Im Wirbel der Gefühle
Dunja
Südöstlich von Ljubljana in der Bakrena Bukev , einem kleinen Idyllischen Örtchen , lebte ganz Abseits in einer runter gewirtschafteten Familienresidenz eine verarmte slowenische Königsfamilie. Sie konnten sich gerade noch genügend Gesindel und die Bauern leisten ,die heiter und fleißig ihrem Herrn und seiner Gattin ergeben waren.
Sie kümmerten sich um das kleine Grundstück das in Waldesnähe lag und das umrandet von , einer mit Efeu bewachsenen brüchigen Steinmauer gewesen ist. Der Glanz des Hofes war durch sinnlose Kriege verblasst und der Geist der Zeit holte sich was er für seine törichte Veränderung brauchte.
Die Geschichten von König und Königin hatte jetzt mehr Bedeutung und ein anderes Gewicht bekommen. Nicht mehr wie früher beugte sich der Adel von nun an vor seinem untertänigen Volk. Es verbreiteten sich Gerüchte das der Herzogliche Adel aus Jugoslawien vertrieben werden sollte. Es gelang nur einen kleinen Teil der Fürstenhäuser zu überleben.
Die Königsfamilie in Bakrena Bukev eroberte in Kürze sämtliche Herzen aus der Nachbarschaft. Nicht jeder war feindlich gesinnt gegenüber dem Adel.
Die Königsfamilie versuchte ihre Fehler einzusehen und sahen mit eigenen Augen. Die Familie wahrte den Schein nur um einer größeren Enttäuschung vorzubeugen.
Ihre Ziehtochter Dunja eine entmachtete Komtess aus der Wallachei , lebte bei ihnen. Sie war verwaist und hatte eine große Schwäche für Bücher. Ihr ehrenwerter Vater stammte aus einer herrschsüchtigen Rumänischen Fürstenfamilie und war König von der Wallachei geworden. Sein nachgiebiger Charakter war bekannt für sämtliche kostspieligen Ausgaben. Dunja erlitt deswegen ein frühes Schicksal. Ihre Mutter war die Tochter eines polnischen reichen Kaufmannes gewesen ,der genug Geld besaß seine Tochter teuer auszustaffieren .
Als die Armut über das Königspaar gekommen
ist ,versuchten sie in ein anderes Land zu fliehen. Ihre Verfolger voll von Zorn jagten sie wie Wölfe.
Man hatte Dunja noch kein Eheversprechen gegeben , denn sie war wegen ihrer Mutter und ihrem Vater ohne das sie irgendwelche Einwände erheben konnte in Verruf gekommen. Sie waren hoch verschuldet gewesen wegen der Spielsüchte ihres Vaters und der kostspieligen Ausgaben der raffgierigen Mutter. Sie hinterließen ihrem einzigen Kind nichts als die Kleider das es an seinem Leibe trug und fünftausend Rubel in einem Geldbeutel aus Ziegenleder. Man hatte bei Dunja das Gefühl das Unglück hatte sie erobert. Kein Mann wagte sich sie in der Öffentlichkeit anzusprechen. Ihre Stimme klang schrecklich erstickt , wie ihre Augen schrecklich rot waren von zu vielen ungeweinter Tränen. Nachdem man ihren Vater gepfählt hatte und ihre Mutter gesteinigt litt Dunja an schrecklichen Gemütszuständen. Was ihr Aussehen betraf war Dunja sehr blass und hellhäutig gewesen. Ihr schwarzes langes Haar brachte sie täglich mit einer Brennschere in Form. Sie schminkte sich nicht , zupfte ihre Brauen und tat nur das Nötige an Körperpflege um nicht mehr als genug aufzufallen. Ihre Kleider waren alles getragene Kleidungsstücke ihrer Tante der Großfürstin von Bakrena Bukev . Sie bestand darauf das Dunja sie Draga Mamica nannte. Drage Mamica war sehr großzügig zu ihr und ließ alle ihre Kleider für sie umnähen. Bis sie ihr auf dem Leibe passten und sie eine schöne Figur darin machte. In der rustikalen Umgebung fühlte sich Dunja schon sehr bald Zuhause und geborgen.
Mirko
Der verarmte Prinzensohn Mirko hatte vor kurzen seine Verlobung aufgelöst und war deswegen mit seinem alten Herrn und seiner Draga Mamica verstritten. Mirko hatte mit seinen achtundzwanzig Jahren schon jede Menge Frauenherzen erobert. Von der Bukowina bis zu den Karpaten und der Ukraine der Oblast Tscherniwzi hatte er verheirateten Fürstentöchtern den Hof gemacht. Mirko wurde von seinen Vater und seiner Mutter am meisten geliebt. Seit seine Kusine Dunja mit ihm unter einem Dach lebte hatte sich Mirko sehr verändert. Er benahm sich in ihrer Nähe wie ein wilder Zigeuner und nannte sie wenn sie außer Reichweite war ein Edelfräulein das sich nicht verwöhnen lässt.
Die Leute aus dem Dorf lachten darüber was Mirko über Dunja erzählte. Die wird niemand heiraten , sagte er zu dem Gesindel unter das sich Mirko bei Zeiten mischte. Tod und Verderben kamen über ihren Vater und ihre Mutter weil sie geizig waren und nachdem sie ihren Reichtum durchgebracht hatten wehrten sie alle Schuld von sich. Ihre einzige Tochter ist die Höflichkeit in Person , doch über die Stränge schlagen das wagt sie sich nicht.
Wie hätte Mirko dieses Häuflein Elend hassen können , wo Dunja so schrecklich fromm war , glich sie mehr einer Nonne aus dem Frauenkloster der Potreba ženske statt einer weltlichen Frau. Nachdem Dunja es schaffte Kräfte zu sammeln , konnte sie den schlechten Launen ihres Vetters standhalten. Es viel ihr schwer ihm das Gefühl zu geben als würde sein Schadmaul sie nicht im mindesten berühren. Er zelebrierte seine schlechtes Geschwätz mit Witzen über sie. Wenn sie ihn schlecht über ihn reden hörte , verstand sie seine Beweggründe nur zum Teil. Der Fingerzeig auf sie demütigte sie zutiefst ,wenn er Leuten von ihr erzählte sie sei verlaust und eine verwaiste Tochter aus einem zerschlagenen Königshaus. Wie konnte sie ihrer Empörung freie Luft machen , bei seiner Hochnäsigkeit. Sie wagte sich nicht Mirko anzusprechen wo sie doch mit ihm unter einem Dach lebte und es die Großzügigkeit seiner Eltern war sie hier bei sich aufzunehmen. Voller Kummer und Rücksichtnahme verhielt sich Dunja weiter still und in sich gekehrt.
Sie fragte sich ob sie wie alle anderen Menschen lebhaft und ein klein wenig vergnügt wirkte. Oder ob sie ausschaute wie als sei sie ein dummes Mädchen vom Lande das von nichts eine Ahnung hatte. Es gab durch das Schicksal ihr Eltern ein paar Verzögerungen in ihrem Leben ,doch hatte sie nicht die Zucht und die Ermahnungen ihrer Erzieherinnen vergessen ,an deren Hand Dunja aufgewachsen ist. Sie hatte die kleinen Gefälligkeiten ihrer Kammerzofe nicht vergessen. Sie konnte nichts dafür das Masa sie verlassen musste. Überhaupt hatte Dunja nie erfahren was aus aus ihrer Kammerzofe geworden ist.
Wie sie so in ihrem Buch las bewahrte Dunja Haltung in ihren Schultern. Ihr Nichtsnutziger Vetter fluchte vor sich hin und war in den Salon seiner Mutter gekommen. Er warf seinen slawischen Kopf nach hinten und beschwerte sich wieder über die Ungarn. Sein schwarzes glänzendes Haar war im Nacken gekringelt. Mirko hatte sich für seine Drage Mamica wie ein Prinz angezogen. Seine Kniehosen waren aus blauer Seide und sein Rock aus rotem Samt. Seine schwarzen Seidenschuhe waren mit einer goldenen Schnalle versehen. Rein Äußerlich hatte er Dunja sehr gut gefallen. Aber sie mochte sein Benehmen kein wenig. Er bewies bei der kleinsten Unterhaltung jede menge Ausdauer seinen Standpunkt zu verteidigen. Wieder kündigte ihr Vetter den bevorstehenden Tot der Ungarn an. Er sagte ihn voraus und das mit voller Härte. Das hast du selbst gesagt Draga Mamica die Ungarn sind ein ungerechtes Volk. Du sagtest immer das du diesem Volk keine Träne nachweinen würdest. Draga Mamica bist du bei deinen Aussage geblieben? wollte Mirko von ihr wissen. Der Mutter wurde die Zunge fast taub bei seiner Aufforderung ihm zu folgen solche Reden zu führen.
Draga Mamica schaute ihren Sohn Mirko nicht zum ersten mal so entgeistert an wie jetzt mit Augen als würde sie durch ihren Sohn hindurchsehen. Wann mein Junge läuten bei dir endlich wieder die Hochzeitsglocken. Ich möchte dich endlich wieder verheiratet sehen sagte Draga Mamica zu ihm die königliche Hoheit von Bakrena Bukev. Dann hielt sie wieder inne und sagte , das sie die Ungarn sie kreuzweise können.
Gott segne sie aber ich hoffe er möge sie endlich niederschlagen. Dunja bekam jetzt ganz knappe Luft. Sie sehnte sich nach einem Glas warmer Kuhmilch ,nach Speise und Trank , um auf diese wundervoller Weise Arme und Schultern zu entspannen. Sie lächelte solange Mirko im Salon seiner Draga Mamica anwesend gewesen war nicht ein einziges Mal. Ihr wohlerzogenes Benehmen machte sich wieder sehr bemerkbar bei ihr ,sodass Mirko sie wieder ein Edelfräulein nannte.
Immer mehr merkte Dunja das Mirko ein Mensch war , der sich aus Worten viel machte. Irgendwann stellte sie fest das er mitten in der Nacht mit einem großen Schlüsselbund durch das Anwesen des Schlosses schlich. Was er mit dem Schlüssen machte wusste Dunja nicht. An manchen Tagen wenn sie glaubte Gott nah zu sein , hatte Mirko ihr während sie in der Bibel las ihr einen Besuch in der kleinen Kapelle abgestattet. Er war nie zufriedenstellend gewesen denn er hasste es wenn Frauen zu sehr belesen waren. Ganz gleich was sie tat , sie blieb für ihn ein Edelfräulein ,das sich nicht zähmen ließ da sie Gott mehr liebt.
Jetzt im Salon seiner Draga Mamica wurde er immer bestimmter. Sein Greis war nicht im Schloss anwesend ,da er sich mit einem adligen Freund auf einem ganz offiziellen Diner befand um sich über die Ungerechtigkeiten , die man den Adligen im ganzen Land antun würde zu unterhalten. Es hatte keinen Sinn sich etwas vor zumachen , der Adel sollte in ganz Jugoslawien zugrunde gehen. Mirkos gute Laune lenkte ihn ein wenig von seinem Kummer ab ,was dieses betraf und sie äußerte sich darin ,seiner Draga Mamica und Dunja seiner Halbkusine bei ihrer Stickarbeit zu stören. Er hatte sein Buch verlegte sagte er zu seiner Draga Mamica . Der Inhalt des Buches widerstrebte seiner
Draga Mamica .Anders ausgedrückt es war verboten so zu denken ,wie es in diesen Büchern drin steht , die ihr Sohn Mirko las. Du bist ein Prinz sagte sie zu ihm , es geziemt sich für einen Adligen Sohn nicht solche Bücher zu lesen , die ausschließlich nur das Thema Hurenkinder behandelt sagte Draga Mamica Dunja wurde es jetzt ganz schwarz vor den Augen. Ihre Röte im Gesicht brannte unerträglich. Draga Mamica wurde schwach als sie merkte das sie mit ihren Worten zu weit gegangen ist. Ihre körperliche Schwäche rüttelte sie kräftig durch.
Sie bekreuzigte sich und gedachte an ihrer Selbst , das sie die Anstandsregeln bei Hof nicht gebührend gepflegt habe. Sie entschuldigte sich bei ihrer Nichte Dunja und bat sie um Vergebung nicht daran gedacht zu haben , was sie alles schreckliches erlebt habe. Ihr Gesicht wurde weich als sie fast eine Träne geweint hatte. Draga Mamica litt sehr mit ihrer Nichte. Das Kind konnte für das untadelige Leben ihrer Eltern nichts dafür. Sie schimpfte Mirko aus und bat ihn er möge ihren Salon verlassen. Er legte seinen Arm um ihre Schulter küsste sie auf die Stirn und machte worum sie ihn gebeten hatte.
Mirko
Zuweilen litt Mirko an seiner Spielsucht. Er suchte immer wieder die Herrensalons für ein verbotenes Kartenspiel auf. Er hatte nicht die Zustimmung seines Vaters und doch verlor er sein Geld beim Hofämterspiel . Mirko saß mit an den eleganten Tischen von diesen Neureichen ,die selbstvergessen taten und genüsslich an ihren kubanischen Zigarren pafften. Der Salon war alteingesessen , vom Geist der Zeit Charakterisiert , entsprach das Benehmen entsprechend seiner männlichen Gäste einem Teelöffel Gänseschmalz.
Sie stanken entsetzlich nach Rauch und Zigarrenqualm. Alle an den Spieltischen wussten das Mirko ein echter Prinz ist. Sie sprachen ihn mit Hoheit an und und reagierten instinktiv auf sein Erscheinen. Ihre heiteren Gespräche langweilten den Prinzen sehr. Der Prinz glaubte aus ihnen eine unterlegene Schwermus herauszuhören , sodass er nun aufstand und eine Treppe in einem kühlen Hinterhof hinabstieg. Dort wartete seine Kutsche auf ihn. Sein Stock und sein Hut in der Hand , stieg der Prinz diesmal nicht ein. Er sagte seinem Kutscher das er Zufuss das kleine Stück Weg , bis zum Schloss gehen möchte und bat den Kutscher vorzufahren. Auf halbe Strecke möge er anhalten und auf ihn warten. Der Kutscher machte worum man ihn gebeten hatte und fuhr mit der Kutsche ab. Die Kirchbäume blühten zu dieser Jahreszeit in den Gärten der Bauern und der Prinz schlenderte heiter an ihnen vorbei.
Als er hinter sich ein Geräusch vernahm wandte er sich um. Der Prinz duckte sich als ein Adler ihn bei seinen Tiefflügen mit seinem Gewicht streifte. Augenblicklich herrschte tiefe Finsternis im Herzen des Prinzen von Bakrena Bukev als der Adler mit seinem schimmernde Federkleid über ihn vorbei schwebte. Das Tier hatte sich auf einen Mader gestürzt und trug ihn mit seinen Schnabel in sein Nest. Mirko wünschte dem Tier einen schönen Abend und ging auf die Kutsche zu die mitten auf dem Feldweg für ihn angehalten hatte. Der Kutscher war kaum noch anzusprechen denn er war voll bis oben hin. Der Prinz wollte von ihm keine schmutzigen Dinge hören und stieg würdevoll in die Kutsche ein.
Dunja
Nachdenklich lag Dunja in ihrem Bett. Sie bekam kein Auge zu ,alleine weil sie wusste das ihre Probleme sich nicht so leicht aus der Welt schaffen ließen. Sie hatte genug Angst um zu wissen das sie am Hungertuch nagte , wenn sich für sie nicht in bald schon naher Zukunft ein heiratsfähiger Liebeskandidat finden würde. Sie spielte an ihrem Dekollete. Eine leichte Silberkette mit einem Kreuz lag auf ihrer Haut. Ihr Onkel war am Abend sehr nett zu ihr und bezauberte sie mit einem neuen Kleid für sie.
Es sei ein Geschenk für sie aus England eingetroffen ,hoffentlich gefällt es ihr ,sagte der Onkel zur Dunja. Es war eine teure goldene Haarspange.
Dunja war sehr gerührt. Ihr Busen hob sich beim Atmen auf und ab. Sie hatte Sorge das Mikro sie auslachen könnte wegen weil sie schon lange nicht mehr ein Geschenk erhalten hatte das ihre Achtung verdient hatte. Dunja überlegte , was könnte der Prinz gedacht haben als sein Vater ihr dieses viel zu teure Kleid überreicht hatte.
Sie hatte seine Versuche abgewehrt als der Prinz sie zu einer kleinen Plauderei hinreißen wollte. Sie fürchtete das Mirko sie von an für immer für ein beschränktes Edelfräulein halten würde , die er für unwürdig hielt für einen ganz gewöhnlichen nicht adligen Gesellschaftstratsch. Seine Draga Mamica war so gut zu ihr , wie eine Mutter bestand sie darauf das sie an allen Festlichkeiten der Familie teilnahm. Dunja verhielt sich auf jeden ihrer fürstlichen Bälle sehr zurückhaltend. Sie war erst sechzehn und noch ein halbes Kind. In einem halben Jahr würde sie siebzehn Jahre alt werden. Das würde bedeuten das sie in einem Heiratsfähigen Alter käme. Dunja hielt diesen Gedanken jedoch für völlig überflüssig da sie gedachte ins Kloster zu gehen. Sie besaß kein Erbe das es ihr ermöglichte in anderen Dimensionen zu denken. Es machte wenig Sinn über eine Heirat nachzudenken ,wo doch alles schon für sie entschieden war. Dunja erschrak bei ihrem letzten Gedanken als sie hörte wie jemand eine Fensterscheibe einschlug. Dann hörte sie wie sich jemand laut krachend gegen eine Tür warf. Sie stand aus ihrem Bett auf und ging nachsehen wer für das Störgeräusch mitten in der Nacht verantwortlich war. Sie wollte dem Jenigen entgegenkommen und schlüpfte deswegen in ihren Hausschuhen hinein. Sie hoffte das der jenige nichts böses im Schilde führte und hatte schon den Teufel an die Wand gemalt. Sie sah aus dem Fenster einen dunklen Schatten am Kutschenhaus. Der Mann blieb kurz stehen und suchte etwas in seiner Jackentasche. Er sprach mit sich selbst und war betrunken. Es war bloß der Kutscher dachte Dunja und sah einen zweiten Mann an seiner Seite stehen. Es war der Prinz. Neben ihm war der Kutscher ein ganz kleiner Man. Dunja versteckte ihr Gesicht und verschwand in die schützende Dunkelheit ihres Versteckes hinter den schweren Vorhängen des Kaminzimmers . Mirko betrat die Residenz und gestattete sich bevor er sich schlafen legte noch ein Glas Brandy. Sein Gang war wie immer rasch und gleichmäßig.
Dunja fragte sich ob er im Dorf gewesen ist . Sie konnte keine Anzeichen von Betrunkenheit an ihm bemerken. Sie schämte sich weil sie versuchte auf sein Intim Geheimnis zu stoßen. Mikro bemerkte sie und trat auf den dunklen Schatten in der Ecke des Kaminzimmers. Wer ist fragte der Prinz. Dunja lehnte sich leicht an der Wand ab und trat aus ihrem Versteck. Mirko konnte sie jetzt erkennen und was er sah hatte ihn bezaubert und ganz sprachlos gemacht. Seine Kusine sah in ihrem weißen Nachthemd wie ein wunderschöner kleiner Engel aus. Er hatte noch nie ein anderes Mädchen so schön zart gesehen wie Dunja.
Was machst du hier liebste Kusine. Fragte er sie.Ich habe ein Geräusch gehört und wollte nachsehen gehen. Ich glaubte zu hören das eine Scheibe eingeschlagen worden ist. sagte Dunja. Mirko nahm ihre einzelnen Worte die sie sprach als zärtlichen versuch wahr ,ihre Angst vor ihm zu verbergen. Er beruhigte sie als er ihr sagte das der Kutsche seinen Schlüssel fürs Kutschenhaus verloren habe. Er musste die keine Scheibe im Nebengebäude einschlagen müssen um das Tor zu öffnen. Dunja hatte verstanden. Sie roch nach Weihrauch und kalten Nachtschweiß. Mirko bat sie mit ihr einen Brande zu trinken. Setzt dich zu mir in einem Sessel sagte er zu ihr. Dunja machte worum der Prinz sie gebeten hatte. Sie suchte den Sinn und Zweck seines Anliegens. Zu trinken und lustig zu sein ,dafür war sie nicht aufgelegt. Sie fragte ihren Vetter von wo er so spät herkam. Er ließ sie spüren das er sich nur ein wenig verausgabt habe und sein Besuch in einem Spielsalon ein harmloses Vergnügen war. Auch ließ er sie wissen das er umgeben von Männern gewesen ist , die Spießbürger waren , sympathisch aber langweilig sind. In letzter Minute war ich ihnen entkommen sagte Mirko. Er wollte es ihr aus dem Kopf schlagen , was sie nicht gerne mit ihren Augen sah. Mirko sprach nicht gerne über andere Frauen. Dank ihnen hatte er sein geordnetes Leben verloren. Als er sich von seiner Frau scheiden ließ geschah das nicht ohne Grund. Es beschlich ihm das seltene Gefühl als wäre er seiner Kusine etwas schuldig , ihr die ganze Wahrheit über sich zu erzählen. Ihm war als müsste er vor ihr Rechenschaft ablegen. Er nahm sie in Augenschein wahr , und erkannte ihre körperliche Reinheit im Kerzenlicht . Diese Reinheit hatte sich stark von der Reinheit der Frauen aus dem Dorf unterschieden. Mirko hätte jetzt gerne Blut gespuckt so sehr schämte er sich für seine Gedanken ,die so sehr den Ton angeben ,die ihn gleich wissen ließen wie sehr er seine Kusine in diesem Moment begehrte. Er goss ihr ein Glas Brandy ein. Sie nahm das Glas an aber trank es nicht leer. Sie hauchte seinen Namen aus den Mikro schon glaubte weit hinter sich zu lassen. Dunja hatte sein Herz mit ihrer slawischen Stimme berührt ,die seine verhaftete Wahrnehmung allmählich eroberte. Er hatte jetzt ein genaues Bild von ihr.Mag sein das sie seine Kusine ist , wenn auch nur zum Teil , aber er begann sein männliches Gefühl mehr und mehr zu verstehen als er nicht weiter schaffte seine Blicke von ihr abzuwenden. Er betrachtete sie nun einnehmender. Dunja redete sich augenblicklich ein , ihr Vetter und sie würden gemeinsam in der Liebe nur schwer überleben. Was hatte sie zu diesen Gedanken bewogen? Sie schämte sich als sie merkte das sie sich gegenseitig schöne Blicke zuwarfen. Mit Stolz im Herzen stand sie noch schlechter da als wie mit. Also entschied sich Dunja ihre Augenlider vor ihrem Vetter zu senken. Was ist das ,warum wendest du deinen Blick von mir ab entkam es ganz erschrocken aus der Richtung des Prinzen. Er saß in einem gepolsterten Sessel ,auf dem sie täglich das Vaterunser leise vor sich her sprach. War es der Anfang auf dem Weg zu ihrem Platz hin? Zum Platz hin ,wo der Prinz und sie Seite an Seite sein werden , bis das der Tot sie für immer schied?
Dunja wurde es immer enger um ihren Hals. Der Prinz machte sie ganz verlegen , denn er sah sie ganz offen ins Gesicht an.
Was mag in der Zukunft geschehen wenn sie Gefühle wie jetzt für ihn hegte. Sie wagte ihm nicht sogleich eine Antwort zu geben und war davon überzeugt das es besser ist zu schweigen. Mirko hatte ihre Art zu denken verstanden ,denn es war ihm gleich ob sie ihm eine Antwort gab oder nicht. Er fing an ihr von seiner letzten Unternehmung zu berichten. Er habe das Geld seines großzügigen Vaters am Spieltisch verspielt. Er habe es beim Roulette verloren. Und da ich ein großzügiger Mann bin habe ich ein Teil seines Geldes an einem Lakai verliehen. In Zukunft will ich nicht mehr für Geld spielen sagte Mirko. Ich will mich endlich wieder mit meinem Leben versöhnen und mit der Kraft meiner Gedanken ein Buch schreiben und Gedichte verfassen. Sagte der Prinz. Seine Stimmung verbesserte sich erheblich solange er von sich erzählte. Irgendwann verließ ihn der Mut beim sprechen als er meinte das die Ehe mit seiner geschiedenen Frau ihn zugrunde gerichtet habe. Sie habe einen Vogelkörper besäßen sagte Mirko . Der sonst so kraftvolle Prinz ließ jetzt seine Schultern sinken. Etwas hatte ihn verstimmt. Nach seinem Wesenszug zu urteilen ,hatte er wieder etwas an sich herausgefunden das er bis aufs Mark ablehnte.
Er sprach wieder vom Vogelkörper seiner Frau die ihn betrogen hatte. Und die wie er meinte wie zu dünn gewesen sei.
Dunja stellte sie sich mit Federn und einem Schnabel im Gesicht vor. Sie fragte ihren Vetter ob das wahr ist ? Was meinst du fragte er. Hoheit haben mir von einer Frau mit einem Vogelkörper erzählt . Ich möchte wissen ob sie mir die Wahrheit erzählen oder sie nur in schaurigen Erzählungen herumschwirren die rein mystisch sind.
Kam ihm Dunja entgegen. Ihre angenehme Art mit ihm zu plaudern gefiel ihm. Er nahm jetzt eine selbstsichere Haltung ein und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Ihm viel ein deutlicher Unterschied zwischen Dunja und seiner angeblichen Vogelfrau auf ,den er nicht wagte vor ihr laut auszusprechen.
Dunja überwand seine Verschwiegenheit und tat so als merkte sie es nicht.
Mit einem leisen Seufzer und leicht zitternden Augenlidern ,bat sie den Prinzen weiter zu erzählen.
Mein Prinz sie haben mir noch nicht gesagt ,was es mit dem Vogelkörper ihrer Frau auf sich hat. Mirko kam ins Grübeln und zog ein verschwiegenes Lächeln. Es wunderte ihn sehr das Dunja mutig genug war ihm Fragen zu stellen. Mirko geriet ins Schwärmen als seine Herz über ihre Wissbegier triumphierte. Sag Edelfräulein ist dir das Bild meiner Frau so wichtig? Fragte er sie. Jetzt zeigte sich seine gebräunte Haut so rissig wie Sandstein. Er geriet in Zeitnot als er Mühe hatte ihren ehrlichen Auge standzuhalten. Um sich Erleichterung zu verschaffen trank er sein Glas Brandy leer. Da sagte Dunja zu ihm: Lieber Vetter ich bin nicht so naiv wie sie meinen. Ich möchte wirklich von ihnen wissen warum sie behaupte ihre Frau sei ein Vogel. Nun gut sagte Mirko. Wenn du es unbedingt wissen möchtest Edelfräulein erzähle ich es dir. Sie war war halb Mensch ,halb Vogel mit einem Spatzenhirn.
Dunja schaute zum Boden und musste merken das der Prinz sich über sie lustig machte.
Aber lieber Vetter reicht es den für Scherze wie diese , sich unklug auszudrücken wie sie es gerade tun ? Mirko zog seine Stirn in Falten und kam ins Grübeln. Ich finde nur wir sollten das Thema nicht so sehr vertiefen mein liebes Edelfräulein. Kam er ihr selbstbewusst entgegen. Wie sie wollen Vetter ,sagte Dunja darauf. Ich nehme aber an das ihre Frau alles andere als ein Vogel war nicht wahr mein Prinz. Mirko konnte sie beruhigen und sagte das sie alles andere als dies war ganz gewiss. Sie war eine Diebin und sonst nichts , zürnte er auf eine nicht angenehme Art. Hätte Dunja ihn nicht beruhigt hätte er das Glas in seiner Hand genommen und es sicher an die Wand geworfen.
Der Prinz und sein redlicher Charakter fühlte sich beim Klang ihrer weichen Stimme schrecklich ausgeschlossen von dem was sie ihn fühlen ließ.
Er vermochte nicht zu unterscheiden ob Dunja ein Kind , ein Mädchen oder eine junge Frau ist. Ihre melodiöse Stimme sogen ihn in ihrem Bann.
Er glaubte Wasserflecken in ihrem Gesicht zu erkennen , es waren Tränen die rein und klar sein Herz aufstießen. Der Prinz fing die Frau zu begehren an ,schon alleine deswegen weil sie ihm widerstand leistete. Er streifte sie mit einem Blick , bis sein Gesichtsausdruck wieder verhärtete. Er gedachte ein paar Worte auszusprechen die sie betören sollten. Noch tat er geduldig sich ihr gegenüber verhalten aber seine Kusine sog ihn in ihren Bann.
Doch wer war sie wirklich ?
Er fragte sie ob sie noch etwas zu Essen oder etwas zu trinken haben wollte. Aber Dunja wollte nichts von beidem haben.
Dann zog Mirko seine teuren Lederstiefel aus und zog ein verstohlenen Blick.
Dunja konnte wieder spüren wie sehr verschieden sie und der Prinz waren und tat weiter in seiner Gegenwart schweigen.
Sie sah in seinen Augen die Sonne untergehen ,welche Augen so schrecklich zugänglich für sie waren. Sie bat den Prinzen zu Bett gehen zu dürfen ,denn sie wurde augenblicklich sehr müde und sehnte sich nach ihrem Schlafgemach.
Sie beugte sich leicht vor ,dabei war ihr Nachthemd leicht auf Seite verrutscht. Augenblicklich lagen ihre weißen Brüste frei als sich die Seidenschnüre im oberen Rand des Nachthemdes auflösten. Dunja war drauf und dran den weichen Stoff mit ihren Händen festzuhalten. Ihre Brüste kamen bei dem Versuch leicht zum Vorschein. Mirko hatte genug gesehen. Er stellte sich vor ihr auf und trat ganz nah zu ihr , so das sich ihre Körper leicht berührten. Der Kerzenschein huschte über sein Gesicht ,über seine Seidenbluse , die sich weichzart anfühlte.Mirkos Augen wirkten so dunkel und so lebendig wie das offene Meer. Dunja erkannte einen gelben Stich in ihnen. Da sie nur im Nachthemd gekleidet war , zog der Prinz ihr seine schwarze Samtjacke über ihre Schultern und flüsterte leise Worte zu ihr. Mein kleines Edelfräulein möchte schlafen gehen ohne mir einen Nachtkuss zu geben? Dunja erschrak bei seiner zärtlichen Annäherung und war ängstlich vor ihm zurück gewichen. Ihr Gesicht bebte und ihre Lippen färbten sich blau im Antlitz des Kerzenscheins. Obwohl sie sich nicht wirklich vor ihrem Vetter fürchtete wusste sie nicht wirklich was jetzt in diesem Augenblick zwischen ihr und ihm geschah. Sein behutsamer Griff um ihre Schultern löste ein seltene Kribbeln auf ihrer Haut aus. Auf die Frage ob sie nicht noch bei ihm bliebe , ließ sich Dunja nicht von ihrem Vetter dazu überreden. Mirko starrte sie eine Weile mit klopfenden Herzen an ehe er sie wieder los ließ und er sich wieder in seinem Sessel nieder sinken ließ. Dabei glitten seine Hände in seine seidenzarte Westentasche. Seine Miene verfinsterte sich ,doch Dunja war keineswegs von ihr überzeugt. Es genügte den Prinzen eine Sekunde lang in die Augen zu schauen um sich seiner Warmherzigkeit einzugestehen. Er wollte Dunja keine zudringlichen Fragen stellen und ihre Ablehnung akzeptieren. Sie war fast noch ein Kind ,und unerfahren. Er wusste aus ihrer Kindheit das sie schweren Kummer erlitten hatte . Er konnte sie aus diesem Grund nicht zum sprechen auffordern denn die Bedeutung ihrer Worte waren an einer Geschichte angebunden aus deren Schicksal ihre Vergangenheit entsprungen war. Das Gewicht auf ihrem Herzen spricht für sie , weshalb Mirko Rücksicht auf sie nahm . Ein Grund warum Dunja meistens schwieg waren ihre alten Erinnerung an ihrer Kindheit. Es fehlten ihr zuweilen ein erdiges Gefühl ,das ihr half in ihrer Position sicher im Mittelpunkt zu stehen . Mirko hatte wieder Mitleid mit ihr und ließ sich nicht weiter von ihrer zierlichen Gestalt hinreißen. Es war zu gefährlich. Dunja resignierte als der Prinz eine zu gewagte Anspielung auf ihre Schüchternheit machte. Dann geh sagte er zu und ihr und schaute ins Feuer des Kamins hinein. Er schlug die Hände vors Gesicht und sah aus dem Blickwinkel wie seine Kusine Dunja zurück in ihr Schlafzimmer kehrte. Was war nur los mit ihm ,er wusste es nicht. Hatte er sich in Dunja verliebt? Er war erschüttert über seine Gefühle von denen er glauben wollte das sie keinen Sinn machten. Als sich nach seinen nächsten Glas Brandy eine leichte Benommenheit einstellte waren ihm seine Gefühle nicht mehr fremd. Alle schlechten Empfindungen verloren ihre Wirkung ihn zu kränken. Was viel Mirko so schwer am Tage sie anzunehmen? Er überlegte instinktiv um das schwerste Gefühl an sich zu begreifen.
Der König im Haus
Der König des Hauses nannte sich in der Familie Oče
Er saß geduckt an seinem Schreibtisch und schaute auf seine Finanzen. Die Zahlen machten ihn nicht gerade glücklich aber es würde schon für die nächste Generation reichen. Es lagen vor dem Oče jede menge Papierkram ,der sich vor ihm auf dem Tisch verteilten. Oče trug eine Brille auf seiner Nase. Die Gläser vergrößerten seine Augen , lenkten von seinem ergrauten Schnauzbart ab.
Er rechnete die Summe für einen neuen Aufbau aus. Möglich wäre ein neues Schloss mit einem prächtigen Thronsaal ,er hatte die Bauarbeiter schon im Voraus bezahlt und konnte mit ihnen rechnen.
Sie hatten sich geeinigt einen Kompromiss einzugehen ,denn sie arbeiteten nicht gerne für das adlige Pack. Nach der noblen Bezahlung änderten sie ihre Meinung.
Der Oče hatte sich lange nicht mehr mit seinem Sohn unterhalten.
Von seinen vielen kostspieligen Unternehmungen hatte er nur gutes gehört. Was hieße das sein Sohn der Prinz sich zuweilen als Geldverleiher aufspielte. Was den Oče
weniger gefiel aber es war ein versöhnlicher Gedanke wenn sein Sohn einem Narr zuweilen damit aus der Patsche half. Er hörte wie sein Sohn sich mit raschen Schritten nahte und sah ihn durch die Türe seines Schreibzimmers eintreten. Der Oče beugte sich leicht über seinen Schreibtisch als er ihn eintreten sah. Da ist mein Sohn auf dem ich gewartet habe sagte der Oče . Wie gerne würde ich mit der heute ausreiten sagte er. Er erklärte seinen Sohn was ihn am heutigen Tage beschäftigte. Mirko hatte nichts zu erwidern gehabt ,als sein Vater ihm gestand , das er sich sorgen um seine Finanzen machte. An manchen Tagen wenn der Groll über den Oče kam , war er unnahbar und nicht zu erreichen. So auch jetzt als Mirko seinen einzigen Sohn bat ,mit ihm auszureiten. Ich würde dich nicht bitten mich aufzumuntern wenn kein wirklicher Grund dafür besteht ,sagte der Oče .Aber ich sehne mich nach deiner Gesellschaft ,und ich wünsche mir von dir das du bei mir bist. Mirko war sich keineswegs sicher ,was der Grund seines Grolls ist , als sein Vater meinte , es wäre besser arm zu sein als verschuldet.
Am gleichen Tag ritten Oče , und Mirko bis zum blauen See hin. Es war ein schönes schillerndes Wasser , an welchem Ufer ein weißes Bootshaus mit einem weißen Steg zu sehen waren. Ihre Pferde kannten den Weg schon dahin und Vater und Sohn ließen sich von ihnen tragen. Sie stiegen von den Pferden ab und gingen ein Stück Zufuß des Weges. Die Pferde hatten sie an den Bäumen angebunden. Sie erreichten schon bald ihr altes Schloss das niedergebrannt war und betraten den eingestürzten Säulenboulevard. Hier wurde der Prinz zum Ritter geschlagen . Auch sein Großvater gehörte zum Rittertum und ebenfalls sein Vater.
Je aufmerksamer Vater und Sohn sich die Ruine betrachteten , umso mehr Erinnerung aus seiner Kindheit viel dem Prinzen wieder ein.
Hier lernte er seine Braut kennen , die eine Eheschwindlerin gewesen ist. Ihr Vogelgesicht wich sehr von ihren Elfenhaften Augen ab. Sie war kein wenig scheu ,konnte nicht seine Leidenschaft nachvollziehen und war der Grund warum er anfing sich sein Leben selbst schwer zu machen. In ihrer Hochzeitsnacht war sie schon keine Jungfrau mehr. Mirko fand kein Blut im Ehebett vor .Die Laken waren weiß gewesen.
Nein , dachte er bei sich , als Erzsébe ihn ein untreues Weib geworden war , tat er kein Unrecht daran sie hart zu bestrafen .Im Bezug auf ihren Versuch ihn umzubringen hatte er richtig gehandelt.
Von diesem Tage an hatte Mirko kein klares Ziel mehr vor Augen. Ob Dunja seine Verzweiflung spürte? Mirko wollte sie gerne vor ihr Verbergen.
In jener Nacht als er Dunja in ihrem Nachthemd im Kaminzimmer vorfand , konnte er jenes Unbehagen , das gleichzusetzen war mit seinem Unwohlsein , wieder mit seinem Herzen spüren. Er verband diese beiden Gefühle mit seiner geschiedenen Frau.
Er hatte das Gefühl das Dunja Mitleid mit ihm hatte. Denn schließlich sprach es sich im Adel überall herum das er ein betrogener Ehemann ist.
Er hatte sich ihr gegenüber wie ein gehörnter Ehemann verhalten
Aber auch für Mirko war der Schmerz in ihrem Herzen greifbar ,,so sehr das es sich anfühlte wie Gottes Gnaden. Sein Oče dessen weißes Haar in der Sonne glänzten , nahm sein Schweigen wahr ,das er jetzt neben seinem Sohn zu seufzen anfing. In seinem überlangen braunen Wollmantel schritt der Oče neben ihm her , auf den brüchigen Steinfliesen der Schlossruine
,die nach römischer Baukunst ausgelegt waren.
Das Säulenportal war breit zuschnitten gewesen . Ein rostiges Schwert hing im alten Thronsaal an einer leicht eingestürzten Wand. Der Durchgang zu den unterirdischen Gängen , der zur der Familiengruft hinführte , war noch immer zugeschüttet. Ein kühler Luftzug aus dem Wald ließ das alte Blattlaub auf den alten Steinfliesen erzittern . Überall lagen riesige verkohlte Holzbalken und versperrten sämtliche Durchgänge. Der alte Oče geriet wieder ins Schwärmen beim Anblick seiner alten Schlaffkammer. Sie war noch fast unversehrt geblieben ,ihre Wände und ihr zerschlagenes Fenster , hatten das Zimmer noch immer in Dunkelheit verhüllt. Das Licht des Tages viel nur sehr spärlich durch die zerbrochenen Fensterscheiben hindurch. Es war noch nie anderes gewesen ,auch nicht als das Schloss noch unversehrt und gleichzusetzten war mit einem Palast. Der Oče trat aus der Tür eines weiteren eingestürzten Zimmers .Er gedachte an die vielen unversehrten Stunden des Glücks die er hier mit seiner Gemahlin und dem Prinzen verbracht hatte. Ascheschutt klebte unter seinen Schuhen . In allen Ecken der Ruine hatte sich gefallenes Laub angesammelt. Der Oče bedauerte sehr das er das Gemäuer so lange vernachlässigt hatte. Das alte Gemäuer , das für ihn im Keime erstickt war , hatte sein hochmütiges Herz gebrochen . Er erinnerte sich wieder an den Lärm der letzten Schlacht. Es hatte ihn das Schloss gekostet. Die vielen Schreie aus jener Nacht , übertönten wieder sein altes Herz das längst gebrochen war. Auf einem roten Teppichrest lagen jede menge Glassplitter von zerstörten Keramiken . Der Oče legte ein paar von ihnen mit seinen Füßen frei. Sie lagen überall in den Ecken und auf den kahlen Steinen .Beim Anblick eines Totenschädels eines Pferdes wurde es ihm wieder ganz warm ums Herz. Der König trat von einem Fuß auf dem nächsten als er sagte. Unser altes Zuhause ist baufällig mein Sohn . Die Umgebung lässt sich nicht mehr verändern , und der Blick auf die Landschaft bleibt immer der Gleiche , aber wir können das Schloss wieder errichten. Und mit zahlreichen Bäumen umsäumen. Ich dachte da an Birken , Eichen, und Pappeln . Was hälst du von meinem Plan? Fragte der Oče den Prinz. Ich finde deinen Vorschlag nicht schlecht aber wie sieht es mit den Finanzen aus. Hatte Mirko seinen Vater zu Rede gestellt. Wir müssen sparen und darüber wollte ich mit dir sprechen Mikro. Deine Besuche in den Salons sind zu kostspielig sagte der Oče. Mirko fühlte sich augenblicklich wie der Leidtragende seiner eigenen Sorgen und Nöte. Vater es ist eine Sucht von mir die sich durch meinen Kummer verstärkt hat. Es tut mir leid das ich dich in letzter Zeit enttäuscht habe . Du weißt das mir sehr viel an deinen Bauplänen liegt. Sagte der Prinz.
Ja und ich wünschte du würdest netter zu Dunja sein , sagte der Oče. Lieber Vater was soll das heißen ,ich drücke mich ihr seit Wochen und Monaten höflich aus und bin ihr gegenüber sehr zurückhaltend. Dunja kann nicht von mir erwarten das ich sie wie eine Königin behandle , jetzt da es mit dem Adel so schlecht steht , vollendete er seinen Satz.
Ich gebe zu sie eine kleine Venus für mich ,die mich verzaubert hat. Ich wünschte sie wäre ein klein wenig älter sagte er und fing beim letzten Satz seiner Worte die Sonnenstrahlen mit seinen Augen ein.
Mirko wurde jetzt ganz still neben seinem Oče und schritt neben ihm über die alten Balken seines alten Schlafzimmers. Was sollte das bedeuten , wieder beschlich dem Prinzen das Gefühl er habe sie in seine Kusine verliebt. Ich habe mir was Dunja angeht nichts zu Schulden kommen lassen , hatte Mirko seinem Vater beteuert. Das ist wahr sagte der Oče ,aber es sind zuweilen deine Redensarten die dem Kind zu schaffen machen. Ich möchte nicht das du dir sie dir streitig machst , denn Dunja wird eines Tages einen reichen Mann heiraten und ist jetzt schon eine ansehnliche Partie ,auch wenn sie Mittellos ist und sehr scheu auf andere wirkt und sie in Sorgen und Kummer versunken ist. Bei diesen Worten seines Vaters drehte sich alles in seinem Kopf. Mirko versuchte weiter aufrichtig zu sein ,und dennoch viel es ihm schwer Gefühle vor seinen Vater zu verbergen. Seine Hartnäckigkeit gab den Kampf bei ihm auf und er gestand seinem Vater das er zärtliche Gefühle für seine Kusine hegte. Der Oče war sprachlos als er davon hörte. Seine sonst so zorneserfüllten Augen bläuten wieder wie das Meer auf.
Ich werde ein Ball für meine Nichte geben . In der Hoffnung es findet sich darunter ein gut betuchter Freier für sie. Alles weiter sei Zeitverschwendung sagte der Oče und ehe er sich versah weiter zu reden ,hielt Mirko ihm beim sprechen an. Er entschuldigte sich bei seinem Vater für das schlechte Benehmen gegenüber seiner Kusine und gab ihm fast schon betrübt sein Wort darauf ,Dunja in Zukunft besser zu behandeln. Dunja besitzt einen kühlen Verstand ,den du nicht als Hintertür nutzen solltest. Sie ist gesund deine Kinder zu kriegen sagte der König seinem Sohn. Ich merke bei dir schon lange mein Sohn das du nicht mehr bereit bist auf eine Frau wirklich zuzugehen. Ich wünschte ich könnte deine schlechte Ehe wieder rückgängig machen.
Der Oče sprach seine Sorge ehrlich gegenüber dem Prinzen aus und erhoffte sich sein Sohn möge nicht weiter die Augen vor der Wahrheit verschließen. Mirkos Gedanken überschlugen sich bei seinen Worten.
Der Oče war nicht wirklich von seinen Worten überzeugt ,da er wusste das der Unwillen seines Sohnes nie seinem Versprechen beugte. Der Oče hatte er daher Mühe seinem Sohn zu glauben. Mirko musste überlegen wie er seinem Vater seine neuen Gefühle erklärte. Als ich ihm nichts besseres einfiel täuschte er eine Lüge vor als er seinem alten Greis erklärte:
Ich habe Dunja versprochen mir ihr einen kleinen Abendspaziergang zu unternehmen. Es wäre längst Zeit für den Rückritt zur Residenz. Sie würde schon auf ihn warten und er befürchtet schon viel zu spät zu sein.
Mein lieber Vater möge mir daher meine Ungeduld vergeben. sagte der Prinz und wandte sich ab von der steilen Treppe vor ihm. Der Oče tat erstaunt und folgte ihm.
Mirko was sich bei seinen Worten nicht ganz sicher was er damit eigentlich ausdrücken wollte aber sie bewirkten das sein Vater ihm weiter keine unangenehmen Fragen stellte. Dem Greis welche innere Stimme ihn warnte hielt diese erfreuliche Nachricht für gelogen. Er wusste von den unterdrückten Gefühlen seines Sohnes und seinem Schmerz in seinem gebrochenen Herzen. Der Oče fühlte sich von seinem Sohn belogen aber er schwieg und stieg mit dem Prinzen die letzten Stufen eines eingestürzten Durchgans hinunter. So als folge er ihr
Soweit ist es also schon mit ihm gekommen dachte der Prinz. Dunja hatte ihm also den Kopf verdreht. Während Vater und Sohn ihre Pferde auf richtigem Wege lenkten , sagte keiner ein Wort . Die Stille aus dem Walde machte sich wieder bemerkbar .Die Schlossruine rückte ab in den Hintergrund , während sich der Prinz und der König dem nächsten Dorf annäherten. Ihr Weg führte durch die winzigen Häusergassen und Winkeln hindurch , vorbei an einem alten Ziehbrunnen und über einer gepflasterten Straße. Ein paare Hunde rannten auf die Männer auf den Pferd zu und fingen zu bellen an. Mirko war froh seine Gerte zu Hand zu haben und schlug nach ihnen als sie nicht nachgeben wollten. Auf seine Schläge hin blieben sie kampflustig stehen. Als der Prinz und sein Vater das hellgrüne Weizenfeld erreichten , sahen sie die Barock Residenz ,davor standen haushohe Bäume. Die Kammerzofe seiner Draga Mamica hatte sie schon vom weiten gesehen.
Sie brachte den Hühnern etwas zu fressen und begrüßte den König und den Prinzen freundlich. Ich hatte schon ein schlechtes Gewissen denn ich wusste nicht was ich der alten Draga Mamica antworten sollte ,als sie nach ihnen fragte Herr König. Sagte die Kammerzofe und war froh die beiden Männer wohl auf zu sehen. Für das Abendessen im Freien waren schon die Tische und Holzbänke aufgestellt. Ein Bierfass wurde von einem Bauernjunge an den Tisch getragen wo Dunja und die alte Draga Mamica schon platz genommen hatten. Zu dieser Stunde läuteten die Kirchenglocken aus dem Nachbardorf. Mirko reichte dem Stallburschen die Pferde und begrüßte seine Mutter mit einem Handkuss . Sie hatte schon auf ihn und den König gewartet und setzte sich mit ihm an den Tisch. Der Tisch war gedeckt mit köstlichen weichgekochten Meerestieren , zart gerösteten Scheiben von einer gebratenen Schweineschwarte ,so wie ein Rest von einem Krustenbraten vom Mittag schimmerte in einer dickflüssigen braunen Soße , dazu gab es köstliches gebackenes buntes Gemüse ,frisch aus dem Garten.
Mirko legte seiner Mutter seine Arme um ihre Schultern und küsste sie auf den Mund. Draga Mamica trug an diesem Abend eine grün Edelsteinkette und dazu die passenden Armbänder. Sie verzichte auf ihr Haarschmuck und hatte ihr Haar zu einem einfachen Knoten gebunden und trug eine weiße königliche Haube auf ihrem Kopf.
Sie spürte sich bei der Lebensfreude ihres Sohnes so schrecklich verloren und stellte ihn zur Rede , warum er so fröhlich ist. Ich bin alles was du dir von mir wünschst liebe Draga Mamica sagte er zu ihr und langte beim Krustenbraten mächtig zu. Dunja sah wie der Prinz sich seinen Teller auffüllte und sich mit seinen langen Beinen über einen der Holzbänke schwang. Was habt ihr solange gemacht mein Gemahl fragte die Draga Mamica. Der König erzählte etwas von einer Tanzgruppe die er für den Ball auf die Residenz eingeladen habe. Dunja wollte herausfinden was für ein Fest ihr Onkel geben würde ,wagte sich bei Tisch jedoch nicht ihm eine Frage zu stellen. Sie war noch immer nicht selbstbewusst genug ,um eigenständig und fröhlich in dieser freundlichen Familienatmosphäre zu sein. Ihr wollte partout nicht einfallen was sie dem Prinzen antworten sollte als er sie fragte ob sie nach dem Abendessen einen kleinen Spaziergang mit ihm machen möchte. Ein Lufthauch benetzte ihre nackten Schultern und feuchten Lippen. Ihr rosa Sommerkleid verlieh ihr wieder das Aussehen eines Edelfräuleins. Da viel es ihr ein was sie ihm antworten könnte : Ein wenig Ablenkung könnte mir nicht schaden.Ich würde mich freuen wenn wir die Pferde nehmen würden Prinz. Sagte Dunja mutig und hatte es sich tatsächlich gewagt einen Anspruch zu stellen. Das sanfte Licht der Abendsonne triumphierte über das Slawische Bakrena Bukev ,das in Dunjas Augen zu leuchten anfing. Mikro hatte sich wieder sehr über seine Gefühle gewundert , denn es stellte sich für ihn heraus das Dunja nicht seine Schwester ist. Er wusste sie würde ihn niemals anlügen. Sie lebte noch immer in einer heilen Welt von der er ausgeschlossen ist.
Obwohl er sich ihr gegenüber noch immer wie ein Tölpel verhielt , wollte er in Zukunft darauf achtgeben und auf sie Sympathischer und normal zu wirken . Der Abend begann mit lebhafter Intensität . Dunjas wollte dem Prinzen viele Frage stellen ,die ihr seit Tagen nach dem nächtlichen Vorfall auf der Seele brannten. Sie wusste der Prinz hatte immer ein passendes Wort für sie das sie gleichzeitig kränkte. Behutsam half er ihr auf ihren weißen Schimmel. Im Damensattel ritten sie mit ihm zum blauen See hin. Sie setzten sich ans Ufer und betrachteten die blaue Wasserspieglung.
Sie kamen ins Gespräch. Mirko begann wieder in Rätseln zu erzählen. Wie er seinen Peinigern entkommen ist. Welche Peiniger meinen sie, mein Prinz ? Was haben sie während der Aufstände der wirren Kriegszeiten an Leid erfahren. Fragte Dunja ihn. Sie begann anzufangen seine Gedanken für sich selbst zu erörtern . Sie ließ eine kurze Zeit verstreichen ehe sie ihm weiter eine Frage stellte. Der Prinz ging gerne auf ihre nächste Frage ein und begann ihr Einzelheiten aus seinem Leben zu erzählen. Es fing damit an sagte er mit leiser Stimme. Ich wohnte mit meiner Frau Erzsébe aus dem Hause Hunyadi in einem Palast. Aus ihren Augen drang kaum ein blasser Lichtschein. Sie war ein Raubvogel und darauf besessen die Macht an sich zu greifen.
Allerdings hatte Erzsébe Freunde ,die sich ihr nicht verweigerten auch wenn sie längst uralt waren.
Der entsetzliche Blickausdruck im Gesicht des Prinzen hatte Dunja nicht beim Zuhören übersehen. Ihr geflochtenes schwarzes Haar wirkte gespenstisch im Licht der untergehenden Sonne. Sie sah aus wie eine Tochter eines Woiwoden Fürsten. Ihre wahre Schönheit ließ sich nicht bestreiten , ganz im Gegenteil sie zeigte eine unglaubliche Ausdauer in ihrer Wirkungsweise. Mirko wollte ihr geben wonach sie ins Geheimen gierte. Ohne sich bei seinen eigenen Worten selbst zu hassen erzählte er weiter als er ihr mit ehrlichen Worten verkündete. Ich ließ ihr die Augen ausstechen weil sie versucht hatte mich umzubringen. Dunja erschrak bei den schaurigen Worten des Prinzen. Er war für sein drakonisches Verhalten bekannt so auch jetzt als er viel Wert darauf legte , ihr die Wahrheit über sich zu erzählen. Warum ließen sie ihrer Gemahlin die Augen ausstechen. Fragte Dunja mit einem Entsetzen in der Stimme den Prinzen. Sie wusste es längst doch sie gedachte nicht ihm unerbittliche Fragen zu stellen. Der Prinz mühte sich damit ab sich an Erzsébe seiner geschiedenen Gemahlin zu erinnern. Er begann damit :An einem Tag ich suchte ihr Schlafgemach auf. Im Lichtschein der aufgestellten Fackeln hatte sie alleine unter den schweren Holzbalken der sehr niedrigen Zimmerdecke gesessen.
Mich graute es immer eine Situation wie diese , sagte Mirko. Ich fand nie passende Worte wenn ich mit Erzsébe alleine war . Mein Pflichten neben meinem Vater das Land zu regieren erdrückten mich. Ich schaffte nicht mit seiner Stimme zu sprechen , und war in ferne Länder gereist. Mir war alles wichtiger als im Schloss den Prinzensohn zu spielen . Alles was mich zum Herrscher machte rief eine unbändige Angst in mir hervor.
Die Ehe mit meiner Gemahlin schürte nur verbotene Gefühle in mir. Da sie von Natur aus ein gerissenes Weibsstück gewesen ist ,hatte sie mich immer hintergangen .
An einem Tage überbrachte ich ihr die Todesnachricht ihres Geliebten Prinz Ramis. Erzsébe grub ihre Fingernägel in mein Gesicht und war außer sich vor Zorn und Verzweiflung. Somit hatte sie ihre Liebe zu ihm enthüllt. Ich verschwand aus dem Ungarland und reiste nach England. Ich hatte dort viele Geliebte die sich um mich versammelt haben ,sagte der Prinz mit der Stimme eines Mannes , der viel um die Welt gereist ist. Ich glaube als ich Erzsébe in ein russischen Kloster verdammen ließ ,war sie ein ehrlicher Mensch geworden. Sie hatte sich geändert und war eine gläubige Christin geworden. Ich war davon überzeugt sie würde sich ändern doch dann erreichte mich eine Schreckensnachricht. Dunja hörte an dieser Stelle zu denken auf. Die Stimme des Prinzen wurde immer ernster. Man konnte aus ihr kein kurzsichtiges Denken heraushören. Dunja hörte so viel Leid aus ihr heraus ,so viel das ihr schwarz vor den Augen wurde. Was er ihr anvertraute milderte ihren eigenen Kummer. Solange sie ihm zuhörte betete sie den Prinzen an. Er sagte er habe nie eine andere Frau als Erzsébe vorgezogen. Nie hätte ich eine andere Frau so lieben können wie . Erzsébe. Ihr Geldwucherndes Herz kannte keine Dankbarkeit.
Dunja kam der Gedanke eines Lockvogels. Warum ausgerechnet der , das wusste sie nicht. Sie fragte den Prinzen was aus seiner Gemahlin geworden ist und Mirko sprach weiter von ihr. Nachdem sie das Eheversprechen nicht einhielt ,hatte ich sie verdammt.
Sie besaß eine goldene Perlenkette , damit hatte sie die Bauern aus den anliegenden Dörfern bestochen. Es dauerte nicht lange und sie hatte sie sich zu Untertarnen gemacht.
Ein Bauernmädchen hatte ihr auf ihren Milchkarren in Versteck angeboten und dank ihr konnte Erzsébe in ein Grenzland fliehen, fügte der Prinz seinen Worten bei.
Was ist dann aus ihr geworden , fragte Dunja ihn. Sie wurde eine blinde Wanderhure.
Und dann war sie ohne Spuren von sich zu hinterlassen verschwunden. Ich hätte sie nicht so lange alleine lassen sollen.
Ich konnte immer tun was ich wollte , nie hatte mir Erzsébe mir Vorwürfe gemacht. Dann schwieg der Prinz einen Augenblick ehe er sagte. Ich habe ihr nie wirklich einen Grund gegeben erzürnt auf mich zu sein , aber sie schlug mit ihren Fäusten grundlos auf mich ein. Dunja stellte sich bildlich eine schmerzliche Szene vor. Sie hatte darüber nachgedacht das Erzsébe noch lebte. Sie hoffte ihr nie zu begegnen. Es fiel ihr schwer dem Prinzen weiter Fragen zu stellen. Der Prinz merkte ihre Verschlossenheit und kam ihr verständnisvoll entgegen. Kommen sie mein liebes Edelfräulein wir wollen zurück zur Residenz reiten. Während der Prinz sich für seine Offenherzigkeit verfluchte , bezog sie aus seinem persönlichen Bekenntnis ihre Ressourcen . Der Prinz half Dunja aufs Pferd. Sie konnte nicht ahnen wie sehr er sie wollte. Er strahlte soviel Männlichkeit aus , und er alleine wusste das es alleine an ihr lag. Sie ritten gemeinsam zurück zur Residenz , keiner sagte ein Wort , nur das Rauschen der Bäume begleitete die Stille des anfänglichen Abends. Die Sonne war bereits am unter gehen , so sehr das sich die dunklen Umrisse aus dem umliegenden Wald verstärkten.
In dieser Nacht schrieb Dunja einen sehr gefühlsbetonten Liebesbriefen an den Prinzen. Es war ihr wichtig zu erfahren wo aus ihrem Herzen ihr neues Gefühl entsprungen war.Sie fühlte sich von ihnen in die Enge getrieben , und das wiederrum kann nur eins bedeuten , das sie verliebt ist.
Wenn sie ehrlich zu sich war sehnte sie sich des Prinzen körperlichen Nähe. Seine Miene verriet nichts als Verirrung und fröhlicher Ausgelassenheit. Wenn er in ihrer Nähe war brach er ihr Schweigen. Dunja glaubte in dieser Nacht sich in den Prinzen verliebt zu haben.
Und Erzsébe glaubte es auch. Sie konnte mit blinden Augen fühlen was dieses Mädchen für den Prinzen empfand.
Es genügte ihr beim schreiben ihrer Liebesnovellen zuzuhören um das Ausmaß ihrer Leidenschaft für den Prinzen zu begreifen.
Ihre Gefühle enthielten viel Bewunderung für ihn und Achtung. Erzsébe biss die Zähne fest zusammen , drückte das Bündel Stoff eng an sich ,das ihre einzigen Habseligkeiten enthielt , und musste sich eingestehen das sie dem Mädchen mit der wunderschönen makellosen Haut ihre glasklaren Gedanken zürnte. Sie wünschte sich man möge ihre Haut beim lebendigen Leibe abziehen. Sie sehnte sich danach das Mädchen sterben zu sehen. Sie sah ihr Gesicht vor sich ,das so weich wie Vogelfedern war. Ihren roten Lippen und ihre Nase und ihre weichen schwarzen Haare ,bedeuteten für Erzsébe , nicht das sie etwas Besonderes gesehen hat , nur das ihr jemand die Augen geöffnet hatte. Sie wollte sich dem Mädchen annähern aber verbotene Kräfte hinderten sie daran. Kurze Zeit später war die erblindete Erzsébe in den Wald verschwunden. Ihre Gedanken lähmten ihre Gefühle , so sehr das sie ihren Blindenstock in zwei brach. Ihr Leben war nur noch eine Lüge und beinah kraftlos geworden. Sie musste schleunigst etwas dagegen tun. Und somit ging sie gebeugt ihres Weges in Rachegendanken versunken.
Dunja ahnte nichts von ihrer Anwesenheit .Sie strich mit ihrer freien Hand über das weiche Papier , worauf sie gerade gesprochen hatte. Sie hoffte sie könne die Worte mit in ihr Grab nehmen. Der Prinz durfte nicht erfahren was sie für ihn empfand. Sie flüsterte leise seinen Namen ,und dann sie wusste selbst nicht wo ihre Freude herkam , holte sie einen Schritt aus und drehte sich vor Glück im Kreis. Sie war verliebt und hatte dabei ihre Bibel ganz aus den Augen verloren.
Draga Mamica
In der Nacht war Draga Mamica aus einem Albtraum erwacht. Sie hatte von Erzsébe geträumt sagte sie ihrem Gemahl. Sie ist mein unentwegter Gedanke ,sagte sie. Sie hat das Schloss in Brand gesteckt bevor sie mit einem Floß auf der Savinja geflüchtet ist.Ich weiß es ganz genau sage die Draga Mamica. Sie hatte den Fluss überquert mit ihrem Geliebten zusammen , wiederholte sie immer wieder. Ich sah im Traum wie sie den Fluss überquerte. Die Savinja hatte Hochwasser. Auf der anderen Seite des Flusses hatte ihr Geliebter sie erwartet. Ich glaube nicht mehr an einem Traum mein Gemahl sagte die Draga Mamica ,ich glaube das dieses Weibsbild noch lebt und uns noch immer zürnt das wir sie verstoßen haben. Der König lauschte auf ihre Worte und versuchte die Draga Mamica vom Gegenteil zu beweisen.
Damals klammerte sie so sehr am Glauben der Liebe. Jetzt trifft sie der blanke Zorn wenn sie über das schnelle Ende der missglückten Ehe des Prinzen nachdenke. Als der Schmerz in ihrem Kopf vor Kummer nicht mehr aufhören wollte , fing sie zu weinen an. Sie verfluchte noch immer den Tag wo Erzsébe das Sakrament der Ehe besudelt hatte. Ihr armer Sohn sagte sie. Wie konnte sie nur glauben das dieses Weibsstück eine gute Partie für ihren Sohn ist. Es war nur richtig den Leichnam ihres Geliebten zu zerstückeln und den Rest von ihm den Schweinen vorzuwerfen. Wut und Schmerz erreichten die Draga Mamica. An ihrem bleichen Teint erkannte ihr Gemahl das es seiner Gattin gar nicht gut ging. Hab keine Angst um Erzsébe ,für einen Hieb mit einem Schwert zu verpassen ist es noch lange nicht zu Spät sagte er und kuschelte sich an sie. Schlaf jetzt ein , Morgen sieht der Tag schon ganz anderes aus sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Noch in der gleichen Nach geschah dies:
Dunja hörte Schritte auf dem Flur .Sie hörte wie jemand den Knauf einer Türe bewegte. Dann hörte sie wie eine Tür zuflog und gleich darauf das Knarren einer zweiten Türe. Der Prinz hatte sich wieder in Bibliothek verschanzt.
Hingerissen von seinen Geräuschen die der Prinz machte verließ Dunja ihr Schlafzimmer schlich auf Zehenspitzen zur Bibliothekar Tür hin. Der Prinz war nicht allein.
Ein Küchenmädchen war bei ihm ,die vergnügt lachte und es schien ihm als würde sie ihm um den Hals fallen. Dunja erblasste als sie ihre Stimme vernahm.
Tränen rannen über ihre Wangen als sie plötzlich von Hinten heftig von einer starken Männergestalt hergerissen wurde. Dunja erschrak als sie das Gesicht des Prinzen erkannte. Dunja was machst du hier auf dem Gang und dann noch nur im Nachthemd gekleidet? . fragte Mirko sie. Dunja der die Sprache verschlagen war bekam kaum keinen Ton raus als sie zu ihm meinte . Mein Prinz ich hatte Geräusche gehört und bin ihnen nachgegangen und gefolgt. Ich hörte wie jemand die Bibliothek betrat und wollte nachsehen gehen wer sich darin eingeschlossen habe. Ich glaubte es ist ein Dieb oder gar ein Einbrecher. sagte sie erregt und senkte beschämt ihre Augenlider. Da sagte der Prinz , zu ihr. Es ist nur der Kutscher und die Küchenmagd. Das tun sie öfters ,sich heimlich zu verstecken , ich habe es ihnen erlaubt .hatte der Prinz gesagt. Augenblicklich fühlte sich Dunja wegen ihrer Neugierde keines Blickes mehr würdig . Sie fühlte sich wie vor dem Kopf gestoßen als der Prinz sie auf frischer Tat dabei ertappte wie sie durch die Residenz schlich auf der Suche nach ihm. Mirko bemerkte zu seiner Freude , das Dunja noch viel schöner als beim letzten Mal war. Er dachte im Stillen daran sie zu küssen und legte ihr wieder seine Samtjacke , um ihre sehr graziösen Schultern.
Sein Blick war eiskalt als sie ihm in die Augen schaute. Ich bedaure mein Prinz das ich neugierig war sagte Dunja mit gefüllten Tränen in den Augen. Mirko musste nicht lange überlegen als er sie zu einer nächtlichen Plauderei in den Kaminzimmer einlud. Kaum hatte der Prinz ein Feuer im Kamin angezündet begann er von vergangenen glücklichen Tagen zu erzählen. Ich glaube Dunja es liegt alleine an dir ,mich auf gute Gedanke zu bringen. Sagte er ganz nebenbei als er wieder von seinem Lieblingsvogel erzählte.
Es fällt mir ein Stein vom Herzen . wenn er sorgenlos fröhlich singt.
Angesicht seines Spotts in der Stimme ,schien Dunja seine wahre Traurigkeit in seinem Herzen unterschätzt zu haben. Sie war ihm dankbar für seine Offenheit .Aus ihrem Gesicht sprach reine Gefühle. Der Prinz wandte sich zu ihr als er von ihr ,und schaute ihr jetzt direkt in die Augen. Seine Augen schienen verdammt zu sein ,denn man sah ihnen nur seinen Zorn an. Konnte er Gefühle zulassen die ihn erschüttern? Dunja stellte sich diese Frage. Das Feuer im Kamin brannte und sie entspannte ihre Schultern als der Prinz ihr einen Brandy einschenkte. Diesmal trank sie das Glas leer.
Sie fühlte sich wenn sie mit dem Prinzen zusammen war irgendwie ausgeschaltet. Anderes konnte sie ihren Zustand nicht beschreiben. Sie befürchtete schon vor ihm dahin zu schmelzen. Wie in Gottes Namen hatte sie so blind sein können , das milde Herz des Prinzen zu übersehen der eine Vorliebe für Spatzen und Schwalben , Raben und allerhand Vöglein hatte. Sie prüfte seinen Blick als er ihr den milden Duft des Pflaumenkleides eines Rotkehlchen beschrieb. Dann ließ er aus heiterem Himmel alle Indizien für seine verurteilte Vogelfrau Erzsébe sprechen . Es hatte so viele Hinweise dafür gegeben das sie ein folgsames Eheweib ist ,scherzte der Prinz und zog ein ernstes Gesicht. Ich hätte sie besser beaufsichtigen sollen sagte er nachträglich. Dunja war inzwischen seine Albernheit gewöhnt und begann nun ebenfalls wie der Prinz zu lächeln. Sie vernahm jetzt die Blicke des Prinzen wie ein Prüfung auf sich. Sie fragte sich wie sie ganz seinen Erwartungen entsprächen könnte und schämte sich für ihr nicht ausreichende Mitgift.
Was ist mein Edelfräulein fraget der Prinz sie als sie ein so ernstes Gesicht zog.
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