. Aber das Mädchen hatte sich wohl nicht an ihrem Versprechen gehalten dachte ihr besorgter Verlobter jetzt. Das Mädchen das er meinte , wollte doch nur kurz Nachhause, um nach ihrer Mutter zu sehen , so hatte es Violetta ihm gesagt. Ohne eine Betrunkenheit verließ sie das Hotel. Vor dem Eingang stand eine kleine Menschenmenge an die sie vorbei schlich. In der Ferne hörte sie dann einen letzten Zug an einem nah gelegenen Bahnhof heranfahren. Violetta blickte um sich und erwog eine Abkürzung zu nehmen. Allmählich spürte sie ein ungutes Gefühl als sie so alleine am Missippi entlang spazierte. Sie wurde nervös und schlug eine andere Richtung ein. Andre schlich ihr nach , denn er hatte sich wie sie aus dem Grandhotel geschlichen und war ihr unmerklich gefolgt.

Edmund hatte an jenem fraglichen Abend beobachtet wie sich der Halbneger zu seiner Verlobten durch die Eingangshalle des Grandhotel hinbewegte. Es war ganz offensichtlich das es so war. Doch Edmund glaubte an das Ansehen der Stadt und seine aufrichtigen Bürger , wie auch dem kurzen Heimweg seiner Geliebten , denn ihr Heimweg war zu kurz als das er sich hätte wirklich sorgen machen müssen. Außerdem tat Violetta zu viel Gutes das sie nur zu beglückwünschen war . Es sei denn die Wut eines Mannes lag auf ihren nackten Schultern. Davon war Edmund zwar nicht ausgegangen aber er hatte Menschen in dieser Hinsicht nicht besser gekannt als wie zu dieser fraglichen Nacht als man seine Verlobte Violetta Bintou Sanso ermordet hatte. Seine Gedanken ließen sich an dieser Stelle kaum noch bändigen denn eine Vermutung schloss sich unweigerlich einer nächsten Frage an. Ein Tag später nach Violettas Ermordung verfiel Edmund in tiefes Schweigen. Dann eine Woche später sah er wie Andre Bernico ein weißer Nigger , nach der Ermordung seiner Geliebten in den anfänglichen Tag spazieren ging und nun wie ein Unschuldiger tat. Ein Gänseschwarm war aus der Ferne zu hören , ihr ungeduldiges Gurren. Sie flogen nach Süden hin und über seinen Kopf hinweg , das Edmund wie Andre jetzt zum Himmel schauten. Das Unschuldige daran , das konnte er dem Schuldigen nicht verbieten , es auch zu mögen. So sah er ihm nach , wie Andre an ihm vorbei ging ,auf dem Wege seiner täglichen Streifzüge.

Andre selbst dachte das Gleiche wie Edmund Borgy . Hörte die Gänse in der Luft fliegen und sah ihnen nach. Er war schon lange nicht mehr in den Sümpfen gewesen , wo sie bestimmt zu einem Haufen anzutreffen waren. Ihre Flügelschläge waren deutlich in der Luft zu hören.

Aber wahr war auch , das der Eitermann keine Sümpfe mehr sehen mochte. Sie waren ihm egal. Egal war ihm dafür nicht was Edmund Borgy über ihn dachte. Dieser Mann wusste etwas und das war ihm nicht zu verübeln. Edmund wusste das Andre Violetta auf dem Gewissen hatte und nun damit beschäftigt war sich selbst zu belügen. Edmund spürte wie seine Trauer dem Gefühl einer Selbsttäuschung glich. Denn er sehnte sich nach seiner Geliebten und musste sein Verlangen nach ihr , mit einem traurigen Ersatz kombinieren. Man hatte seine Verlobte Violette Bintou Sanso vor genau nicht weniger als drei Tagen in einer dieser gekünselten Welt aus grünen Schnörkeln und grünen Erderhebungen beerdigt. Dort wo abgetrennte faule Baumstümpfe dem Erdboden als Dünger dienten dort legte man ihren zierlichen Sarg in die feuchte Erde hinein. Andre Bernicot hatte zugesehen wie der Sarg in die feuchte Erde des Sumpfes versank und Edmund die vielen roten Rosen auf dem Erdhügel für seine Geliebte nieder legte. Als man das Loch zugeschüttete hatte ,brach Endmund in Tränen aus. Andre konnte spüren wie sein Blut nach Rache gierte. Der Tot seiner Verlobten Violette Bintou Sanso , lösten reinste Rachegefühle in ihm aus , das wusste Andre wie kein anderer Mann. Edmund hatte ihm schon fast leid getan , schon weil er seinen Schmerz fast gleich wie er erlebte. Der Eitermannes der in fremden Körpern die Vergebung fand , erlebte am eigenen Leibe täglich , wie wichtig es war , sich an etwas zu rächen. Andre hatte Hunger und er verfolgte jetzt nur ein Ziel , eine Frau zu finden die ihm genau das gab. Er tat sich aus dem Trauergeschehen zurück ziehen , und ließ die Trauergemeinde mit sich alleine. Er hätte jetzt sowieso nichts mehr tun können. Violetta war tot , und Andre hatte schuld daran.


Vor genau einer Woche war es passiert. In dieser Nacht traf er sie , die hoch zum Fenster des Erkers verschwunden war. Der Eitermanns war ihr nach geschlichen nachdem er Violette Bintou Sanso ermordet hatte. Er war ihr gefolgt , und sah ihr lange nach. Sie war in der Nacht von Kopf bis Fuß eingehüllt in schweren Tüchern , wegen des Sumpffiebers hatte sie mehrere Lagen davon aus Schutzgründen um ihren Leib gewickelt. Sie war eine Frau aber es war nicht Violetta Bintou Sanso .Die hatte der Eitermannes kurz zuvor in der kleinen Waldlichtung getötet.

Andre erinnerte sich jetzt zurück an jene Nacht in der es passiert war. Es war ein Tag , wo ein herrliches Fest im Grandhotel seinen Höhepunkt feierte. An jenem Abend als der Eitermann im Licht der Laternen wandelte hatte er kurz davor ihre Leiche am Bahndamm liegen lassen.Sie versuchte sich gegen ihn zu wehren und schlug auf ihn ein. Mit ihren Fingern versuchte sie seine Augen auszukratzen. Doch es war vergebliche Mühe. Andre verschwand von der Stelle ohne nach Rechts und Links zu schauen. Für ihn zählte die Tat nicht mehr viel. Als er verschwunden war setzte bei ihm das Vergessen ein.

Doch für Edmund Borgy hatte es das noch lange nicht bedeutet.


Er hasste Andre Bernicot , denn durch ihm , kam seine Geliebte zu Tode. Seine Ausreden das wusste Edmund waren reinste Lügen.

Nachdem man seine Verlobte tot aufgefunden hatte ,erlebte Edmund eine furchtbare Kränkung.

Seinen Hass hatte er unterdrückt. Seltsamerweise wurde er im Zusammenhang mit Andre Bernicot neu geschürt. Es vergingen nur eine Woche da hatte dieser Halbneger sich in ein anderes Mädchen verliebt.

Lara war das Mädchen das im Dunkeln verschwand. Damals an dem Abend schlich sie zum Erkerfenster , zum Geigenspieler hin . Mit einem Maisbrot und einen Krug Wein in der Hand. Der Geigenspieler stellte sich als ihr Halbbruder heraus. Er wohnte in einer schillernden Wohngegend , mit niedlichen kleinen Glasfenstern. Eine steile Treppe führte in seiner Wohnung hinauf. Dort wohnte er alleine mit seinen Musikinstrumenten. Er war Weißer junger Mann mit roten Haaren und grünen Augen . Das Mädchen und er umarmten sich und hatten sich viel zu sagen. Neugierig blickte Andre freudig zum Erkerfenster hinauf. Indessen Fenster vor einer Woche genau ihre zwei Schatten standen. Es war wie ein Traumzustand , damals als das kokette Mädchen in Tüchern verhüllt vor ihm auftauchte. Sie hatte ihn nicht gesehen und er ging ihr nach. Und so kam es. Lara war das Mädchen was im Erker verschwand. Der Eitermann lernte sie kennen als sie sich ein Tag später beim Uhrmacher trafen. Dort war Lara nämlich angestellt. Es war der beste Uhrmacher von ganz New Orleans. Und das wusste auch Edmund Borgy , weil der ein Stammkunde des Uhrmachers war. Wie Edmund sei Andre Bernicot ein pflichtbewusster Mann , ein Mann der sich als ehrbarer Mensch von der Masse gerne abhob. Ein wenig seltsam sei er als Farbiger , doch sehr frei in seinem Verhalten dachte auch Edmund Borgy abschätzig über seinen Todfeind , diesen weißen Nigger.

Jetzt sah Edmund und zu seinem Bedauern , wie Andre mit Lara auf der anderen Seite des Mississippi Ufers spazieren ging. Ein wenig besorgt sah er dem neuen Pärchen nach. Edmund machte sich wirklich sorgen. Um Lara , aber auch wegen der Wahrheit. Das würde heißen Andre Bernicot würde sich mit dem Mädchen gründlich aus der Affäre ziehen , die Zeit würde verstreichen je länger das Unrecht anhielt und in allem würde Gras über die Sache wachsen.

Als sich die beiden Liebenden für den restlichen Tag wieder trennten , gedachte Edmund mit einem unruhigen Herzen daran , wo die Spur noch hinführen möge. Der Verdacht das Andre Bernicot ,der Mörder seiner Geliebten Violette Binsou Sanso ist , vermischte sich dank der Tatsache , er habe dank Lara ein festes Alibi , immer mehr in Luft auf. Edmund horchte in sich hinein und spürte bei der Tatsache , seinen unbändigen Hass in seinem Herzen. könnte es etwas schlimmeres geben als die Wahrheit zu kennen , aber die Vernunft etwas völlig anderes erklärt ,weil die Tatbestände wie sie ausgelegt waren , nicht mit dem übereinstimmten weil die Beweislage fehlte. Edmund gab auf , weiter darüber nachzudenken. Er hoffte im stillen ,das ein Tag kommen würde , wo Andre Bernicot sich selbst verraten würde. An einem Tag wo man ihn in Verlegenheit brächte. Er wandte sich von ihm ab und ging seiner Wege.

Andre tat derweil daran denken eine Kirche aufzusuchen. Denn wegen der neuen Gründe war ihm sehr danach. Aber geeignete Worte die sich weich und zart wie Violetta anfühlten , dazu fehlte ihm das umwerfende Wort , das sie wieder lebendig machte und schmerzlich verkörperte. Und so vergaß er den Beichtstuhl in der Kirche und das mächtige Wort Gottes , wie er auch Lara vergaß. Es war seine Schuld warum das Mädchen gestorben war und er hatte Glück das noch andere in der gleichen Nacht wie er einen Mord begingen. Es waren an dem Tage Worte gefallen die Andre lieber nicht gesagt hätte , aber so oder so war es zu spät , um alle Zweifel über Bord zu werfen. Violetta Bintou Sanso trug an jenem Abend ihren Wolfsmantel und ein weißes Kleid mit Reißverschluss. Zum Zeitpunkt ihres Todes , hatte sie eine kleine Dosis Heroin in sich , ein waghalsiges Beruhigungsmittel wie Edmund Borgy ihr Geliebter fand. Ihr Körper roch nach selbstgemachter Kakaubutter und es war nicht zu übersehen das Violetta gewürgt worden ist. Die blauen Flecken an ihrem Hals hatten es bewiesen. Auch einen Schlag auf dem Kopf hatte das Mädchen von seinem Mörder erhalten. In ihrer Handtasche fand man einen Liebesbrief an ihren Verlobten ,auch etwas Morphium und eine Tinktur gegen Moskitos die Violettas Mutter einen Tag vorher gebraut hatte. Das Mädchen hatte außerdem fließend Französisch gesprochen , war geistreich und unterhaltsam gewesen. bestimmt würde sie ihren Freundinnen sehr fehlen und ganz besonders ihrer Mutter. Andre bedauerte sehr was er getan hat . Die Sonne stieg jetzt über das Land und er ging zurück in das Haus seiner Mutter. Denn seine Leute die trotzig verharrten und ihre Arbeit nachgingen , diese Leute nein die wollte er nicht mehr sehen die bei Sonnenaufgang ihrer Arbeit nachgingen und bis zum späten Abend hin auf dem Acker standen und sich den Rücken krumm machten. Ein innerlicher Stoß in ihm , signalisierte ihm ,machte seiner geteilten Persönlichkeit etwas deutlich. Es war ein Problem , das man für Grobheit und Verzweiflung hielt. Seine vielen Hautgestalten machten sich unter seiner Haut bemerkbar . Andre konnte sie deutlich spüren. Viele von ihnen starben , und viele traten nun wie Würmer in sein Hirn. Sie drangen mit einer blutigen Sinnflut dort hinein ,in seinem Kopf und feierten eine höllische Bluthochzeit. gerne hätte Andre ihnen ihre Macht entrissen doch wie konnte er , da sie mit ihnen Worte wechselten und sein Lachen unterdrückten. Besser konnte er seinen Zustand nicht beschreiben als das eine feurige Blüte Wurzeln in ihm schlug. Als er das Haus betrat hatte seine Mutter schon auf ihn gewartet. Er fragte sie jetzt ob sie nach Ablauf des Tages Zeit für ihn hätte. Und sie bejahte natürlich mein Sohn. In der Küche war Noredien damit beschäftigt , den Wohnraum wie Möbel zu putzen. Sie hatte Kaffee gekocht und reichte ihm eine volle Tasse. Sie fragte ihren Jungen , warum er ein so wildes Gesicht zöge. Und er meinte nur das sie sich irrte. Auf ihre Frage spürte er gleich wieder diesen Stoß von Innen . Auch spekulierte er über seine Aussichten in der Freiheit nach , falls man ihn nicht als den Mörder von Violetta ausfindig machen würde. Wie müsste er sich verhalten ? Vorsichtig tastete er sich an der Frage vorbei. Er hatte etwas in dieser Nacht gelernt , das auch er als Mensch nicht viel zählte. Seine Mutter ahnte nichts von seinem stillen Geheimnis und ließ die Zeit zwischen sich und ihm verstreichen. Das hatte Andre nochmals sein Schicksal mehr als deutlich gemacht. Sein kantiges Gesicht ergraute und er mied jetzt den Blick seiner Mutter. Was ist los fragte sie ihn ,doch ihr Sohn schwieg noch immer. War dein Spaziergang kein Erfolg für dich mein Junge? Was stimmt mit dir nicht , du wirkst so verstört auf mich. Wie kann ich dir helfen? Sie bedrängte ihn weiter doch ohne einen Erfolg. Andre konnte ihre vielen Frage verstehen doch jetzt verführte er seine Mutter aufs Gedeih , reichte ihr das eingekaufte Affenfleisch und war aus ihrem Blickfeld verschwunden. Noredien hatte das zerlegte Tier anschließend nach ihrer kurzen Unterhaltung mit ihrem Sohn , mit viel Rosmarin , Koriander , grobes Meersalz und einem Spritzer Zitrone in der Pfanne gebraten. Solange sich Andre in seinem Zimmer zurück zog , sah sie wie das Licht der Sonne durch die Türrize seines Zimmers schien. Andre lag bewegungslos in seinem Bett und rührte sich nicht. Noredien kannte diesen Zustand bereits von ihrem Sohn. Er war jetzt erwachsen und er wusste selbst wie viel er seiner Mutter anvertrauen wollte und was nicht. Als das essen fertig war , öffnete Noredien die Tür zu seinem Zimmer , um nach zu sehen wie weit ihr Sohn mit seinen Grübelein ist. Andre hatte sich mit seinen Büchern beschäftigt und er machte jetzt einen sehr belesenen Eindruck auf seine Mutter. Sie hatte ganz leise sein Nachlesen mit seinen Lippen vernommen als sie zur Tür herein trat.

Nach dem Essen nahm Noredien wie gewünscht die Beutel ihres Sohnes in Empfang. Sein Herz setze kurz dabei aus , als das bekannte Prickeln über ihn kam , und sein Blut sich mit Eiter vermischte. Sie rieb die Stellen mit einem Handtuch ab und fing an die offenen Stellen zu zu nähen an. Währenddessen konnte sie ein leichtes Wimmern ihres Sohnes vernehmen , der über etwas verbittert war.

Mit einer Schere schnitt sie nach wenigen Minuten einen dünnen Faden durch , und begann einen nächsten Hautfetzen anzunähen. An manchen Stellen musste sie das Gewebe weich klopfen und häufig hatte ihr Sohn dabei einen kleinen Schmerzensschrei ausgestoßen. In diesem Moment als es sehr weh tat , erinnerte er sich an Lara und er dachte , ihr menschliches Fleisch fühlte und hatte ihn gefühlt , der , der Eitermannes ist. Andre nannte seine Geliebte seine Kleopatra , und erklärte seiner Mutter ihr feines Hautbild , beschrieb ihren braunroten Teint ,und den erdigen Geruch, der angenehm ist und von seiner Konsistenz lautlos sich in der Luft als Duft aufklärte. Lara war wie geschaffen für seine Hautgestalten. In ihrer Haut war dieses köstliche Pochen , das seine Gefühle erwähnte. Lara liebte ihn , Andre konnte es deutlich durch die Feinheit ihres Hautbildes spüren. Er würde ihre Feinheit bei Zeiten zerstören und ihre Spannkraft nehmen.Wenn sie sich dagegen sträubte würde er ihre Arme auf den Rücken drehen und sie zwingen sie anzunehmen.

Er würde es Lara noch nicht sagen ,erst wenn sie bei ihm blieb würde er ihr sein wahres Gesicht zeigen. Er würde seine Beutel für sie freilegen und sie herabsetzten vor ihr. Und er würde dafür sorgen das die Zufriedenheit des Eitermannes nah an ihrem Herzen angelegt sei. Seine Mutter musterte ihren Sohn jetzt neugierig als sie seine neue Redensart vernahm. Bei diesem Ausspruch verließ Andre die Hülle seiner Behausung ,welcher Körper für die Mutter wie ein finsterer Höhlengang ausschaute. Sicher sie freute sich für ihren Jungen , der sprach von dem Mädchen so als wollte er nur über sie herrschen. Er meint es bestimmt nicht so , dachte sie und hoffte im Stillen ihr Sohn würde nicht vor seinen Zielen abweichen. Noredien hatte ihm so viele Erklärungen des Lebens abgegeben , das sie wünschte er hielte sich ein Leben lang daran. Als Andre ihr sein neues Gesicht enthüllte ,da fragte sich Noredien ernsthaft , ob das Böse ihren Sohn zu allem Fragwürdigen verleitet habe , das als das Gift des Lebens galt. In ihrer Verbitterung verpasste sie ihm mit der Nadel einen nächsten Stoß. Sie wusste nämlich das alleine dies den Gärungsprozess der gefüllten Beutel aufhob , wenn sie jede menge von ihnen platzen ließ.



Etwas hatte ihre Klugheit bei allem nicht vergessen , die Gnade nach jeder richtigen Erkenntnis. Es ab jede menge Möglichkeiten sich sein Leben auszumalen. Noredien war immer damit bemüht ihrem Sohn Denkanstöße zu geben. Sie hoffte das ihr Sohn seine derzeitige Verfassung oder viel mehr seine Laune , sich bald schon zum Guten wenden würde. Das war auch das was sie ihm täglich in allen Gebärden vermittelte. weshalb sie sich auch immer große Mühe gab , das Gute lag ihr schließlich alleine auf dem Herzen.

Nach kurzem Zögern richtete sie ihren Blick wieder auf ihre Arbeit. Mit genauer Konzentration führte sie Stich für Stich aus , nähte Beutel für Beutel zu.





Dabei hörte sie weiter auf die Stimme ihres Sohnes ,die sich jetzt etwas verändert hatte. So als ob er einen schweren Klos im Halse hätte. Noredien wunderte sich deswegen , schwieg jedoch und nähte weiter an einem Fetzten Haut. Das Licht der Lampe half ihr bei ihrer Arbeit keine Fehler dabei zu machen ,auch nicht bei einer nächsten Stelle. Beim nächsten Nadelstich lockerte Andre seine Anspannung und nahm noch einen kräftigen Schluck aus einer Flasche. Unaufhörlich dachte er jetzt wieder an Violetta ,die er getötet hatte. Das Unheil nagte jetzt an ihm wie er selbst wusste. Seine Mutter merkte es , fragte ihn nach der Tortur ob es ihm endlich wieder besser ginge.


Der Tag wo ihn sein schlechtes Gewissen nagte rückte immer näher. Eine düstere Reise in eine düstere Zukunft würde das zur Folge haben. Die mörderischen Triebe in seinen Adern erhielten durch die Erinnerung eine regelrechte Wiederbelebung. Andre horchte wieder in sich hinein. Dann hörte er die Worte seiner Mutter zu sich sprechen.

Und er sagte natürlich liebe Mama aber das war gelogen . Ihr Sohn war jetzt ein Mörder und er verstellte für sie nun seine Gefühle. Ihr Junge vermochte ihr nicht wirklich weh zu tun , und es fing erneut in ihm zu arbeiten an. Natürlich dachte Andre verzweifelt , er hatte zu erst getötet als geliebt und somit hatte er sein Ziel verfehlt. Er war davon überzeugt alles Schlechte ins Gute umzuwandeln , doch er wandelte längst auf einer anderen Seite ,und hatte beim Töten etwas im Gang gesetzt was ihm sogleich geschadet hatte. In einer nächsten Nacht überfielen ihn deswegen

Schwärme von Beutel . Sie ritzen sein Fleisch und traten mit unsagbaren Schmerzen aus der Oberfläche seines Hautbildes hervor. Es war offensichtlich das sein Gewissen ihn sehr quälte als ihm gewahr wurde ,er müsse vor Gott ein Zeugnis seiner Unschuld ablegen. Andre konnte es nicht denn er war gewalttätig ,schwankte von nun an in seinen Gedanken und führte unerträgliche Selbstgespräche die ihn zu einem Mörder erklärten. Ein Beutel wurde an dieser Stelle aufdringlich und belastete ihn mit nachvollziehbaren Beweisen. Andre wusste die Vorwürfe zu verstehen. Der Beutel erniedrigte ihn mit seine eigene Wut.Mit einem Gurgeln machte er sich bemerkbar. Fast wäre Andre an seinen Inhalten erstickt. Der Beutel war von fleischlicher Macht beseelt , die ohne Worte auskam. Andre konnte sich nicht gegen ihn wehren. Wie als hätte er ihn beschworen rückte der Beutel jetzt in seinen Mund. Als blutrünstiges Tier spuckte er ihn auf den Fußboden

Doch das änderte noch lange nichts , als aus seinen leichten Hautschichten schmerzlich viele Beutelhäute drangen und wie Blüten zu sprießen anfingen.

Die Beutel unterwarfen sich der menschlichen Bedürftigkeit , in beiderseitiger Unvollkommenheit. Bis sie abfielen und starben. Ein nächster Beutel mäßigte seinen Schmerz nicht. Das Biest brannte wie Feuer , war ausschlaggebend für einen nächtlichen Schrei und als sich ein nächster Beutel in der Dunkelheit seines Körpers neue Triebe entwickelte ,da war für den Eitermann der Schmerz in zweierlei Hinsicht bedeutsam geworden. Es bewegten ihn jetzt abscheuliche neue Gedanken zur Sünde hin. Sie erzeugten Albträume , bekehrten Andre das Böse anzunehmen , das nun und für immer in seiner schmerzlichen Lage eine Notwendigkeit sei. Ein paar Beutel entwickelten sich zu Bündel , riesige Fleischbündel und fühlten sich nachdem sie geplatzt waren , wie zersprungenes Glas an. Ein anderer Beutel drückte auf ein zartes Organ in seinem Körperinnern ,wo er sich köstlich fortpflanzte. Ein nächster versperrte ihm die Atemwege sodass der Beutelmann jetzt um seinen Atem rang. In seiner Speiseröhre passierte das gleiche und es viel Andre schwer ihn runter zu würgen.

Seit Andre Violetta getötet hatte fingen die Beutel ihn zu strafen an . Seine liebe Mama schöpfte seit dieser Nacht jetzt täglich ihre verödeten Inhalte und nahm jeden seiner Beutel täglich entgegen. Das Nähen wurde für sie zur Tagesordnung ,wie das riechen von übel riechenden Hautresten.

Eine Hautgestalt anzunähen ,sie in Portionen einzuteilen war so leicht , das Noredien kaum Gewalt anwenden musste wenn sie einen zarten Faden durch die Haut stach. Oft hatte sie dabei einen anderes Geschwür entfernt , wenn ein nächster Beutel sich ihr erbarmte. Andre hielt weiter seine Lippen zusammen gepresst , wenn wieder ihre Arbeit aufnahm und neu zu nähen anfing. Es war jeden Abend das gleiche. Mit euphorischen Gefühlen hatte Andre es jedes mal wahr genommen.

Inzwischen hatte er sich an seine Hautgeister gewöhnt und er dankte es seiner Mutter sehr , das sie ihm Abend für Abend seine Gespenstischen Überreste abnahm , das man Haut nennen konnte. Wieder knirschte er mit seinen Zähnen , und wieder spürte Andre eine seltene Ruhelosigkeit in seinem Herzen. Er zögerte beim nächsten Nadelstich das richtige zu denken und ließ eine Weile alleine die Fäden in seiner Haut über seinen Schmerz entscheiden. kein Lächeln huschte in dem Moment über seine Lippen , nur Verzweiflung als Andre sich die Frage stellte , ob Violetta Bintou Sanso , Angesicht ihres Todes , und im Inneren seines Körpers ,dasselbe ist wie seine Hautgeister sind. Andre wusste er war ihr Feind geworden und schrie jetzt auf als das schwarze Garn seiner Mutter erneut seine Haut durchdrang , nah bei seiner rechten Schulter. Der Beutelmann fühlte sich augenblicklich verwundet und wachte aus seinem Dämmerschlaf auf. Da Begriff Andre , das er wieder mit seinen Augen die Wahrheit sehen würde.



4 Jahre später Die Vergangenheit lebt

7. Noredien rief Janet zu sich in die Küche , es war ein herrlicher schöner sonniger Tag. Und sie eilte zu ihr. Janet wurde gebeten Austernschalen zu zerreiben , für den Garten. Das Kind machte es gerne aber jetzt sollte es vom Essen kosten. Als das Fleisch weich und gar , durfte Janet dann vom guten Fleisch probieren. Das Rindfleisch garte über ein herrliches Feuer , das zuckte und spuckte. Andre war zu der Mittagszeit längst betrunken , wütend wie immer auf jeder seiner Beutel. Es war noch früh am Tage das wusste er doch es war ihm egal. Janet sagte ein Beutel war es lieber Vater oder war es ein Mann denn ich nicht kannte? Ihr Vater war außer sich vor Zorn bei ihren Worten und bestrafte das Kind dafür. Noredien tröstete sie anschließend. Lara war tapfer ,als sie Janet geboren hatte ihr erstes Kind. Doch es blieb nicht bei den ersten schönen Stunden ,des Glücks. Denn Andre schlug immer zu , als wäre es eine Leichtigkeit für ihn. Und was hieß es Eltern zu sein , wenn nur der Alkohol für den Beutelmann etwas zählte. Sicher er sammelte Zinnsoldaten und diese Leidenschaft wie seine Briefmarken hatte Lara so gut an ihm gefallen. Das zuständige Frauenzimmer soll mich nicht betrügen schrie er sie gleich nach der Hochzeit an und es schmerzte in ihre Seele als sie es ihn sagen hörte . Wie konnte er nur. Als die Tage voller Zorn weiter gingen , weigerte sich Lara mit ihm in einem Bett zu schlafen. Es hört einfach nicht auf , seine Wut , die nicht zögerte sie zu verdammen . Und dann schlug Andre zu. Lara stürzte aus dem Schlafzimmer , stolperte die Treppen hinunter und das Geläut im Haus war groß wie das Geschrei. Wie in einer Schlacht tobten sich beide an. Noch in dieser unheilvollen Nacht verließ Lara für immer das Haus der Bernicots und sie kam nie wieder zurück. Die Wut des Beutelmanns war groß. Seine Frau hatte ihn verlassen , verlassen , verlassen. Er stürzte nachdem sie die Tür hinter sich zu schlug , wie sie aus dem Haus , um seinem Drängen nachzugehen oder viel mehr seine Wut. Sein Selbstwertgefühl war sehr verletzt und er infizierte in der gleichen Nacht einen Mann , eine Frau und einen Polizisten. Alles passierte nah in Hermer Chapel einer schmutzigen Gegend. Mit einem abscheulichen Geruch begegnete er seiner Mutter am nächsten Morgen ,die Zuhause auf ihn gewartet hatte und sich um ihn sorgen machte. Es war ein beklagenswerter Umstand wie Noredien fand , sehr beklagenswert. Als ihr Sohn am nächsten Morgen blutüberströmt zur Tür herein kam , hatte sie geweint und ihn gleich mit Alkohol versorgt.

Es war ihr bewusst die Kräfte ihres Sohnes haben heute Nacht mächtig zugeschlagen. Seiner Beutel hingen in Fetzen herunter. Man sah ihm an das er mit sich gekämpft hatte.

Jede Nacht begegnete sie seinem Schmerz neu.

Es war schwer mit ihm unter einem Dach zu leben. Die Familie aßen weiter an schweren Tagen vom guten Fleisch und vom Gemüse und taten so als wäre nichts geschehen aber als Lara für immer ging hatte sich vieles im Hause der Bernicots für immer verändert. Andre war nun krank vor Zorn und das hieß nichts gutes. Das Kind der beiden Geschiedenen musste es verstehen lernen und das tat es. Es gibt für alles eine Lösung und für jeden Beutel auch sagte Janet mutig. Und ihre Großmutter erkannte ihre kindliche und rührende Nüchternheit mit Freude und sagte tröstend zu ihr , ja mein Kind da hast du recht. Und sie wusste es war ihr Verdienst das das Kind so sprach.


Die Macht sich steigert

  1. Andre war schließlich ein ehrgeiziger Mann geworden. Er besaß jetzt eine eigene Spielhölle mit einer Tanzfläche für seine Mädchen , und eine gut besuchte Bar mit vielen Alkoholischen Getränken.

    Sarah lernte Andre kennen als Janet zwei Jahre alt war. Er liebte sie sofort und beide wollten ein Kind. Zarea wurde geboren doch Sarah war am letzten gemeinsamen Weihnachtsabend nicht mehr da. Sie verließ ihr Zimmer über der Spielhölle denn sie verliebte sich in einen reichen und wohlhabenden Mann , der eine heisere Stimme besaß. Er war zufällig Andres bester Kunde. Im Fichtennadelbad lernten er und Sarah sich noch besser kennen. Denn über der Spielhölle befanden sich Erfrischungsräume zum frisch machen und ausruhen. Dort hatte Sarah Caddo Buckley , wie er in Wahrheit hieß aus seinen Stiefeln geholfen. Und zusammen sind sie nackt in das Bad gestiegen , das grün und duftend ihre Körper verhüllte. Dank Caddos gesprochenen Worten , geriet Sarah in erotische Gelüste. Haut , Mund und ihre Sinne spürten jedes gesagte Wort von ihm , die sich wie ein dunkler schwarzer Hauch anfühlten. Andre war dazu nicht in der Lage , denn seine Beutel ließen kein Wort von Liebe zu. Sarah war eine verarmte Mulattin , doch dank Andre war sie in die obere Klasse aufgestiegen und hatte dank ihm wirkliches Glück gehabt ein Dach über dem Kopf zu haben. Doch sie hasste Zarea ihre eigene Tochter und auch Janet , denn die Rangordnung von Mischlingskindern empfand sie als Missgeschick. Sie fand keine Lösung dafür und wusste keinen Rat für ihr eigenes Kind denn sie liebte ihr Leben mehr. Sie verließ mit Caddo die Spielhölle , und ließ Andre mit Zarea ihrer gemeinsamen Tochter alleine zurück. Sie kam nie wieder . Und das obwohl Sarah nie einen Beutel von Andre zu Gesicht bekam. Nachdem Sarah ihr Zimmer für immer verließ blieb Andre eine Weile Stumm und in sich gekehrt. In seinem Empfangszimmer wirkte er jetzt wie angewurzelt. Er dachte in ein paar Tagen wenn nicht Wochen würde sie bestimmt zurück kommen doch Sarah kam nie wieder . Sein Haus wie seine Spielhölle hatte sich auf dem Schreck bald schon in ein Irrenhaus verwandelt. Zarea mit einem Sommersprossigen Gesicht und braunen goldenen Augen , deren hübsche Hautverletzungen nun sichtbar wurden , begriff langsam in welch schlechter Verfassung sich ihr Vater befand. Sie lebte jetzt mit ihrer Großmutter und mit ihrer Halbschwester Janet zusammen in einem Haus und es hatte sich vieles für sie geändert. Das Kind betete täglich für seine neue Familie das Vaterunser und hatte bald schon das Leben in der Spielhölle ganz vergessen.

Das Mädchen Zarea trug dann auch wunderschöne Nachthemden die Noredien für Zarea wie auch für Janet in späten Nächten genäht hatte.

Es war einerseits gut eine Großmutter zu haben , die Trost spendete aber auf der anderen Seite wenn der Friede im Haus der Bernicots gestört war , man sich selbst ausgeliefert war , wenn der Eitermann seine Beutel fallen ließ. In diesen schwachen Momenten konnte auch Noredien nichts ausrichten wenn der Beutelmann seine Beutel fallen ließ. Wenn er mit seinen luftigen Tönen verführte , dann waren zahlreiche Schmerzen im blutigen Herzen entstanden. In diesen Nächten wenn die Beutel zu einem Dutzend erschienen waren , schliff Andre seine Kinder an ihren Beinen hinter sich her. Sie sollten ihn kennenlernen und meinte alleine Ihn , der ihnen Beutel schenkt. In kleinen Rinnsalen ergoss sich das Eiter in den Gesichtern seiner Kinder , als Andre seine Eiterkräfte frei ließ. In dem Moment als die Beutel ihres Vaters ihren Leib berührten , fing Janet darunter zu leiden an. Es war jedes mal das gleiche wenn ihr Vaters sich auf sie stürzte. Oft biss sich Janet dabei auf die Lippen , wenn er sich ihr näherte und sie feste an sich zog um sie zu infizieren. In den Nächten wenn sie selbst unter dem Gewichte ihrer Beutel litt ,war sie wie ihr Vater Beutel übersät. Dann war es fast schon so als würde ihr eigener Körper sie in sich vergraben.

Zarea wie Janet sahen täglich zu , wie ihr Vater Andre sich betrank. Sie sahen die vielen leeren schmutzigen Gläser , die Champagnerflaschen , wie die Huren in seinem Bett , die er fast jede Nacht mit Nachhause brachte. Die Kräfte des Eitermannes hatte den Blick der Huren völlig blind gemacht. Immer suchten sie seine körperliche Nähe auf , und meinten alleine ihn , der sich der Eitermann nennt. Am Türklopfer hatten sie nächtlich geklopft und die Ruhe im Hause der Bernicots gestört. Sicher hatte der Eitermann sie verführt und sie zu sich gerufen. Die beiden Beutel Töchter versuchten ihre Angst wegen der Unruhe zu verbergen doch es gelang ihnen nicht immer. Auch ihre Großmutter schaffte es nicht. Ihre Stimme vermochte nur zu schweigen wenn Andre ihr Sohn die Rechte seines Körpers neu forderte. Seine Faust schlug auf dem Tisch , deutete täglich einen nächsten Schlag an. Und das auch vor seinen Kindern. Lulu eins seiner besten Freudenmädchen konnte sie sogar täglich spüren wenn er sie verprügelte , wann immer der Beutelmann in Wut geriet und das nur weil er ihre makellose Haut hasste. Was für eine Schmach dachte Zarea musste Lulu durch ihren Vater ertragen und was ihre Mutter. Es war nur richtig fort zu gehen und ihn alleine zu lassen ,auch Janet wusste es nicht besser und litt wie Zarea an ihren eigenen Beuteln. Der Vater ist an allem schuld sagte sie und Zarea sagte das es die schlechten Umstände sind. Und Noredien sagte ein Mensch muss doch leiden meine lieben Kinder des Beutelmanns. Es ehrte die Kinder nicht zu hören was ihre Großmutter zu ihnen sagte denn sie hassten ihre Beutel. Sie waren an allem schuld und waren der Grund für die Wut ihres Vaters wie Janet es wagte laut auszusprechen. Wie konnte er sich nur so schlecht Frauen gegenüber benehmen dachte sie und schämte sich für ihre Beutel.

Manchmal kommen mir meine Hautfetzen wie Eierschale vor sagte Janet und schaute an sich herunter. Dann sagte sie: ,, Sie schälen sich und fallen doch nur einfach wie Fallobst von uns herunter. In meiner Speiseröhre kann ich einen Beutel spüren sagte sie an einem Tage im Sommer. Da spürte Janet wie der Beutel ihr den Atem schnürte. ,,Seit Tagen hält er mich hin sagte sie , wohl möglich lässt er sich nur mit meinen Händen entfernen". meinte sie gelangweilt und blätterte in einer Zeitung herum. Sie war es leid die Tochter des angeblichen Beutelmanns zu sein. Viel lieber wäre sie die Tochter eines Prinzen oder eines weißen Arztes. Er könnte ihr sicher sagen worunter ihr Vater wirklich litt.

,, Ich hasse Andre , wegen ihm sind wir auf Ewig entstellt". hatte Janet ihre Worte beendet . ,,Ja wohl möglich hast du recht liebe Schwester kam Zarea ihr entgegen. Aber dennoch solltest du nicht solche Reden führen , denn Andre ist immerhin noch unser Vater . Es ist vergebens ihn zu verfluchen oder zu verdammen. Unser Vater ist und bleibt die finstere Kreatur von der wir wissen und erfahren haben und da wirst auch du meine liebe Schwester nichts daran ändern können". Janet weigerte sich dies anzunehmen und erwiderte. ,, Ich glaube nicht an ihm , das weißt du doch. Und du Zarea glaubst doch auch nicht wirklich an ihm ,oder irre ich mich da oder in dir". ,, Ich vernehmen nur seine Anwesenheit ,genau wie du und unser Vater es tun.Wenn er seine Häute auf die meine legt , ist es so als sei ich wohlgenährt und ein gutes Kind gewesen. Ich hoffe du verstehst es nicht falsch meine lieber Schwester ". hatte Zarea ihr nochmals erklärt. ,, und du weißt doch wie sehr er sich uns zeigt in unseren Träumen". hörte Janet , Zarea laut sagen. Ihre Gesichtszüge beim sprechen hatten sich dabei kaum verändert. Ihre blütenweiße Haut hatte sich dann wieder dunkel gefärbt als sie zu ende gesprochen hatte. Janet schaute Zarea jetzt mit einem diskreten Blick an und sprach für sie weiter. ,, sprich nicht weiter ich weiß was du mir sagen willst ,aber Zarea ich frage dich etwas , wie findest du deine Beutel , gefallen sie dir etwa , dich so gemartert zu sehen. So verblutet und leidvoll?". wollte Janet von ihrer Schwester wissen. Die sagte jetzt : ,, manchmal denke ich es sind kleine Nester mit Vöglein drin und dann denke ich an Tagen wenn es besonders heiß ist , sind sie einfach nur ein bösartiges Wespennest , und ich eine einzige Futterquelle. Aber dann kommt er aus meinen Hautschichten hervor , nah an mein Herz und sein Wesen sagt zu mir , wie viel ich ihm bedeute , das ich für seine Zuneigung sogar dankbar bin und fähig bin ihn zu lieben. ". ,, Ohne ein Schamgefühl zeigte Zarea ihrer Schwester daraufhin ihre Beutel. Mit einem Geruch machten sie sich gleich bemerkbar und ein Beutelbild nach dem anderen tauchte vor ihren Augen auf. Sofort färbte sich einer blau , als Janet einen Beutel mit ihren Händen drückte. Der Hautbeutel fiel sogleich als lebloser Hautfetzen in ihren Händen. ,, was soll ich mit ihm machen". fragte Janet ihre Schwester. ,,schmeiß ihn nach draußen ins Gras". ,,Wieso". hatte Janet belustigt gefragt . ,, was sollen wir sonst mit ihm tun" . hatte Zarea geantwortet. ,, ich will ihn essen". und dann steckte Janet , Zareas Beutel doch tatsächlich in den Mund. ,, Der Beutel schmeckte köstlich".

Es war komisch und ebenso furchtsam zugleich ,aber immerhin schafften Janet und Zarea an diesem Abend ihre Beutel als das anzunehmen als das was sie sind , als Hautfetzen.

Es war das erste mal das Janet einen Beutel aß und sie fand das er nicht mal übel schmeckte. Es war so als hätte sie mit ihrem Beutel die Dunkelheit verschluckt. Sie schmeckte das Blut aus dem Beutel ,das gleich aus dem zarten Gewebe ihres Körpers entsprungen war. Janet konnte die Blutströmung noch immer an sich bemerken und es fühlte sich an als habe sie eine Bisswunde erlitten , als der Beutel von ihren Schultern herunter gefallen war. Zu dieser Zeit war Janet 17 Jahre alt und Zarea 15 Jahre alt geworden. Es war eine Zeit wo sie gleichzeitig merkten , das alleine die Infizierung ihnen alleine Glück versprach. Aber sie merkten auch etwas völlig anderes , das sie ihre Beutel aus reine Liebe und Hingabe vergeben konnen.

Es war erst schwer für sie zu verstehen , aber die Liebe zu ihren Beuteln führte sie hinnaus in die Freiheit. Aus einen viel zu engen Hautkörper.



10 Jahre später

9. Violetta war schon viele Jahre tot , verwünscht so wie die Buschtrommeln es in den Sümpfen damals in der einen Nacht anschlugen. Nicht einmal auf dem Friedhof hatte man sie begraben. Im Sumpf hatte man sie beerdigt in einem schäbigen Sarg. Nicht weit hinter einer langen Bahnlinie wo Holzfäller das Holz aufschichteten , und nicht weit vom Phlox entfernt. Ein Tier hatte Andre gedacht , Violetta wie er sind nichts als Tiere. Tieren gleich dachte Andre und weinte in seine Hände. Immer häufiger tat er es , nach jeder Rauferei in seiner Spielhölle. Die Jahre vergingen , sein Haar wurde grau und sein Körper war wegen seiner Beutel stark vernarbt. Das alles weil er verloren hatte weil er Violetta Bintou Sanso getötet hatte , so dachte er in Nächten kurz vor Mardi Gras . Seine Mutter konnte ihm nicht mehr helfen , wo seine Hautparasiten ihm alles nahmen da ließ seine Haut keine Zärtlichkeiten mehr zu. Alle körperliche Nähe , wie die seiner Mutter lag wie ein Fluch auf ihm. Und alles nur weil die vielen Morde an seinen Mädchen nicht seine Wirkung verfehlten und ihn nicht verschonten ihn schuldig zu sprechen. Wegen seinen Beuteln , kochte nun täglich im heißen Kessel Essigwasser. Damit wusch Noredien sie rein aber es half nur sehr wenig denn was seine Schuldgefühle hervorriefen schaffte kein Wasser noch Essig zu heilen. Das Böse hatte ihren Sohn in eine Bestie verwandelt das wusste sie längst aber sie gab nicht auf. Die Bestie sagte sie ,die Bestie ist an allem schuld. Sie war immer anwesend und es wäre schön wenn sie für immer verschwinden würde. Je nachdem die Körpertemperatur anstieg konnte Andre die Bestie in sich spüren. Wie Moosbeeren wuchsen die Beutel jetzt heran ,auch auf seinen Lippen und die Bestie und ihr heißer Atem waren schuld daran . Sein Stigma also , dafür war es zu spät es zu bekennen und doch tat es Andre mit einem letzten Herzensschrei von sich ,denn das war alles was er noch vermochte zu tun. Als seine Kräfte nicht mehr genügten um die Schmerzen auszuhalten , nahm er an einem unerträglichen Tage seine Flinte und drückte ab. Seine Kinder waren schon groß , sie brauchten ihn nicht mehr . Zu oft hatte er es schon versucht doch heute an einem Sonntag hatte er es getan. Zu lange fühlte er sich fremd , zu Fremd in der Welt , die sein Schicksal nur noch vertieften.

Ihr Vater verbrannte als Zarea seine jüngste Tochter die Vooodoo Priesterin darum bat. Sie und Janet gaben ihm die letzte Absolution und als sein Leichnam in der Nacht verbrannte , wenngleich er stark nach Fäulnis roch , wurde seine Bosheit in dem Moment schwächer , als nichts mehr von ihm übrig war. Die Tamarinde fröstelte in der Hitze der Glut wie das trockene Gras auch. Beides bestrafte das tote Fleisch , während die eine konstante Flamme in die Höhe stieg. Die Leiche brannte lichterloh , knisterte und knackte , dessen leblose Brandwunden pickten von der heißen Flamme auf. Die Dunkelheit fiel ein , als es Mitternacht wurde und die Leiche fort trug im stillen Gebet wie im Winde. Zarea begriff das ihr Vater ein ungeliebter Mann war und als solcher starb. Die Moor Erde zog die Asche in sich ein , in die ungeliebte Erde der Sümpfe. Davor hatte ein Fallbein den Kopf des Toten abgetrennt und er löste sich nun zu Staub und in Asche auf. Wie ein ungeliebter Sohn sagte Janet und ihre eigenen Worte machten sie für immer glücklich. Ende


Andre der Beutelmann und seine Beutelkinder

1.Sie sind doch weiblich , und so ganz anders , gleich zwei Stücke Gewebe. Eine Braut ist die eine und die andere auch. Die eine hat meine Augen die andere ist klug und zurückhaltend , und beide Töchter verlangen durch die Beutel ,das die Beutel sie von ihrem Leid befreite. Das wusste Andre genau. Die Beutel ein Teil von Haut , sagte Andre der nicht Gott gehört. Aber Zarea wusste es besser und meinte das ihre Beutel sehr wohl Gott gehörten , sagte Zarea beim gemeinsamen Mittagsmahl. Es war eine Zeit wo Andre noch unter ihnen verweilte. Sie wusste ihre Großmutter hatte wegen der Beutel Atembeschwerden , und sie war so Keusch die Großmutter. Zarea wusste das alleine das Gebet sie wieder gesund gemacht hatte und auch das die Großmutter sich eine Handtasche wünschte und Andre hatte ihr eines Tages eine sehr teure Handtasche gekauft. einfach weil sie so lange darum gebeten hatte die Großmutter. Sie sagte immerzu , sie lebe alleine nur aus Wunschträumen , das sei sehr reizend sagte die Großmutter immerzu aber das alleine genügte ihr nicht.

Die Großmutter war eine so schöne Frau gewesen. Mit langen dünnen Beinen und Armen. Ihre Hände waren so zierlich und ihr Gesicht war mit der Zeit versteinert gewesen. Ihre Augen färbten sich immer in vielen schönen Farben.

Das war die Großmutter ,die immer so viele Wünsche aussprach und sich nicht einen Traum davon erfüllen konnte.

Und auch ihren Enkelkindern genügte es nicht alleine nur Wünsche zu haben. Bei einer Christlichen Versammlung wo Zarea sich Abends aufhielt , da hatte Zarea von der Vollendung der Heiligkeit gehört und da war es ihr aufgefallen. Die Versammlung lag hinter dem nächsten Stadtviertel , wo Sozialbauwohnungen entstanden waren , an der Lafayette Street. Dort wurde nicht sehr weit in großen Schuppen Trockenfutter gesammelt , es roch danach ,die ganze Straße entlang. Von einer alten Frau ,die dort immer anwesend war , mit zusammengekrümmten Rücken erhielt sie während einer wichtigen Christlichen Predigt einen Rosenkranz. Dieses anerkennende Geschenk hatte Zarea in ihrem Glauben bestärkt. Die Räumlichkeiten der Christlichen Versammlung , besaß einen blank geputzten Lenoleum Boden und einen herrlichen Hof , worin ein herrliches Licht einfiel. Darin wurden Baumwolle großgezogen und verkauft. Die Versammlung war da sehr erfinderisch ihr Brot damit zu verdienen sowie mit sämtlichen Obst und Gemüsesamen. Über dem Hof , war ein Bogenförmiges Stahlgerüst , das rührend mit grünen Pflanzen und Blumen bewachsen war. Robert Lee ein Gemeinde Missionar hatte dafür gesorgt.

Auch dafür das seine Gemeinde Jährlich an Mitgliedern zunahm. Der Adamsapfel dieses Missionars , der jeden Sonntag seine Predigt hielt, bewirkte mit seinen geistlichen Worten nur das Gute. Wie liebte Zarea seine Stimme die im Winter 1925 an eine Lungenentzündung erkrankte. Zu dieser Zeit war Zarea zehn Jahre alt.

Robert Lee hatte auch dafür gesorgt das man einen schwarzen Jungen wegen seines weißen Geliebten , nicht hängte und aus dem Gefängnis frei ließ. Das war ein Fall den Janet wie Zarea in der Zeitung las. Die halbe Menschheit wusste davon. Der Geliebte des Jungen war ein weißer Student , der irgendwo in der Stadt eine Blindenschule leitete. Er war ein anerkannter Lehrer mit gewöhnlichen Südstaaten Slang. Er schaffte es einem Blinden jede kleinste Vorstellung erfolgreich zu vermitteln , so das ein Blinder sich mühelos , Sonne , Mond und Sterne vorstellen konnte. Wie konnte man den Mann von seinen Empfindungen abringen , denn schließlich war er kein Barbar und der Schwarze sein blinder Schüler , liebte wie sein Lehrer nun mal anders. Es war offensichtlich das sie sich liebten , denn man hatte sie dabei erwischt wie sie sich küssten. Der Fall machte einen unglaublichen Wirbel und dauerte ein Jahr lang.

Jedenfalls hatte Robert Lee , als sein Kopf vor Zorn rot in Flammen aufging für die Freilassung der Beiden Liebenden gebeten und so kam es das man sie dank seiner bekehrenden Worte sie frei ließ. Der Student verließ daraufhin die Stadt und verlor seine Stellung als Lehrer. Was aus ihm geworden ist konnte man nicht nachverfolgen den er änderte seinen Namen. Noredien war bei den vielen Gerichtsverhandlungen anwesend und nannte den Richter einen alten Specht. Er wollte das Paar doch tatsächlich zu Tode verurteilen , hätte Robert Lee sich nicht für sie aufgeopfert. Gott sei dank ging der Prozess gut aus , trotz aller Unannehmlichkeiten , wie sich verständliche Leute auszudrücken pflegten. Dazu gehörte auch Noredien Bernicot. Sie dachte sich ihren Teil zu der schon fast bitteren Tragödie und erklärte das Paar für sich als Liebespaar. Mit diesen Sätzen hatte Noredien ihre Enkelin davon überzeugt das Gott der Herr der alleinige Herrscher über den Mensch und das Tier ist ,der ihnen ab und zu den Kopf verdreht.

Eines Tages sie und Janet waren wieder einmal im Hof der Christlichen Versammlung verschwunden , da dachten die Beutel Kinder hier an diesem Orte sehe Gott sie nicht , hier hielten sich nur die Farmer auf , um die Vögel anzusehen dachte Zarea wie auch Janet. Und sie gingen zum Hof um in ihren Pfauen Augen hinein zu blicken. Hinter der Metalltüre , verbarg sich der Hof und das Getier mit Federn. Und Zarea öffnete die schwere Türe zum Hof , denn sie hatte das Gefühl das Gott es von ihr verlangte. Die dunkelgrauen und die blauen Pfaue fingen sofort zu schreien an als beide Beutelgeschwister sich ihnen näherten. Und die Schweine und die Hühner und die Gämse ,das gesamte Vieh von den Nachbarn wie eine sprudelnde Quelle einer Tränke , der Schutt und alles was zum Nachbarn und zum Hof dazugehörte machten plötzlich Krach. Auch die Mauer des Hofs machte Krach. Der Sommer wie der Winter und alle Mitglieder der Versammlung wie der Chor machten den selben Krach. Die Mitglieder der Versammlung waren bestürzt als sie Zarea sahen ,wie sie die Tiere drängte ihre Federn für sie zu zeigen und sie stürzten zum Hof hinein um den Krach zu beenden und stellten das Beutelkind zu Rede. Zarea kannte nur eine einzige Antwort für das Gebrüll was fünfundzwanzig Minuten anhielt und meinte es sei alleine Gott dafür verantwortlich. Das Gesagte hatte sie selbst kurz stutzig gemacht und doch hatte sie von diesem Tage ihre Berufung erhalten.



2.Eine Zeit wo Janet sich mehr und mehr mit ihrem Leid beschäftigte.

Die vielen , vielen Beutel sagte Janet und zählte an ihren Fingern ihre guten Taten , sind Erträge aus ihrem Leid schrieb sie in ihr Tagebuch. Die Beutel die sie verdaute und ausstieß seien verdient und erhöhen später ihre Lust sagte ihr Vater. Er sagte es viel zu oft. Doch Janet glaubte seiner Deutung nicht. Sie fühlte sich von ihren Beuteln betrogen , erlebte sie an ihrem eigenen Körper im Sommer wie zähes Melkfett oder im Winter wie eiskalter Schnee unter oder oben auf ihre Haut. Und tief in ihrem Herzen waren sie ihre Schwachstelle ihre geheime Wut. Sie schrieb es in ihr Tagebuch hinein und als Zarea ihre Worte las , gab es erneut eine Tote. Eine tote Janet , erschlagen von ihren eignen Hautbeuteln. Weil sie Gift sind las Zarea und weil sie mir kaum etwas bedeuten schrieb Janet ihrer Schwester. Zarea machte das traurig.

Die Beutel wie Janet schrieb , die gingen und kamen bedeuten ihr nicht mehr als eine einzige fleischige Gefühlsregung. Sie traten auf wenn ihre Gedanken sich schmerzlich nach Heilung sehnten. Das selbe empfand Zarea. Und das obwohl sich beide Schwestern geschworen haben sie nicht länger zu beachten , blieben ihre Beutel unerfreuliche Hautgedärme. Ihr Leid würde dadurch nicht weniger werden hatte Zarea aus den Worten ihrer ältesten Schwester entnommen. Denn wie fast überall bleibt immer etwas von dem ganzen übrig. Zarea betete jetzt jeden Tag für sich und Janet ,für ihren Vater und ihre Großmutter ein Gebet. Und auch für die , in denen der Teufel wohnt.

Der , der sich der Beutelmann nennt trägt den Teufel in sich das ganz bestimmt , wenn es einen Teufel gibt. Als Zarea eine Katholische Christin geworden war , konnte sie dies in Frage stellen. Und sie fragte sich auch , der weiter in ihr gräbt und der Beutelmann ist ob er ein Sünder ist. Du ,der die Ordnung von Tier und Mensch sich weigert die Schönheit von ihnen anzunehmen nun sag mir bist du gut zu mir und meiner Schwester. Du der das Leid ,die Erbsünde mit seinen Beuteln erschlägt , der mehr als ein Geschwür ist als ein Mensch sag mir doch bist du gut zu mir und zu meine Schwester? Zarea wollte es wissen doch bloß Punkte auf ihrer Haut wurden sichtbar. Der Glaube war es , der einen Samenkorn gleich ist ,der Heilung vergab , wovon die Beutel starben und abfielen ohne Narben von sich zu hinterlassen. An Tagen wenn sie ihre Gefühle und Gedanken mit ihm teile , der sagt er wäre er Beutelmann , Gott aber stärker ist , konnte er die Schwelle ihrer Gedanken nicht wirklich überschreiten. Ein fleischliches Herz hätte es nicht besser erklären können. So hatte Zarea es bald schon erkannte und war doch noch ein Kind. In Zeiten wenn ihre Beutel reiften und zu genüge anschwollen hatte Zarea dieses Wunder an sich erfahren wenn sie betete und Jesus Christus als ihren Erretter anerkannte. Und nicht nur einmal waren die Beutel dank eines einfachen Gebetes von ihrer Haut verschwunden. Dieses Glück empfand sie fast täglich.

Das es sich beim Beutelmann nicht um einen Dämon handelte war somit leicht zu erraten. Wie könnte es auch , denn was Fleisch ist , ist Fleisch und war nicht an einer Hölle gebunden oder etwa doch? Und so gebührt es alleine , über den heiligen Geist alleine zu sprechen denn einen Dämon gab es nicht wirklich denn Gott ist der aller Größte . Janet dieses irdische Maultier hatte jedoch immer über ihre Beutel wie über Männer sprechen können. Sie war überheblich , sprach sie vom Beutelmann als sei er ihr Gönner. Sie sprach von ihm ,so als sei er ein Teil von ihr , so als schlafe sie mit ihm. Man konnte es ihr nicht übel nehmen , denn ihr Vater legte großen wert darauf , das seine Kinder es irgendwann mit ihm tun. Der Eitermann sagte er sollte ihr Geliebter sein und was Andre liebte und begehrte das war wichtig auch für seine Kinder. Janet verstand den Eitermann wie ihren Vater als einen Mann , der Lust bereitet. Und wie fast alles ein gutes Ende nahm , gelang das Gute auch in dieser Sache. Wie könnten schließlich zwei gesunde Mädchen ,sich um einen einzigen Eitermann streiten der beide Mädchen gleich liebte.

Er musste Janet nicht überreden , um ihn zu erreichen. Um einen Eitermann zu lieben ,genügte alleine die Entdeckung. Niemand scheint die Wahrheit so gut zu kennen wie Zarea. Sie habe alle Geheimnisse der einen Kreatur erkannt , die sich der Eiterbeutelmann nennt. Und es gibt sie , insbesondere das Geheimnis seiner Beutel die wie Bienen summen und Lust bereiten , das es einem schwindelig wird. Für Janet jedenfalls bleibt seine und ihre Lust der sich der Eitermann nennt ,eine einzige sinnliche Verbindung. Wenn eben diese eine Lust sich einstellte , wusste Zarea , war auch sie verloren und dem Eitermann willenlos ausgeliefert. Sie wusste wie tief die Lust im Körper ihrer Schwester Janet zugrunde lag und gestand sich ein , das auch sie selbst wie Janet die Lust verspürte , wenn ihre Beutel kamen und gingen.

Denn wie gesagt hatte Zarea alles deutlich erklärt , das die eine Lust eine große Gewinnerin ist , die Lust die einem immer beisteht , wenn der Höhepunkt naht. Zarea konnte sich das alles ganz leicht erklären. Die Wahrheit muss doch einen Sinn machen dachte Zarea , denn wahr ist , das die Lust zu jeder Tageszeiten vermochte die fleischliche Gestalt , verrückt zu machen. Was für eine großartige Feststellung war es , als das Mädchen , Gott ihr Versprechen gab , dieser einen Sünde für immer fern zu bleiben. Ich kann es kaum erwarten diesem Gefühl zu entsagen , das Männer und Frauen , jegliche Hoffnung macht und doch nur der Fortpflanzung dient. Eine wundervolle Einsicht dachte Zarea und spürte wie Gott durch sie wirkte. So sehr das auch ihre Beutel davon bald schon von alleine verschwanden. Ihre Scham deswegen war groß , als das Fleisch in das sie oft mit ihren Fingern rührte ausblieb und nicht wieder kam.

Nur der Glaube hält ihn lebendig so hatte Zarea es jetzt erkannt und meinte den Beutelmann.



Zarea half Miriam Jackson Gretas Kind zu bekommen.

3. Greta war eine Negerin die aus dem Gefängnis entlassen war. Sie war eine geächtete. Die Ursache von allem Übel waren Drogen. Greta war versteckt in einem alten Schuppen nah bei den Salzsümpfen. Am Tage als die Wehen eintraten , war die anfängliche Nacht reizvoll aus dem Nichts aufgetreten. Die Naturkräfte lagen der Hebamme Miriam Jackson zu Füssen. Miriam sagte , östlich von den Salzsümpfen sei der Schuppen entfernt. davor stehe ein kleines Mühlrad sagte sie.

Zarea sagte ist gut Miriam und folgte ihr. Sie war zu der Zeit 15 Jahre alt. Aus den wenigen Hütten an denen sie entlang schlichen , leuchtete das Licht von winzigen Öllämpchen und Zarea ,welche diese Lichtscheine liebte verfolgte sie mit ihren Augen in einer fremden Wildnis wo es anfing zu dunkeln. Dort waren auch ihre Pferde der Bewohner an Bäumen angebunden , von denen die in der Wildnis von New Orleans wohnten. Sie hatten für ihre Tiere gesorgt und stellten für sie Tränk Eimer auf. Als Miriam und Zarea an den Hütten vorbei schlichen , traten sie durch das Dickicht eines Waldes. Ein paar Hühner hatten sich dort drin verlaufen , gackerten vor sich hin und suchten nach Essensresten. Auch war es immer noch sehr warm , auch wenn der Abend angebrochen war und die Kühle des Abends anfing zu wirken. Zarea konnte es deutlich spüren. Wie winzige Diamanten klebte ihr Schweiß an ihrer Stirn. An einem herrschaftlichen Herrenhaus vorbei , erreichten die beiden Frauen bald schon den Schuppen , wo Greta sie unter Schmerzen erwartete. Zum Glück war da ein kleiner Gemüsegarten angelegt sodass die Schwangere keinen Hunger erleiden musste. Die Kleine hat es wirklich schlecht erwischt wie Miriam schon angedeutet hatte , und schloss die Schuppentüre auf. Zarea folgte ihr leise in das Lager der Greta ,die nicht weit in einer Ecke laut keuchte und stöhnte. Der Schuppen war sehr dunkle , nur ein paar Lichtfetzen drangen durch die Bretter der Wände hindurch , sodass jetzt ganz deutlich Spinnweben sichtbar wurden. Miriam schob sie auf Seite und Zarea durchquerte mit ihr das Innere des Schuppens. Eine alte Nähmaschine stand dort in einer Ecke , Oben und Unterfaden noch vorhanden. Auf dem Boden lagen außerdem alte Sektkorken , wie Schmutz auf alten Zeitungsausschnitten. Sie lagen verstreut im Schuppen herum und Kellerasseln traten bei leichter Anhebung des verstaubten Papiers hervor. Eine alte Fotografie auf einem kaputten Nachtisch datierte das Jahr 1898 . Ein Neger und seine Frau aufgenommen in New York wo sie als freie Farbige lebten. Es waren beeindruckende Bilder die taub und stumm wirkten. Das Lager der Greta machte den Anschein eines Versteckes und sicher hatten hier öfters gefährliche Banden gehaust. Schmuggler und Diebe. Die Beutelfrau stellte es sich bildlich vor , wie sie wie Wilde dort auf dem Boden hockten , rauchten und ihre gestohlenen Waren abzählten.

Rote Lehmziegel machten das alte Gemäuer aus. Man merkte gleich das eine Mäuseplage hier anwesend war , und die alte Schachtanlage unter dem Schuppen alleine dafür verantwortlich war. Auch dort waren Spinnweben mehr als alles andere sichtbar. Überall hingen ihre Fäden , mit Resten von unverdaulichen Insekten darin , an den Balken herunter. Auch ausgespuckte Obstkerne waren hier und da zu finden auf Staub bedeckten Boden. Weit hinter dem Schuppen lag Greta , keuchend vor Schmerz auf einer Holzliege gebetet. Ihr Kleid war wegen des Fruchtwassers und ihres Schweißes durchnässt. Nun sah man das sie eine Frau war die nur schwarz so aussehen kann. Eine Öllampe leuchtet ihr und man sah ihr dunkles Gesicht , wie ihren Bauch , dessen Rundung ihr verführerischen Anblick zerschlug , wie auch ihren üppiger Busen. Ein blähender Hals füllte sich unter einem Flehen neu mit Luft , wenn der Atem sich von allem Schmerz loszumachen versuchte. Wieder quoll er auf wenn der nächste Schmerz der Wehe erneut über Greta kam und sie abfertigte mit Ruttenschlägen.

Wie Treibholz fühle ich mich , sagte die Gebärende ,als ihr schwarzer Kopf neu erglühte und sie zu ihrer Erleichterung Miriam die Hebamme sah. Das Kind will geboren werden sagte sie , als sich die schon vor sie kniete und den Kopf des Kindes berührte.

Während Greta ihr Kind gebierte , besah sich Zarea ihre stark verhornten , von Brombeerruten zerfleischte , und stark beschmutze Füße an.

Es war kein leichtes Leben , das die Frau da auf der Liege führte dachte sie und sicherlich hatte sie viel durchgemacht und hörte ihren Schmerzensschreien zu.

Das Kind würde nun im Busch geboren werden sagte die Keuchende und war dankbar dafür , als es endlich geboren war , ein Mädchen aus Fleisch und Blut. Es lag in den Armen der Mutter und brüllte aus Leibeskräften.

Mit heißem Wasser hatten Miriam und Zarea vorher alles desinfiziert und Mutter und Tochter ging es nun gut als die den Säugling frisch gebadet haben. In weißen sauberen Wickeln , hatten sie das Kind in den Armen der schwarzen Mutter gegeben. Dieses nächtliche Erlebnis hatte Zarea sehr stolz gemacht. Es war eine Nacht worin in der Natur kein Wind aufkam. Die Luft war warm und schwül , denn es war Mitte Juli und die heißesten Nächte in New Orleans waren noch lange nicht vorbei. Es würden noch viele Geburten folgen wie

Zarea später das Erlebte mit Greta erzählte , und auch das von anderen Müttern. Sie würde es Robert Lee einem Freund erzählen , und auch über die Komplikationen als der Kopf des Ungeborenen nicht sofort raus kommen wollte und Greta fast in Ohnmacht gefallen sei. Miriam drehte den Kopf des Kindes und dann war die kleine Ines geboren wie die Mutter ihr Kind nannte. Mit lauwarmen Regenwasser hatte Miriam sie gewaschen auf einem warmen Lehmziegel gewickelt. Zarea schickte ein Brief an Janet und beschrieb ihr den Augenblick als das schwarzen Mädchen endlich geboren war. Und das sie selbst von der Muttermilch gekostet hätte , als Greta ihr einen Tropfen mit ihrem Finger reichte. Greta wollte dankbar sein schrieb Zarea ihrer Schwester und sagte das Mutter und Kind nun wohlauf sind. Janet die seit längerem eine Kartoffelbrei Diät machte , hatte die Worte ihrer Schwester mit Neugier gelesen. Die sagte das sie die Geburt des Kindes wie ein Kribbeln auf der Haut empfand. Das Kribbeln wurde stärker hatte Zarea berichtet , als das Kind der Greta weinend und Schleim überzogen geboren war. Janet stellte sich das Kribbeln ihrer Schwester , wie wenn ein Geliebter von ihr , mit seinen Lippen an ihren Brustwarzen spielte vor. Oder wenn sie mit ihren Händen über Bartstoppeln strich. Beim lesen ihres Briefes schlängelt sich der Beutelmann wieder in ihr Bewusstsein und Janet las weiter. All zu schnell war die Geburt vorüber , beendete Zarea ihren Brief und dankte Gott für dieses Wunder. Sie fügte in diesem Sinne mit bei : vitae non scholae discimus um das Erlebte richtig zu benennen.



4. An einem Tag im Winter 1923

Janet erinnert sich zurück. Vater hatte kurz vor unserem Streit unser zweistöckiges Ziegelsteingebäude von seinen schwarzen Freunden im Sommer neu renovieren lassen. Es bekam neue Fenstern und die Eingangstür einen grünen Anstrich. Danach sah es neu und ganz anders aus.Großmutter Noredien bestand auf einen richtigen Waschzuber , einem neuen Herd in der Küche und richtiges Kochgeschirr. Andre hatte wirklich an alles gedacht. Selbst an eine Türschelle statt des schweren Türklopfers.






Es hatte gerade zu schneien angefangen und Vater hatte seit Stunden sich über seine Wertgegenstände Gedanken gemacht , das drehte er in den Abendstunden plötzlich durch. Janet erzählt was sich am Tage zugetragen hatte.

,, Du Schlampe verlass sofort mein Haus "schrie Andre Janet an. Es war kein Tag der Aussöhnung , es war ein Tag wo Vater und Tochter sich für immer aus dem Wege gingen. Denn Janet die nicht wollte das sich die Beutel ihres Vaters in sie vermehrten schlug ihrem Vater die heiße Bratpfanne über . Das heiße Öl darin spritzte in sein Gesicht und entstellte es für immer. Andre packte sie als der Schmerz ihn durchfuhr an ihren beiden Armen und dann ließ er sie ruckartig wieder los , lachte und verschwand in seine Spielhölle zurück. Aber er sagte ihr auch , das wenn er wieder kommen würde , er sie umbringen würde , würde sie nicht sofort das Haus verlassen in dem sie geboren ist. Er hätte Janet doch fast das Rückgrat dabei gebrochen als er sie kurz zuvor aus die Türe stieß. Es war mitten im Winter und Janet stand nun alleine auf den zugeschneiten Bahngleisen von New Orleans als Andre sie für immer aus seinem Haus warf. Ein Paar Männer mit Zigaretten zwischen ihren Zähnen standen dort rum , Arbeiter , Bauern , und Gesindel. Es fing auch wieder an zu schneien , und Tiere aus dem Wald versteckten sich unter einem Zeltdach aus Blättern. Ein Zug mit Menschen fuhr in den Bahnhof ein , ein Rudel stieg aus der nächste ein. Der Tag wirkte mehr als bedeutungslos , grau wie der schmutzige Schneematsch doch für Janet bedeutet er es das nicht. Sie fuhr mit dem nächsten Zug an menschenleeren Gegenden vorbei , welche Gebiete von sich alleine beherrscht waren. Von sich alleine dachte Janet dankbar und schöpfte ihre neue grenzenlose Freiheit ,die nun vor ihr lag. Am Anfang ihres Lebens gab es nur die Beutel ihres Vaters , die Gebete ihrer strengen Schwester Zarea die jünger als sie ist und Altklug. Doch nun ist sie alleine und sie wird ein neues Leben erhalten , dank Janet selbst. Ihre Intelligenz hatte längst für sie ausgewählt. Sie wollte nichts und keinen ihrer Gedanken mehr mit einer frühreifen angehenden Nonne , noch mit ihrem Vater teilen. Sie wollte sich nur für eine gute Sache entscheiden. Janet konnte sich wegen ihrer neuen Freiheit kaum beruhigen. Ihr wurde viel klar während des Abschieds von ihrer Schwester Zarea. Die sagte ihr als der Abschied nahte: Ich dachte du und ich wir würden es gemeinsam schaffen doch Zarea hatte nun das erste Unrecht an sich und Janet bemerkt als sie sich für immer trennten. Der Zug machte irgendwann halt an einem verschneiten Bahnhof . Umringt war der Bahnhof von eingeschneiten Häuserdächern , wohinter ein flammenroter Hintergrund auftauchte , der für New Orleans stand. Er leuchtete die Eisenbahnlinie entlang , und Janet sang nun leise die französische Marseillaise , denn sie war endlich frei. Es war nicht nur ein Traum es war Wahrheit geworden. Sie freute sich deswegen unendlich. Ihre Mutter das wusste sie würde ihre neue beste Freundin werden und so kam es. Janet im Zug eingeschlafen. Sie wachte auf und man sagte ihr das der Zug kurz halt machen würde und eine Pause einlegte. Wenn sie sich ein wenig die Beine vertreten möchte ,wäre jetzt genug Zeit dafür , sagte der Schaffner zu ihr. Janet überlegte es sich ,denn sie sehnte sich nach einem starken heißen Getränkt. Sie hatte bloß 10 Dollar bei sich und ein paar Cent in der Tasche. Ein Lokal auf dem Bahnhofsgelände hatte geöffnet und sie schaute aus dem Fenster dort hinüber. Sie galt als Weiße und kaum jemand würde merken das sie Farbig ist ,wenn sie das Lokal betritt. Janet suchte ihr Geld und betrat das Gelände des Bahnhofs .Die Lokomotive spie heißen Dampf aus und die Lok schimmerte in schwarz grauen Farbtönen. Eine halbwüchsige Frau saß auf einem Karren und kaute auf einen Stück Kautabak herum. Vor ihr stand ein Spucknapf , wo sie den Rest der Brühe aus ihrem Mund hinein spuckte.

Janet ging an ihr vorbei und betrat das Lokal. Es waren nur ein paar Reisende anwesend und viele Tische standen noch frei. Janet setzte sich an einen der vielen Tische und bestellte sich einen heißen Kaffee. Sie genoss die Ruhe und vor allem die Wärme die in der Stube fühlbar war. Das leise Stimmengewirr wirkte sich erholsam auf sie aus.






Lara wusste das Janet auf dem Weg zu ihr war und der kein Weg zu weit ist um ihr neues Glück zu finden , bei ihr. Sie riet ihrer Tochter bei ihrer Ankunft niemandem zu lange im Wege zu stehen und behandle keinen zu höflich sagte sie zu ihr. Jahre später war es Janet wieder eingefallen. Und sie gab ihrer Mutter recht. Zum Glück als die Routine sich einstellte , hatte sich das Leben in Manhattan als leicht herausgestellt. Für Janet gab es somit nichts was sie nicht erreichen konnte , denn die Stadt lag ihr zu Füssen.


  1. Es war eine lange Zugreise Mutter sagte Janet ihrer Mutter bei ihrer Ankunft.

    Sie bewohnte ein Apartment in der Blooms Street . Es war eine Mietwohnung im mittleren Stockwerk eines runtergekommen Wohnviertels im West Village , mit Ausblick auf den Schiffshafen. Janet stieg eine lange Treppe hinauf. Das Treppenhaus das sie betrat war schmutzig . Ein streunender Hund aus der Nachbarschaft kam ihr entgegen. Um ein Haar war Janet mit einem mürrischen Bewohner des Hauses zusammen gestoßen. Er fragte sie wonach sie suchen würde und sie erklärte ihm ,das sie nach ihre Mutter suche und das Lara hier in diesem Haus wohnen würde. Der Mann mit einem wilden Gesichtsausdruck hatte ihr erklärt das sie nur noch einen Stockwerk davon entfernt wäre. Janet dankte ihm für die kurze Auskunft und ging an ihm vorbei. Der Krach von Metalldeckels aus dem Hinterhof schepperte laut auf , als sich Kinder von der Straße lärmend auf die Mülltonnen stürzten . Lara hatte Janet halbherzig empfangen. Sie hatte die gleichen Augen wie Janet die sie jetzt neugierig anstarrte. Als Lara ihr Kind erkannte verspürte sie eine unglaubliche Zufriedenheit. Ihr Gesicht strahlte eine unglaubliche Wärme aus das sie Angst und Bange hatte sie wieder zu verlieren. Sie stand ihrer Tochter mit einem Gefühl von Schicksalergebenheit gegenüber und hieß sie Willkommen. Sie hatte Streit mit ihren Nachbarn im Haus gehabt , wegen der Wassereinteilung und hatte sich das Gebrüll ihres Nachbarn anhören müssen. Das Haus in dem Lara zur Miete wohnte war alt , und lag in einer alten schäbigen Siedlung inmitten von New York. Ein Mann hatte einfach drauf gehauen , sagte Lara und zeigte ihrer Tochter ihre gebrochene Nase. Die ist wieder geheilt sagte sie und belächelte ihr Missgeschick. Vornüber trug sie immer noch ihre Schmutzwäsche ins Haus. Dort führte sie Janet rein , in einem Vorzimmer wo viele Zeitungen lagen wie leere Zigarettenschachteln. Ein Zimmer weiter wo auf einer alte Wäschetruhe stand , da nahm sie platzt auf einem alten Holzstuhl. Ein Tisch , dazu ein breites Sofa , wie ein einziger Sessel fehlten nicht und füllten die Räume wohnlich auf. Eine schwarze Gardine verhüllte das Fenster. Dahinter lag eine verrauchte und öde Gegend. Lara sagte das sie das Schlafzimmer im Wohnzimmer verlegt habe , da es in der Nacht dort wärmer sei. Sie erzählte dann von Haarlem wo sie gearbeitet hatte , in Wirksworth. Das sei eine Baumwollspinnerei weit am Ende von Manhattan ,aber wegen ihrer Hand , hätte sie dort aufgehört zu arbeiten denn sie litt an einem Nervenschmerz und die Spindel einzufädeln wäre für sie mehr als schmerzlich gewesen. Lara war unglaublich froh darüber das Janet endlich bei ihr wäre und nahm sie liebevoll im Arm als sie ihr sagte , wie sehr sie , sie vermisst hätte. Dann ging sie in die Küche und kochte für beide einen heißen Tee. Es sind keine schönen Gebäude , noch Zimmer worin sie seit vielen Jahren wohnte , sagte sie nebenbei aber sie fand hier ihren Frieden. Während sie so sprach , lachte sie ein wenig , mit einem unbewegtem Gesicht und schenkte in zwei Tassen heißes Wasser ein.

Sie sprachen dann beide über ihre Vergangenheit und genossen dabei ihre beidseitige Anwesenheit. Sie erzählte von Andre , das er eine besondere Sprache besäße , mit der er sie damals verführt hätte. Sie hatte etwas edles und gehobenes an sich ,sagte sie und fügte hinzu das es sehr selten vorkäme , das ein freier Farbiger sich so gut wie Andre auszudrücken vermochte. Sicher lag es an seine Mama , die Gute Seele. Nie könnte ich sie vergessen wie sie Tag und Nacht geweint und im Schlaf über Paris gesprochen hatte. Ich hielt ihr die Hand dabei und sah wie ihre fiebrigen Tränen ihre Augenhöhlen überschwemmten. Sie versorgte das Haus , mit ihren ach so guten Geist , der alles ins freundliche Licht versetzte. Aber Andre ihr einziger Sohn verschwand in die einzige Dunkelheit und dann war nur noch Streit im Hause der Bernicots. Ich konnte ihm nie widersprechen sagte Lara , weil seine Stimme mich blendete , aber dann merkte ich das ich ihn nicht mehr liebte als er mich täglich schlug sagte sie bitter und dann war ich auf und davon. ,, Mama seine Beutel wurden mir zum Verhängnis". hatte sich Janet jetzt an ihre Mutter gewendet. ,, was redest du da , seine Beutel"? ,, ja Mama wussten du es nicht". Aber Lara hatte keine Ahnung wovon ihre Tochter sprach. Merkwürdig wie Janet fand und sie sprach dieses Thema nie mehr an. Was würde passieren würde ihre Mutter von ihren Beuteln wissen. Sie würde sich nur fürchten und sie fort schicken. Da war es besser zu schweigen.

Nach dem Tee zeigte Lara , Janet ihr Zimmer. Es war eine alte Rumpelkammer und da sie hübsch eingerichtet war , war Janet dankbar und zufrieden für das Wenige was ihre Mutter ihr geben konnte. In der Kammer hing noch eine alte Klingelquaste und somit konnte Janet wenn sie was bestimmtes wollte einfach nur an der Quaste ziehen und Lara war ihr zu Diensten. Janet und ihre Mutter waren sich so einig geworden. Das nicht alles in Ordnung war konnte man gleich sehen doch die Mühe die sich Lara machte sah man deutlich und Janet dankte ihrer Mutter sehr dafür. In der Kammer lagen auch ein paar Modezeitschriften und ein Buch. Wenn sie sie zu Bett gehen würde , würde Janet es lesen.

Eine Zeitlang hatte sie Manhattan nur aus dem Fenster erlebt bis an jenem Tag wo sie in der großen Menschenmenge verschwand. Es war das erste mal das Janet ohne ihre Mutter sich alleine auf dem Weg zum Waschsalon machte. Es war leicht bis dorthin zu gehen , denn der Waschsalon lag nur zwei Straßen weiter. Seit sie bei ihrer Mutter lebte , merkte sie wie ihr Leben neu begann. Es würde nicht alleine beim Waschsalon bleiben dachte sie denn sie wollte leben und nicht länger bescheiden sein. Auf der Straße dorthin verwehten viel zu oft Zeitungspapiere im Wind , wie an einem Tag als die Beutelfrau zum ersten mal alleine unterwegs war. Da sah sie wie ein schwarzer Kater über die Papierfetzen lief , die sich im Regen langsam zu einem schwarzen Brei auflösten. Nicht bescheiden sein dachte Janet. Und genoss diesen Anblick aus Trostlosigkeit und verwehter Neuigkeit. Es war ein ähnlicher Tag als Janet am Hafen von Manhattan pünktlich mit ihrem Schiff eintraf. Es war ein Tag wie jetzt , wo es regnete und der Straßendreck ihr besonders ins Auge viel. Seit Anfang Frühling hat sie eine Arbeit in einem niedlichen Tageskaffee angenommen und sie trug jetzt Hosen statt Röcke und statt der teuren Handtasche trug sie einen einfachen Rucksack auf ihren Rücken. Sie hatte auch ein Foto von sich an Zarea geschickt und erzählte ihr von einer hübschen Hosen Schnalle die sie am Bund ihrer Hose trug. Das sei total modern schrieb sie und erzählte auch von ihrem roten Mund den sie mit Lippenstift bemalte. Sie erklärte sie wäre jetzt einer dieser Frauen die vor dem Spiegel sitzen und sich selbst bewundern. Auch erzählte sie von den vielen Straßenbuchten in Manhattan , die am Abend in der Abenddämmerung verschwanden. Dann erklärte sie ihrer Schwester von der Melancholie an der sie seit kurzem litt. Und davon das er nun für immer verschwunden sei , und meinte den der welcher der Beutelmann ist. Das pulsieren ihrer Beutel schien ganz aufgehört zu haben wie Janet meinte und sprach dann in kurzen Sätzen vom blutenden Herzen des Eitermannes.

Am Tage lebte Janet rasch ,wie ihre Mutter es von ihr verlangte. Um sich nicht zu sehr zu versündigen ging sie täglich zur Andacht , lernte Bibelsprüche auswendig und war weiter dankbar für alles , für New York ,für die vielen Pausen bei ihrer Arbeit und für den Strand wo sie Tagsüber und bei jeder Gelegenheit sich aufhielt. Ihre Beutel die in den Vorjahren ihrer Kindheit anwuchsen , ignorierte sie nun ganz. Das Meerwasser half sie zudem für immer zum verschwinden zu bringen. Es war wie ein Wunder hatte Janet , im nächsten Brief Zarea mitgeteilt. Die Wendung ihres Lebens nahm also neue Formen an , was sicherlich zu neuen Verbindungen führte ,die Janet nur all zu gerne in nächster Zeit einging. Und somit stand ihr nichts mehr im Wege. Dank ihrer Kaltschnäuzigkeit hatte sie bald alles für leicht gefunden , natürlich blieb sie höflich in ernsten Augenblicken , denn sie war wie Zarea übersättigt von Güte und dadurch entschiedener als andere. Und was Geringschätzung anging , reizte die Beutelfrau niemanden wenn sie bemerkte ein Angriff nahte wegen weil sie etwas besser verstand. Im Dunst der Geselligkeit kam es schließlich oft zu Streitereien. Zarea lass die Inhalte ihres Briefes alleine deswegen mit Besorgnis , und schrieb ihr zurück , mit einer Bitte an sie , Jesus als ihren Retter anzusehen und das Zeitlich gesehen immer und zu jeder Stunde. Was Janet natürlich nicht immer einhielt. So kam es das Janet behilflich war , bei einem nächsten Streit einen angeschossenen Mann die Kugel aus seinem Rücken zu entfernen .Die Arterie bei dem Mann hatte zum Glück die Kugel verfehlt , zum Glück sagte Lara ,die bei der kleinen Operation half und auch einen Verband anlegte. Inzwischen gehört der Fall der Vergangenheit an aber in diesen ruhigen Stunden wo gar nichts passierte , spürte Janet aus irgendeinen Grund einen merkwürdigen Verlust. Ja sie legte es sogar manchmal darauf an freiwillig Ärger zu finden , und zog hierfür eine provozierende Miene. Als Zarea davon hörte , hatte sie gleich bemerkt ,das ihre Schwester sich zu sehr von ihrem lebendigen Gott entfernt hatte , wie sie heraus fühlte. Ihre Ehrlichkeit , besaß natürlich eine Entschlossenheit , die natürlich auf eine Seite gesund war aber was zu viel ist ,ist zu viel dachte sie und fing an sich sorgen zu machen. Es kam oft vor das Zarea , Janet für respektlos hielt. Das war natürlich absurd , lachte Janet über ihre Worte , als würde sie Gott je richtig verlassen können , zu albern denn schließlich ist das Unfassbare im Leben Gott selbst. Doch wenn Zarea sie zum Schweigen zwingt hält sie sich daran in gewissen Stunden. Denn jeder braucht ein wenig Bedenkzeit in seinem fortwährendem Leben erinnerten sich die Beutelschwestern an die Worte ihrer Großmutter zurück. Zu eurem Wohle sagte sie immer. Das sei wichtig für ihre Zukunft. Es scheint als wäre Zarea überwältigt von ihren Worten gewesen ,denn mahnt sie ihre Schwester in jedem Brief an sie , genauso wie Noredien ihre Großmutter zu denken. Sicher kann man nicht alles richtig machen im Leben , aber man sollte es immer wieder versuchen , hatte diese immer gesagt.

Die Beutelschwestern schrieben sich lange Briefe , und da Zarea jetzt im Kloster der guten Schwestern lebte und nicht mehr im Haus ihres Vaters , hatte sich ihre Adresse geändert. Sie hatte es verkauft und den Erlös mit Janet geteilt und ihren Anteil selbst der Kirche gespendet. Somit waren alle ihre finanziellen Nöte geregelt und dem Leben im Kloster stand nichts mehr im Wege. Es war eine aufregende Zeit ,die ihre Denkweise sichtlich veränderte und ihren Glauben stärkte. Es folgten Jahre der Verbundenheit , und das Ende von gelebten Jahren. Für beide Beutelschwestern hieß das ihre Lebendigkeit auszukosten und zu verantworten. Beide Schwestern hielten sich dran. Dies hatte Zarea in ihren gedanklichen Vorgängen bedacht . So kam es das die Beutelschwestern jeder für sich , den Spuren ihres Herzens folgten , und sie vergasen nicht an ihn zu denken ,denn sie nur noch vermuten konnten , und der alleine der Beutelmann ist.


Jahre später

  1. Es war ein Tag im Sommer im Jahre 1942 . Zarea war an den Schläfen leicht ergraut und sah sich in einem Museum Bilder von Körpern ,Geist und Seele an. Und während sie die Bilder mit ihren Augen verschlang , bewegte sie sich von Gemälde zu Gemälde und auch in die Richtung ihrer geistigen Wünsche. Es war einzig und allein ein Bewegungsablauf , der sie in ihrer geistigen Haltung als Ordensschwester ,sie beeinflusste , an erotischen wie sexuellen Gedankenanstößen des Weltlichen teil zu nehmen.

Es war ihr Wunsch , bezüglich dessen Bekundungen zu machen wo sich die Liebe breit machte , da war das Heil des Herzens nicht mehr weit. So neigte sich auch ihr Herz der einen Liebe zu die alles in den dunklen Schatten stellte.

Gleichwie ihre Berufung ihr einen geistlich süßen Blick verschaffte , so vermachte die allgegenwärtige Liebe der Menschen , ihr ein bescheidenes Herz.

Da wirkte eine nackte Frauenbrust wie Zuckerguss , und das mit Wein gefüllte Glas in der Hand viel zu schwer , wie das gefällte Urteil der Heiligkeit als die bösartige Frömmigkeit. Augenblicklich stiegen in Zarea Fäulnis und Angstgefühle hoch , denn ihre Hautbeutel sorgten alles andere als für schöne Gefühle. Viel mehr deuteten sie auf eine Nichtachtung hin , die eine hässliche Schau erklärte , eine Schau die etwas in Kenntnis setzte , die Hässlichkeit . Denn waren ihre Beutel nicht welche , die einen Menschen dazu brachten sie genügend anzusehen und sie abscheulich zu finden. Der Versuch daran zu denken sie würden nicht einen anderen Körper mit sich besiedeln wollen , quälte Zarea sehr ,doch sie war stark genug diesen Gedanken auf Zeit abzuwenden. Mittlerweile besaß sie eine Betrachtungsweise , die man nie überbewerten konnte , nur zu erwidern galt.

Man spürte in ihrer Nähe sogleich , das in ihr eine sinnliche Begabung lag ,der ihr eigener persönlicher Schatz war. Die wiederum , besonnen auf das Gute , und gegen eine schlechte Angewohnheit protestierte. Wobei Schwester Bernicot gerne bei des letzteren half , bei ständiger Anweisung die Beschwerden zu beseitigen ,welches Gebet half die Abhängigkeit dieser schlechten Angewohnheiten zu beseitigen. In ihren Selbstheilungskursen war es immer wieder Thema. Sie schrieb es Janet genau so und bat sie um mehr Disziplin. Das war natürlich richtig aber Janet betrank sich nun mal zu gerne und außerdem liebte sie Auszugehen. Es würde sich nicht mehr ändern hatte Janet ihr geantwortet. Es war an einem Tag als Janet Zarea an einem Sonntag in Asbury besuchte. Die Worte ihrer Schwester machten sie nicht glücklich doch wie könnte sie Janet ihr weltliches Leben übel nehmen , denn ist nicht alles von Gott gegeben. Nachdem Museumsbesuch schaute sich die Nonne die Mietshäuser von Asbury an , welche Bauhausweise der Häuser ,die Schnittblumen in den vielen Gärten , die Blumenverkäufer in den Straßen , welche Straßen in bunter Vielfalt zu sehen waren. Die Weite , dieser freundlichen häuslichen Sehenswürdigkeiten führten in zahlreichen angelegten weiteren Straßen , wohinter eine unberührte Natur lag , die gleichfalls einen ruhigen Ort darstellte dank eines begrünten Parks. Mit Asbury hatte die dunkelhäutige Nonne Freundschaft geschlossen , und an diesem Punk dachte Schwester Bernicot mit einem differenzierten Blick was das weltliche anging , hatte sie von Gott eine fast schon unwirkliche Stelle von ihm erhalten. Selbst ihr Speiseplan hatte sich hier an diesem Ort des Wohlstandes sichtlich geändert und das und ganz bestimmt in Gottes Namen und zum Guten.


7. Im gleichen Jahr im Winter. Es war mitten in der Nacht ,am Silvester. Janet hatte mit ihrem Verlobten eine Flasche Sekt leer getrunken. Alle ihre Sinne waren berauscht von allen Versöhnlichen Momenten ,die sich unter den fröhlichen Ereignissen mischten. Sie hatte ihr Trinkglas zu Boden fallen lassen und zelebriere das Geklirre mit einem humorvollen Gelächter. David stimmte in das Gelächter energisch mit ein. Mit seinen Händen küsste er ihre zartrosa Wangen , die in der Winterkälte angenehm aufleuchteten. Ihr Lächeln fing er mit seinen zärtlichen Küssen auf ihren Mund ein. Das Schimmern in ihren zartgrünen Augen übersah er dabei nicht.

In der Einsamkeit der Stille hofften sie , das der Klang ihrer Herzen ihre Liebe anheben würde. Im Mondlicht taute der Schnee auf , der von den Abflussrohren tropfte und für abendliche Klänge sorgte. Überall wo man sich umblickte war er zu sehen , welche rieselnden Tropfen von Wasser duftlos sich an Spinnweben und Ästen verstrickten und zu Boden fielen. Der Schnee legte sich auf den Steinen und Ritzen , Mauern und Gehwegen und taute ein wenig auf als es seit Stunden aufgehört hatte zu schneien. Dicke Brocken lagen auf den Stufen und bei jedem Schritt den die beiden Verliebten machten , glaubten sie immer tiefer zu sinken.

Als sie oben auf dem Gelände angekommen waren umschlang Janet den Hals ihres Geliebten und drängte ihn sie stürmisch zu nehmen.Ein Hauch von Leichtsinn hatte sie augenblicklich befallen und sie merkwürdig verändert. Janet lachte und zerrte an seinem kräftigen Körper ,sodass David fasst über einen kleinen Schneeberg gestolpert wäre. Sie war jetzt eine erwachsene Frau und sie besaß einen beachtlichen Nachtclub der sich Wasserlilie nannte. David Harold ihr Geliebter , war ein weißer großgewachsener Mann mit einem starken Mund und Schlitzaugen. Denn er war ein halb Japaner und in Harlem aufgewachsen. Seit langem arbeitet er für Janet und hielt ihr ewige Treue. Durch seinen Fleiß war er reich geworden. Was dazu führte Risikobereit zu sein. Natürlich war David deswegen oft auf Geschäftsreise und erfahren in Auslandsreisen. Was man sofort an ihm bemerkte , war eine seltene Erbschwäsche , denn er besaß an der rechten Hand nur vier Finger. Der Kleinste fehlte warum auch immer. Um so mehr Fehler David aufwies , je mehr liebte Janet ihn. Sie hatte nicht eine Sekunde an ihm gezweifelt das er der richtige für sie ist und sah ihn jetzt mit einem vielversprechenden Blick an. Dann sagte sie zu ihm , das sie mit ihm für immer zusammen sein möchte und sie gute Partner werden würden. Es überraschte sie selbst doch sie hatte sich nun mal in David Harold mehr als verliebt. Er war ihr Prinz. Hier auf den Treppenstufen einer leerstehenden Anstalt , sagte Janet zu ihm das sie ihn liebe. David Harold hatte sich vor kurzem ein neuen Wagen gekauft , und nach dem Besuch einer Abendveranstaltung , waren er und Janet hierher gekommen in dieses Gebäude um ungestört zu sein. Sie waren schon davor betrunken um die Häuser gezogen schließlich war es Silvester. Und da sich zwischen ihnen beiden alles so gut anfühlte küsste David Janet leidenschaftlich auf ihren Mund . Das Kleid was sie trug , war viel zu kurz , und mit goldenen Gaben verziert .So würde Zarea es beschreiben. In ihrem Pelzmantel verhüllt trat er nur ein wenig hervor aber das wenige an Stoff reichte , um ihren Liebsten mit ihren nackten Waden zu reizen. Nachdem sie genügend aufgeheizt waren , taten sie es jetzt weiter versteckt hinter einer kahlen Mauer auf dem Gelände. Das viel zu kurze Kleid war dienlich in der Sache und somit ging es schneller sich gegenseitig aufzuheizen . Nachdem David Harold Janet einen Heiratsantrag gemacht hatte war das überirdische Glück groß. Ihre Gedanken suchten nach jener Bedeutung jenes Glückes ,das sie beinahe erschütterte. Aber dann schaffte es Janet sie nachzuvollziehen. Sie wagte an diesem Abend alles und fühlte sich wie neugeboren.

Ein paar Schneeflocken vielen auf ihr und David Harolds Gesicht. Schließlich hörten sie niemand mehr auf der Straße. Janet wollte der wimmernden Dunkelheit für ihre Stille dankbar sein , die schwarzblau aus sich heraus wuchs und das menschliche Auge mit ihrer Wundervollen Undurchsichtigkeit trübte. Es fühlte sich an wie als wären sie bei einem Abendmahl angelangt , das alle ihre Herzenswünsche erfüllte. Die beiden Verliebten stiegen eine Treppe hinauf. Sie führte auf eine kleine Aufsichtsplattform. Ein einziger Baum stand darauf. Die Plattform war mit den Häuserwänden der Fabrikgebäuden verbunden. Das Industriegelände war groß. Von dort aus sah man die Großstand mit ihren vielen Straßenlichtern und leuchtenden Reklameschildern. Von hier aus konnte man gut einen neuen Atem schöpfen. Die Kreativität sammelte sich hier an diesen Ort ,solange man sich frei und ungestört fühlte.
Schnee an den Häuserfassaden , schmolz und verlief ein paar Sekundenlang an den feuchten Wänden herunter. Janet fühlte sich in den Armen ihres Geliebten sehr geborgen. David war ihr Spiegelbild ,das sie verehrte.
Unwillkürlich schritten sie weiter Seite an Seite in Richtung an einer freundlichen Mauer entlang , von wo sie aus die Großstadt erblicken konnten. Das Gesicht von David Harold wirkte jung und schön. An manchen Tagen jedoch wenn David seinen Geschäften nachging wirkte es bedrohlich und gereizt. Sein schwarze Schal um seinen Hals war eng um den Kragen seines teuren Wintermantels geschlungen. Janet in viel zu dünnen Riemchenschuhen und einem sehr teuren Abendkleid gekleidet sah neben ihm unglaublich sexy aus.

Ihre Körperhaltung änderte sich jetzt etwas , wie auch ihr ruhiger lauernder Blick . In den langen zurückliegenden Wochen ,Monaten und Tagen wo sie sich häufig begegnet waren , hatten sie sich viel zu sagen. Und jedes Mal fühlte sich ihr Beisammensein für Janet bloß wie eine seltene Hautfärbung an. Sie wusste er war noch immer da , und hatte sie eingekreist mit seinem bestehendem Netz aus Hautfäden. Der Eitermann war und blieb ihr als einziger wunder Punkt an ihrer Kindheit Vater und Mutter in Erinnerung. Obwohl sich Janet alle Mühe gab mit ihm freundlichen Frieden zu schließen war der Eitermann noch immer dort wo sie ihn zuletzt gesehen hatte in ihrem Gesicht. Mal hatte sie tobende Angst David könnte ihn entdecken ,aber wie er verschwunden war ,war sein Rest Dasein zu schwach um ihre Liebe zu stören. Somit brauchte Janet ihn nicht mehr zu fürchten und ihm zu drohen ,er solle sie verlassen , denn jetzt war er nur noch halb soviel von seiner Maße. Janet wusste das sie ihn den Eitermann zu Grabe getragen hatte.


Die Beutelfrau hatte auch eine beachtliche Alkoholmenge im Blut , stank nach Tabak und edlem Parfüm doch jetzt im Mondlicht , wo die Kälte und die Frische der Nacht in der Überzahl vorhanden waren , waren diese üblen Gerüche nicht mehr an ihr zu bemerken. Ob dies der Grund seiner Flucht gewesen ist , fragte sich Janet. Sie wollte es glauben. Besonders jetzt als die beiden sich das Jawort für immer gaben. Auch David roch gleich wie Janet denn er war ein starker Raucher wie sie . Sein Atem war jetzt heiß und warm von der letzten Zigarette. Wie ein warmer Hauch konnte Janet ihn auf ihren kalten Wangen fühlen als wilde Küsse folgten solange Lichtpunkte am Himmel schweiften.Je länger ihre Hochgefühle andauerten ,so schweigsamer wurden Janet und David. Janet wusste das ihre Liebe zu David ,die Spuren seiner Existenz völlig auslöschten. Der Eitermann kam gar nicht mehr in ihrem Leben vor. Zu Zeiten wenn sie an Schlafmangel litt , dachte sie häufig an ihn , der ihr zuweilen Eiter bringt. Es kam selten vor das sie ihre Beutel kamen und gingen. In diesen Minuten wenn er ihr erschienen war ,ließ Janet es sich nicht anmerken. Ihr zweideutiger Blick verriet viel aber nicht seine Anwesenheit , gemeint war das Wesen das ihr Vater Andre Bernicot als den Eitermann kannte.

Das gleißende Mondlicht blendete ein wenig ihre Augen und als David sich hinter einem Baum versteckte , rief sie nach ihm . Wo bist du? Ihr Wintermantel wärmte sie nur ein wenig und lag weich um ihre Schultern und Hüften. Als David sie von hinten erschreckte , hatte sie sanft ihre Fingerspitzen über den glatten Stoff seiner Herrenbluse abgelegt . Er hatte seine Mantel leicht geöffnet und sie steckte ihren Kopf kurz in seine kleine Öffnung hinein. Es ist so kalt sagte Janet , und es ist so ein angenehmes Gefühl wenn du mich wärmst. Janets Worte verursachen bei David ein zartes Gefühl in seinem Gesicht. Er umfasste sanft Janets Po. Die goldenen Pailletten ihres viel zu leichten Kleides fühlten sich rau wie Fischschuppen auf seinen Händen an. Ihr ganzer Körper schien voll davon zu sein. Ich liebe dieses Kleid sagte David zu ihr. Und sie stellte zu ihrer Belustigung fest dass sie ganz vergessen hatte zu Feier des Tages einen Slip anzuziehen. Nur ein blickdichte Strumpfhose verhüllte ihre viel zu langen Beine. Sie kräuselte ihre Lippen als David ihre Hand zu seinem Mund führte. Seine cremefarbenen Augen schauten sie an.

Mit geschlossenen Augen hatte sie sich erneut geküsst. Es fing dann auch wieder leicht an zu schneien. Ein leichter Wind kam auf , und trug ihn fort mit einem brausenden Rauschen.

Das Industriegebiet zu ihrer rechten Seite stand regungslos .

Es lag weit von Manhattan am Hafen entfernt. Ein Negerviertel mit Berufssängern lag weit abseits davon gegenüber.

So Dunkelhäutig war die Nacht ,so schwarz geziert der Mond , der sein Komfort sein Licht über die Menschheit warf. In ein paar Stunden würde er ins All zurückkehren bis er erneut am Abend der Erde in Erscheinung trat. Wie ein ewiges Licht ragte er aus den kalten Wolken , schwebe schwerelos an der Oberfläche des Alls. David hielt Janet fest an ihren Händen und sie sahen sich tief in die Augen , welche Blicke eine Eruptionen in ihre Herzen auslöste. Ein wenig wortkarg hatte Janet dies mit ihren Worten heraus gefühlt sofern sie etwas dafür empfand.

Unter ihren Schuhsohlen war es kalt geworden. Doch trotz all der Kälte , die sich um sie herum ausgebreitet hatte fühlte es sich so an ,als würden Janet und David auf ihrer Hochzeit tanzen. Der Winter konnte ihnen nicht wirklich etwas anhaben. Ganz im Gegenteil er steigerte an diesem Abend ihr Seelenheil.

In den Toben der Liebe breiteten die Sterne sich um sie aus . Janet konnte sie ganz deutlich am Himmel leuchten sehen .Die Zweige eines kahlen Baumes ,unterbrach ihr Leuchten. Dieser Baum der auf dem Fabrikgelände stand , schmachtete in der Kälte vor sich hin ,und ließ sich nicht davon abhalten , seine Ästen wie Spinnweben auszuwerfen. Die lebhafte Vorstellung sie wäre ein Baum , ließ sie aus ihrem Liebestaumel erwachen. Und als sie es sich wünschte , da trug David sie schon auf seinen Armen in sein Auto zurück und sie fuhren zurück in das Hotel wo sie seit ein paar Wochen gemeinsam wohnten. Es hatte sich soviel für die Beutelfrau geändert und sie war reich geworden. Reich an Wissen ,an Geld und an Besitztümern. Und wie sie so darüber nachdachte und sich an ihr neues Glück erfreute , schwelgte Zarea solange im verheißungsvollen Licht der Kirche , betete zu ihrem Gott dem allmächtigen Vater dem Schöpfer des Himmels und der Erde und ließ ihre Beutel frei. Ende




 

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